Ergebnis 1 bis 20 von 157

Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 6 – Never forget the Alamo

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Eryn nickte Evi zu. Sie hatte verstanden. Auch der Irin war nicht ganz wohl bei der Sache. Würden sie den Schlüssel mitnehmen, konnte sicher niemand hier unten die Waffen aus der Kiste stehlen. Doch oben könnten sie überwältigt und dazu gezwungen werden, den Schlüssel abzugeben.

    Das Gewehr auf dem Rücken sichernd, ging die Barfrau in die Knie und griff mit der Hand nach dem Funkgerät, hob es so weit an, wie die Kette es zuließ. Den Rest der Distanz bewältigte sie selbst, drückte mit den Fingern, die eben noch am Abzug der Waffe gelegen hatten, den Knopf ein, der ihr ermöglichte, zu sprechen, mit wem auch immer sie es zu tun hatten.

    "Wir verstehen die Vorsicht", begann sie. "Wir sind alle in der gleichen Situation und müssen auf uns achten. Doch es fällt uns nicht weniger schwer, euch blind zu vertrauen als es euch schwer fällt, uns zu vertrauen." Sie musste den Finger für einen Augenblick lockern. Das Gelenk schmerzte vom kraftvollen, andauernden Durchgedrücktwerden während des Schießens. "Wir wissen von einem gemeinsamen Feind, den unsere Waffen daran hinderten, zu euch zu stoßen. Ihr erwartet von uns, abzugeben, womit wir euch retteten. Das können wir nicht ohne Weiteres tun. Erlaubt uns, sie mitzunehmen, sodass wir das gegenseitige Vertrauen in einem weiteren Angriff erkämpfen können, dem wir womöglich standhalten müssen." Sie atmete tief ein. Eryn wusste, dass sie viel verlangte. "Oder präsentiert uns... irgendetwas, das wir als Zeichen... oder als gleichwertigen Pfand ansehen können."


  2. #2
    Probe Eryn: Handel: Misslungen! (erschwert durch Hintergrund der NSA)

    Das Funkgerät schwieg kurz, dann schnarrte es:
    "Ist angekommen. Nachtrag: Wir müssen euch durch Witch testen lassen. Unser Angebot: Wir werden nicht auf euch schießen, wenn ihr den Test besteht. Wenn ihr Waffen dabei habt, wird das Niemand überleben. Wir haben klare Anweisungen von RedWitch. Kaum Verhandlungsspielraum, Befehle eindeutig. Problem: Die Welt braucht uns. Wie steht es mit euch?"

    Es schien noch immer absurder zu werden...

  3. #3
    Die Polizeistation also, oder was davon übrig geblieben ist. meinte Frank nachdenklich. Dort könnte man im Zweifelsfall durchaus einen Hinterhalt legen wenn man wollte, auch wenn es bessere Orte dafür gäbe. Dafür sehe ich zumindest von hier aus keine keine Zombiehorden, was ja zumindest etwas ist. Ich glaube, dass dieser Weg dort vielleicht der sicherste für uns wäre sagte er und zeigte die entsprechende Route, nach diesen Worten schwieg er für einen Moment und lachte dann verhalten. Eine Polizeistation, schon passend das ausgerechnet ich hier mit dabei bin. Vor allem wenn man bedenkt das ich nach der Bombe im Keller erst garnicht wollte. Naja, eine Polizeistation ist ja auch sowas wie mein 'natürliches Habitat'. scherzte er und schaute dann noch einige Momente Gedankenversunken in die Ferne.
    Eine wunderschöne Aussicht hat man von hier. Sie muss vor all dem hier fantastisch gewesen sein. Eine schande was mit der Welt passiert ist. Natürlich ging es der Welt nicht glänzend und mit diesem Land ging es dank Bush moralisch immer weiter bergab aber innerhalb kürzester zeit, einfach so, Frank schnippte mit den Fingern als er 'einfach so' sagte war so vieles das in der Welt gut und schön war einfach verschwunden. Hinein gerissen in diesen Strudel aus Wahnsinn und Tod der seinerzeit entstand. Frank merkte wie er in dieser düsteren Stimmung zu versacken drohte Aber es gibt nach wie vor gutes und wunderbares in dieser Welt und in manchen Menschen hat sie auch das beste zum Vorschein gebracht. Einmal habe ich einen Schwerverbrecher gesehen, gerade als alles begann und das Chaos am größten war, der sein Leben riskiert hat um einen Mann zu retten den er nie zuvor gesehen hat. Nicht einmal eine Belohnung wollte er haben. Wenn das nicht der Beweis dafür ist, das in jedem Menschen etwas gutes steckt, dann weiß ich auch nicht weiter. sprach Frank mehr zu sich selbst als zu Howard.

