Schon mal danke für die Denkanstöße die du mir geliefert hast mit deinem Post.
Aber bevor ich direkt zum Kern deines Postings komme nur mal ganz kurz:
Zitat
Fallout und Fallout 2 sind Erkundungsspiele
...
Bei Fallout 1 geschieht vieles aus reinen Zufall, sprich: du hast das Glück und redest gerade mit der einzigen Person im gesamten Spiel die über Thema X Bescheid weiß und kannst somit die Story weiterspielen. Das ist ja auch das Kredo des Spieles: Spiel es wie du es willst! Du willst die BoS niemals begegnen (zumal diese wirklich gut versteckt sind, im gesamten Spiel werden die in den Ortschaften mit keiner einzigen Silbe erwähnt wenn ich mich nicht Irre)? Hier bitte, kannst alleine die Mutanten Basis ausheben! Du willst mit dem Meister kein Wort wechseln? Okay, alles klar, spreng ihn halt Wortlos in die Luft. Aber bleib dann halt dumm was seine Absichten anging. Und so weiter…
Bei F2 allerdings gibt´s da nix zu erkunden, wie schon von mir erwähnt sind nur San Francisco, Arroyo, Klamath und das Versteck der Raider ohne Kartenmakierung zu finden. Der Rest der Ortschaften können dir teilweise nur 1-2 NPCs auf der Karte zeigen (je nachdem wie bekannt der Ort ist den du suchst).
Dass mein Game so nicht funktioniert ist schon klar, nur wollte ich das halt richtigstellen.
Bezüglich Game -bzw. Quest design:
So im Nachhinein wäre es wohl wirklich besser gewesen mehr Hinweise miteinzubauen was der Spieler zu machen hat. Zum Beispiel wenn man mitten in der Nacht aufwacht sollte sich Davis selber zu sich sagen „Ach verdammt, ich kann nicht schlafen. Vielleicht sollte ich was trinken gehen. Bei einem Glas Bier sind mir bisher immer die besten Ideen gekommen.“ oder sowas in der Richtung.
Aber zu meiner Verteidigung muss ich auch dazu sagen, dass dieser Part der einzige ist wo man als Spieler Orientierungslos ist, also von dem Zeitpunkt wo man ins Betts geht bis zum jenem wo man einer der 3 Quest Geber kennen lernt
Wenn man in Parma ist wird einem gesagt, dass man mit den Leuten reden sollte ob diese eine Quest hätten (ich selber habe jetzt nicht gezählt wie viele NPCs rumlaufen, aber mehr als 10 sind es auf der Oberwelt in Parma und 8-9 in der Bar sicher nicht, also eine Arme an Leuten muss man nicht anquatschen a lá „Puh, wer von den ganzen Leuten hat eine Quest für mich?“) plus einer der Quest Geber wird sogar vorgestellt und auf ihm verwiesen von der „Begrüßungsdame“, es gibt ein Schild in Parma wo die Sehenswürdigkeiten beschrieben werden und wie man zu diesen gelangt (darunter die Bar, Kirche und das Bürgermeister Amt), und der Bar Keeper sagt einem dann detaillierter wer ein Quest Geber ist. Das ist wenn man so will eine geschlossene Erkundungstour durch ein kleines Dorf um darauf zurück zu kommen.
Dann kommt der Part wo ich wirklich geschlampt habe und wo der Spieler mehr Hinweise bekommen sollte (vll. ändere ich das in einer neueren Version, muss ja eigentlich nur paar Zeilen mehr an Dialogen schreiben um das Problem Probat zu lösen). Und im Schlussakt wird einem wieder sehr straff gesagt was man zu tun hat und vor allem wo man das machen muss.
Bezüglich Politik:
Es tut mir leid wenn Jeromes Beitrag den irreführenden Eindruck erweckt im Spiel würden Rassistische, Antisemitische o.ä. Themen zu oft aufgegriffen werden und dadurch nur noch lächerlich wirken.
