Zitat
(Gedanklich) Fruchtbringend mag dir u.U. auch die Hamartiologie Paul Tillichs sein. Da Adam hebr. ja erst mal "Mensch" aber gern auch "Menschheit" heißt und Eva mit dem hebräischen Wort für Leben verwand ist, fasst er den Sündenfall nicht historisch, sondern als etwas, was sich im jeden Menschen neu ereignet. - Zu Beginn unseres Lebens haben wir die sogenannte "träumende Unschuld": Die volle Potentialität. Wir haben alle Türen unseres Lebens offen, und könn(t)en tun was wir wollen. - Wenn wir aber nun aufwachsen, und dabei von der Essenz in die Existenz übergehen, schließen wir nur dummerweise mit jeder Tür durch die wir gehen andere Pfade ab, und verspielen damit im Gegensatz zu Gott (der sie sich in jeder Entscheidung erhält) unsere Potentialität. Wenn wir mal durch vergangene "falsche" Entscheidungen auf einem "falschen" Lebenspfad sind, können wir ihn nicht mehr Rückgängig machen, und sind damit auf diesem Weg gefangen (zum Sündigen). Egal wie wir uns fortan entscheiden, werden die vergangenen Türen unsere neuen mitprägen, ob wir wollen oder nicht.
...