  4. #4
    Dieser Ort war viel zu unwirklich. Man könnte direkt dazu verleitet werden, wieder an einen Gott zu glauben. Sacht wog Léo die kleine Bibel in ihren Händen, als wäre es das Kostbarste auf der Welt.
    Die Famile i Forteza...das klang nach einer sehr alten, spanischen Familie, die irgendwann zur Kolonialzeit rübergeschwappt sein musste. Die meisten Mexikaner tragen doppelte Familiennamen, von Mutter und Vater und die Halbmexikanerin würde eigentlich Arellano-Greensworth heißen, hätten nicht beide Eltern gefunden, dass das einfach oberbeschissen klang. Wenn man sich in México einen Namen wie i Forteza so erhielt, dann war da Geschichte dahinter. Eine Geschichte, von der nur noch dieses kleine Büchlein und die sterblichen Überreste der vielleicht letzten i Fortezas zeugte.
    Der letzte Spruch schien wie eine direkte Antwort auf ihr Gespräch mit El Padre. Er würde sie nicht bestrafen, wenn sie es mitnahm. Vielleicht wollte er sogar, dass sie es bei sich trägt.
    Bedächtig strich sie ein letztes Mal über den sensiblen Einband, ehe sie sich das Buch vorsichtig in die Hosentasche steckte.
    Sie erhob sich und ging zu Álvaro, um wie angekündigt den Gardinenvorhang zu holen.
    "Siehst Du, ich war vorsichtig und gegen eine Bibel kannst Du nichts sagen...", meinte sie mit gesenkter Stimme zu ihm.
    Schweigen.
    "Bist Du jetzt wirklich eingeschnappt?"
    Keine Antwort.
    "Von mir aus, das hälst Du eh nicht lange aus..."
    Mit wenigen Schritten war sie wieder bei der Familie und legte den Vorhang um sie, als ob sie sich darin wie eine Decke eingewickelt hätten gegen die Kälte.
    Sanft friemelte sie ein paar verfangene Blätter und Samen aus den Haaren. Einige wegweisende Blüten wurde um die drei verstreut, dann bekreuzigte sich Léo ein letztes Mal und band den nun beinahe blütenfreien Jutebeutel wieder an ihren Affenkumpel, der immer noch stur schwieg.
    Ein widerwärtiger Geruch stieg der Latina in die Nase, den selbst die Blumen der Kirche nur schwer übertünchen konnte. Ohne die Masse an Blüten stinkte ihr Papa ungeniert vor sich hin. Aber damit würde sich Léo später auseinandersetzen.
    "Eigentlich will ich hier nicht mehr weg. Es ist so...schön. "
    Nichts.
    Langsam wurde sie nervös.
    "Jetzt komm schon, Álvaro, das ist langsam nicht mehr witzig."
    Mit einer fließenden Bewegung wurde er aufgeschultert. In wenigen Schritten war Léo wieder bei der Pforte, blickte nochmal zurück und war sich sicher, nie wieder so etwas Friedliches zu finden. Dann trat sie hinaus und verschloß den Ort wieder vor der Welt.
    Der Unterschied war radikal.
    Die Ruhe und Wärme flossen aus ihr heraus wie Wasser aus einer undichten Flasche. Das Kleid auf ihren Schultern wanderte in den nächstgelegenen Busch und schnell machte sie sich daran, ihre Haare wieder zu befreien.
    "Bitte sag jetzt endlich was..."
    Die Stille, die ihr entgegengebracht wurde, hatte fast schon schneidenden Charakter. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Ein imaginärer Kloß bildete sich in ihrem Hals, der Atem ging schneller.
    Schnell setzte sie sich in Bewegung, in der Hoffnung, das würde etwas helfen.
    "Álvaro, bitte..."
    Ohne es zu merken war sie am Laden, in dem Haile sich befand, vorbeigelaufen. Immer wieder sah sie über die Schulter auf den haarigen Kopf ihres Plüschtieres, dass sich nicht mehr bei ihr meldete.
    "Tu mir das nicht an, Du wolltest immer bei mir bleiben...“
    Ihre Beine bewegten sich immer schneller, fast schon rennend durchquerte sie die Nueva St. .
    Als sie wieder beim Hotel ankam, schien es, als ob sie um ihr Leben gerannt wäre. Sie hielt sich die schmerzende Brust, schwitzte, schnappte nach Luft. Ihr wurde heiß und kalt. Völlig am Ende ließ sie sich an der Wand entlang zu Boden fallen und hielt die Arme fest um sich umschlungen, um das Zittern zu unterdrücken.
    "Álvaro...“
    Er hatte sie wirklich verlassen.

