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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 5 – Crossroads - "Zwischenspiel"

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    "Im Ernst, Mary. Dieser See... ein Rieseneumel aus Eis. Das klingt nach dem Stoff aus dem meine Alpträume sind, wenn ich nicht grade wieder mal von diesen Scheiß Urwaldhexen oder Leos komischen Selbstgesprächen träume. Seen sollten nicht einfach auftauchen oder davonfliegen. Die sollen bleiben wo sie sind, damit ich im nächsten Jahr wieder dort hin kommen kann, wenn es dort gutes Wild gab oder Beeren oder 'nen schicken Sandstrand. Ich weiß nicht, ob ich nicht lieber den Wodkafluss von Jegor finden will. Wobei, wenn der Wodkafluss aus dem Enteneis-Dingsbums entspringt, wäre das ne feine Sache. Stell dir mal all die eingelegten Enten vor, die nur darauf warten aus dem Eis gehackt zu werden. Hm. Also halten wir Ausschau nach Regenbögen und aus dem Himmel fallende gefrorene Enten, ja?"

    Lachend schüttelte Mary den Kopf ."Jackal, Manche Dinge müssen passieren. ob es ein wandernder See ist oder nicht." Ihr Tonfall klang, als müsste sie einem Erstklässler behutsam erklären, dass das ABC aus mehr als drei Buchstaben bestand. "Es gibt Dinge, darauf hat man keinen Einfluss. Und die meisten Dinge, auf die wir keinen Einfluss haben, sind die , die uns am Ende in die Verzweiflung treiben, wenn wir nicht aufpassen. Pass auf, dass dir das nicht passiert, ja?"
    Dann nahm ihre Stimme wieder ihren gewohnten Singsang an. "Und nein, dass ist Nicht Novembers Hundemarke. Also ab er sowas brauchen würde. Das..." Sie brach ab und schien kurz zu überlegen, ob sie weitersprechen sollte. "Das habe ich selber gemacht. Es gibt nicht viele, für die ich sowas mache, also passt wirklich darauf auf! " Den Knuff bekam er Postwendend zurück, genau gezielt zwischen zwei Rippen.

    Als Jackal ihr jedoch das Haarband überreichte, Leuchteten ihr Augen selbst wie zwei Sterne auf. Vollkommen verdattert stand sie mit dem Tuch in den Händen da und schien Jackals Ausführungen gar nicht zu hören. Plötzlich hüpfte sie wie eine Bekloppte auf und Nieder, um Klammerte dabei Jackals vernarbte Hande und quietschte ihre Freude in die Welt hinaus."Ohmygoshohmygoshohmygosh! Niemand, NIEMAND hat mir jemals so was Wunder-Wunder-Wunderschönes geschenkt! Danke Danke Danke Danke!" Jedes weitere, ungefähr zwei Oktaven zu hohes Danke wurde von einem kleinen, aufgedrehten Hüpfer begleitet. November schaute seiner Herrin nur hinterher, um sich dann die linke Vorderpfote mit einem leisen Winseln auf die Schnauze zu legen. "Danke! Danke! Dan..ke.." Offensichtlich viel Mary auf, wie sehr sie sich daneben Benahm. sie räusperte sich deutlich, während ihr die Röte ins Gesicht stieg. "Ähem... ja...Einigen wir uns einfach darauf, dass das hier nicht an die Öffentlichkeit sollte." Wie ein braves Kind saß sie Still, als Jackal ihr die Haare flocht und das Haarband anlegte. Plötzlich lachte sie wieder ihr Silbernweiches Lachen. " Jetzt kann keiner von uns beiden mehr verloren gehen! Du hast eine Sternmarke und ich hab eine Sternkarte! Jetzt kann ja gar nichts mehr schief gehen!"

    Und als Jackal sie wieder in den Arm nahm, lehnte sie sich leicht gegen ihn. "Mach dir keine Vorwürfe. Jeder trifft seine eigenen Entscheidungen. Du hilfst niemandem, wenn du ihn in einen goldenen Käfig einsperrst." Dann machte sie sich gemütlich mit ihm auf den Rückweg, und trug dabei ihren neuen Schatz stolz wie eine Königinnenkrone.

  2. #2
    Frank hatte damit gerechnet, dass soetwas passieren würde, sobald sie gesehen hatten, was mit Shengs Hope passiert war. Das sie sich entscheiden musste was sie tun würden. Die Bewohner von Shengs Hope retten oder sie sterben lassen. Für ihn selbst war Glasklar wofür er sich entscheiden würden, dass hatte bereits festgestanden, als er in seine Wohnung angekommen war und entdeckt hatte, dass sie wirklich weg waren. Bestärkt wurde er nur noch durch Roberts Schicksal und er war froh das viele seine Meinung teilte. Weniger wütend als traurig stimmte es ihn jedoch, wie viele sich dafür aussprachen sie zurück zu lassen.
    Ihr kennt meine Meinung, ich bin dafür, unsere Freunde, unsere Familien und alle anderen aus Shengs Hope zu retten die noch leben oder es zumindest zu versuchen. Natürlich werden wir wahrscheinlich nicht alle retten können, sosehr ich es mir auch wünsche, dass ist mir bewusst. Wenn wir es jedoch nichteinmal versuchen, sie alle einfach sterben lassen, sie diesem Schicksal mit diesen Worten zeigte er auf den Almodome und insbesondere auf die Leichen und Untoten die dort aufgehangen waren dann weiß ich nicht, ob ich jemals wieder guten Gewissens in den Spiegel werde blicken können.
    Unser Auftrag, die Heilung des Virus ist natürlich wichtig, mehr als einfach nur das aber sind diese Leute, die von den Kultisten mit hinein gezogen wurden nicht auch wichtig? Es ist schließlich nicht ihrer Schuld das sie hier sind. Vergesst nicht: Wir müssen uns auch Fragen was wir bereit sind, für diese Mission alles zu Opfern und ich denke nicht, dass wir beginnen sollten diese Menschen zu opfern. Natürlich ist die Entscheidung angesichts der Situation nicht leicht aber wir müssen es probieren, denn wie Eryn hier eben schon richtig sagte, die anderen können uns durchaus helfen. Wingman beispielsweise ist ein großartiger Kämpfer und Shengs Verlust wäre ein schwerer Schlag für die Moral vieler hier, zudem hat er mit das Umfangsreichste Wissen über Adam und all das.
    nannte er nur 2. Seine eigene Famile nannte er bewusst nicht, da sowieso jeder wusste, das er sie retten wollte. Mit diesen Worten stellte er sich zu denen die seiner Meinung waren.

    Als er von ihr angesprochen wurde, blickte er zu Eryn, die sich gerade das noch unbeanspruchte Gewehr genommen hatte. Natürlich, wenn du willst können wir gleich nachher anfangen. stimmte Frank zu und nickte dabei um das zu unterstreichen. Kämpfer konnten sie in ihrer Situation kaum genug haben.

    Geändert von wusch (18.10.2015 um 08:53 Uhr)

  3. #3
    Jackman verzog den Mund, seine Lippen waren nur noch ein schmaler Streifen und seine Stirn war in nachdenkliche Falten gelegt.
    Jäger war gerade eben einfach nur der gewaltigste Schwanz den er je getroffen hat.

    "Gabriel hätte ihn gemocht, der stand auf dicke Schwänze... wobei... ich glaub der meinte den Satz damals anders."

    Er stempelte alle die Ihre Familie retten wollten einfach als Wahnsinnige ab und rechtfertigte das mit seiner komischen Erklärung nur rational zu denken weil... seine Familie gestorben ist? Jackman Familie ist auch tot.
    Vor über 20 Jahren als sich diese Scheiße ausgebreitet hat. Viele Nächte lang hatte er immer wieder die Bilder vor seinen Augen.
    Seine blutig verschmierte Tochter, die blutroten Augen in denen die Adern vor Anstrengung geplatzt waren als sie seine Frau...

