Lesen und kurz wirken lassen:

http://web.de/magazine/unterhaltung/...milie-31422772

Es geht um die Sendung groß gegen Klein. Und hier ein paar Auszüge:

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Die Aufgabenstellung für diesen Abend ist simpel: Meine Familie - bestehend aus Frau, Tochter und Oma auf Besuch - sollen mir dabei helfen herauszufinden, ob eine TV-Show am Samstagabend noch immer die Familie vereinen kann. Wie zu den Zeiten, als ich ein Kind war. Und bei "Wetten, dass …?", "Verstehen Sie Spaß?", "Einer wird gewinnen" und "Die verflixte 7" gebannt vor dem Bildschirm saß.
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Als wir erneut in die Sendung eintauchen, hüpft Kai Pflaume im Einspieler auf einem Steckenpferd durchs Bild und wiehert. So sieht heute also Familienfernsehen aus: Ein Moderator, der sich wie ein Depp benimmt, um Kindern zu gefallen, zu einer Uhrzeit, zu der Kinder nicht mehr fern schauen. Meine Mutter lacht. Über mich. Nicht Kai Pflaume.
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Und wie der fünfjährige Tommy mit nur einem Arm Golf spielt. Zum Abschlussapplaus wacht sie auf. Ich frage sie, wie sie die Sendung fand. Sie sagt: "Wenn ich zu Hause wäre, würde ich das nicht gucken. Weil mir das viel zu langweilig wär'." Und geht schlafen.

Ich muss mich wohl doch damit anfreunden: Der Samstagabend mit der Familie vorm Fernseher ist wirklich tot. Zumindest für meine Familie.
Ist der Samstagabend für die Familie tot war die Fragestellung. Ich werfe da kurz ein paar Punkte ein: Ich fand alle der oben gepriesenen Sendungen, die die Familie zusammengebracht haben sollen schon damals öde, scheiße und langweilig. Der Grund warum sich die ganze Familie das angetan hat war wohl eher, weil die Eltern das Monopol auf einen der einzigen Fernseher im Haus hatten und das Programm bestimmten und es keine Programmalternativen gab. Wenn ich immer so Berichte darüber lese, dass Wetten dass Thema auf dem Schulhof gewesen sein soll, frage ich mich stets in was für einer Welt die Leute bitte gelebt haben.

Davon ab diese Sendungen sind an sich schon der Gipfel der Weltfremdheit. Während Comedy-Sendungen bewusst das Absurde suchen sind das hier Formate, die sich als Sendungen eigentlich Ernst nehmen aber bei der Ausführung zu einer lächerlichen Parodie ihrer Selbst entarten lassen mit Moderatoren die Körpereinsatz mit Selbsterniedrigung verwechseln und das nur weil es mal eine Zeit gab, in der das deutsche Fernsehpublikum sowas gutiert hat, weil es nichts anderes gab in seinen zwei Programmen

Wenn ich also versuche, ob man die Familie noch an einem Samstagabend zusammenbringen kann, warum wähle ich mir dann bitte eine Sendeformat aus, dem man schon vor über einem Jahrzehnt den Gnadenschuss hätte geben sollen? Versuch es mit Filmen, mit anspruchsvollen Serien (das funktioniert aus eigener Erfahrung immer noch) aber doch nicht mit aufgebrühter Scheiße von vor 40 Jahren?

Ich lesen immer mal wieder diesen großen Schwanengesang auf das Fernsehen und das Familienfernsehen als Familienzusammenbringer andererseits und wäre ja durchaus bereit die Beobachtungen anzuerkennen, wenn denn nicht jedes Mal da Formate und Sendungen eingeworfen würden, die immer schon rochen wie die Mottenkugeln von Gottschalks abnormen Fracks.