  5. #5
    Eryn ließ das Fungerät sinken und wieder warfen sich die drei einen bedeutungsvollen Blick zu. "Wir werden nicht auf euch schießen, wenn ihr den Test besteht.", äffte Evi die schnarrende Stimme nach. "Aber ich bezweifle, dass sich jemand so einen Mist ausdenkt. 'RedWitch'."
    Jackman nickte grimmig. Einen Moment lang schien er noch zu überlegen, dann sagte er: "Scheiß drauf." und legte seine Waffe ab. "Ich will das jetzt wissen."
    Die beiden Frauen nickten und taten es ihm gleich - Eryn nahm ihr Gewehr vom Rücken und Evi trennte sich von ihrem Beil. Dann begann sie in ihrem Rucksack zu kramen. "Was machst du denn noch?", fragte die Bardame, als sie das Funkgerät wieder in die Hände nahm. "Ich weiß ja nicht was die alles als potenzielle Waffe sehen...", murmelte die Taucherin und zückte schließlich ihren Korkenzieher, um ihn auch in die Kiste zu legen. "Du hast das Scheißteil immer noch?" "Hey, keine abfälligen Bemerkungen, der hat mich ein Mal vor Pray gerettet." "Vor... Pray." Jackman schnaubte amüsiert. "Also den gefürchtetsten und blutrünstigsten aller Vultures, verstehe..." Die Taucherin musste grinsen.
    Dann waren sie bereit und warteten doch leicht nervös, als Eryn erneut ins Funkgerät sprach: "Okay, wir haben unsere Waffen abgelegt..."

  6. #6
    Jäger stieg wieder die Leiter hinunter. Der beißende Gestank drängte in seine Nase, doch glücklicherweise hatte er sein Frühstück bereits nach außen befördert. Unten angekommen, rieb er sich den Dreck von den Händen als Haile auf ihn zukam.

    "Oben große Luke." Mit Abscheu fielen ihm seine schwarzen Nägel auf. Eine Nagelfeile wäre jetzt genau das Richtige, kam ihm der Gedanke. "So eine nach industrielle Maßstab. Dick, hart und ziemlich zu. Unmöglich zu hören was auf andere Seite ist, aber gut möglich, dass jeder uns hören wenn wir versuchen sie aufzumachen." War das ein Holzsplitter in seiner Fingerkuppe? Die Lippen zusammengepresst hielt sich Jäger die Hand vors Gesicht. Ja, es war tatsächlich ein scheiß Holzsplitter. Mit Zeigefinger und Daumen versuchte er das oben leicht hervorstehende Ende zwischen die Nägel zu bekommen. Vergebens.

    "Ok, hier mein Plan."
    , sagte er schließlich genervt und hörte auf, seine Hand zu befingern. "Wir gehen zurück in Hotel und fragen Chef ob er nicht eine Einsatz in Parfümladen oder in eine Schwimmbad hat. In meine Augen der perfekte Ausgleich für hüfthohe Mistwasser und schwere Gullideckel. Was guckst du mich so an? Hast du keine andere Hobbies als in eine Kanalisation herumzulaufen? Weißt du was, mit diese herablassende Blick und die verschränkten Arme siehst du genau aus wie Eryn. Fehlt noch, dass du mich Arschloch nennst, dann ich denke ihr seid gleiche Person." Er stieß einen langen Seufzter aus. "Fein, Fräulein. Gemeinsam wir können das Ding aufbekommen, aber wie ich schon sagte, Tür ist alt und bestimmt zugerostet. Den Krach wird man bis zu Baustelle in Vultureland hören. Und was zum Geier hast du vor?"

    Haile begann ebenfalls die Treppe zu erklimmen. Vielleicht ließe sich mit einem geschulten Blick etwas ausmachen, was ihnen das Öffnen der Luke erleichtern könnte. Gab es einen Mechanismus? Konnte man anhand der Scharniere feststellen, ob man zu Zweit das Ding sachte aufschieben könnte? Jäger stemmte die Arme in die Hüften und schaute ihr von unten zu.

    Haile inspiziert die Luke mit Handwerk.

  7. #7
    "Wohl gesprochen. Auch wenn es in Zeiten des Chaos wohl immer schwerer sein wird, dieses Gute zu finden.", antwortete Howard auf Frank der scheinbar einen etwas emotionalen Moment hatte. Vielleicht hatte ihn der Gedanke an eine Polizei-Station auch an seine Tage in der alten Welt erinnert, heutzutage scheint eine solche Institution fast schon albern, in dieser absoluten Anarchie. Aber dank Leuten wie Frank würde die Welt sich irgendwann wieder erholen können. Vorausgesetzt natürlich, sie würden heute ein Heilmittel, eine Impfung finden und so die zukünftige Entwicklung der Menschen wieder in geregelte Bahnen lenken.

