"Im Ernst, Mary. Dieser See... ein Rieseneumel aus Eis. Das klingt nach dem Stoff aus dem meine Alpträume sind, wenn ich nicht grade wieder mal von diesen Scheiß Urwaldhexen oder Leos komischen Selbstgesprächen träume. Seen sollten nicht einfach auftauchen oder davonfliegen. Die sollen bleiben wo sie sind, damit ich im nächsten Jahr wieder dort hin kommen kann, wenn es dort gutes Wild gab oder Beeren oder 'nen schicken Sandstrand. Ich weiß nicht, ob ich nicht lieber den Wodkafluss von Jegor finden will. Wobei, wenn der Wodkafluss aus dem Enteneis-Dingsbums entspringt, wäre das ne feine Sache. Stell dir mal all die eingelegten Enten vor, die nur darauf warten aus dem Eis gehackt zu werden. Hm. Also halten wir Ausschau nach Regenbögen und aus dem Himmel fallende gefrorene Enten, ja?"
Lachend schüttelte Mary den Kopf ."Jackal, Manche Dinge müssen passieren. ob es ein wandernder See ist oder nicht." Ihr Tonfall klang, als müsste sie einem Erstklässler behutsam erklären, dass das ABC aus mehr als drei Buchstaben bestand. "Es gibt Dinge, darauf hat man keinen Einfluss. Und die meisten Dinge, auf die wir keinen Einfluss haben, sind die , die uns am Ende in die Verzweiflung treiben, wenn wir nicht aufpassen. Pass auf, dass dir das nicht passiert, ja?"
Dann nahm ihre Stimme wieder ihren gewohnten Singsang an. "Und nein, dass ist Nicht Novembers Hundemarke. Also ab er sowas brauchen würde. Das..." Sie brach ab und schien kurz zu überlegen, ob sie weitersprechen sollte. "Das habe ich selber gemacht. Es gibt nicht viele, für die ich sowas mache, also passt wirklich darauf auf! " Den Knuff bekam er Postwendend zurück, genau gezielt zwischen zwei Rippen.
Als Jackal ihr jedoch das Haarband überreichte, Leuchteten ihr Augen selbst wie zwei Sterne auf. Vollkommen verdattert stand sie mit dem Tuch in den Händen da und schien Jackals Ausführungen gar nicht zu hören. Plötzlich hüpfte sie wie eine Bekloppte auf und Nieder, um Klammerte dabei Jackals vernarbte Hande und quietschte ihre Freude in die Welt hinaus."Ohmygoshohmygoshohmygosh! Niemand, NIEMAND hat mir jemals so was Wunder-Wunder-Wunderschönes geschenkt! Danke Danke Danke Danke!" Jedes weitere, ungefähr zwei Oktaven zu hohes Danke wurde von einem kleinen, aufgedrehten Hüpfer begleitet. November schaute seiner Herrin nur hinterher, um sich dann die linke Vorderpfote mit einem leisen Winseln auf die Schnauze zu legen. "Danke! Danke! Dan..ke.." Offensichtlich viel Mary auf, wie sehr sie sich daneben Benahm. sie räusperte sich deutlich, während ihr die Röte ins Gesicht stieg. "Ähem... ja...Einigen wir uns einfach darauf, dass das hier nicht an die Öffentlichkeit sollte." Wie ein braves Kind saß sie Still, als Jackal ihr die Haare flocht und das Haarband anlegte. Plötzlich lachte sie wieder ihr Silbernweiches Lachen. " Jetzt kann keiner von uns beiden mehr verloren gehen! Du hast eine Sternmarke und ich hab eine Sternkarte! Jetzt kann ja gar nichts mehr schief gehen!"
Und als Jackal sie wieder in den Arm nahm, lehnte sie sich leicht gegen ihn. "Mach dir keine Vorwürfe. Jeder trifft seine eigenen Entscheidungen. Du hilfst niemandem, wenn du ihn in einen goldenen Käfig einsperrst." Dann machte sie sich gemütlich mit ihm auf den Rückweg, und trug dabei ihren neuen Schatz stolz wie eine Königinnenkrone.