Es klingt zwar wirklich auf dem ersten Blick verrückt, aber ich kann dieses Gefühl inzwischen auch ganz gut nachvollziehen.
Ich stelle mir einfach selbst die Frage: Was ist schon ein Menschenleben?
Die Summe unserer Erinnerungen ist eine beliebte Antwort. Und lässt sich das nicht auch gut auf die Frage: "Was definierst du als lebendig?" anwenden.
Personen, Lebewesen, die wir bis an unser Lebensende niemals getroffen haben oder schlichtweg vollständig vergessen haben, existieren nicht ins unserer Wahrnehmung. Wenn man ein völlig falsches Bild von einer realen Person entwickelt hat, was sich im Laufe der Zeit wandelt, kann man diese Person dann nicht auch in gewisser Art und Weise als fiktiv betrachten?
Ich sehe nichs falsches daran fiktive Figuren, mit einem solchen Respekt zu behandeln, denen man auch Gegenüberstehenden pflegt. Für viele Autoren ist dieses Denken ja sogar ihre Existenzgrundlage. Die Sensibiltät dessen, wandelt sich ohnehin von Person zu Person.
Für einige Menschen sind bestimmte Tiere außerhalb der emotionalen Wahrnehmung. Ganz zu schweigen von Insekten, wo die wenigsten sich sträuben würden sie gedankenlos zu erschlagen.
Der Schmerz den die Tiere verspüren ist auf jeden Fall real, etwas worüber solch ein Mensch gar nicht erst nachdenkt.
Sogar tote Menschen sind real, obwohl sie nicht physiologisch am Leben sind, trotzdem würde niemand ihre Existenz verleugnen. Sie nehmen auch weiterhin Einfluss auf deine Gedanken und Erinnerungen.
All die liebevollen Charaktere in Undertale haben sich auf jeden Fall so in mein Hirn eingebrannt, dass sie definitiv nicht das Erste sind was ich vergesse, wenn ich mal an Demenz erkranke.
In meiner Erinnerung und Fantasie sind die Charaktere auf jeden Fall lebendig und in meiner Erinnerung möchte ich sie nicht zuletzt, allesamt wie wildes Vieh, abgeschlachtet von mir selbst, sehen.