    "Was empfiehlst du? Sollen wir direkt dorthin gehen? Ich bin kein Spurenleser, und solange sich die Kultisten nicht dumm anstellen, werden wir keine Zeichen einer Falle sehen, bevor es nicht schon zu spät ist.", fasste Howard ihre Situation zusammen.
    "Ich finde es auch wirklich rätselhaft, wer uns hier helfen sollte. Die einzigen Personen im Umkreis, die uns wohlgesonnen sind, von Meilen dürften die Überlebenden von Shengs Hope sein. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Zeit und Gelegenheit hätten, hier für uns etwas hilfreiches zurückzulassen. Vorallem, in dem Fall wäre die Spur nicht so offensichtlich. Es wäre so versteckt, dass nur wir sie lesen können. Wohingegen das hier" Er wies auf den Kartenfetzen " hier ja fasst schon vor unsere Nase lag. Viel zu verdächtig, für meinen Geschmack".

    ----------------------------------

    Der Polizist blickte noch immer auf ihr Ziel. Er bedachte was ihm der Mikrobiologe gesagt hatte.
    Natürlich war es ihm auch klar, dass sie hier wissend eine Gefahr auf sich nahmen, aber am Ende des Tages waren sie hier nicht zu ihrer eigenen Sicherheit hier. Es ging um das Überleben ihrer Freunde, mehr noch, um das Überleben ihrer Familie. Keine Gefahr konnte angesichts dieses Zieles groß genug sein, ihren unerschütterlichen Willen zu brechen, kein Unbill zu groß es auf sich zu nehmen. Frank sah auch im Gesicht von Howard, dass es nicht Angst war, die aus ihm sprach. Es ging ihm nur darum, dass sie sich klar waren, worauf sie sich einlassen würden. Nicht blindlings auf eine Falle marschierten.

    "Wir müssen uns langsam annähern, auf Zeichen von Bewegungen aus dem Gebäude achten. Derweil natürlich immer auf jede mögliche Gefahr achten. Also, wie immer eigentlich. ",
    erwiederte Frank, der im Laufe ihrer Reise schon genug Erfahrungen mit solchen Situation gesammelt hatte.
    "Wir sollten auch nicht sofort davon ausgehen, dass, wer auch immer dort ist, uns feindlich gesinnt ist. Zuerst fragen, dann schießen. Sonst wären wir ja kaum besser als die Kultisten."

    Howard nickte ihm zu, und so machten sie sich vom Aufsichtsturm wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.
    Ihr Ziel war klar: Die Polizeistation. Als sie es langsam am Horizont erkennen konnten, hielt Howard an, und Frank näherte sich langsam an. Der Plan war, dass er zuerst die nähere Umgebung der Station auskundschaftet, und falls nichts zu erkennen ist, dann mit Howard gemeinsam nach dem Urheber der Geschenke suchen.


    Geändert von Mivey (24.10.2015 um 17:24 Uhr)

  8. #8


    Jackman, Eryn und Evi standen noch immer vor der Mall.

    „Bestätige Ihnen ein hohes Maß an Kooperation und Klugheit! Wir schicken den Lift. Bereithalten zum Transfer! Ende.“, schnarrte es aus dem Funkgerät und dann konnten sie erkennen, dass zwischen einem Tal an Efeubergen eine recht große Transportkiste nach unten gelassen wurde. Zwar hatte diese Kiste links und rechts einen breiten Rand, aber es dürfte trotzdem eine recht schwindelerregende Zitterpartie werden, nach oben zu gelangen, so viel schien den Dreien klar.

    Als sie ihre Waffen in der Kiste verstaut und den Schlüssel abgezogen hatten, den Jackman sicher bei sich verwahrte, war ihr Vehikel auch schon unten angekommen und mit gemischten Gefühlen stiegen sie ein.
    Kaum dass sie sich flach auf den Boden gelegt hatten, denn das schien das sicherste zu sein, da sie sich so gegenseitig und an den Rändern festhalten konnten, war auch schon eine ruckelnde Bewegung zu verspüren und schon wurde die Kiste, die oben an dem Stahlseil befestigt war, nach oben gezogen. Es ging langsam und es schwankte bedrohlich, doch die Drei bissen die Zähne zusammen, als der Rand oben unendlich langsam immer näher rückte.

