Angenommen, es hätte nie vorher Unstimmigkeiten bei Blatter gegeben, er hätte seinen Job gut gemacht und irgendwelche Gründe, wegen denen er früher hätte zurücktreten müssen, hätten nie stattgefunden: dann würde ich sagen, war der Rücktritt jetzt gerade noch rechtzeitig, als man ihm Vorwerfen könnte, "am Stuhl zu kleben". Die Razzia hat zwei Tage vor der Wahl stattgefunden, da finde ich nachvollziehbar, dass er erst einmal versucht, was zu retten ist und noch einmal alle Optionen abwägt. Vermutlich hatte er an diesen Tagen alle Hände voll zu tun mit anderen Dingen und keine Zeit, gründlich über etwas nachzudenken. Wir alle kennen dass, das man Grundlegende Lebensentscheidungen nicht überstürzen sollte. Auch die Abstimmung hätte bei einem Rücktritt VOR der Wahl ebenfalls verschoben werden müssen.

Da er allerdings schon vorher wegen andere Dinge längst hätte zurücktreten müssen, kann man trotzdem sagen, der Rücktritt war überfällig.


Neuvergabe der WM wird es nicht geben. Russland und Katar haben Verträge mit der Fifa und könnten sie auf EXTREM hohe Schadensersatforderungen verklagen. Selbst wenn es in Zukunft ein utopisches Transparentes Wahlsystem gäbe: was diese WMs angeht, wird der neue Präsident oder die neue Führung sagen: sorry, wir haben Nachforschungen betrieben und tatsächlich waren diese Abstimmungen von Korruption geleitet, aber wir können uns zu diesen Zeitpunkt keine Neuvergabe mehr vorstellen, weil die Länder schon zu viel investiert haben, etc. Was ich auch irgendwo nachzuvollziehen finde, wobei Leuten, die korrupt sind, natürlich jede Strafe recht ist. :P