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Deus
Der Schrecken vom Amazonas /Creature from the Black Lagoon (1954)

Eine seltsame, prähistorische Bestie lauert in den Tiefen des Amazonas-Dschungels. Eine Expedition von Wissenschaftlern per Boot auf der Suche nach Fossilien entdeckt den unheimlichen Kiemen-Menschen in der legendären schwarzen Lagune. Die für eine Jagd überhaupt nicht ausgerüstete Gruppe versucht die Kreatur zu fangen, diese jedoch hat es auf die entzückende Kay abgesehen, die einzige Frau an Bord. Essentieller Klassiker des Monsterfilm-Genres, der das "Man-in-a-rubber-suit"-Konzept popularisierte. Hatte den vor wenigen Jahren schon einmal gesehen und gut gefunden, aber jetzt beim zweiten Mal und nach viel mehr Erfahrung mit anderen Vertretern der Reihe hat mich Creature from the Black Lagoon regelrecht begeistert! Hier ein Trailer.
Die Geschichte ist eigentlich ganz simpel, hat auch ein wenig was von Der weiße Hai, ist durch das exotischere Setting im abgelegenen Urwald und durch das intelligente, menschenähnliche Monster aber in mancher Hinsicht für mich viel interessanter und gewinnt bisweilen eine dichte Abenteuer-Atmosphäre. Natürlich wirkt das inzwischen nicht mehr so wie es Mitte der 50er Jahre der Fall gewesen sein muss, das tut der Unterhaltung aber keinen Abbruch! Fast immer wenn das Monster zu sehen ist - und das ist relativ häufig, obwohl die Einstellungen meist nur kurz sind - ertönt eine grelle "Schreckenstrompete" im Soundtrack: Da da daaa!! Erscheint heute in der Intensität und Rate zwar völlig übertrieben bis unfreiwillig komisch, aber auch extrem kultig. Könnte man glatt ein Trinkspiel draus machen 
Die Unterwasser-Szenen sind für die damalige Zeit beeindruckend und meist gut erkennbar. Für das nasse Element hatte ich sowieso schon immer eine große Schwäche. Das Design der Kreatur ist angenehm fremdartig und nach traditioneller Sitte dauert es eine Weile, bis es vollständig enthüllt wird. Aufgepeppt wird die Handlung durch Unstimmigkeiten im Team darüber, wie weiter verfahren werden soll. Nicht jeder wird bis zum Ende überleben, so viel steht fest ^^ Der Film geht 79 Minuten, aber ist imho unglaublich kurzweilig; die Zeit vergeht wie im Fluge, ohne dass Langeweile aufkommt. Da könnten sich andere Vertreter ein paar Scheiben von abschneiden. 8/10
Die Rache des Ungeheuers /Revenge of the Creature (1955)

Ob ihrs glaubt oder nicht, der Film beinhaltet den allerersten Leinwand-Auftritt von Clint Eastwood in einer kleinen Nebenrolle
Das ist nur leider eigentlich auch schon alles, wofür der zweite Teil bemerkenswert ist. Die ersten ca. 15 Minuten ähneln noch dem Vorgänger, aber die Kreatur wird sofort gefangen (schmachvoll!) und zur Untersuchung bzw. als Attraktion im Wasserpark einer Stadt an Land gebracht. Gleichzeitig dreht sich die Handlung um einen Wissenschaftler-Typen und sein Mädel, also 50er Jahre Liebesgesäusel, schnarch. Von dem Becken in dem der Kiemen-Mann angekettet ist, kann er natürlich fliehen, versetzt die Gegend in Angst und Schrecken und entführt die Freundin der männlichen Hauptfigur. Es folgt eine großangelegte Jagd auf das Wesen entlang des Strandes, es muss schließlich regelmäßig zurück ins Wasser.