    Und dann waren sie oben angekommen und wurden von maskierten Männern in Empfang genommen. Ihre Kleidung war vielfach geflickt und in desolatem Zustand, nur noch mit Phantasie konnte man die ehemaligen Uniformen erkennen.
    Was sie jedoch neben den Männern oben sehen konnten, versetzte sie in Erstaunen.
    Das gesamte Dach der Mall war an den Rändern mit Sandsäcken erhoben und verstärkt worden. Hinter den Sandsäcken hatte man Efeu gepflanzt, der dann über die Sandsäcke hinüber auf der äußeren Seite nach außen gelegt wurde, offensichtlich wollte man damit die Sandsäcke verbergen, ein an sich guter Plan, denn Niemand würde so auf die Idee kommen, ein Dach als Lager zu verdächtigen, da das Stahlseil auch schlichtweg für ein Stabilisationsseil gehalten werden konnte.
    Das wirklich Aufsehenerregende jedoch war… der riesengroße Garten, der auf dem Dach angelegt worden war. Riesige Beete, einige stellenweise unter zusammengeklauten Fensterscheiben waren hier zu finden und fast alle trugen sie reife Frucht und hohe Ernte.
    Es gab auch ein Regenwasserauffangbecken und durch die Sandsäcke als Mauern waren sogar so etwas wie einzelne Räume oder Zimmer geschaffen worden, deren Dächer aus Holz und Planen bestanden.


    Einer der Männer, sie erkannten die Stimme als die aus dem Funkgerät kam nach vorne und zog seine Tarnfleckmaske vom Kopf: „Aufgemerkt: Willkommen bei den Skypeople of San Antiono. Ich bin Sergeant S., Rufname „Enigma“ – Militärischer Nachrichtendienst. Stelle fest: Froh, Ihre Bekanntschaft zu machen.“
    Er nickte kurz und freundlich, trotzdem machten seine Männer nicht die geringsten Anstalten, die Gewehre nach unten zu nehmen. Enigma zog dann ebenfalls eine Pistole aus dem Halfter und schnarrte wieder: „Aktuelles Tagesziel lautet: Feststellen, was die RedWitch zu unserer Zufallsbekanntschaft sagt.“

    Jackman und die Frauen blickten sich unbehaglich um. Die Männer wirkten müde, abgekämpft und nicht wenige waren verwundet.
    Am Schlimmsten aber war der krasse Funke des Fanatismus‘, der ihn ihren Augen zu lodern schien und sie hatten keine Zweifel, dass die Männer sofort losballern würden, gäbe es auch nur den geringsten Anlass zur Sorge.
    Die Nerven dieser Truppe lag blank, trotz der eigentlich unglaublich komfortablen Ausgangslage ihres Versteckes.

    Schnell wurden sie zu einem Unterstand geführt, der mit einem Tarnnetz abgedeckt war.
    Darunter befand sich nur ein Funkgerät, aufgebaut wie ein heiliger Gral, fast schien es ihnen wie ein Opferaltar.
    „Ich informiere: Die RedWitch wird euch nun prüfen und uns ihr Ergebnis mitteilen.“, sagte Enigma aufgeräumt. „Zur Warnung: Wenn ihr Urteil negativ ausfällt, werden wir euch erschießen.“
    Wieder spürten die Drei die Gewehre und Pistolen, die auf ihre Köpfe gerichtet waren und schließlich ergriff Jackman das Wort, als sie sich vor das Funkgerät knien mussten: „Okay, Okay, verstanden. Dann sprechen wir also mit der RedWitch? Was sollen wir ihr sagen?“
    Der Mann strich bedächtig über das Funkgerät und sagte dann: „Zur gegenseitigen Aufklärung: Gar nichts. Die RedWitch weiß, dass ihr hier seid. Denn sie weiß alles.“ Er nickte angestrengt und zielte mit der Pistole auf den Kopf von Hugh.

    Endlose Sekunden verstrichen, das Funkgerät lag ganz still da, nur ab und an ein Knacksen, etwas statisches Rauschen.
    Nichts passierte und die Männer wurden sichtlich nervöser, das Gleiche galt für die beiden Frauen und Hugh, wobei Eryn in dieser Sekunde die eingetrockneten Blutreste auf dem Boden, direkt dort, wo sie knieten, wahr nahm, augenscheinlich waren hier tatsächlich schon Menschen hingerichtet worden weil sie den ominösen Test nicht bestanden hatten!

