Durch und zwar im Seelenloser
Pazifisten Durchlauf.
Was soll ich noch sagen? Ich glaube ich habe ein neues Lieblingsspiel, nach rund 13 Jahren, wo ich es nicht mehr gewagt habe auszusprechen.
Ich schätze mal alles Wichtige wurde schon mal von jeden ausgesprochen weswegen ich mich dieses Mal kurz halte.
Meine Interpretation zu einer Sache am Ende:
Ich glaube nicht dass Chara per se ein "böser" Spielcharakter, noch glaube ich dass er/sie ein fest definierter Spielcharakter an sich ist. Chara ist im Endeffekt nur ein Platzhalter für den Namen des Spielers, seine Seele wird geformt durch die Taten des Spielers. Man nährt die Seele innerhalb des No Mercy Run's (eine passendere Bezeichnung meiner Meinung nach) und am Ende verselbstständigt sich der durch Entschlossenheit wiedergeborene Charakter. Ab dem Zeitpunkt an dem man seine Seele verkauft, hat man nicht mehr wirklich die Kontrolle über sein Schicksal, ich schätze mal dein Alter Ego hat nur die Zügel gelockert bis du dich am ehesten in Sicherheit wähnst um dir deine Sünden noch mal richtig rein zu drücken.
Vor allem wo Flowey einen am Ende bittet das Spiel nicht mehr zu resetten um nicht das Glück eines jeden Charakters wieder zunichte zu machen. Das ist extrem hart, egal ob man es davor oder danach macht, wenn man auch nur einmal mit dem schrecklichen Gedanken spielt aus tödlicher Neugier jeden Charakter umzubringen, ist ein zufriedenstellendes Ende unmöglich. Egal wie oft man resettet, die Schuld bleibt an dir kleben.
In dem Sinne hätte es übrigens noch besser getan wenn Undertale ein Konsolenspiel gewesen wäre. Denn so kann nicht jeder Lamebob einfach mal so ne Flag im Speicher löschen um sich sein glückliches Ende, was er nicht verdient hat, zu ercheaten. Aber ich schätze mal diese Beobachtung macht die ganze Thematik des Spiels ebenfalls unheimlich interessant, der Verdrängungsprozess; dass man nach wie vor glaubt über dem Spiel zu stehen und jede Entscheidung jederzeit rückgängig machen kann. Das "Chara" von vielen als das absolute Böse angesehen wird, ohne zu wissen dass sie die ganze Zeit von sich selbst sprechen.
Undertale wäre auch ohne dieses spielen mit der 4. Wand ein unheimlich gutes Spiel. Aber hiermit setzt es noch mal allem die Krone auf und kritisiert fast schon selbstverständliche Designprinzipien in Videospielen im allgemeinen und vermeintlich harmlosen RPG's im Besonderen.