Habe weiter oben bei den Mumien ja schon irgendwo über diese Schwierigkeit gesprochen... da haben sie etwas spannendes, abenteuerliches in einem entlegenen Teil der Welt, und plötzlich wird das in eine langweilige Alltags-Umgebung versetzt. Zugegeben, es war nicht ganz so furchtbar wie ich befürchtet hatte, weil der Wasserpark im Mittelteil eben ein wenig Abwechslung bot, aber dennoch: Was ist so toll daran, ein angekettetes Ungeheuer zu sehen? Die meiste Zeit tat einem das Vieh im Grunde leid. So mies wie die es alle behandeln, ist es kein Wunder, dass es ausrastet und Leute umbringt ^^ Der "Ruf des Unbekannten" aus dem ersten Film ist einfach vollkommen verpufft, die Atmosphäre verschwunden. Komisch fand ich übrigens, dass bis auf den Kapitän in den ersten paar Minuten keine der überlebenden Figuren aus dem Vorgänger hier wieder auftauchte :-/ Wäre das nicht erwartbar gewesen, wo die doch schon eigene Erfahrungen mit der Kreatur hatten? Die hätten doch bestimmt davon gehört und wären direkt hergekommen, um Schlimmeres zu verhindern. Warum von Universal ausgerechnet diese Fortsetzung neben dem Original auf Blu-ray veröffentlicht wurde, aber nicht die vielen anderen, klar besseren Filme, über die ich hier schon geschrieben habe (wie zum Beispiel Dracula's Daughter oder The Mummy's Hand), bleibt mir ein Rätsel ;_; 5/10
Das Ungeheuer ist unter uns /The Creature Walks Among Us (1956)

Dr. William Barton ist ein leicht irrer und was seine Frau Marcia angeht verdammt eifersüchtig-paranoider Wissenschaftler, der den Kiemen-Menschen fangen und ihn in einen Luft-Atmer verwandeln möchte. Ein Macho aus dem Team, mit dem er das zu bewerkstelligen gedenkt, nutzt die Eheprobleme aus und schmeißt sich immer aufdringlicher an Marcia ran. Naja. Die erste Hälfte des Films geht wieder etwas mehr in die Richtung des Originals, dann fangen sie das angekokelte Wesen und basteln dran herum, während sie noch auf dem Schiff sind. Nur das letzte Viertel der Handlung spielt an Land, also gewissermaßen das Gegenteil von Revenge of the Creature, was aber nicht automatisch heißt, dass der Film besser ist. Ab der "Verwandlung" trägt die Kreatur einen lächerlich wirkenden Anzug (hat was von ausgestopfter Bomberjacke, wenn ihr mich fragt) und erinnert durch seine langsamen Bewegungen viel mehr an Frankensteins Monster >_> Auch ein paar der Ideen wie das biologisch alles funktionieren soll sind schwachsinnig (sobald es Gewalt sieht, wird es selbst sofort gewalttätig? Ah ja...). Das mit dem eingebauten Konfliktpotential in der Gruppe war ein interessanter Einfall, wurde aber nicht wirklich fließend in die Handlung integriert und führte letztenendes dazu, dass mal wieder die meisten zentralen Charaktere wenig angenehm zu verfolgen sind. Die Crew aus dem ersten Teil mochte ich dagegen noch ohne Einschränkungen, selbst den Querulanten. Zu allem Überfluss ist das Ende von The Creature Walks Among Us ziemlich offen. Wie dem auch sei, jetzt verspüre ich das seltsame Bedürfnis, einen Zusammenschnitt der "Da da daaa!!"-Momente aus allen drei Filmen zu sehen o_Ô Kann das bitte mal jemand erstellen? Danke. 5/10
In den Klauen der Tiefe /The Mole People (1956)

Hab ich mir dieses berüchtigte Werk auch mal gegeben, und soo furchtbar wie alle sagen (IMDb-Score von 4,7 !!) fand ich den eigentlich gar nicht. Andererseits aber auch keinesfalls gut. Geht viel mehr in die Richtung wunderbarer Entwurf mit schwacher und fehlgeleiteter Herangehensweise. Die Geschichte erinnert stark an Filme wie At the Earth's Core oder Reise zum Mittelpunkt der Erde (1959), könnte sogar eine der frühesten großangelegten, filmischen Beispiele von "Subterranean Fiction" sein. Im Grunde suche ich hier genau solche Abenteuer. Eine Gruppe von Archäologen entdeckt die Überreste einer tausende von Jahren alten, mutierten, sumerischen Zivilisation, die tief unter einem von Schnee und Eis bedeckten Berg in Mesopotamien lebt, sich eine Sklavenrasse von Maulwurfsmenschen hält und ziemlich empfindlich gegenüber Licht ist. Die dort herrschenden Machthaber trauen den Neuankömmlingen nicht, die sich als Gesandte des Himmels ausgeben, um ihre eigene Haut zu retten, und interessieren sich sehr für diesen kraftvollen magischen Zylinder der Archäologen - eine Taschenlampe. Eine weibliche Sklavin namens Adad, die rein zufällig ganz normal aussieht und nicht wie die anderen ein Albino ist, erregt hingegen die Aufmerksamkeit der verbliebenen beiden Protagonisten. Wie nicht anders zu erwarten läuft es auf den fixen Umsturz eines Unrechtssystems und die Suche nach einem Rückweg hinaus ^^