    Stille.
    Enigma zuckte mitleidslos mit den Schultern und schnarrte. „Ergebnis eindeutig: Test nicht bestanden. Tut mir…“
    In diesem Moment sprang das Funkgerät flackernd an und eine weibliche Stimme ertönte. Sie klang blechern und metallisch, kam Hugh aber irgendwie sehr entfernt bekannt vor, dachte er zumindest. Bis er den Inhalt hörte, davor ein leises Piepsen:
    „RedWitch-Outpost 1Alpha-Forschungseinrichtung San Antiono. Ratschlag #45 für organisierte Truppen: Wenn Sie auf verbündete Einheiten stoßen, nehmen Sie diese freundlich, doch mit gebotener Vorsicht auf. Denken Sie stets daran, dass sie zusammen stärker sind bei den Aufgaben, die vor ihnen liegen.“
    Wieder dieses Piepsen und Jackman wurde schwarz vor Augen. Ihr Schicksal lag offensichtlich in der Hand von einer von hunderten eingesprochenen Textkonserven, die wahrscheinlich nach dem Zufallsprinzip über den Äther gesandt wurden.
    Er schluckte schwer und starrte das nun schweigende Funkgerät an, als direkt vor sich eine Hand sah und einen freundlich dreinblickenden Enigma.
    „Stelle fest: Die RedWitch hält sie für Verbündete. Willkommen bei den Skypeople. Wir sind der letzte organisierte Widerstand in San Antonio. Keine Kampfeinheit, etwas sehr viel Wichtigeres. Die RedWitch ist unsere Oberkommandierende, die einzige Überlebende der Streitkräfte vom Forschungszentrum.“
    Er nickte aufgeräumt und seine Truppen nahmen die Waffen herunter und strahlten sie an. Als sie die Masken absetzten, erkannten sie ausgezehrte und bleiche Gesichter, müde Männer und Frauen. Dies mutete seltsam an, da das Dach im Grunde vor angebauten Lebensmitteln nur so strotzte.
    Enigma sah sie erwartungsvoll an und Evi erkannte in einiger Entfernung plötzlich ein bekanntes Gesicht. Auf einem der Felder, abgegrenzt durch alte Traktorreifen schwitzte gerade Liz Graham von der Jegor erzählt hatte…

    --

    Jegor und Haile hatten die Luke schnell inspiziert.
    Sie konnten sie wahrscheinlich zu zweit sehr schnell und effizient zur Seite hieven. Aber es war unklar, was sich dahinter verbarg und die Gefahr war groß, dass sie bei einem Scheitern Lärm verursachen würden.
    Dies war eine immense Gefahr. Möglicherweise war jedoch auch weit und breit Niemand vor Ort, es war ein Wagnis, das sie vielleicht eingehen mussten.

    Probe Jegor: Handwerk: Misslungen!

    Leider fiel ihm kein Mechanismus ein, obschon er im Grunde einige Scharniere sehen konnte.
    Sie mussten es wahrscheinlich einfach mit Kraft versuchen und hoffen, dass sie keinen Lärm dabei verursachten.

  9. #9
    Frank und Howard schlichen sich auf das Gebäude zu.
    Wieder einmal kam ihnen das hohe Gras äußerst gelegen.

    Und dann sahen sie die Station.
    Sie zeigte Brandspuren von der Schlacht um San Antonio und schien vollkommen ausgebrannt zu sein. Das obere Stockwerk war nur noch ein Trümmerfeld, aber das Erdgeschoss schien intakt, wenn man davon absah, dass auch dieses Gebäude mittlerweile wieder von der Natur stark in Beschlag genommen worden war und die mittlerweile mannshohen Büsche sämtliche Fenster verdeckten.

    Das Faszinierendste und Auffälligste daran war jedoch die schwarzgewandete Gestalt, die direkt vor der Station stand und gerade mit einem Kübel und einem Ast ein großes rotes "X" auf die ehemals weiße, nun schmutziggraue Wand der Station malte.
    Es war offensichtlich, dass es sich hierbei um einen Kultisten handelte. Eine schwarze Robe, eine überraschend kleine Zweihandwaffe auf dem Rücken und eine der gruseligen hölzernen Masken, ein weinendes Gesicht zeigend, gebettet in grünes Holz. Eine Farbe, die sie bisher nicht gesehen hatten.
    Er hatte sie offenbar noch nicht entdeckt und war vollends damit beschäftigt, den Buchstaben, den er frisch gemalt hatte, ein bisschen zu verstecken, indem er ein paar Zweige des Busches gegen die Wand lehnte.
    So würde das Zeichen offenbar nicht schon von weiter Ferne zu sehen sein.

    "Ich versuche näher heran zu kommen und unserem Freund auf den Zahn zu fühlen.", wisperte der Polizist und bat Howard um Rückendeckung.
    Probe Frank: Infiltrator: Misslungen!

