Es stimmt schon, dass Midgar der "ikonischste" Teil von FFVII darstellt, zumindest wenn man einen Querschnitt der allgemeinen Wahrnehmung nehmen würde.
Allerdings ist es eben im Original auch ein sehr knackiger Abschnitt und wird m.E. durch die Welt, die sich darüber hinaus offenbart, extrem aufgewertet. Ich weiß noch, wie geflasht ich damals war, da ich anfangs eben dachte, das Spiel würde sich als Setting auf diese riesige Metropole beschränken und man müsste nach und nach die Mako Reaktoren zerstören.
Auf narrativer Ebene war es dann ein richtiger Twist, dass man eben überhaupt nicht mehr wirklich dazu kommt, die Reaktoren zu sabotieren und Shinra zu bekämpfen, da sich ein vollkommen anderer Hintergrund der Geschichte (mit Jenova und Sephiroth) offenbart. Und plötzlich steht man nach maximal 10 Stunden vor den Weiten der Welt und realisiert, dass Midgar nur das Anfangsgebiet war.
Ich weiß nicht, wie redundant das Setting auf eine vollwertige JRPG Spielzeit betrachtet sein wird. Denn grundsätzlich ist Midgar auch mit den verschiedenen Sektoren schon eine relativ gleich aussehende Cyberpunk Metropole.
Auch die zusätzlichen Plot Elemente und Veränderungen - beispielsweise jedweder Story Content mit Jenova und Sephiroth, der so im Original nicht zu finden war - widerspricht diesem oben beschriebenen Effekt, den das Original mitbrachte. Hier wurde am Ende von Midgar ein größeres Mysterium angeteasert und sogar ein wenig Horror Atmosphäre aufgebaut. Dies jetzt im Remake deutlicher heraus zu arbeiten spricht ziemlich gegen die Subtilität, die das Ganze im Original m.E. so effektiv gemacht hat. Und natürlich die anschließende Vorfreude, das Mysterium im Rest des Spiels zu lösen und Seph zu jagen. Das entfällt hier ja basierend auf der episodenhaften Beschaffenheit komplett und könnte ziemlich antiklimatisch werden.
Aber mein Gott...ich freue mich trotzdem irgendwie