Puh, where to begin... Es gab Stellen, an denen ich mich sagenhaft gut unterhalten gefühlt habe und in denen die Immersion voll gelungen ist, aber diese Art von Film funktioniert nur mit genau dem richtigen Umfang an Budget sowie mit einer einigermaßen kohärenten Erzählung, sonst wird es schnell unfreiwillig komisch oder unbefriedigend. Der Film zeigt sein Alter und seine Schwächen schon direkt am Anfang mit einer grausam störenden und unnötigen Einführung durch irgendeinen Professor, der direkt zum Publikum spricht und kompletten Bullshit über verschiedene Hollow-Earth-Theorien erzählt, als wären sie wissenschaftlich nicht vollkommen abwegig. Bin auf dem Gebiet ja kein Experte, aber gehe doch davon aus, dass man Mitte der 50er Jahre zumindest schon so viel über das Erdinnere wusste, um das auszuschließen. Wenn es nur die Phantasie der Zuschauer anregen sollte, dann kann man das auch anders rüberbringen als mit 5 Minuten purer Langeweile und Desinformation.
Allerdings gibt es noch diverse andere Aspekte, die im weiteren Verlauf des Films einfach holprig und unglaubwürdig sind, wie etwa was die Sumerer angeht, oder die Handlungsorte. Da wurde keine Recherche betrieben, sondern einfach was zusammengesponnen, das auf den ersten Blick faszinierend klingt. Mit einem in der Realität zumindest verwurzelten Hintergrund wäre es das vielleicht auch wirklich geworden. Mag sein, dass sich die allermeisten Leute im Kino der 50er nicht weiter daran gestört haben, aber jeder der auch zu der Zeit schon nur mal ein Sachbuch zu den entsprechenden Themen in die Hand genommen hat, hätte in vielen Szenen Einspruch erheben können. Ansonsten sind viele der Handlungsentwicklungen extrem cheesy (eine Taschenlampe? Ernsthaft?!), was zum Teil aber auch am Geld gelegen haben mag. Manche Kostüme und Designs sehen alles andere als überzeugend aus, wobei die Maulwurfsmenschen selbst recht stylish waren (und wie ich hörte den Kids damals diverse Albträume beschert haben xD). Es ist eben einer dieser Filme, auf die man sich einlassen können muss und die eine gehörige Portion Suspension of Disbelief erfordern. Wenn man auf solche Geschichten steht, halte ich The Mole People durchaus für anschaubar. Scheitern tut es diesmal eher an der eigenen Überambitioniertheit.
Was bei mir aber einen richtig üblen Nachgeschmack hinterlassen hat: Adad stirbt ganz am Ende durch eine random herabfallende Steinsäule. Wäre halb so schlimm wenn man nicht sofort merken würde, dass das im ursprünglichen Drehbuch niemals vorgesehen war, es passt da einfach nicht hinein, vor allem nicht auf diese Weise und zu diesem Zeitpunkt. Und siehe da, eine kurze Internetsuche ergibt, dass es sich tatsächlich um eine vom Studio diktierte Änderung handelte, zwei Wochen nachdem die Arbeiten eigentlich schon abgeschlossen waren! Das alles nur, weil Universal nicht willens war, etwas zu zeigen, was eventuell als gemischtrassige Beziehung hätte interpretiert werden können >_>' Beschämend sag ich da nur. Umso trauriger, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass ich den Film ohne das Downer-Ending eine ganze Ecke besser gefunden hätte. Wären fast sechs Punkte geworden, aber so bleibt es doch nur bei 5/10
Gefahr aus dem Weltall /It Came from Outer Space (1953)

Schöner, altmodischer Sci-Fi-Horror. Ein kugelförmiges Raumschiff macht eine Bruchlandung in der Wüste von Arizona und wird dabei von einem Astronom namens John und seiner Freundin, einer Schullehrerin, beobachtet. John geht direkt runter zum Krater und sieht das Schiff, bevor es unter herabstürzendem Gestein und Geröll begraben wird. Niemand außer seiner Freundin glaubt ihm, alle in der Stadt halten das Ereignis für einen Meteoriteneinschlag. Doch dann häufen sich seltsame Vorkommnisse, Leute verschwinden oder verhalten sich merkwürdig... "Horror" ist vielleicht zu viel gesagt, gerade aus heutiger Sicht. Die erstaunlich dichte Atmosphäre im Wüstensetting sorgt für Spannung, aber fühlt sich mehr nach Mystery an. Dazu trägt auch der Soundtrack bei, der maßgeblich von einem Theremin begleitet wird 