    Frank schlich weiter durch das hohe Gras und hatte die Station stets im Blick.
    Es schien, als wäre der Kultist oder die Kultistin, denn der Körper war eindeutig kleiner und zierlicher als die sonst muskelbepackten Kultisten, fast fertig und zufrieden mit dem Werk, als Frank plötzlich den Halt verlor und ausrutschte.
    Er hatte sich so sehr auf sein Ziel konzentriert, dass er beim Schleichen den mit Wasser vollgelaufenen Bombenkrater nicht realisierte und nun bis zu den Knien im satten Schlamm steckte.
    Ärgerlich und schlammbespritzt kam er wieder auf die Beine und der seltsame Zeichner war verschwunden... Nicht mehr zu sehen, wie vom Erdboben verschluckt...!

  10. #10
    Verdammter Schlamm! fluchte Frank innerlich. Es hätte wahrlich nicht schaden können, einmal nach unten zu sehen wie es aussah. Nun war er nicht nur dreckig, sie waren auch noch bemerkt worden und augenscheinlich waren es wirklich Kultisten die hier waren. Irgendetwas war aber trotzdem seltsam an diesem Kultisten. Er war viel zu klein für einen normalen Kultisten aber gut, vielleicht war er nur eine der berühmten Ausnahmen, welche die Regel bestätigten. Und jetzt wo sie entdeckt wurden gab es nur noch 2 Optionen: Rückzug oder voran, denn nun konnten sich ihre "Gastgeber" auf sie vorbereiten. Er entfernte den gröbsten Schmutz von seiner Hose aber bei einer derartigen Menge würde es ihm nur helfen, sie gründlich zu waschen, dasselbe galt für die Schuhe, immerhin hielten sie dicht und er hatte keine nassen Füße.
    Vorsichtig ging er zurück zu Howard. Das lief jetzt eher schlecht. gab Frank zerknirscht leise flüsternd zu Damit haben wir den Überraschungsmoment verloren, sie wissen das wir da sind, unser ungewöhlich kleiner Kultistenfreund ist verschwunden und hat wohl seine Kollegen verständigt. Es wundert mich nur, dass es so kleiner Kultist dort Wache gestanden hat, der nichteinmal wirklich aufmerksam war, schließlich hat er dort irgendetwas gezeichnet. Das Gesamtbild ist für Kultisten tendenziell eher ungewöhnlich aber was wissen wir schon genau über Kultisten? Haile wüsste da vielleicht mehr aber sie ist ja nicht da. fasste Frank seine Ansicht über das zusammen, was er bei der Polizeistation bisher von den Kulstisten gesehen hatte. Ich bin dafür, dass wir uns hier noch weiter umsehen, denn da sie eh wissen das wir hier sind, können sie sich wohl auch denken, woher wir kommen, dem Hotel und wenn sie uns feindlich gesinnt sind, können sie uns dort auch überrennen wenn sie zu den Leuten am Stadion gehören. Ich werde wieder versuchen ein wenig voraus zu spähen, dieses mal hoffentlich erfolgreicher und du gibst mir wieder Rückendeckung wenn das recht ist. Wir sollten versuchen durch eins der Fenster an der Seite zu kommen wenn das geht und nicht den Haupteingang. sagte Frank anschließend und machte sich dann auf den weg, nachdem er Howards Reaktion abgewartet hatte, vielleicht hatte dieser ja einen anderen Plan, wenn nicht, dann konnten sie diesen hier ausführen.

    Edit:
    Infiltrator um so unbemerkt wie möglich sich umzusehen und Ermittler um eventuelle Fallen oder dergleichen zu bemerken. Schütze+ Experte Schusswaffen, falls es zum Kampf kommen sollte.

    Geändert von wusch (25.10.2015 um 11:39 Uhr)

  11. #11
    Wenig überraschend, waren hier anscheinend doch die Kultisten am Schaffen. Da sie praktisch hierher gelockt wurden, mussten sie also fest damit rechnen, dass sie in eine Falle liefen. Und doch war ihre Neugier zu groß. Warum dieser Aufwand? Die Kultisten hatten die Überzahl, und die Überhand. SIe konnten sie einfach überrennen, doch stattdessen diese Katz und Maus Techniken. Vielleicht war es auch irgendein Ritual?

    "Rückendeckung? Naja, ich warn dich dann einfach wenn ich was seh. Was dagegen tun, naja, das wird wohl schwieriger"


    Howard entschied sich, langsam hinter Frank zu folgen. Frank richtete seine ganze Konzentration auf das Gebäude. Howard folgte ihm langsamer, und konzentrierte sich auf die Seiten, und blickte auch öfter zurück. Wenn sie schon in eine Falle liefen, mussten sie auch nicht umzingelt werden.