Die Wahrheit ist, dass es nur 7 NPCs gibt, die darüber sprechen, darunter 2 Quest Geber, die diese Themen aufgreifen (1 Pfarrer, 2 Juden und ein Italo Texaner), ein betrunkener in einer Bar, der darüber philosophiert wieso Irland ein armes Land wäre, ein Händler, der nur kurz „(…)und kauft nicht bei Juden!“ ablässt (wobei die NPCs selber meinen, dass der Händler ein mieses Arschloch wäre), ein Polizist, der meint wenn der Protagonist ein Ire oder Pole wäre sollte dieser Land gewinnen und ein Türsteher, der meinte, dass die Bar seit neuesten 10$ Eintritt verlangt weil ein Pole „wieder mal“ randaliert hätte.
Oh, und natürlich spricht Vanderbilt darüber, also 8. Aber weder Rockefeller noch James Wood verlieren ein Wort über solche Themen.
Aber abseits davon? Das Thema wird entweder nur kurz angeschnitten (sowohl im Positiven als auch im negativen Sinne) oder gar nicht erwähnt, ansonsten geht es im Spiel um das Kapital und dessen Wirkung auf unser Leben.
Ich glaube die Balance bei diesem Thema ist mehr als gut.
Und was „Punking“ angeht kennst du wohl nur Green Day, Off Springs, Rage Against, also Pop Punks. CRASS, Dead Kennedys, Flag of Democracy, Crucifix, Decry, Doctor and the Crippens, Bomb Everything und G.B.H sind da eher meine Referenzen.
Ist nicht mal Böse von mir gemeint, aber diese Bands sind ziemlich (Hardcore) Punk, machten oder machen noch tolle Musik mit teilweise guten und durchdachten Lyrics, aber oft genug singen sie einfach nur „Fuck the System/Georg Bush/Reagen/whatever!“ und genau DAS ist „Punking“ (wer hat diesen Begriff nun wieder mal erfunden?).
Manchmal einfach mit dem Hammer drauf, aber selber kann ich auch sagen, dass ich die Dialoge mit genug Grautönen aufgehübscht habe und nicht alles in Schwarz/Weiß darstelle.
Realismus:
Um bei den Schlüsseln zu bleiben muss man sagen, dass ich die Dialoge in Parma so geschrieben habe, dass man den Eindruck gewinnt die Einwohner hätten Davis schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen aufgrund dessen dass er schon länger in Cleveland wohnt und nur ab und zu seine Schwester besucht oder sie ihm halt in Cleveland.
Und was Cornelius angeht: Klar habe ich die Historische Figur des Cornelius Vanderbilt so weit umgeschrieben, dass er nun Rassistisch ist und die Konföderation ganz duffte findet im Gegensatz zur Realen Figur.
Aber noch einmal: Cornelius und Rockefeller sind vom Geiste her die gleichen Arschgeigen und dementsprechend würde ich mir zurecht den gefallen lassen müssen, dass die Auswahl der Möglichkeit dadurch nur künstlich erhöht hätte und die Endings mehr oder weniger die gleichen wären (mal Hand auf Herzen: es wäre egal ob Vanderbilt oder Rockefeller den Ölkrieg von 1872 gewonnen hätte, die Pipeline Technologie, die Rockefeller etablierte wäre früher oder später eh gekommen, nur hätte halt Vanderbilt davon profitiert und Rockefeller wäre als Strohfeuer in die US Amerikanischen Geschichte eingegangen). Daher habe ich mich dazu entschieden diesen Punkt abzuändern. Aber wenn das wirklich so sehr auf Ablehnung stößt werde ich a) das in Zukunft selbstverständlich berücksichtigen und b) die Dialoge mit Vanderbilt abändern dass er nur zur Union gehalten hat weil er der Meinung war, dass der Süden dauerhaft keine große Wirtschaftskraft besitzen wird und kein „Loser“ sein wollte und in Wirklichkeit hoffte, dass „seine“ geheime Ideologie gewinnen würde was sie später dann nicht tat und er dies nun korrigieren möchte.
Nun, wie gesagt vielen Dank für die ganzen Impulse, ich als Anfänger kann davon nur profitieren und lernen.