Etwas schade fand ich, dass etwa ab der Mitte viel vom Bedrohungsgefühl rausgenommen wird, weil die Aliens selbst sagen, dass sie niemandem was tun, so lange sie in Ruhe gelassen werden. Davor war es nämlich viel heftiger, die Wesen sehen wunderbar ekelig absonderlich aus (eher eine undefinierbare Masse mit einem Auge in der Mitte *g* Man bekommt sie zwei oder dreimal kurz zu sehen), und wenn sie sich ihre "Opfer" holen, wird das mit der Kamera und einem interessanten Effekt aus ihrer außerirdischen Perspektive gefilmt, was ich besonders originell fand. Ab dem genannten Zeitpunkt entwickelt sich die Handlung in eine andere, unerwartete Richtung. Speziell in diesem späteren Verlauf erinnerte mich die Geschichte eher an eine harmlose aber sehr unterhaltsame Star Trek Folge ^^ Rundum gelungene, kleine Old-School-Perle, die übrigens kürzlich erst in Deutschland auf Blu-ray erschienen ist. Kann ich für Genre-Fans empfehlen. 7/10
Metaluna IV antwortet nicht /This Island Earth (1955)

Sehr menschenähnliche Aliens kommen auf die Erde und suchen nach Wissenschaftlern, die ihnen bei ihrem Krieg helfen sollen. Auch hierzulande bekannt durch Mystery Science Theater 3000, für jene Version wurde der Film aber stark zusammengekürzt. Wollte dem doch mal eine richtige Chance geben, den Inhalt ohne lustige Kommentierung auf mich wirken zu lassen. Cool ist ja immerhin schonmal, dass die Geschichte in Farbe bewundert werden kann *__* Wirklich gelohnt hat sich mein Unterfangen aber nicht: Die Logiklücken sind gewaltig bzw. das seltsame Charakterverhalten (inklusive einiger dümmlicher Dialoge) auffällig, das Pacing ein einziges Durcheinander. Streng genommen besteht die Handlung zu drei Fünfteln aus lahmer Vorgeschichte auf der Erde. Sorry, aber wenn in einem Film ein einzelner, anderer Planet als wesentlicher Aspekt und Ziel der Erzählung besucht wird, dann möchte ich auch, dass wir dort eine gewisse Zeit verbringen und etwas zu entdecken haben. Rechnet man Hin- und Rückflug raus, nehmen die ultraknappen Ereignisse auf Metaluna aber weniger als zehn Minuten ein, während Exeter hastig Dialogzeilen überschäumender Exposition spuckt.
Der Mutant war das viel zu kurz kommende Highlight. Allerdings habe ich nie verstanden, warum sie daraus bloß eine Arbeiter/Diener-Spezies für die Bewohner von Metaluna gemacht haben. Sofort viel spannender wäre es gewesen, wenn sie einfach gesagt hätten, die gehörten zu der Invasionsflotte der meteoritenwerfenden feindlichen Außerirdischen oder etwas in der Art. Wie aus einem offensichtlichen Gesteinsplaneten eine Sonne werden kann, ist mir auch nicht ganz klar. Oh well, bloß nicht zu sehr darüber nachdenken
Die Sets und Spezialeffekte haben mich nicht gerade begeistert. Das UFO ist praktisch komplett leer und der Fremde Planet besteht im Wesentlichen aus einem billigen Matte Painting, einem Raum und einem Gang. Da wäre Mitte der 50er weit mehr machbar gewesen. Alles in allem schwach, wenn auch nicht völlig ohne einen gewissen amateurhaften Charme. 5/10
Tarantula (1955)

Dafür, dass der Film "Tarantula" heißt, kommt die Riesenspinne eigentlich nur verhältnismäßig wenig darin vor. In der ersten Hälfte so gut wie gar nicht, und in ausgewachsenem Zustand huscht sie auch meistens nur kurz durchs Bild. Erst zum Finale gibt es ein bisschen Interaktion mit den menschlichen Figuren, und dann ist ganz plötzlich Ende, indem es von anonymen Kampfflugzeugpiloten mit Napalm verbrannt wird, während unsere Hauptcharaktere bloß noch zuschauen. Das hier soll angeblich eines der besseren Werke seiner Art sein - will nicht wissen wie die anderen sind, wenn mich dieses schon nicht überzeugen konnte (wobei ich Formicula schon noch irgendwann gucken wollte, der scheint auf dem Gebiet bei den meisten als Favorit zu gelten).
Hab bei einem Monsterfilm ja nicht grundsätzlich ein Problem mit einem langsamen Set-up, aber in diesem Fall versteht der Zuschauer schon nach den ersten Szenen genau, was Sache ist - nämlich dass der einigermaßen verrückte Wissenschaftler Gerald Deemer die Versuchstiere mit seinem Mittel unkontrolliert riesig werden lässt und eine Tarantula bei dem Unfall entkommen konnte - und trotzdem beschäftigt sich der Film die meiste Zeit damit, wie der Protagonist und junge Arzt Dr. Matt Hastings versucht, genau das herauszufinden. Ergo: Langweilig, weil wir keine neuen Informationen mehr bekommen und es ewig dauert, bis mal was passiert.
Die Effekte mögen damals gut gewesen sein, sind imho aber sehr schlecht gealtert. Während die Einstellung im Labor mit den etwas größeren Tieren noch eine vollkommen glaubwürdige Illusion erzeugen kann, trifft das auf die späteren Momente mit der Riesenspinne überhaupt nicht mehr zu. Die ganze Zeit wurde eine echte Spinne gefilmt, zum Beispiel wie sie über Miniaturen krabbelt, und das dann mit dem übrigen Filmmaterial kombiniert. Das Monster sieht aber nie so aus, als hätte es wirklich das Gewicht und die Trägheit eines Giganten, sondern zumindest für mich viel mehr wie das, worum es sich tatsächlich handelte: Eine ganz normale Tarantula in Großaufnahme :-/
Das hat leider auch zur Folge, dass wir nie einen unmittelbaren Kontakt zwischen Mensch und Arachnid sehen, was ich aber ehrlich gesagt erwartet habe. Egal wie cheesy das hätte enden können, ich glaub der Film wäre wesentlich interessanter geworden, wenn die zusätzlich noch mit Modellen wenigstens für einzelne Körperteile gearbeitet hätten - etwa ein haariges langes Spinnenbein, das den einen oder anderen Charakter aus dem Schlaf weckt, wenn ihr versteht was ich meine xD Das wäre 1955 sicherlich schon halbwegs glaubhaft umsetzbar gewesen und hätte für mehr Horror gesorgt. Stattdessen fühlt sich Tarantula stellenweise viel mehr wie ein Katastrophenfilm an, und die konnte ich als Genre eigentlich noch nie leiden.
Fun Facts: Der Sheriff wird von Nestor Paiva gespielt, der in Creature from the Black Lagoon und Revenge of the Creature den Bootskapitän Lucas verkörperte. Clint Eastwood ist als ein Düsenjägerpilot ganz am Ende auch wieder für wenige Sekunden zu sehen ^^ Nicht zu vergessen John Agar, der sowohl im zweiten Gill-Man Teil als auch in Tarantula die Hauptrolle hat. Die Filme scheinen produktionstechnisch ja echt eng zusammenzuhängen und aufeinanderzufolgen, auch über die Übereinstimmungen bei den Darstellern hinausgehend. Bei beiden führte Jack Arnold Regie, und sie wurden beide noch im Jahr 1955 veröffentlicht. Damals ging das wohl alles wesentlich fixer, die Dreharbeiten dauerten teils nur wenige Wochen anstelle von Monaten und die Streifen steckten noch nicht jahrelang in Vor- und Postproduktion fest. Ansonsten fand ich noch ganz bemerkenswert, dass Professor Deemer in der Handlung vorhersagt, im Jahr 2000 werde die weltweite Bevölkerungszahl bei 3,6 Milliarden liegen. Da hat er sich leicht verschätzt, das waren eher 6 Milliarden >_< Ach ja, und ich fand es komisch, dass Hastings das Sekret als Insektengift identifiziert, schließlich sind Spinnen keine Insekten. 5/10
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