  12. #12
    "Darf ich mich zu dir gesellen?"
    Wie vom Blitz getroffen zuckte Léo zusammen und starrte Mary an, die sich neben ihr niederließ und sie warm anlächelte.
    "Alles okay bei dir, Léo? Magst du reden? Du musst nicht...Aber wenn du willst, bin ich da."
    Alles okay?
    Ihr Welt ist gerade wieder ein Stück zusammen gebrochen.
    Sie fühlte es. Álvaro war weg, der angenähte Orang-Utan-Plüschkopf am Rucksack nur noch tote, entseelte Materie.
    Viele hatten ihr gesagt, dass das er nur eine Einbildung gewesen war; ein imaginärer Freund, der sich mit dem Alter in eine Wahnvorstellung verkehrt hatte.
    Na und? Und wenn er eine Wahnvorstellung gewesen war, er war da gewesen.
    Er war immer treu an ihrer Seite, wenn alle Anderen sie verließen, betrogen oder starben.
    Er war da, obwohl er wusste, was sie Alles getan hatte, um zu überleben. Weil er wusste, wer sie tief im Inneren immernoch irgendwo war.
    Immer gewusst hatte, was sie brauchte. Und selbst wenn belehrend, dann immer nur aus Liebe zu ihr.
    Eine essentielle Konstante im Leben von Léo
    Ihr bester Freund, ihr Gefährte durchs Leben und der Anker, der sie und ihren Verstand durch jede noch so beschissene Situation vorm Abdriften in den völligen Wahnsinn bewahrt hatte.
    Innerhalb eines Wimperschlages einfach- puff. Als hätte es ihn nie gegeben.
    Alles okay?
    Nein, es war so ziemlich das Gegenteil von alles okay. Es gab wohl keinen Zustand, der weiter entfernt war von alles okay für Léo, als das hier grade. Aber wie sollte sie das der Jägerin erklären? Wie sollte sie das irgendjemanden erklären, ohne, dass sie für völlig geistig oben ohne gehalten wurde?
    Sie fühlte, wie sich der weiche, graue Körper Novembers an ihre Füße schmiegte.
    Sie fühlte die Wärme, die er und seine Herrin ausstrahlten und mit ihr teilen wollten.
    Sie fühlte, wie diese Wärme an ihrer Haut abprallte, als ob es ein Gummiball wäre.
    Sie fühlte sich trotz der tröstenden Gesellschaft unendlich allein.
    Noch nach Worten ringend reichte ihr Mary ein Camouflage-Hemd herüber.
    "Hier, zieh das mal über, bis wir dein Kleid geflickt haben. Sonst fallen unserem Polizisten die Augen aus..."
    Ein paar Sekunden starrte sie die Männerkleidung wie ein Auto an.
    Als ihr Gehirn die Informationen in einen Kontext gesetzt hatten, blickte sie an sich hinab zu dem weißen Top und dem deutlich darunter hervorblitzenden knallroten BH.
    Es sah wohl wirklich obernuttig aus, wenn sich Mary schon um Franks Treue Gedanken machte, der nichtmal wusste, wie man Ehebruch buchstabierte.
    Mit einem genuschelten "Graciastutmirleid", nahm sie das Hemd entgegen und zog es sich an. Der Stoff kratzte über ihre Haut, aber verdeckte auf jeden Fall jegliche Reize.
    Álvaro hatte also doch Recht gehabt, dass es eine Schande gewesen war, so freizügig vor El Padre zu treten...
    Álvaro...
    Ihre Unterlippe zuckte, als sie wieder nach Worten suchte. Dabei fixierte sie einen Punkt über Marys Kopf, so ziemlich genau die Eingangstür, an der noch immer die beiden Westen hingen.
    "Es.... ich den-denke nich... aber i-ich weiß..weiß nich, was.... mein Affenk...."
    Léo japste nach Atem, die Brust hob und senkte sich, als ob Jemand darauf Trampolin springen würde...
    "Ich br-brauch ...nur....nur einen.....M-Moment mal..."
    Ablenkung....die Gedanken über das Hemd hatten geholfen, der Abgrund war nicht ganz so klaffend gewesen.
    Ihre Augen fokussierten sich auf die Westen, die denen von Sheng und diesem anderen Typen ähnelten... Aber...
    "Wa-warum hängt jemand einfach so...Westen an..an eine Tür...haben... wir die uns ...e-eigentlich mal gen-genauer angeguckt"
    Schwach streckte sie einen Arm in Richtung Eingangstür aus, wie ein stummer Hilfeschrei und schaut dabei schonmal aus der Ferne, ob das wirklich dieWesten von Sheng und Henry waren, oder bewusst ihnen nur ähnelten. (evtl. Probe auf Ermittler)

    Geändert von Mephista (25.10.2015 um 14:20 Uhr) Grund: Namensänderung, weil ich da voll doof drin bin XD

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •