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Thema: Der CGI-Sünden und Uncanny Valley Thread

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Ist doch normal, dass der Uncanny-Valley-Effekt sich stärker oder hauptsächlich auf menschliche oder menschenähnliche Figuren bezieht. Das ist manchmal einfach zu trennen von crappy CGI. Die Turtles in den neuen Filmen finde ich nicht unangenehm verstörend, sondern einfach nur krass hässlich, aber daran alleine ist der erste Teil bestimmt nicht gescheitert. Hätte es nicht die zehn Millionen anderen inhaltlichen Probleme gegeben, hätte ich über das gewöhnungsbedürftige (und im Übrigen auch viel zu große!) Design der Hauptfiguren locker hinweggesehen.


    Richtig übel, auch wenn ichs nur aus längeren Ausschnitten kenne (das hat echt gereicht, in voller Länge könnt ich mir das nicht antun): Scooby-Doo (2002) und Scooby-Doo 2: Monsters Unleashed (2004).

  2. #2
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Richtig übel, auch wenn ichs nur aus längeren Ausschnitten kenne (das hat echt gereicht, in voller Länge könnt ich mir das nicht antun): Scooby-Doo (2002) und Scooby-Doo 2: Monsters Unleashed (2004).
    Haha, dene rsten Teil hab ich damals als Kind im Kino gesehen, und fand den damals schon schlimm. Also er war unterhaltsam für mich als 12jährigen, aber ich hab trotzdem gemerkt, dass da was total falsch läuft. Echt schlimm. Den zweiten kenne ich nicht.

  3. #3
    Nur fürs Protokoll...


    Schuldig: Rogue One - A Star Wars Story


    Aber sowas von!

  4. #4
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Nur fürs Protokoll...


    Schuldig: Rogue One - A Star Wars Story


    Aber sowas von!
    Fand ich ja gar nicht. Mir ist das irgendwie null aufgefallen. xD

  5. #5

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von Sölf Beitrag anzeigen
    Fand ich ja gar nicht. Mir ist das irgendwie null aufgefallen. xD
    Mir auch nicht. Erst nachdem ich darüber gelesen hatte und darauf beim zweiten Mal geachtet hatte, ist es mir auch aufgefallen.

  6. #6
    Zitat Zitat von Sölf Beitrag anzeigen
    Fand ich ja gar nicht. Mir ist das irgendwie null aufgefallen. xD
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Mir auch nicht. Erst nachdem ich darüber gelesen hatte und darauf beim zweiten Mal geachtet hatte, ist es mir auch aufgefallen.
    Allen, die ich persönlich kenne, ist es wie mir selbst sofort aufgefallen. Super distracting. Erst im Nachhinein im Internet hab ich von diversen Leuten gelesen, dass sie das nicht bemerkt haben. Vielleicht ist mein Auge einfach auf sowas geschult, vielleicht achte ich darauf immer automatisch besonders. Aber behaupte, wenn es um menschliche Gesichter geht, kann ich den Unterschied zwischen echt und komplett künstlich ohne Nachzudenken auf Anhieb klar erkennen (das schließt nicht die Verjüngung von aktiv beteiligten Schauspielern per Computer ein, das klappt inzwischen richtig gut, wie man etwa in Ant-Man mit Michael Douglas gesehen hat - selbst den jüngeren Downey Jr. in Civil War fand ich einigermaßen überzeugend). Erst recht in Bewegung und mit Dialog.

    Von daher imho ein gewaltiges No-go. Selbst wenn die Hälfte des Publikums drauf reingefallen sein sollte, war es das für die andere Hälfte, die das irritierend bis erheblich störend fand, nicht wert. Menschliche CGI-Charaktere in einem Live-Action Film, und ohne dass dies wenigstens durch die Story gut erklärt werden könnte (vgl. Terminator Salvation oder Tron: Legacy), sind eine absolut miese Entscheidung. Die Technik ist noch nicht so weit, und es ist fraglich, ob sie jemals so weit kommen wird. Die Animatoren verstehen nicht jedes winzige Detail komplexer, menschlicher Gesichter, vielleicht tut das niemand. Subtile Muskelbewegungen, Nuancen und Licht an Mund- und Augenpartie formen einen ganz individuellen Gesamteindruck. Hier wurde versucht, einen legendären Darsteller zu simulieren, den ich über die offensichtlichsten Aspekte hinaus in der Performance die meiste Zeit aber nicht wiedererkannt habe.

