Wie gesagt, das ist nur bedingt richtig. In einer Zeit, in der Konsolenspiele kaum bis nie übersetzt wurden und man – abgesehen von der Anweisung „sei lustig und hip“ – größtenteils auf sich allein gestellt war, konnte man es nicht besser wissen. Hätte Claude damals Nein zu dem Angebot gesagt, hätte eine andere Person es verbockt. Aber die Spiele erzählen im Gegensatz zu späteren RPGs auf der PlayStation (2), die stellenweise Textpassagen völlig aus dem Zusammenhang gerissen haben, eine kohärente Handlung, der man von Anfang bis Ende folgen kann. Das war auch zehn Jahre später noch keine Selbstverständlichkeit in textlastigen RPGs (ist es bedauerlicherweise auch heute eigentlich nicht), insofern ziehe ich vor Claude und seinem Team definitiv den Hut, dass ihnen das zu Anfangszeiten bereits wichtig war. Wobei ich das dem FFVII- und Suikoden-Team natürlich nicht anlasten kann, dass dieses diskontinuierliche Chaos dabei rauskam: Die Entwickler hielten es offenbar nicht für nötig, mit ihren outgesourcten Übersetzern in Kontakt zu stehen, die Strings mit Kontexterklärungen zu versehen und ein Lektorat anzuheuern.Zitat
Bei Lufia II kann ich dich übrigens entwarnen: Claude übernahm hier lediglich die Aufsicht und Qualitätssicherung, die meisten Texte stammen nicht von ihm selbst. Dass er bis dahin auch schon einiges an Erfahrung gesammelt hatte, was einen (nahezu) reibungslosen Lokalisationsprozess betrifft, merkt man der Übersetzung auch an. Die Fehler, die bei der Übertragung vom Japanischen ins Englische entstanden, konnte das Team leider nicht ausmerzen.Er lernte den Komponisten des Spiels, Kazumi Totaka, während seines Besuchs in Deutschland kennen und führte ihn ein wenig durch die Frankfurter Musikszene. Dabei kam Totaka natürlich viel mit Techno und elektronischer Musik in Berührung, weil's eben die 90er waren. Als Dankeschön widmete er Claude ein Stück, das an diese Genres angelehnt ist, und ließ es in der deutschen Version einbauen.Zitat