@Pinguin mit Brille
Du hast das nicht gesagt, aber weil du gerade das Beispiel Resident Evil ansprichst: Da finde ich die Kritik an den schwarzen Mutanten aus Teil 5 zu übertrieben. Man kann sicher infrage stellen, warum es in der Reihe keine schwarzen Spielfiguren gibt (wobei Sheva zumindest nicht weiß ist), aber in Afrika gegen Schwarze zu kämpfen ist für mich nicht rassistisch, wie einige behaupten. Vorher hat man die ganze Zeit Weiße über den Haufen geschossen.Zitat
Das kann ich zwar verstehen, aber ich würde zwischen kompletter Ablehnung und "andere Figuren lieber mögen" unterscheiden. Es ist ja nicht immer so, dass ein Spieler die Figur kategorisch ablehnt, er zieht nur andere vor (und spielt deswegen vielleicht nicht das Spiel).Zitat
@Wonderwanda
"von der Norm abweichen" hab ich der Einfachheit halber benutzt, um all die Eigenarten zusammenzufassen, die bei diesem Thema zur Sprache kommen. Im Kern geht es ja um Spielfiguren, die so sehr von der Spielfiguren-Norm abweichen, dass sich die Leute deswegen in die Haaren kriegen. Die Charaktere müssen dazu nicht mal wirklich von der realen Norm abweichen, wie gesagt, manchmal ist ja schon umstritten, dass die Spielfigur eine Frau ist.
Es gibt besimmt Schnittmengen, aber ich denke auch, dass jeder seine eigene Meinung hat. Ich wollte eher fragen, warum die Entwickler bestimmte Figuren meiden, eben z. B. eine dunkelhäutige oder homosexuelle oder manchmal sogar eine weibliche.Zitat
Ich find interessant, was du über deine Vorlieben schreibst, weil sie sich von meinen deutlich unterscheiden. Wenn ich die Wahl hab, nehme ich fast immer eine Frau und wenn es um Beziehungen geht auch. Und "mögen" passt bei mir. Ich würde es so beschreiben: Es sind nicht interessante Charaktere, die ich mag - ich finde Charaktere interessant, wenn ich sie mag. Eine Hauptfigur, die mir unsympathisch, ist für mich fast immer ein Grund, das Spiel etc. abzubrechen. Natürlich ist das etwas vereinfacht, es gibt immer Ausnahmen, z. B. bewusst unsympathische Figuren, wenn die Geschichte moralisch sein möchte, oder Figuren, die durch ihr Arschlochverhalten amüsieren (Blackadder!) Solche Charaktere treten in Spielen aber nicht so häufig auf.
Es gibt aber schon eine Tendenz. In einem Puzzlespiel hab ich schon alles Mögliche gespielt, niedliche Insekten, kleine Roboter, Vierecke mit Augen ... es ist ziemlich egal. Und bei einem Shoot'em Up wie R-Type kann das Raumschiff durch praktisch alles ersetzt werden, ohne dass sich ein Spieler beschweren wird. Oder bei Jump'n Runs. Mich stört es z. B. nicht, bei Donkey Kong Country einen im wahrsten Sinne des Wortes Menschenaffen zu spielen, während ich ihn in einem Rollenspiel nicht mögen würde. Umstritten sind Figuren mMn vor allem dann, wenn der Spieler zu ihnen eine emotionale Bindung aufbauen soll und das nicht funktioniert, weil man sich aus welchen Gründen auch immer nicht mit ihnen identifizieren kann.Zitat
@Topp
Das sehe ich etwas anders. Für mich ist "weil ich es kann und es mir gefällt" schon eine ausreichende Motivation. Gerade als Indie-Entwickler kann man ja die Figuren wählen, die man auch selbst gerne in Spielen hätte. Ich geb dir aber insoweit recht, dass "ungewöhnliche" Eigenarten schon eine Rolle spielen sollten. Mal angenommen, die Hauptfigur ist homosexuell, dann muss sich die Geschichte definitiv nicht um das Thema Diskriminierung drehen, aber ich erwarte schon, dass zumindest Beziehungen eine größere Rolle spielen, dass die Homosexualität also quasi auch ausgespielt wird, denn sonst wäre die sexuelle Ausrichtung ja ziemlich egal. Anders sieht es z. B. mit Dunkelhäutigen aus. Es muss in der Geschichte nicht extra thematisiert werden, dass die Figur dunkelhäutig ist.