    Und die Uncanny Valley ist nunmal tief und steil, mit dem berühmt-berüchtigten Knick in der Kurve: Selbst wenn es 90% oder 95% überzeugend ist, reicht das für viele nicht aus, denn je näher es einem realen Menschen kommt, desto mehr bemerkt man die Kleinigkeiten, die nicht passen und falsch wirken. Ich bezweifel nicht, dass die Leute da viel Arbeit reingesteckt haben, aber Schauspieler photorealistisch aus dem Computer wieder auferstehen zu lassen, das konnte von Anfang an nicht vollends funktionieren.

    Was mich daran am meisten stört ist, dass daraus doch eine gewisse Arroganz der Macher spricht, die ihr Produkt für besser halten als es eigentlich ist. Man konnte die Ergebnisse schließlich lange vor der Premiere sehen und hätte daran noch etwas ändern können. Ich mein, wenn man das schon machen will, dann sollten sie wenigstens so schlau sein, die Screentime der betroffenen Figuren zu minimieren, und nicht mit der Kamera in Medium Shots und Close-ups voll frontal auf den Kopf draufhalten. Ich dachte, der unangenehme Part wäre nach dem ersten Auftritt abgehakt, aber jedes Mal, wenn Tarkin wieder auftauchte, brach das für mich komplett (!) die Immersion und ich fühlte mich eher wie in einem Videospiel. Wobei ich gerne einräume, dass es Einstellungen gab, in denen er besser rüberkam als in anderen. Naja, und Leia am Ende hat mir dann den Rest gegeben. Das sah richtig übel fake aus, gerade an einer so wichtigen Stelle! Der Schluss des Films, der einen wortwörtlich hoffnungsvollen Ton anschlagen soll, ließ mich deshalb eher mit einem ganz unangenehmen Beigeschmack zurück.

    Experimentieren ist ja schön und gut, das müssen sie auch machen wenn die Technik weiterkommen soll. Aber bitte nicht diese Franchise als Spielplatz bzw. Testgelände nutzen, bevor es perfektioniert ist. Von Star Wars mit Monsterbudget hätte ich da einfach mehr erwartet. Zumal die Entwicklung in dem Bereich kontinuierlich ist. In zehn Jahren sehen die CGI-Puppen aus Rogue One wahrscheinlich schon wieder hoffnungslos veraltet aus, und wir bekommen wieder einen Film, der alle paar Heimvideoveröffentlichungen geupdated werden müsste - wobei ich mir jetzt, wo der Schaden nunmal verursacht wurde, tatsächlich wünschen würde, dass sie noch bis zur Blu-ray weiter daran feilen.

  7. #7
    Ich glaube ein Kompromiss wäre gewesen


  8. #8
    Es ist seeehr krass, wie weit die Meinungen zu beiden auseinandergehen. Hab schon alle Varianten gehört und gelesen, wer was okay oder gut fand oder gemerkt hat oder nicht. Total faszinierend, an den Hintergründen dieser Unterschiede könnten sich die Uncanny-Valley-Forscher mal ernsthaft versuchen.

    Ich persönlich wäre wohl auch eher auf Nummer sicher gegangen, zumal die Charaktere/Szenen in dieser Form wirklich nicht nötig waren, aber hey, es hat im Schnitt funktioniert.

  9. #9
    Wobei es immer noch einen Unterschied gibt zwischen "das ist jetzt Uncanny Valley" und "das sieht nicht gut aus" bzw. "das gefällt mir nicht".
    Uncanny Valley ist doch immer noch ein eher unterbewusstes Unwohlsein bei Anbetracht der betreffenden Figur und hat gar nichts mit ästhetischem Gefallen zu tun , oder irre ich mich?

    Mir wahr z.B. nicht Unwohl, ich mochte sie nur aus ästhetischen Gründen nicht (unpassend zum Rest, nicht für sich stehend schlecht) und weil es mich son bisschen aus der Immersion gerissen hat, nicht, weil ich das pietätslos fand oder optisch nicht ausreichend fotorealistisch, sondern weil ich ab dem Moment drüber nachdenken musste, wie sie das gemacht haben, also hab ich mir einfach son bisschen zu viel Metafragen gestellt.

