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Thema: Maker-Projekte basierend auf vorhandenen Storys

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat
    Ist das rechtlich überhaupt erlaubt, wenn ich Figuren (Namen, Charakter), Handlungsabläufe oder gar ganze Zitate (Gespräche 1:1) übernehme?
    Es handelt sich anscheinend um einen Graubereich, zumindest wird nicht immer von einer Urheberrechtsverletzung gesprochen. Allgemein sagt § 23 vom Urheberrechtsgesetz aber Folgendes:

    "Bearbeitungen oder andere Umgestaltungen des Werkes dürfen nur mit Einwilligung des Urhebers des bearbeiteten oder umgestalteten Werkes veröffentlicht oder verwertet werden. Handelt es sich um eine Verfilmung des Werkes, um die Ausführung von Plänen und Entwürfen eines Werkes der bildenden Künste, um den Nachbau eines Werkes der Baukunst oder um die Bearbeitung oder Umgestaltung eines Datenbankwerkes, so bedarf bereits das Herstellen der Bearbeitung oder Umgestaltung der Einwilligung des Urhebers."

  2. #2
    Mmh, ok. Also muss man es einfach drauf ankommen lassen. Weil ich kann mich daran erinnern als ich noch zur Grundschule ging, dass ein paar Kids sich zusammengesetzt und eine Fanzeitschrift zu Simpsons (war es glaub ich) gemacht haben. Die haben die dann Kostenlos/mit Selbstkostenanteil an Mitschüler und Freunde verteilt. Bestand komplett aus selbst gezeichneten und geschriebenen Fan-Sachen. Die bekamen dann von offizieller Seite ärger und mussten die Zeitschrift einstellen und ich meine sogar alle vorhandenen Werke vernichten. Ist halt schon etwas her, daher weiß ich das nicht mehr genau.
    Oder da gab es den Fall, dass ein Mädel ihren Barbie-Spielzeugbus (oder irgendeinen Spielzeugbus) mit Barbie-Bildern beklebt hatte und den dann halt bei ebay als Barbie-Bus verkauft hatte. Der ging für ein paar Euro weg, die bekamen dann aber ne Strafanzeige, da das Markenbetrug oder sowas war. Sollten mehrere Tausend Euro Strafe zahlen (im Endeffekt wurde die Anzeige zurückgezogen, da das groß in die Medien kam und sich zu schlechter Publicity auswuchs).

    Daher frag ich lieber nochmal nach, bevor es da ärger gibt. Immerhin wird durch die Maker-Spiele ja kein Geld verdient. Wobei ich denke, dass das keine Rolle spielt.
    Und bis zu welchem Grad ist es ein eigenständiges Spiel und ab wann ein Fangame? Wenn ich die Grundidee so weit verändere, dass es eine neue Geschichte erzählt, ist das dann noch rechtlich geschützt? Oder wenn ich nur die Welt in der die Handlung spielt übernehme, aber die Story ganz anders ist? z.B. ein Spiel, das im Herr der Ringe Universum angesiedelt ist und auch Charaktere daraus vorkommen lässt, aber eben eine gänzlich eigene Geschichte erzählt.

    Die Filme-Studios bezahlen ja nicht umsonst teilweise Millionenbeträge an den Autor für eine Buchadaption. Wobei da auch der Film manchmal ganz andere Wege geht als die Ursprüngliche Erzählung im Buch. Daher finde ich es schwierig sowas einzuschätzen.

    Was habt ihr sonst noch so an Erfahrungen dazu?

  3. #3
    Also, ich sehe das so: Ein Fan-Game ist ein Spiel, das Kontent (also z.B. Grafiken und Musik) aus bereits existierenden Spielen verwendet und sich im selben oder einem ähnlichen Universum bewegt. Das sieht man zum Beispiel sehr viel in der Pokemon-Fan-Szene (siehe Pokemon Insurgence). Fan-Games sind immer kostenlos - weil du, wenn du Geld für etwas verlangst, dass nicht dein eigenes , geistiges Eigentum ist, Probleme mit Copyright bekommen kannst.
    Früher hat man öfter Material aus anderen Spielen genommen - wie Musik oder Soundeffekte - aber heute runzelt man darüber eher die Stirn, weil es...naja, nicht ganz legal ist.

  4. #4
    Also grundsätzlich würde ich die Finger von allem lassen, wo Warner Brothers die Rechte dran hat. Die sind ziemliche Arschlöcher was das angeht.
    Da gab es mal eine Gruppe von Moddern, die wollten in der Oblivion Engine einen Teil von Mittelerde nachbauen und da Story und Quests reinpacken, etc.
    Als es dann schon recht weit fortgeschritten war, kam auf einmal WB und hat die gezwungen, das Projekt einzustampfen. Weil Mittelerde.
    Wäre übrigens auch kostenlos gewesen, weil es ja eine Mod war.

    Meines Wissens nach ist ein komplettes Werk als solches geschützt. Eine vollständige Geschichte nur mit anderen Charakteren zu übernehmen könnte also
    kritisch werden. Ressourcen usw zu benutzen ja sowieso.

    Was du aber problemlos machen kannst, ist ein Spiel sich von einer Geschichte inspirieren zu lassen.
    Würdest du jetzt also eine Fantasywelt basteln, in der eine Gruppe verschiedener Leute auszieht, um eine magische Halskette in den Feuern
    des Lavasees zu verbrennen, hättest du für Kenner zwar eine klare Referenz, aber keine direkte Kopie.

    Denn: Ideen sind nicht urheberrechtlich geschützt. Nur das daraus entstandene Werk.
    Namen und Orte wiederzuverwenden ist also kritisch. Neue Namen und Orte mit ähnlicher (also nicht genau gleicher) Handlung sind OK.

    ------

    Dann musst du dir natürlich auch noch überlegen, ob du das wirklich willst.
    Willst du, dass die Leute sehen, dass dein Spiel "nur" eine Kopie von X ist?
    Oder sollen die Leute lieber merken, dass dein Spiel zwar von einem Werk inspiriert ist, aber trotzdem einen ganz eigenen Weg geht.

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