Ich muss zugeben dass mir Lightning-Returns wegen seiner Andersartigkeit, von allen Teilen, rein was das Gameplay betrifft, noch am besten gefallen hat.
Dass es schwierig ist, da hast du verdammt Recht, das Kampfsystem ist ziemlich einzigartig und ungewohnt, bis man es einigermaßen beherrscht wird man an vielen starken Gegnern schon einigermaßen oft die Leviten gelesen bekommen. Besonders grausam fand ich ja die Tatsache dass die Gegner stärker werden, sobald ein bestimmter Intervall aus Tagen verstrichen ist. Wenn man Caius in Tag 6 oder 7 angeht hat er schon sowas wie eine stärkere Stufe erreicht und war zumindest für mich zum gegenwärtigen Zeitpunkt unmöglich zu besiegen.
Auch was die Orientierung betrifft so muss man erst mal wissen welche der Gebiete man zuerst angehen kann und welche Sidequests verpassbar sind, sorgt schon für ziemlichen Stress im Hinterkopf.
Was die Open-World betrifft die haben sie meiner Meinung nach verdammt gut hinbekommen, ob nun die Wüste, Steppe oder die 2 Städte, jede Region besitzt interessante Ortschaften mit lohnenswerten Entdeckungen die sich durch das Zeitsystem auch stets verändern können.
Allerdings muss man die eigentliche Prämisse des Spiels schon ausklammern, die fand ich nämlich absolut unglaubwürdig. Da soll die Welt wohl kurz vor dem Untergang stehen und was tun die Menschen? Party machen bis zum abwinken, da denkt jemand darüber nach ein Restaurant zu öffnen, während der Andere immer noch am hadern ist, wie er seine Jägerprüfung bestehen soll. Wofür bitteschön? Jegliches Sozialsystem hätte in den paar Tagen die noch verbleiben schon zusammengebrochen sein müssen.
Als solches konnte ich die Story auch weite Teile wirklich nicht ernst nehmen, am besten ist es da wirklich dass man sein Hirn ausschaltet und einfach die Momente bar ohne jeglichen Kontext genießt. Als solches fand ich die Stelle mit Saz ja schon irgendwie rührend, auch wenn er offensichtlich nur eingebaut wurde damit er irgendwie noch mal vorkommt.
Genau so wie von dir angesprochen der Bösewicht, der an und für sich überhaupt keinen Sinn macht, aber zumindest einen extrem epischen Endkampf liefert der alles vorangegangene noch mal toppt. ( ich hatte auch eine verdammt harte Zeit mit dem, schon ein extrem spannendes Gefühl wenn man es in der letzten Phase schafft ihn zu staggern, obwohl man selbst kaum noch daran glaubt dass es möglich ist)
Ja also die Story gewinnt bisweilen nun wirklich keinen Blumentopf, in der Hinsicht hätte Lightning Returns von mir aus ruhig ein eigenständiges Spin-off mit eigenen Charakteren sein können. Aber das gilt auch schon für den Vorgänger, ich habe noch nie eine so aus dem Zusammenhang gerissene Trilogie gesehen, wo wirklich jedes Spiel für sich stehen könnte. Ich empfand den Abschluss der Erstlings noch als eine ziemlich runde Sache, da kommen mir die Sequels wie Geschwüre vor die mit ihren Zeitreise Geschichten den Wirt am Ende nur völlig deformieren. Kenne ich sonst echt nur aus Fanfictions.
Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass ich das das Gefühl habe, dass der Director des Spiels Motomu Toriyama sowas wie einen Lightning Fetisch besitzt, sie so zu sehen wie sie in mal mehr mal weniger zum Charakter passenden Kleidern, sich räkelt und possiert, empfand ich als enorm befremdlich. Dazu wie sie einfach in so gut wie allem in der Story im Mittelpunkt stand, hat den eigentlich gut etablierten Charakter für mich zerstört. Doch dasselbe kann man auch von Hope sagen, seine Funkmeldungen wo er einen jede Sidequest ein 2. mal erklärt, einen alle paar Minuten noch mal daran erinnert oder er penetrant drauf beharrt dass es bald Zeit ist in die Heia zu gehen (heißt in die Arche zurückzukehren) war für mich irgendwann kaum noch zu ertragen. Die besten Momente waren da echt die letzten Momente des Spiels, wo er einfach gänzlich fehlt und man die Stille genießen kann. Es fehlt wirklich die Möglichkeit in den Optionen den Bengel still zu schalten.
Ja das fand ich auch völlig an den Haaren herbeigezogen. Aber hey, sieh es mal so: noch nie hat der Name "Final Fantasy" so gut zu einem Spiel gepasst wie hier.Zitat