  10. #10
    Uncanny Valley kann man anscheinend auch absichtlich hervorrufen:



    Hab das Video (fragt besser nicht...) ursprünglich angeklickt, weil ich nicht sicher war, ob das jetzt ein Mensch oder eine Computeranimation ist...

  11. #11




    Alita: Battle Angel. Beabsichtigt oder nicht, das sieht absolut furchtbar, grausam und ekelhaft aus! Ich hasse solche unecht wirkenden, überflüssigen CGI-Effekte, speziell wenn sie die Hauptcharaktere betreffen und wenn es um so vieles einfacher und automatisch unendlich mal besser gewesen wäre, das auf konventionelle Weise umzusetzen.

    Und im Wesentlichen dampft meine Beschwerde hier auch auf Folgendes herunter: Wenn du Rosa Salazar als Hauptdarstellerin für dein Filmprojekt gewinnst, dann bepflasterst und verschandelst du verdammt nochmal nicht ihr Gesicht so lange digital, bis sie aussieht wie eine unheimliche Barbie-Puppe! So etwas tut man einfach nicht. Ihre Beteiligung war einer der Hauptgründe, warum ich mich ursprünglich richtig auf den Film gefreut habe. Jetzt habe ich keinerlei Interesse mehr daran, mir das anzuschauen, und den Titel von meiner Liste für kommendes Jahr gelöscht. Ich wäre die gesamte Spielzeit über kurz vorm Kotzen. Ein Jammer, riesige Enttäuschung auf meiner Seite. Noch eine instantly gescheiterte Anime-Adaption. F*ck you, Robert Rodriguez


    Edit: Alita selbst ist schon schlimm genug, aber dass selbst mehrere Actionszenen aussehen wie aus einer Cutscene eines PS3-Spiels von vor zehn Jahren setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Ich habe deutlich mehr davon erwartet. Irgendetwas greifbareres. Vermute übrigens, dass selbst unter Beibehaltung dieses hybriden Ansatzes der Gesamtlook wesentlich harmonischer und kohärenter rübergekommen wäre, wenn Cameron selbst Regie geführt hätte. Von dem Level eines "Avatar" ist das meilenweit entfernt. Es geht dabei überhaupt nicht um mögliche Storyintentionen, die man anders nicht hätte realisieren können, sondern schlicht um Authentizität und Glaubwürdigkeit. Spezialeffekte sind nur dann gut, wenn man sie im Kontext des jeweiligen Filmes glauben und akzeptieren kann.

    Ich für meinen Teil würde mich aber gewiss niemals an etwas wie das hier gewöhnen können. Es haben schon realistischere CG-Kreationen geschafft, meine Immersion zu zerstören. Von irgendeinem gewagten neuen Ansatz haben die Leute, die das Aussehen irritierend und sonderbar bis abstoßend finden - und das sind den ersten Reaktionen nach zu urteilen alles andere als wenige - auch nichts. Dass Alita so alienhaft-andersartig wirkt ist jedoch nichtmal so sehr das Problem wie der Umstand, dass sie viel zu offensichtlich als eine digital animierte, aber trotzdem relativ menschenähnliche Figur erkennbar ist, die in einen Live-Action-Spielfilm hineinkopiert wurde. Der Uncanny-Valley-Effekt in Kombination mit dem Realfilm-Material intensiviert dies nur bis aufs Äußerste. Soweit ich den Manga und Anime in Erinnerung habe, waren ihre Gesichtsproportionen und alles andere auch nie so wesentlich verschieden von den übrigen Charakteren, vor allem erschien sie nicht verstörend und creepy. Habe mir echt etwas völlig anderes hiervon erhofft :-/

    Geändert von Enkidu (09.12.2017 um 01:48 Uhr)

  12. #12



    Viel Wahrheit verpackt in einer viertelstündigen Analyse. I like. Auch übertriebenes und offensichtliches Color Grading hat mich schon immer tierisch genervt. Die Technologie an sich ist nicht das Problem, aber die Filmemacher sollten endlich lernen, sie behutsam und vorsichtig einzusetzen, anstatt die neueren digitalen Möglichkeiten als Universalantwort auf alle Produktionsfragen heranzuziehen. Natürliche Lichtverhältnisse und erst recht praktische Effekte haben einen heute leider völlig unterschätzten Wert.

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