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Thema: Der CGI-Sünden und Uncanny Valley Thread

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von DerZocker Beitrag anzeigen
    Da fiele mir jetzt auch der Anime zu Knights of Sidonia ein. So sehr ich den Manga auch mag, ich kann mir diese Abscheulichkeit nicht noch einmal ansehen.
    Auch wenn ich das Thema Anime jetzt eigentlich nicht weiter vertiefen möchte (weil ich gehofft hatte, dass das ganze hier in eine andere Richtung geht), aber was ist an dem Design auszusetzen? Das sieht doch gut aus. o_o

  2. #2
    das wird offensichtlich wenn man sich ne ganze Episode anschaut. Der gesamte Anime ist 3D animiert, alles wirkt staksig und asudruckslos. Wie gesagt, wenn ein Videospiel so aussehen würde, prima...

  3. #3
    Also bei Knights of Sidonia kann ich dem überhaupt nicht zustimmen!
    Ich hab mich da nach 1-2 Folgen an das Aussehen gewöhnt und für mich war das einer der besten Animes letztes Jahr. Klar manche Sachen kommen etwas stacksig rüber, aber ist ja nicht so als hätten andere Animes keine Probleme mit der Animation und für mich persönlich war das ehrlich gesagt nie ein Problem. Zumal die Kämpfe in der Animationstechnik keineswegs schlecht aussehen. Wer sich vom Look abschrecken lässt hat meiner Meinung nach was verpasst. Ich hatte aber auch mit Ars Nova kein Problem.

    Geändert von Kayano (12.05.2015 um 18:42 Uhr)

  4. #4
    Dieses glorreiche Stück Filmgeschichte darf im thematischen Zusammenhang des Threads natürlich auch nicht vergessen werden:



    Dungeons & Dragons war ein grausam-grottiges Machwerk, das in so ziemlich jeder Hinsicht versagt (haha, eine so niedrige IMDb-Wertung von 3,6 muss man erstmal hinbekommen, das ist schon sagenhaft irgendwie ^^). Die Effekte bilden dabei natürlich keine Ausnahme und verursachen Schmerzen in Augen und Seele. To be fair, damals hat das ganze Projekt wohl niemand der Verantwortlichen ernst genommen - das war eine Zeit, bevor mit Herr der Ringe der große Fantasy-Boom losbrach.


    Ansonsten habe ich mir eben nochmal The Incredibles von Pixar angeguckt. Da zeigt sich das Alter auch schon, und zwar sehr. Inhaltlich funktioniert noch alles wunderbar, aber speziell die Hintergründe sind extrem steril und manchmal geradezu billig (im Flugzeug oder in diversen Gebäuden zum Beispiel). Im Finale fällt auf, wie detaillos das ist, und seltsamerweise ist die ganze Metropole plötzlich menschenleer wie ausgestorben. Das kann man nicht alles bloß auf bewussten Stil schieben, Defizite werden umso deutlicher, wenn man das mit den neueren Pixar-, Dreamworks- oder Disneyfilmen vergleicht. Zur Zeit des Erscheinens war das ja okay, aber es ist ein Problem der Technik, das deutlich zutage tritt. Gilt imho generell für die ersten zehn Pixar Jahre, also auch (natürlich) Toy Story, Das große Krabbeln, Monster AG und sogar ein wenig Findet Nemo, wobei manche davon es zum Teil besser kaschieren konnten (Findet Nemo alleine durch das Unterwasser-Setting). Das hat sich inzwischen schon so weit verbessert, dass ich nicht vermute, dass die aktuellen CG-Animationsfilme in zehn Jahren genauso rückständig und eintönig aussehen wie Die Unglaublichen heute, aber man sollte da wirklich mehr Bedacht und Abwägung reinstecken, gerade wenn man etwas Zeitloses schaffen will. Deshalb geht es auch nicht in meinen Kopf rein, dass die US-Animation praktisch komplett auf CGI umgestellt und den traditionellen Ansatz abgeschafft hat. Wenn ich mir CG-Animationsfilme von Disney und Pixar als Filme mit (weitgehend) konventionellen Techniken vorstelle, würden mir nicht wenige davon um einiges besser gefallen. Obgleich in den CG-Kram bestimmt nicht weniger Arbeit hineinfließt, fehlt meiner Ansicht nach häufig der "handgemachte", handwerkliche, rustikale, künstlerischere Look mit den kleinen Unregelmäßigkeiten und liebevollen Details. CG wird ganz schnell zu perfekt und geleckt, aber damit auch kalt und tot. Die frühen Klassiker wie etwa Dornröschen von 1959 kann man sich auch heute noch super reinziehen und sie sehen zum Teil so gut aus, als wären sie mehrere Jahrzehnte jünger. Das kann man von The Incredibles nicht gerade behaupten, und so etwas stört mich gerade bei ansonsten ausgesprochen guten Filmen, die mit der Zeit solche Makel bekommen, weil die Technik einfach noch nicht reif dafür war, und eigentlich was besseres verdient hätten.

  5. #5
    Ich hab neulich mal die Disney-Animationsfilme angeguckt, die ich (zu Recht) verpasst hab. Also Bolt und Meet the Robinsons. Die hinken der möglichen Technik (z.B. State of the Art) von Pixar um Jahre hinterher.

    Dungeons & Dragons hab ich damals tatsächlich im Kino gesehen und ich glaube, es war einer der ersten Filme, die ich wirklich schlecht fand (bevor ich 12 war hatte ich vermutlich ÜBERHAUPT keine Ansprüche an gute Filme. :P)

  6. #6
    Lustig, wie so langsam die ganzen Beispiele wieder zu einem zurück kommen, wenn man sich nur genug Zeit lässt, um erneut drüber zu stolpern

    Green Lantern

    OMG. Dabei sollte man vielleicht vorweg sagen, dass das keineswegs ganz so furchtbar erbärmlich war wie das meiste, was hier im Thread schon gesammelt wurde, ich meine mit Augenmerk auf Professionalität. Bei Green Lantern kann ich mir zumindest noch halbwegs vorstellen, dass es wirklich Geld gekostet hat (und das hat es, fucking 200 Millionen Dollar!). Aber es war trotzdem grausam schlecht, auf diverse andere Arten. Das kann quasi als Musterbeispiel für "overproduced" herhalten, es war einfach way, waaaay too much. Denn auch wenn es jetzt anderswo objektiv Schlimmeres geben mag, visuell beeindruckend war Green Lantern auf keinen Fall. Das hätte er aber sein müssen, erst recht wenn darin ganze Szenen zu 90% am Computer entstanden sind. Bei dem Budget sollte man mehr erwarten dürfen. Das bezieht sich auch aufs Design an sich - wer immer der Art Director war, sollte achtkantig gefeuert werden (sehe grade, das waren gleich eine ganze Reihe von Leuten, was schon irgendwie für sich spricht). Was mich an der CGI bei dem Film so stört ist, dass es erstens enorm künstlich und Videospiele-mäßig aussieht (naja, habe auch schon glaubwürdigere Games gezockt), und zweitens damit so übertrieben wurde. Vielleicht dachten sie, es würde sich dadurch stilistisch von anderen Filmen abheben, selbst jene Elemente am Computer zu generieren, bei denen das normalerweise ganz und gar nicht nötig ist, und das tat es ja auch, allerdings in durchweg negativer Weise. Ich komme einfach nicht drüber hinweg, dass sie selbst den Anzug und die Maske (!) der Hauptfigur mit CGI realisiert haben.







    Die computeranimierten Bestandteile stechen viel zu deutlich gegenüber den real gefilmten hervor, sodass es auf Anhieb unglaubwürdig ist und niemals wie aus einem Guss zusammenpasst. Daher auch der üble Kontrast zwischen Erde und Oa. Sowas hat mir ja schon in Thor mit Asgard nicht gepasst, aber das hier ist diesbezüglich tausendmal übler. Ohne solche Schnapsideen beim Look, hätte der Film zumindest ein dickes Problem weniger gehabt. Klar, gab noch mehr als genug andere, das alleine hätte Green Lantern also sowieso nie retten können. Echt schade, wie sehr sie den vergeigt haben.

  7. #7
    Wieso nennt denn keiner The Lawnmower Man

    http://www.blogcdn.com/www.switched....nmowerman2.jpg

    Einer der ersten Filme in denen sehr viel CG vorkam. Den Film an sich fand ich damals als 8,9 Jähriger ziemlich gut und auch heute finde ich die Idee eigentlich cool. Die CG im Film war für damalige Verhältnisse ziemlich geil und vorallem die Szenen in denen die Cybergames gespielt werden hatten ne viel bessere Grafik als die damaligen Games. Dennoch sah die Fresse von Jobe immer schon scheisse aus ^ ^

  8. #8

  9. #9
    Zitat Zitat von Itaju Beitrag anzeigen
    http://www.filmstarts.de/kritiken/22.../19546082.html

    Woa, dabei war das Plakat so schön.
    Also soo schlimm fand ich den Trailer jetzt nicht. Bleibt nur zu hoffen, dass sie es sich damit nicht zu einfach machen (Weil "Ist ja für Kinder, die stören sich nicht dran."). Die CGI sind mir auch zu sorglos offensichtlich und gehen ziemlich in die Richtung vom letzten größeren Peter Pan Film (= verkitscht), wo mir das schon nicht so gefallen hat. Allerdings ist das halt einfach Neverland (oder bestimmte Teile davon wie das Schiff, das mal kurz in unsere Welt kommt) - da sollten die Phantastik und die tollen Kostüme die Suspension of Disbelief stärken können. Ist zwar nicht mein favorisierter visueller Ansatz, denn lieber hätte ich so etwas wie in Hook, doch als CGI geht das hier von den Trailer-Eindrücken her imho noch in Ordnung, zumindest eher als andere im Thread genannte Werke. Da erscheint mir beispielsweise Jurassic World (besonders zum Finale aus dem Computer), wo es eigentlich möglichst glaubwürdig und realistisch sein müsste, wesentlich unangebrachter.

    Für ein endgültiges Urteil will Pan aber erstmal gesehen werden. Steht auf jeden Fall noch auf meiner Liste.

  10. #10
    klasse video warum CGI suckt (und warum es das eigentlich nicht tut )