    Jackman schüttelte ungläubig den Kopf. Am liebsten hätte er Jäger gerade die Nase gebrochen und ihm gesagt, dass er sich doch einfach verpissen soll wenn er das möchte.
    Aber dafür war er dann doch zu sehr ein Teil dieser Gruppe und konnte seinen Wunsch auch nachvollziehen.

    "Ich respektiere eure Meinungen nicht, ich verstehe sie nicht!"

    Eryn trat auf den Plan und schüttelte energisch den Kopf.

    "Ich wollte euch nur wissen lassen, dass Evi in dieser einen Sache nicht für mich spricht."

    Sie sprach immer schneller und immer wütender.

    "Versucht eure egoistische Scheiße nicht als rationale Überlegungen zu tarnen, ihr... Kein Kind mehr soll mit eigenen Augen ansehen, wie die Familie vergewaltigt und zerfleischt wird? Achso, und wir lösen das Problem, indem wir uns das nicht ansehen, sondern weggucken und es einfach geschehen lassen. Clever!"

    Nun wandte Sie sich direkt Jäger zu und fing an Ihre Standpauke fortzusetzen. Die Frau war so pissig gerade.

    "Sprich nicht von Verstand! Du willst Freunde sterben lassen, die uns prima dabei helfen könnten, unsere Mission zu Ende zu bringen. Was, wenn wir da stehen und nicht weiter wissen? Brauchen wir nicht einen Sheng, der mehr Ahnung von all dem hat als jeder von uns? Wenn wir einer Übermacht an Feinden gegenüberstehen... brauchen wir dann nicht erfahrene Scavenger, die uns helfen, die Armee der Untoten zu bewältigen? Also bitte - du willst den einfachen Ausweg, nicht die logische oder sogar richtige Wahl. Arschloch!"

    Eryn sprach Jackman zum Teil aus der Seele. Anfangs konnte er auch kein Stück nachvollziehen warum zum Fick man sich gegen Shengs Hope und damit gegen seine Freunde entscheiden sollten.
    Gerade Jäger konnte er nicht verstehen. Léo... Léo war anders. Sie war immer bei Ihnen aber auch merkwürdig weit weg. Er spürte eine Form von zögerlicher Distanz bei ihr und wenn er so Recht darüber nachdachte...

    Er erinnerte sich an das erste Mal als er sie traf. Damals in Australien. Das kleine Mädchen mit Ihren Freunden, Ihrer Familie.
    Jackman sah keinen einzigen von diesen Personen hier und er fragte sich was wohl passiert sein könnte. Auseinandergelebt? Getrennt worden? Umgekommen?
    Was auch immer es war, in seinem Kopf setzte sich die Überlegung fest, dass irgendwas einen Keil zwischen diese damals so erschütterte und doch vom Zusammenhalt getriebene Gruppe getrieben haben muss.
    Vielleicht war das der Grund warum Léo so hart war.
    Niemand von Ihnen konnte wissen was sie dort im Stadion finden würden. Im besten Fall könnten Sie Ihre Familien befreien, im schlimmsten Fall kämen Sie zu spät oder... müssten sich entscheiden.
    Die absolute Katastrophe wäre es, wenn Sie nicht alle retten könnten und Richter und Henker zugleich sein müssen. Wer kommt mit und lebt, wer muss zurückbleiben und sterben?

    Jackman versuchte die Gedanken seiner Mitstreiter die sich gegen Hope entschieden nachzuvollziehen und glaubte dies auch zu schaffen.

    "Eryn hat Recht. Unseren Wunsch die Überbleibsel unserer... Ihrer Familien zu befreien als Wahnsinn abzutun ist unter aller Sau. Jäger, das ist ein krasser Vertrauensbruch und ich hätte von dir anderes erwartet. Trotzdem..."

    Jackman wandte sich Eryn zu.

    "Es bringt auch nichts jetzt mit Gift zu spucken wenn unsere Leute Ihre Gedanken miteinander teilen wollen. Jäger ist der Meinung, dass die Mission das wichtigste ist. Vielleicht weil er Angst hat, dass wir niemanden von unseren Liebsten retten können, vielleicht weil er Angst hat, dass wir alle draufgehen und wir die Menschheit damit erneut verdammen. Seine Ängste sind real und wir müssen sie so annehmen wie sie sind."

    Er wandte sich wieder Jäger und Léo zu.

    "Trotzdem... ich will niemanden von euch zwingen mitzukommen. Wenn ihr der festen Überzeugung seid gehen zu müssen... dann müsst ihr das wohl tun. Aber ich würde mich freuen euch an unserer Seite zu wissen. Gerade jetzt brauchen wir euch als gute Freunde."

    Hugh schaute nun Léo speziell an.

    "Ich habe keine Ahnung wie deine letzten... mhh... 18 Jahre aussahen. Was dir passiert und widerfahren ist. Wie gesagt, ich zwinge dich nicht, aber schau dir Haile und Evi an. Beide wollen sie Sheng befreien. Die Eine will ihn befreien weil er ein zu großes Loch hinterlassen wird die andere... weil..."

    Er blickte zu Haile und er erinnerte Sie an zwei Frauen die er einst sah. Unbeugsamer Wille.

    "...weil Sie so etwas wie Ihren Vater gefunden hat."

    Vorsichtig stiefelte er zu den Vorräten der Gruppe und nahm eine der silbern schimmernden Blechdosen die er aus dem Wrack in Shengs Hope barg.
    1A Dosenravioli. Keine Ahnung was diesmal genau drin war. Einfach nur Tomatensauce? Vielleicht auch die Deluxe Variante mit Bolognese Sauce. Es war auch egal. Mit seinem geborgenen Schatz ging er wieder zu Léo.

    "Bevor wir also irgendwas entscheiden... lass uns erst darüber reden. Ich hab auch Ravioli dabei. Dann kann man sich zumindest kurz anschweigen und so tun als würde man gerade kauen wenn die Gedanken anfangen zu rasen."

    Geändert von Gendrek (18.10.2015 um 11:08 Uhr)

  4. #4
    "Eryn hat Recht" meldete sich Lisa leise zu Wort. In den vergangenen Tagen war sie recht schweigsam gewesen. Seitdem sie aus dem zerstörten Sheng's Hope aufgebrochen waren, wusste sie nicht so recht etwas mit sich anzufangen. Sie fragte sich, welchen Nutzen sie in dieser Gruppe haben sollte und wofür sie all das überhaupt noch taten. Sie war auf die Mission mitgegangen in dem Glauben ihre Mutter gut versorgt zu wissen bei den guten Leuten von Sheng's Hope. Sie glaubte an eine Zukunft, eine "Rettung der Menschheit" und ihre eigene Zukunft malte sie sich in einem ausgebauten Sheng's Hope aus, ihrer Heimat. Der einzigen Heimat, die sie jemals kannte.
    Aber nun? Alles war zerstört, die meisten Einwohner tot oder verschleppt. Ob sie noch lebten war ungewiss. Und ob ihre kleine Gruppe in der Lage war den Ort wieder aufzubauen? Lisa verkroch sich, neigte dazu Trübsal zu blasen und versteckte sich ständig hinter der Ausrede, dass ja jemand auf Adam und den Wagen aufpassen müsste.

    Nun aber hörte sie die Worte von Evi und Eryn, und auch von Jackman. Und sie hatten Recht. Wenn es noch eine Hoffnung gab, dann mussten sie dieser folgen. Und für die vor ihnen liegende ungewisse Herausfoderung beim Forschungszentrum konnten sie auch jede weitere Hilfe brauchen. Sie nickte Frank zu, der in diesem Moment ebenfalls diesen Gedanken aussprach. "Wir werden sie retten!" sagte sie nun mit lauter fester Stimme, blickte jeden in der Runde einmal an und setzte sich schließlich neben Evi an Adams Wagen. "Wir werden sie retten" wiederholte sie noch einmal leise an die Rothaarige gewandt und strich ihr leicht über den Arm. Am liebsten hätte Lisa sie in den Arm nehmen wollen, aber sie war sich nicht sicher ob die Taucherin dies gewollt hätte. So besonders gut kannten sie sich schließlich doch nicht.

  5. #5
    Noch bevor Eryn Frank antwortete, sprach sie zu Jackman. Er war ein guter Anführer, konnte er doch noch im Angesicht der lächerlichen Ausflüchte Jägers ein Diplomat bleiben, ohne dabei an Entschlossenheit und Durchschlagskraft einzubüßen. Diese Fähigkeit besaß die Barfrau nicht. Sie war immer eine gute Schauspielerin gewesen, hatte oft eine fälschende, verharmlosende Maske getragen, doch in diesem Moment war es ihr nicht möglich, ihre Verachtung nicht auch zu zeigen.

    Ihre Stimme war lauter als nötig, stand der Leiter ihrer Mission doch direkt neben ihr. Sie wollte, dass auch andere, insbesondere Jäger, sie hören konnte.

    "Angst ist eine Emotion, und die will er ja angeblich nicht zulassen. Wenn er wirklich Angst hat... okay, aber der Kerl ist alt genug, um das auch so zu sagen. Ich habe keine Lust, seine Worte für ihn auseinanderzupflücken, um mir die Variante rauszupicken, die am wenigsten... Scheiße ist. So!"

    Erst jetzt wandte sich wieder an Frank, der ihrem Nachfragen ohne Zögern nachgekommen war und natürlich für das Retten ihrer Freunde und - vor allem in seinem Fall - Familie war. "Sorry!", entschuldigte Eryn sich dafür, abgelenkt worden zu sein. "Super, dass du mir hilfst. Wir können jederzeit loslegen. Ich kann ja nicht früh genug wissen, wie man damit umgeht." Sie zwang sich zu einem Lächeln, nach dem ihr nicht war. Sie hoffte, das Wissen, welches Frank sie anlernen würde, nie in einem absoluten Ernstfall um- und einsetzen zu müssen. Ihr Blick gab Zuversicht vor, die zumindest etwas echter wirkte, als auch Lisa sich für das Retten der entführten Bewohner von Sheng's Hope aussprach.

  6. #6
    Seine Augen sprangen ungläubig von Jackal zu Eryn und wieder zurück.

    "Ich will Freunde sterben lassen!?", er war außer sich, konnte seinen Ohren nicht trauen. Dass sie nichts davon hielten, ihre eigenen Gefühle zurückzustellen wie es sich in solchen Situation gehörte und die allerwichtigste Aufgabe so kurz vorm Ziel zu Ende zu bringen, war ihm bewusst noch ehe er den Mund aufgemacht hatte. Er sah es als seine Pflicht an, auf Vernunft zu pochen. Gerade jetzt, wo sie kurz davor standen den wahrscheinlich größten Fehler zu begehen, der nicht nur sie und ihre Liebsten, sondern diese ganze Müllhalde von einer kaputten Welt für immer verdammen würde. Nun musste er frustriert feststellen, dass seine Worte völlig an ihren Ohren vorbei geflogen waren. Das war es, sie hörten ihm einfach nicht zu.

    "Du gottverda ...", er bremste sich. Das Herz pochte wild in seiner Brust, er war dabei sich kurz vor einem Himmelfahrtskommando viele Feinde zu machen. Die Worte müssen gut gewählt sein, du darfst dich nicht in das sinnlose Gezeter herabziehen lassen, sagte er sich und atmete tief durch. Es geht nicht um dich und nicht um sie. Die Sache ist größer als wir, das war sie schon, als diese verfluchte Kapsel an ihren Strand geschwemmt wurde. Ich hoffe du bist es wert, Adam. Herr im Himmel, ich hoffe du bist das alles hier wert.

    Als sich sein Atem etwas beruhigt hatte, sagte Jäger:

    "Ich vielleicht kein guter Redner ...", er atmete nochmal tief durch, sprach die Worte langsam aus, versuchte sie mit Bedacht zu wählen, "... aber verdammt nochmal ich guter Soldat. Ich mein Leben für die Sache riskiert, wie jeder Andere hier auch. Ich habe Recht euch zu sagen, dass mit offene Augen in offensichtliche Falle zu rennen blanke Wahnsinn ist. Vielleicht Wahnsinn aus richtigen, aus tapferen Gründen. Ich doch nicht sage ihr schlechte Menschen, nicht nach allem was ihr getan und was ihr dabei verloren habt. Aber unter Strich, es bleibt eben nur das Eine stehen: Wahnsinn. Seht doch!"

    Seine Hand schoss in die ungefähre Richtung des Labors, ihrer letzten Station, wo die finale Schlacht für das Schicksal der menschlichen Rasse ausgefochten werden wird.

    "Wir können unser Ziel schon fast vor uns sehen! Versteht ihr nicht? Da! Alles was wir müssen machen ist dorthin zu spazieren, Dornröschen aus seine Schlaf zu wecken, ihm zwei Mal in den Arsch treten, ein Mal für Vince, ein Mal für Doc, und dann wir lassen ihn machen sein Ding. Wieviel Leben wir damit retten, häh? Wieviel Leid wir damit beenden? Auf einen Streich, einfach so!"

    Sein Gesichtsausdruck hatte beinahe etwas flehendes.

    "DAS ist unsere Verantwortung. Nichts anderes, nicht unsere persönliche Sehnsucht. Nicht mal unsere eigene Trauer. Wir jetzt nur Arme und Beine, die zusammen funktionieren müssen. Mehr dürfen wir einfach nicht sein, wenn Schicksal von ganze Welt auf unsere Schultern lastet. Wir bringen ultimative Opfer, weil wir in diesem Augenblick, an diesem Ort als Einzige in der Lage sind, die Opfer aller anderen zu beenden! Warum ihr das nicht versteht? Wie könnt ihr wagen zu sagen mir alles egal, ihr dickköpfige Dumpfbacken, suki blyat!" Oops, da war es ihm schließlich doch rausgerutscht, aber als er in die Augen dieser Leute blickte und nichts als Verständnislosigkeit, ja sogar Feindseligkeit darin fand, wurde ihm klar, dass auch diese Worte in der Luft verpufft sind. Geschlagen hob er die Arme leicht an und ließ sie wieder kraftlos fallen, als wüsste er nicht mehr weiter.

    "Fein.", sagte er und nickte leicht mit dem Kopf. "Okay. Ich habe gesagt, ich gute Soldat. Und ich gute Soldat bis zum Schluss." Er erwiderte Jackmans Blick. "Du also sagst, wir retten unsere Leute. Ich sage, wann wir aufbrechen. An vorderster Front ich werde stehen und meine Körper vor Zombiehorde ich werfe, wenn damit auch nur 5 Minuten mehr Zeit für Rettung bleibt. Daran wird kein Zweifel geben. Ihr werdet sehen, ihr alle werdet noch sehen. Aber eins ich werde dir sagen, so deutlich ich nur kann." Langsamen Schrittes kam er auf Jackman zu, ohne den Blick von ihm abzuwenden. "Wenn wir durch deine Entscheidung zu spät sein werden, Häuptling. Wenn alles was wir durchgemacht haben für Nichts gewesen ist, weil du beschlossen hast, eine handvoll Menschen die uns allen etwas bedeuten sind wichtiger, als Ende der Zombieplage und die Freiheit aller Anderen." Ihre Gesichter waren nun wenige Zentimeter voneinander entfernt. Jägers Unterlippe bebte leicht als er die Worte sprach, sein Zeigefinger bohrte sich fest in Jackmans Brust. "Dann ich dir niemals vergebe. Niemals, hörst du!? Du solltest besser drauf hoffen, dass einer von uns in dieser Ruine drauf geht, denn wenn das alles hier vorbei ist, ich schwöre auf Grab meiner Familie, ich finde dich, Chef. Wo auch immer du stecken wirst, ich finde dich. Und wenn ich mit dir fertig bin, knüpfe ich mir jeden einzelnen dieser durchgeknallten Zombieficker in ihren Roben vor bis ich nicht mehr kann aufrecht stehen." Er schüttelte nachdrücklich den Kopf, die Augen funkelten in ihren dunklen Höhlen. "Mit so eine große Fehler ich einfach nicht bereit bin lange zu leben. Bist du?" Jäger blieb noch einen Augenblick stehen, versuchte eine Regung in dem großen Gesicht des Chefs auszumachen. Wut, Angst, Abscheu - irgendwas. Selbst wenn auch diese Worte in der Luft verpuffen sollten, Jäger war bereit das eigene Herz aus der Brust herauszureißen um damit solange auf Jackmans sturen Schädel einzuschlagen, bis er leblos zu Boden sank.

    "Soldat bis zu letzte Atemzug, Chef!", schrie er ihm plötzlich aus voller Kehle ins Gesicht, straffte den Körper und salutierte mit einer stürmischen Handbewegung. Sein Körper zeigte nichts als Respekt eines Soldaten, der darauf brannte seinen nächsten Befehl zu erhalten, in seinen Augen aber standen Wut und Entschlossenheit. Geschickt drehte er sich auf den Absätzen um 90 Grad und entfernte sich von der Gruppe, ohne einen Blick zurückzuwerfen. Nur Hände und Füße. Nicht mehr, nicht weniger.

    Geändert von truecarver (18.10.2015 um 12:57 Uhr)

  7. #7
    Frank seufzte, er wusste nicht was er angesichts Jägers Rede sagen sollte. Er konnte irgendwo verstehen warum Jäger dachte wie er dachte, allerdings konnte er es auch nicht im geringsten gutheißen. Es war ihre Pflicht die Bewohner von Shengs Hope, ihre Freunde, ihre Familien zu retten. Am liebsten wäre er Jäger nachgegangen, wusste aber nicht, was er vernünftiges sagen sollte, dass die Situation nicht noch schlimmer machte und ihn zugleich irgendwie mit der Gruppe versöhnte. Ich möchte euch alle nur noch einmal daran erinnern, dass trotz aller Meinungsverschiedenheiten jetzt Zusammenhalt am wichtigsten ist. Egal welchen Weg wir nehmen, es wird so oder so gefährlich werden, sehr gefährlich. Da wird es uns nicht helfen wenn wir uns gegenseitig an die Kehle gehen. Wir müssen einander vertrauen können.Er seufzte tief und drehte sich recht apprupt zu Eryn um.
    Also gut Eryn, dann fangen wir mal an. sagte er zu ihr, schnappte sich ein paar leere Dosen und führte sie dann zu einer leeren Fläche ein paar Meter entfernt, auf der sie in Ruhe das schießen üben konnten. Zuersteinmal: begann er während er die 4 Dosen in einer Reihe aufstellte. Ziele nicht auf Menschen, wenn du es nicht auch ernst meinst. Das ist eine Waffe die du in deinen Händen hälst, kein Spielzeug. belehrte er sie. Er hatte schon zu viele Unfälle durch Schusswaffen gesehen, nur weil jemand mit einer Schusswaffe herum gespielt hatte. Eine weitere Wichtige Sache ist die Pflege der Waffe. Wenn du sie regelmäßig pflegst, wird sie dir lange gut dienen. als er fertig war und sicher war, dass die Dosen auch gut standen, kehrte er zurück.
    Nimm dir jede Dose einzeln vor. Versuche für den Anfang nichts besonderes, treffe sie einfach nur. Konzentriere dich, atme ruhig und ziele sorgfältig. Erschrick dich nicht vor dem Rückstoß und achte darauf ob die Waffe ebentuell zu einer Seite verzieht. Wenn ich mir sie so ansehe, glaube ich jedoch nicht daran, sie sollte zielgenau sein. gab er ihr ein paar Hinweise. Insbesondere der Hinweis es nicht zu übertreiben war ihm wichtig. Nicht wenige Anfänger versuchten gleich am Angang irgendwelche komplizierten Schüsse, die sie bei Profis gesehen hatten. Das war lediglich Munitionsverschwundung und würde zu Enttäuschungen führen.

    Geändert von wusch (18.10.2015 um 13:18 Uhr)

  8. #8
    Die alte Leidenschaft war plötzlich wieder in die Gruppe zurückgekehrt. Die Reden flogen nur so links und rechts an Haile vorbei. Aber...es war nicht so ruhig, strukturiert und strategisch wie sonst. Es war reine Leidenschaft für die eine oder andere Lösung.

    Mit jedem Wort, das scharf schneidend durch die Gruppe flog, zog sich Haile etwas weiter zurück. Das war nun wirklich nicht ihr Metier. Stattdessen entfernte sie sich etwas von den anderen und näherte sich ihrem Pferd, dass friedlich ein paar Schritte von Merete entfernt stand und ein paar vertrocknete Grashalme aus der Erde pickte. Seine rot unterlaufenen Augen waren mittlerweile wieder fast weiß - sie waren das Ergebnis der heftigen Drogen, mit denen das Tier im Angesicht der Zombiehorden ruhig gestellt. Vorsichtig holte Haile eine Packung aus ihrer Tasche hervor. Die fröhlichen Tiere auf der Plastikverpackung verbargen den Blick auf ein paar zerbröselte Futterpellets. Sie sammelte ein paar in ihrer Hand und hielt sie dem abgemagerten Tier hin.

    "..."

    -> Haile generiert Tierfreund -20%

    "Soldat bis zu letzte Atemzug, Chef!"

    Jägers schneidende Stimme ließ Haile aufschrecken. Der Russe stapfte an ihr vorbei und ließ sich, leise Flüche murmelnd, auf der verdorrten Steppe nieder. Haile tätschelte ihrem Pferd noch einmal kurz die Nase und bewegte sich dann langsam auf den Mann zu und setzte sich zu ihm. Sie schaute ihn mit ihren großen Augen an.

    "Was? Willst du mich auch noch überzeugen?"
    "..."
    "Dumme Frage"

    Er kickte einen kleinen Stein mit seinem Fuß weg.

    "Ist dumm, weißt du? Leute retten. Ich kann es verstehen, aber es nicht sein gut."
    "..."

    Er schüttelte demonstrativ den Kopf.

    "Schau, Kind, Du wissen, was wichtig ist. Ich habe es gesehen. Wir du Leute tötest."
    "..."
    "...Wir müssen...mehr tun. Mission erfüllen. DAS ist, was zählt."

    Haile schaute ihn immernoch an. Er hatte Recht. Natürlich hatte er Recht. Aber sie hatte auch Recht. Eryn hatte Recht. Evi hatte Recht. Leo hatte Recht. Sie alle hatten, für sich gesehen, Recht. Es war...einfach schwierig.

    Beide schreckten auf, als sie von hinten sanft von einer feuchten Nase angestupst wurden. Hailes Pferd war zu ihnen gekommen und schob seinen Kopf zwischen das sehr ungleiche Paar. Haile griff wieder in ihre Tasche und holte ein paar Pellets heraus. Lächelnd drückte sie Jäger eines davon ins die Hand und deutete Wortlos auf das schwarze Tier.

  9. #9
    Howard konnte gut verstehen, warum Jäger die Impfung priorisierte. Aber es schien ihm dennoch sehr kurzsichtig.

    "Jäger, alter Freund. Ich verstehe deine Wahl. Dies ist keine leichte Entscheidung. Es geht nur darum das kleinere Übel zu wählen.
    Glaube mir, wenn ich dir sage, dass mir nichts wichtiger ist, als dieses Heilmittel zu finden. Seit 20 langen Jahren streife ich durch diese karge, leere Welt, die für mich nichts mehr hat. Jeden Tag, den ich ohne eine Lösung verbringe, kommen mir mehr Zweifel. Warum habe ich überlebt, wenn so viele sterben mussten? Wäre es nicht besser gewesen, damals vor 20 Jahren den Ehrentod zu wählen? Aber ich hatte einen Glauben, eine Hoffnung.

    Durch einen Zufall, den an ein Schicksal glaube ich nicht, fand ich diese Gemeinde an der Ostküste. Ich kann nicht behaupten, dass sie mir so nah sind wie meine Familie, den dieses Wort hat seit so vielen Jahren keine Bedeutung mehr. Ein Relikt der Vergangenheit fand hier das Ende ihrer Odysee, und es lag an uns sie zu vollenden, was auch immer der Preis sein mochte. Und das bedeutet auch, dass wir dafür sorgen müssen, dass so viel des Impfstoffes produziert wie möglich und sicher von San Antonio rauskommt. Dazu wird uns die Hilfe der überlebenden unabdingbar sein, gleichzeitig können wir auch das Hauptquartier der Kultisten sabotieren, es anzünden, oder sonst wie zerstören. Ob davor, oder danach. Es muss getan werden. Was nützt uns eine Impfung, wenn wir von tausenden überrannt werden? Es macht uns nicht unsterblich, Jäger. Aber gemeinsam haben wir eine bessere Chance, als alleine."


    Howard wusste, dass seine Rede weder Jäger noch die anderen wirklich überzeugen konnte. Er sprach in erste Linie für sich selbst. Er wollte niemanden verdammen. Dies war keine leichte Entscheidung, und es gab sicherlich keine "richtige, perfekte" Antwort.

    "Falls die anderen sich nicht abbringen werden, könnten wir uns aufteilen. Ein Trupp schleicht sich in den Alamodome, ein anderer mit Adam auf den Hügel zur Forschungsstation. Ich wäre auch bereit, mit Adam mitzukommen. Wer weiß, was wir dort vorfinden. Und Wissenschafter sind heutzutage schwer zu finden. "

  10. #10
    Ziele nicht auf Menschen, wenn du es nicht auch ernst meinst."

    Da war der kurze Impuls, die Waffe rum zu reißen und auf den Russen zu schießen. Kein ernst zu nehmender Gedanke, nur ein kurzer Wunsch. Doch die Schönheit meinte, schon für weniger getötet zu haben.

    Sie nickte Frank zu, legte die Waffe auf ihre rechte Schulter, blickte durch die oben angebrachte, schlanke Röhre, durch das Fadenkreuz. Ihre rechte Hand schlang sich von unten um den Kolben, die Finger legten sich auf den Abzug, während die zweite Hand die Waffe dort fasste und stabilisierte, wo das Holz am Lauf endete.

    "So?", fragte sie doch nervös. Es war einfach gesagt, keine Angst vor dem Rückstoß zu haben. Als Will mit seinem Maschinengewehr geschossen hatte, um Eryn das erste Mal ihr Leben zu retten, war es eben dieser Rückstoß, der ihm den festen Stand und damit fast das Leben gekostet hatte. Ihr wurde wieder übel, beim Gedanken an den verstorbenen Arzt. Sie hatte den geisteskranken Doktor der Sabals mit einem perfekten Tritt in seine vermutlich ungenutzten Weichteile gerade noch davon abhalten können, Will mit seiner eigenen Waffe zu erschießen. Und dennoch war es umsonst gewesen, jetzt, da er trotzdem nicht mehr unter ihnen war.

    Sie drückte ab, doch die Angst vor dem Rückstoß ließ sie die Waffe nach unten drücken. Irgendwo vor der ersten Dose im Boden prallte die Patronenhülse ab. "Scheiße!", fluchte sie. Es war nicht mal ein gutes Gefühl, die Waffe abzufeuern. Es fühlte sich falsch an. Sie war hierfür nicht gemacht. "Ich weiß, ich weiß. Keine Angst vor dem Rückstoß!", sagte sie, als sie das Gefühl hatte, der Ex-Cop würde gerade seinen Mund öffnen und etwas sagen wollen. "Das sagt sich leichter als es ist..."

    Eryn setzte zum zweiten Schuss an, der besser klappte. Sie traf das Ziel nicht, doch hatte zumindest das Gefühl, dass das Projektil nur haarscharf am Ziel vorbeisauste. Der vielleicht wichtigste Schritt, der Rest war Feinjustierung. Ob sie auch in Ruhe zielen können würde, wenn es darauf ankam und sie schnell sein musste? Das war eine ganz andere Frage...

    Geändert von MeTa (18.10.2015 um 14:24 Uhr)

  11. #11
    Argh, so viele Stimmen. Das leise, sich stets wiederholende "Ratsch", das von irgendwo am Wagen gekommen war, war etwas gewesen, auf das man sich konzentrieren hatte können, aber es war ziemlich schnell verstummt. Evi war, als hätte sie ein Murmeln gehört, aber auch dieses schien zu verschwinden, als Jackal zu Mary ging, auch wenn sich dies des Wissens der Taucherin entzog. Sie hörte nur, dass es nun kein Geräusch mehr gab, mit dem man irgendwie die stetig laufende Diskussion ausblenden konnte.
    Warum konnte es hier nicht irgendwelche gottverdammten Orte geben, an die man füchten konnte, um gegen Zombie-Gorillas zu kämpfen oder schlangenverseuchten Boden zu überqueren. Alles, nur nicht das, was gerade passierte.

    Eryn klang so aufgebracht. Sie empfand nun nur mehr Sympathie für sie, aber gleichzeitig hatte sie auch Angst vor dieser unausweichlichen Konfrontation.
    Frank klang wie immer. Guter, alter Frank.
    Lancaster - sie würde sich nie an den anderen Namen gewöhnen - klang seltsam diplomatisch. Aber genau deshalb konnte sie nicht genau verstehen, was er alles sagte.
    Ja, genau das war das Problem! Sie wollte nichts davon hören, aber bekam ja doch alles mit... und dann lauschte sie umso angestrengter, um doch nichts zu verpassen. Wie unlogisch.

    Konnte nicht irgendjemand jetzt herkommen, sie einfach ansehen, an der Hand nehmen und fortziehen? Irgendwohin, wo es nichts gab, bis all das vorbei war.
    Irgendjemand, der nicht aufgebracht war, jemand, mit dem man einfach ruhig-
    "Wir werden sie retten."
    Evi öffnete die Augen. Lisa hatte sich neben sie gesetzt und sie kurz zögerlich, aber tröstend am Arm berührt. Die Taucherin lächelte dankbar und musste daran denken, dass Lisa eine Mutter hatte, die bei den Kultisten war. Wie kam sie dazu, sie trösten zu wollen - ihr musste das alles doch mindestens genauso zu Herzen gehen. Eigentlich sogar mehr.
    "Hey, ich bin schon in Ordnung. Und du?"
    Da war wieder diese dumme Anwandlung, bei einer normalen Unterhaltung mit einer weiblichen... naja... Frau... nur bescheuerte Fragen zu stellen. Aber Lisa fand offenbar nichts daran blöd, nickte und zuckte gleichzeitig mit den Schultern. Das hieß wohl sowas wie "Ich komme zurecht."

    Ein kurzes Schweigen entstand, in dem deutlich die Stimme von Jäger zu vernehmen war. "Wir können unser Ziel schon fast vor uns sehen! Versteht ihr nicht? Da! Alles was wir müssen machen ist dorthin zu spazieren, Dornröschen aus seine Schlaf zu wecken,...
    Evi schloss die Augen, als hätte sie Kopfschmerzen. Sie drehte mit der einen Hand den Ring von Jäger an ihrem Finger nervös hin und her.
    "Was denkst du, würde er wohl an meiner Stelle tun?", fragte Lisa schließlich, wirkte dabei aber nicht verstimmt oder verärgert, sondern einfach nur interessiert.
    "Ich habe keine Ahnung.", antwortete Evi nachdenklich.
    "Eigentlich kennen wir uns alle doch gar nicht. Ich fühle mich mit der Gruppe sehr wohl, ich habe sie alle sehr gern... aber vielleicht ist das nur falsche Naivität. Eigentlich sind wir doch nur ein paar Leute, die bisher ein gemeinsames Ziel verbunden hat... und sobald sich etwas daran ändert, kommt auf, was wir wirklich sind. Keine Freunde, keine Familie..."
    Sie hielt inne und wagte einen Blick zu Seite. Das Gerede der anderen hatte sie nun wirklich nicht mehr mitbekommen, und irgendwie hatte sich die Versammlung nun auch ein bisschen gelöst. Jäger war von dort, wo die Taucherin saß, nicht zu sehen, genauso wie Haile, Eryn und Frank.
    Wieder begann Evi, den Ring von Jäger in ihren Fingern zu drehen. Dabei tänzelte eine kleine, glänzende Lichtreflektion hin und her.

    "Aber nein, ich weigere mich, das wirklich zu glauben. Viele von ihnen haben bereits mein Leben gerettet, und ich bin sicher, dass sie nicht gedacht haben "Oh, retten wir mal lieber Evi, weil sie für die Mission unverzichtbar ist!"." Sie lachte ein bisschen. "Léo hat es ja sogar gesagt - wir bedeuten ihr etwas. Vielleicht reicht das, um sie alle zu überzeugen. Und wenn nicht..." Sie seufzte leise "...dann ist es auch kein Weltuntergang, wenn wir uns für eine Weile trennen. Das heißt nicht, dass wir es nicht schaffen werden, unsere Leute zu retten. Und es heißt nicht, dass wir die anderen nie wiedersehen werden und sie uns für alle Zeit verfluchen werden, oder?" Sie redete es sich mehr selbst ein, als dass sie Lisa dies klarmachen wollte. Wieder einmal half es, einfach über eine Sache zu reden. Vielleicht sollte sie doch mit Jäger darüber... nein, nicht jetzt. Vielleicht, wenn alles ein bisschen sacken hatte können. "Ich mache mir wohl zu viele Gedanken."

    Geändert von Lynx (18.10.2015 um 15:18 Uhr)

  12. #12
    Für den Anfang machte es Eryn nicht schlecht. Die Waffe hielt sie für das erste Mal recht gut und ja, der erste Schuss ging daneben aber das war nichts besonderes, man musste sich eben erst daran gewöhnen. Der zweite Schuss dagegen sah schon sehr viel besser aus, sie hatte beinahe getroffen.

    "Scheiße!", fluchte sie. Es war nicht mal ein gutes Gefühl, die Waffe abzufeuern. Es fühlte sich falsch an. Sie war hierfür nicht gemacht. "Ich weiß, ich weiß. Keine Angst vor dem Rückstoß!", sagte sie, als sie das Gefühl hatte, der Ex-Cop würde gerade seinen Mund öffnen und etwas sagen wollen. "Das sagt sich leichter als es ist..."

    Frank lächelte kurz und geduldig Keine Sorge, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und der Rückstoß ist einfach eine Gewöhnungssache, er geht bei dieser Waffe ja auch und es ist ein gutes Modell. sagte er und ging ein paar Schritte auf sie zu. Am besten hälst du die Waffe so. sagte er und verschob die Hand, mit welcher sie den Lauf des Gewehrs hielt ein wenig, sodass sie einen noch stabileren Griff hatte. [COLOR="#0000FF"]Wenn du es so hälst, sollte sich deine Genauigkeit ein klein wenig verbessern und du solltest mit dem Rückstoß noch ein klein wenig besser klar kommen.
    Als er Eryns Griff verschob, musste er unwillkürlich daran denken, wie er ganz genau so auch Silvia das schießen beigebracht hatte. Es hatte zwar sehr lange gedauert bis sie ein guter Schütze geworden war aber es war schön gewesen, damals in der Zeit, in der sie zusammen gekommen waren. Sein Blick trübte sich leicht und sein Gesicht nahm einen melancholischen Ausdruck an. Er vermisste sie sehr.

    Geändert von wusch (18.10.2015 um 15:04 Uhr)

  13. #13
    Die Diskussion entflammte unglaublich heiß.
    "Ich sage: wenn jemand wertet seine eigene Bedürfnis, seine Liebste wieder zu sehen, höher als seine Pflicht zu tun, so kurz vor Ziel, dann das ist kein Mut. Das ist kein Held. Das ist Wahnsinn. Es widerspricht jeder taktischen Überlegung.", hatte Jegor gesagt.
    Es war kein Wahnsinn, seine Familie über alles zu stellen, es war normale Menschlichkeit. La Familia es todo. Aber für diese Mission durften sie nicht in so kleinen Maßstäben denken.
    „Das... das hat weh getan." Evi hatte sich damit zurückgezogen und so zerbrechlich gewirkt. Léo wollte ihr nach, um...was eigentlich? Sie zu trösten? Da war sie sicherlich die erste Adresse mit ihrer unglaublichen Feinfühligkeit.

    Doch Eryns Erwiderung hielt sie ab.
    "Ich respektiere eure Meinungen nicht, ich verstehe sie nicht!"
    Klar, dafür müsste man ja mal einen Moment lang aufhören, nur an sich zu denken. Gerade blind vor Wut war das so ziemlich das Letzte, was man von der Bardame erwarten konnte.
    "Versucht eure egoistische Scheiße nicht als rationale Überlegungen zu tarnen, ihr..."
    Klar, aber Eryn war das Zentrum an Selbstlosigkeit, weil sie Leute, die nichts mit den Leuten in Shengs Hope zu schaffen hatten, in diese Aktion reinziehen zu wollen. Und das, weil ihr wohl wegen Irgendjemanden unter den Entführten die Pussy juckte.
    Während die Hübsche weiterzeterte wollte die Latina ihren großen Gegensturm an Worten vorbereiten, aber es machte am Ende eh keinen Sinn... diese Frau war gerade in etwa so empfänglich für Logik wie ein Kühlschrank.

