Hab das Spiel nun auch vor ein paar Tagen durchgezogen und gehe mit ein bisschen gemischten Gefühlen raus, aber das positive überwiegt deutlich, wenn auch das Meisterwerk verpasst wurde.
Ich fand das Writing durchweg sehr gut, sogar das Untersuchen von kleinen Gegenständen trägt mit meist nur 1-2 Sätzen in ca. 80% der Fälle zur Erklärung einer Szene oder Charakterisierung einer Figur bei. Dagegen fand ich ein bisschen schade, dass es alles ein bisschen zu überladen war an Dingen, die man analysieren konnte. In solchen Spielen werde ich nämlich ganz schnell dazu verleitet auch ja nichts zu vermissen, wodurch ich dann wirklich alles abgrase, aber dadurch die Handlung auch etwas aus dem Flow kommt. Hätte mir auch geholfen, wenn ich das Untersuchen kleiner Gegenstände oder Off-Kommentaren mit Leertaste hätte abkürzen können, wodurch ein wenig Zeit gewonnen wäre.
An dem hier kritisierten Fake-Slang hatte ich nix auszusetzen und ist mir nicht negativ aufgefallen. Die Entscheidungen waren immer sehr komplex und hatten so ihre Vor- und Nachteile, was dann auch ganz nett von Max im Anschluss kommentiert wurde. Allgemein gefällt es mir aber besser, wenn man seine Entscheidung nicht zurücknehmen kann, wie z.B. bei Heavy Rain und das Spiel einfach linear immer weiter nach vorne geht.
Max fand ich durch und durch sympathisch und auch einige der Nebenfiguren waren sehr schön ausgearbeitet, besonders David und Kate hab ich dann nach ner Zeit ins Herz geschlossen. es war auch Interessant einige der Nebenfiguren wie die Mädels aus dem Dorm über die paar Tage mitzuverfolgen. Interessant hervorzuheben ist dabei die Rolle von Warren, der hier im Genderbender je nach Entscheidungen einfach nur den klassischen Love Interest gibt und ziemlich eindimensional bleibt. Aber fand ich nicht weiter schlimm, ist nur so ein (vielleicht bewusst?) inversed kliché.
Persönliches Highlight waren für mich das Ende von Folge 2 und besonders Folge 3. Das ging mir dann schon sehr nah.
allgemein haben mich auch die Schauplätze sehr angefixt. Man hat wirklich versucht, möglichst alles aus dem Themenbereich Küstennast an Oregons Küste herauszuholen und das merkt man. sehr malerisch war für mich der Spaziergang am Strand mit Chloe und Max.