  11. #11
    Das Video ist komplett korrekt, sagt jetzt aber auch nichts Neues aus oder irgendetwas, das wir nicht sowieso schon seit Jahren predigen. CGI ist ein nützliches, wundervolles Werkzeug, wenn es richtig eingesetzt wird. Manche Sachen lassen sich im Computer viel besser umsetzen, und digitale Anpassungen oder Set Extensions gehören sowieso aus gutem Grund zum Standard. Zu fordern, dass Effekt-intensive Genrefilme komplett ohne Computer auskommen sollen wäre heutzutage Wahnsinn (ebenso bereits aufgrund digitaler Nachbearbeitung wie Farbkorrektur usw.). Aber es gibt Bereiche, die mit praktischen Effekten viel besser funktionieren, viel glaubwürdiger rüberkommen, in mehrfacher Hinsicht (oft genug ist das Zusammenspiel aus Computerfiguren mit den echten Darstellern irgendwie off, weil letztere ja bloß mit Luft oder Platzhaltern interagieren... immerhin ändert sich auch das langsam durch neue Performance Capture Methoden). Das heißt nicht, dass alles in einer Einstellung echt sein muss, aber es ist schon viel wert, wenn einzelne zentrale Elemente real gefilmt wurden und dann in der Szene zusammengestellt werden wie bei einer Komposition. Die Umgebung vom finalen Lichtschwert-Kampf zwischen Anakin und Obi-Wan in Episode III war für mich zum Beispiel relativ überzeugend, weil vor allem reale Aufnahmen von Vulkanausbrüchen und Lava zum Einsatz kamen, obwohl diese zig Puzzlestücke erst am Computer zusammengesetzt wurden.
    Hier im Thread ist eben die schlechte Art von CGI das Thema. Leider übertreiben es viele Filmemacher, oder gehen den einfachen Weg gleich komplette wesentliche Teile des Films digital zu erstellen. So lange die Illusion, von der im Video die Rede war, erhalten bleibt, ist alles in Ordnung. Aber das kann selbst bei gut gemachten Computereffekten schnell mal daneben gehen, weil man so sehr daran gewöhnt ist und die Unterschiede sofort erkennt. Die beiden neueren Planet der Affen Filme wurden für die Motion Capture Arbeit hoch gelobt, aber ich würde noch immer jederzeit die aufwändigen Masken aus dem Tim Burton Reboot bevorzugen. Und selbst wenn etwas auf einen Blick überzeugend wirkt, ist immer noch die Frage, ob es so auch in Bewegung und Verhalten rübergebracht werden kann. Hier würde ich dem oben geposteten Clip dann doch entschieden widersprechen, Michael Bay auch nur in irgendeiner Weise positiv zu erwähnen - was die Physik angeht, sind alle Transformers Filme eine einzige Katastrophe mit null Verständnis für Trägheit, Gewicht und Größe. Dass auch bei ihm die Basics stimmen, von denen der Otto-Normal-Kinogänger nicht so viel wahrnimmt, tut nicht viel zur Sache, wenn die wichtigsten Figuren und Szenen so daneben sind.
    Unterm Strich würde ich sagen, dass man vor allem als eine Art "Make-up" viel mit dem Computer in Realfilmen machen kann, gerade was die Sets angeht. Aber handelnde und erst recht biologische Figuren (also keine Statisten im Hintergrund, das geht besser) werden schnell zum extrem falsch und unnatürlich wirkenden Problem, das im schlimmsten Fall massiv die Immersion stören kann, erst recht wenn der Uncanny Valley Faktor zum Tragen kommt, wofür hier bereits einige Beispiele genannt wurden. Selbst Maschinen wirken überzeugender, wenn sie wenigstens zum Teil handwerklich gebastelt wurden. Die eckigen Roboter aus Interstellar waren der Wahnsinn imho, und total überzeugend. Waren wirklich da und wurden aber bis auf ein oder zwei Einstellungen ganz simpel von Puppenspielern bedient.
    Insofern kann ich die viele Kritik an CGI schon sehr gut verstehen und in gewisser Weise auch teilen. Klar, manche Zuschauer wissen es nicht besser und übertreiben durch Pauschalisierung, an die wendet sich wohl auch das Video. Der Computer ist aus Hollywood nicht mehr wegzudenken, und das mit Recht. Doch die Filmemacher sollten es besser wissen - den Wunsch nach mehr praktischen Effekten als die bevorzugte Wahl des Publikums halte ich für absolut nachvollziehbar und positiv. Die Regisseure und Produzenten sollten sich zuerst überlegen, wie viel sie mit den zur Verfügung stehenden Mitteln real bauen können an Sets und Modellen und Puppen, und erst wenn es da tatsächlich keinen anderen Ausweg mehr gibt, groß mit unfreiwillig auffälligem CGI ranklotzen. Oft hab ich allerdings das Gefühl, dass stattdessen von Anfang an mit CGI als Grundlage an die Projekte herangegangen wird, was ich für einen großen Fehler halte. Das alles bezieht sich nicht auf die vielen kleinen Verbesserungen, die man kaum sehen kann.
    Wenn ich heute im Vorfeld was von einem Fantasy- oder Sci-Fi-Film sehe, für den der entsprechende Aufwand betrieben und riesige Sets gebaut werden, dann weckt das in mir aufrichtige Vorfreude. Wenn man schon beim ersten Material sofort sieht, dass ein Großteil davon aus dem Computer kommt, vergeht mir inzwischen bereits die Lust. Selbst die großen Schlachten wie in Avengers 2 und ähnlichem wirken auf mich längst ermüdend. Dazu kommt auch der Zeitfaktor. Die digitale Technik unterliegt starken Schwankungen und entwickelt sich ständig weiter. Was ich 1999 in Star Wars Episode I noch unglaublich beeindruckend fand, sieht heutzutage stellenweise richtig billig und veraltet aus. Dagegen sind selbst uralte Filme mit gebauten Sets zeitlos.
    Ja, CGI ist weder gut noch schlecht, es ist ein Mittel und kommt darauf an, wie die Filme das einsetzen. Leider wird damit nur selten durchgängig feinfühlig und sparsam umgegangen, obwohl das nicht selten die bessere (doch oft leider auch teurere) Alternative wäre. Dass CGI in diesem oder jenem Film sucked, ist jedoch eine legitime Aussage, man sollte nur nicht alle über einen Kamm scheren.


    Neulich habe ich Jack the Giant Slayer /Jack the Giant Killer /Jack and the Giants von 2013 gesehen und das war abseits von anderen inhaltlichen Problemen noch so ein Musterbeispiel für diesen Thread. Besonders die titelgebenden, menschenähnlichen Giganten sahen soo schlecht und falsch und unecht aus, da sie komplett animiert wurden. Hier hätte man mit den ganz simplen optischen Methoden für Größenunterschiede in Kombination mit Makeup, die bereits vor über 60 Jahren bekannt waren, unendlich viel bessere Ergebnisse erzielt. Kaum zu glauben, dass das an die 200 Mio USD gekostet haben soll. Über weite Teile wirkten die Production Values eher wie besseres Fernseh-Niveau!

  12. #12

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