    Da begann Hju zu vermitteln... faszinierenderweise hatte er es geschafft, Kerosin abzuschütteln.
    "Trotzdem... ich will niemanden von euch zwingen mitzukommen.“
    Als ob er das könnte...
    „ Wenn ihr der festen Überzeugung seid gehen zu müssen... dann müsst ihr das wohl tun.„
    Das war... überraschend. Sie hätte eine Zusammenstauchung erwartet, dass sie gefälligst alle zusammen bleiben sollen.
    Aber ich würde mich freuen euch an unserer Seite zu wissen. Gerade jetzt brauchen wir euch als gute Freunde."
    Wow. Er versucht sich einzuschleimen?!
    Guapo schaute nun Léo speziell an.
    "Ich habe keine Ahnung wie deine letzten... mhh... 18 Jahre aussahen. Was dir passiert und widerfahren ist.“
    Er versucht sich sowas von einzuschleimen. Wieso?
    „Wie gesagt, ich zwinge dich nicht, aber schau dir Haile und Evi an. Beide wollen sie Sheng befreien. Die Eine will ihn befreien weil er ein zu großes Loch hinterlassen wird die andere... weil..."
    Er blickte zu Haile.
    "...weil Sie so etwas wie Ihren Vater gefunden hat."
    Das hatte gesessen. Das KO-Argument, und er wusste es genau.
    Er stiefelte davon zu den Vorräten und Léo sah sich um. Es wurde weiter aufeinander eingeredet, und sie war mittendrin und fühlte sich als unwirklicher Zuschauer.
    Das war doch riesiger Mulamist. Egal, was sie hier noch herumschreien könnte und gerne würde, es würde nur noch weiter antsacheln und die meisten waren in ihren Ansichten eh schon total festgefahren. Mierda.
    Der alte Arzt schlug vor, sich aufzuteilen und Adam schonmal zum Forschungszentrum zu bringen. Gott sei Dank hatte Jemand noch wirklich Verstand. Auch wenn sie bezweifelte, dass ihr Anführer ihnen diese kostbare Fracht einfach überlassen würde.
    Der kam gerade auf sie zu, mit einer Dose in der Hand.
    Was zum...?
    "Bevor wir also irgendwas entscheiden... lass uns erst darüber reden. Ich hab auch Ravioli dabei. Dann kann man sich zumindest kurz anschweigen und so tun als würde man gerade kauen wenn die Gedanken anfangen zu rasen.“
    Wieso zur Hölle? Warum auf einmal dieser Taktartwechsel im Umgang mit ihr?
    Noch ehe sie etwas erwidern konnte, rückte Jegor Hju in einem weiteren Redeschwall auf die Pelle. Dann salutierte er und stapfte davon.
    Die Gruppe zersplitterte, irgendwann musste das passieren.
    Riesiger Mulamist.
    Léo schnappte sich die Ravioli-Dose:
    "Von zuviel Nachdenken bekomme ich Hunger und Du scheinst wohl noch Einiges hier klären zu müssen... wir können das dann machen, wenn Du frei wirst...."
    Damit wollte Léo abhauen, aber es kam anders.
    Bastardo kam an und belegte Hju weiter. Er war mehr als gefragt.
    Lanc-man? Auf ein Wort. Ich hab ein Problem. Mit dir. Und ich glaub ich bin nicht der einzige; aber sowas sollte nicht in der Luft hängen wenn es ums Ganze geht. Es geht um was, das ich bei Wingman gefunden hab. Er schien Beweise dafür zu haben, dass Du die Batterien für die Reparatur am Leuchtturm besorgt hast. Der Leuchtturm, der eure ganze Siedlung in die Scheiße geritten hat.“
    Er ging einen Schritt zurück, abwartend.
    Ist das so? Du wusstest das die da drin installiert waren und hast deine 'Familie' hier an der Grenze in Gefahr gebracht und einen gesamten Clan, mit all seinen Ressourcen, ausgelöscht … für was?
    Etwa eine Sekunde lang starrte Léo zwischen Jackal und Hju hin und her, ehe sie die freie Hand auf den Griff ihrer Machete legte.
    Das Maß war langsam wirklich erreicht.

    Geändert von Mephista (18.10.2015 um 17:45 Uhr) Grund: Sig aus

  14. #14
    Und der dritte Schuss saß. Eryn hörte das *Klong* der Dose, noch bevor sie sah, wie diese auf den staubigen Boden geworfen wurde und noch einige Dezimeter über ihn rollte.

    Sie blickte stolz in Richtung Frank, hatte vor, ebenso stolze Blicke auch von ihm zu ernten. Doch alles, was sie sah, war seine traurige Miene. "Na, komm! So schlecht war das jetzt aber nicht", sagte sie spaßeshalber, doch euphorisiert vom Erfolgserlebnis. Das Gesicht des Ex-Cops änderte die Stimmung jedoch nur rudimentär, das folgende Lächeln war kein echtes. Sie brauchte einen Moment, um zu verstehen. Es war ein Augenblick, in dem sie nicht an die Nächsten gedacht, sich mit dem Abfeuern ihrer neuen Waffe vielleicht abgelenkt hatte. Doch der rührselige Blick des Ermittlers lag zu eindeutig auf dem verhangenen Stadion vor ihnen. Silvia, kam es ihr in den Sinn. Wohl kaum jemand hatte so viel Wertvolles zu verlieren wie Frank. Und trotzdem zwang er sich die meiste Zeit dazu, stark zu bleiben, mit rationaler Kälte an Aufgaben zu gehen, ohne jedoch aufzuhören, ein Mensch zu sein.

    "Wir treten denen in den Arsch!", war das Beste, das ihr auf die Schnelle einfiel. Sie senkte die Waffe, um keinen Unfall zu provozieren, nahm die vormals den Lauf des Gewehrs stützende Hand und legte sie auf Franks Schulter, tätschelnd. Eine so blöde Geste. Doch wie verhielt man sich vor einem Mann, der so viel Angst um seine Familie haben musste, einen Teil davon bereits verlor. Wenn sie schon fast zusammenbrach, weil Will starb. Jemand, den sie erst seit kurzem so richtig kannte.

    "Jetzt, wo du mir das Schießen beigebracht hast...", fing sie an, mit einer vielleicht zu optimistischen Aussicht auf Kommendes. "Jetzt werde ich persönlich dafür sorgen, dass Silvia kein Haar gekrümmt wird." Sie lächelte aufmunternd. "Hey! Wenn ich mit der sturen Sara fertig geworden bin, dann sicher auch mit den geisteskranken Zombiefanatikern." Doch sie WAR zuversichtlich. Sie liefen in keine schlimme Falle, da war sie sich sicher. Die Falle war die Barrikade, und die hatten sie durchbrochen, wenn dabei auch Schreckliches passiert war. "Und dann retten wir die Welt, bauen Sheng's Hope wieder auf und ermöglichen eurem Sohn ein tolles Leben in der neuen, alten Welt, okay?"

  15. #15
    Frank konnte nicht umhin bei diesen Worten wieder etwas zu lächeln und somit zumindest wieder etwas fröhlicher auszusehen. Er sagte sich das zwar auch andauernd selbst und glaubte die meiste Zeit sogar daran, aber es tat wirklich gut, es auch von jemand anderem zu hören. Du hast recht Eryn, wir haben seit dem Anfang unserer kleinen Erholungsreise hier schon einige verrückte Sachen erlebt. Wenn wir es bis hierher geschafft haben bis hier her zu kommen, dann werden wir auch alles andere, das sich uns in den Weg wirft, überwinden können. Dein Plan jedenfalls klingt gut. In genau der Reihenfolge sollten wir es machen. Nichts was wie hier tun und getan haben wird umsonst gewesen sein. erklärte er, wieder sein altes selbst. Er wusste, das sich etwas zwischen ihr und Will entwickelt hatte oder zumindest gerade dabei gewesen war sich zu entwickeln. Es musste schwer für sie gewesen sein.
    Danke, das habe ich jetzt gebraucht. Es ist nicht immer leicht aber ich kann mich nicht hängen lassen. fügte er noch hinzu, nur um dann das Thema zu wechseln Sobald wir wieder zuhause sind, schuldest du mir für das Training hier was. Es sei denn du rettest mir dort drüben, er nickte vielsagend auf das Stadion, Oder am Ziel unserer Reise noch das Leben, dann hätte sich das erledigt. witzelte er nun wieder.
    Was das Schießen angeht, machst du dich gut, du hast Talent. meinte Frank, um wieder zum Ausgangsthema zurückzukehren. Und mein Beileid zu deinem Verlust, ich weiß das du etwas für Will empfunden hast. Wenn du möchtest, kannst du mit mir darüber sprechen. Ich weiß wie es sich anfühlt.

  16. #16
    Frank ließ es beinahe klingen, als wäre zwischen Will und ihr mehr gewesen. Ein seltsamer Gedanke. Trotzdem der junge Arzt sicherlich attraktiver war als die meisten - sicherlich attraktiver als Derreck -, hatte sie daran nie einen Gedanken verschwendet. Er war wie ein Bruder. Ein kleiner Bruder, auch wenn er älter war. Und Eryn war sich sicher, dass Will es ganz ähnlich gesehen hatte. Vielleicht mochte sie an ihm sogar, dass er einer der wenigen Solo-Männer war, der sich nicht bemühte, ihr den Hof zu machen. Wenn sie genau darüber nachdachte, schien er nicht zu wirken, als wollte er das bei irgendeiner... Frau.

    Dennoch hatte der Waffenexperte Recht. "Wir haben alle einen Freund verloren!", sagte sie und korrigierte sich selbst kurz darauf. "Zwei Freunde." Auch Vincent war für die Gruppe gestorben. "Ich mochte Will sehr, er war vielleicht einer der besten Menschen... sofern ich das beurteilen kann. Aber sein... Opfer sorgt nur dafür, dass ich noch weniger zulassen will, dass es mehr werden. Ich habe während dieser Reise schon einiges gelernt, vor allem über mich. Und ich glaube, ich lerne immer noch. Ich habe das Gefühl, dass ich reifer werde und irgendwie... ja - besser. Und daran ist auch Will Schuld."

    Vor einer Weile hätte sie Leo und Jäger noch zugestimmt und das aus wohl egoistischeren Gründen als ihre beiden Mistreiter. Eryn hätte sich nicht in eine weitere Gefahr begeben, um andere zu retten. Sie hätte sich nicht auf den Mardi-Gras-Wagen gesetzt, um für andere ihr Leben zu riskieren. Sie war im Begriff, sich zu bessern, für andere zu kämpfen, nicht mehr nur für sich. Sie tat nun mehr, war weiter. Nur noch nicht weit genug, um offen über ihre Schuld zu reden.

    "Danke, aber ich komm' klar", sagte sie dann, die Zuversicht nicht ablegend. Dieses Attribut müsste sie ab sofort begleiten, noch ein kleines Stück länger. "Trauern kann ich später. Jetzt muss sein Tod mir erst mal Motivation geben, uns allen. Damit wir nach getaner Arbeit mit Sheng, Silvia und allen anderen am Lagerfeuer sitzen können und zu den Klängen von Musik unter Tränen die Heldengeschichten des tollen Doktors weitertragen."

    Sie lächelte. Denn das war das einzige, was sie tun sollte, wenn sie an ihn dachte.

    "Danke, Frank. Also... für das Gespräch... und das Training. Wenn ich den nächsten Kampf überlebe, ist das dein Verdienst!"

  17. #17
    Ihr leises Quietschen ließ ihn zu Nov herabplumsen. Sogar Nov sah mit der Pfote auf der Schnauze so aus, als wolle er sie anhalten die Freude leiser zu drehen. Das Herumgehüpfe hingegen genoss er. Soviel Leben in so einer halben Portion. „Kein Grund sich zu entschuldigen. So ein Derwischtanz könnte die Geheimwaffe sein... die Kultisten werden dich für besessen halten und in Ruhe lassen. Wetten?
    Er ließ den selbstgeschnitzten Anhänger nochmal von Nov in Augenschein nehmen. Nov beschnupperte den Anhänger liebevoll und prustete ihm ins Gesicht, als er zu ihm runterging. Jackal kniete noch am Boden, blickte hoch zu ihr uns lächelte breit. "Er ist deiner Meinung. Ich werd ihn nicht verlieren, keine Sorge. Und Sternenmarke, hu? Klingt gut.

    Auf dem Weg zurück brach sich soviel Weisheit aus der jungen Frau, dass er einfach nur zuhörte und den Arm fest um sie legte.
    "Manche Dinge müssen passieren. Pass auf, dass dir das nicht passiert, ja?"
    Er nickte bei diesen Worten ernst, legte aber auch tröstend einen Kopf auf ihr geflochtenes Haar und zerwuschelte es. Gab jedoch kein Versprechen, dass sie beruhigen würde.
    Denn - "Jeder trifft seine eigenen Entscheidungen."
    Genau das taten sie.

    ~

    Als sie zurück zur Gruppe stießen, kamen sie wie sie gegangen waren. Die aufgeschossene Mary mit ihrem Arm um seine heile Schulter, Nov eng an ihrem Bein folgend. Doch diesesmal lag auch sein Arm fest um ihre Schulter und sein auf der Gruppe, die sich um Lancester geschart hatte, der soeben das Wort ergriffen hatte. Er blickte ihn an, als wünschte er sich irgendwen, der den Weg vorgab. Für die Gruppe.

    "...Seine Ängste sind real und wir müssen sie so annehmen wie sie sind.“

    Als der Häuptling sich den Ravioli zuwandte, wirkte Jackal nachdenklich. Als hätte er bei diesem Vortrag etwas gefunden, was er nicht erwartet hatte.
    Besorgt sah er, wie Jegor einknickte. Scheiße. Mit ihm musste er dringend auch noch sprechen.

    „Ich muss kurz mit Lanc reden, da gibt’s noch was wichtiges... stromer nicht zu weit.“ Er löste sich mit einem freundschaftlichen Drücken auf ihr Schulterblatt von ihr und fügte nach einigen Schritten noch ein, „Sonst stöber ich dich auf, verlass dich drauf“, hinzu.

    Auf dem Weg durchs Lager schwappte einige Worte an sein Ohr, die ihn in seinem Vorhaben bestärkten.
    "...dass trotz aller Meinungsverschiedenheiten jetzt Zusammenhalt am wichtigsten ist."
    Frank. Wahr.

    "Falls die anderen sich nicht abbringen werden, könnten wir uns aufteilen. Ein Trupp schleicht sich in den Alamodome, ein anderer mit Adam auf den Hügel zur Forschungsstation. Ich wäre auch bereit, mit Adam mitzukommen."
    Howard. Gott sei Dank.
    "Jeder der zur Forschungsstation will, hat auf jeden Fall einen Späher an der Seite. Ich komme mit zum Labor. Der Plan sich aufzuteilen ist gut. Die einen bereiten vor, die anderen kümmern sich um ihre... Leute. Jeder sollte das machen, was er für richtig hält, dann sind wir am stärksten. Das wichtigste ist aber das wir Adam beschützen. Egal wie."

    Später bei Jackman. (oc: Kann auch einfach zeitlich nach Leos Gespräch mit ihm sein; ich hab nur die Tage nicht groß Zeit sowas zu posten und wenigstens Lisa und Frank wissen ja auch noch davon, da sollten wir es mal ansprechen)

    Die Worte aus Wingmans Tagebuch gingen ihm nicht aus dem Kopf.
    ~
    Habe Anweisung, Leuchtturm zu repar. Dank an Lanc. für die Batterien.
    ~
    Und er musste wissen, was sich da abgespielt hatte. Musste mehr über den Häuptling in Erfahrung bringen, den manche nun nur noch Jackman nannten. Warum auch immer.

    Lanc-man? Auf ein Wort?“ Er überließ ihrem Anführer die Entscheidung ob Léo sich das anhören sollte oder nicht. „Ich hab ein Problem. Mit dir. Und ich glaub ich bin nicht der einzige; aber sowas sollte nicht in der Luft hängen wenn es ums Ganze geht. Es geht um was, das ich bei Wingman gefunden hab. Er schien Beweise dafür zu haben, dass Du die Batterien für die Reparatur am Leuchtturm besorgt hast. Der Leuchtturm, der eure ganze Siedlung in die Scheiße geritten hat.“
    Er ging einen Schritt zurück, abwartend.
    Ist das so? Du wusstest das die da drin installiert waren und hast deine 'Familie' hier an der Grenze in Gefahr gebracht und einen gesamten Clan, mit all seinen Ressourcen, ausgelöscht … für was?

    Geändert von Viviane (18.10.2015 um 16:46 Uhr)

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