Ori and the Blind Forest | Ori and the Will of the Wisps

[Sylverthas]

Bin seit kurzem auch durch. Das Ende hat mir sehr gut gefallen und schwächt ein paar der Kritikpunkte ab, die ich zur Story weiter oben geschrieben habe.

Vor allem, wie es die Erzählerstimme, welche ich in beiden Teilen eher irrelevant fand, kontextualisiert und damit doch relevant gemacht hat. Quasi retrospektiv nen Kritikpunkt aus Teil 1 beseitigt, wenn sowas möglich sein sollte *g*
Dann hat es auch die Beziehung der Charaktere zum Abschluss gebracht, was den längeren Anfang im Spiel rechtfertigt. Einerseits war der natürlich sinnvoll, damit alte Spieler, die sich mit den Charakteren angefreundet hatten, diese noch mal ausgiebig wiedersehen, aber auch für neue Spieler, damit der Abschluss überhaupt funktioniert.
Vor allem die Musik im Zusammenspiel damit, wie Oris Freunde um den Baum altern und schließlich auch immer weniger werden war sehr effektiv.

Dass man sich noch die Chance für ne Fortsetzung offengelassen hat... naja, musste sein, ne? Ich würde hoffen, dass sie die Reihe mit dem Teil abschließen und lieber etwas neues machen. Das Team hat sicher noch mehr hervorragende Ideen, die man in den fantasievollen Stil umsetzen kann.

Also ja, rundum gelungen, für beide Teile.

Das Endlevel kam mir sehr wie Mount Huron (?) aus Teil 1 vor, mit einigen gelungenen Sprungpassagen. Die Checkpoints waren auch nicht *zu* dicht zusammen gesetzt bzw. musste man in der Regel mehrere Sprünge hintereinander meistern um weiterzukommen. Das Sprungupgrade ist etwas OP und macht sicherlich einige der optionalen Sprungpassagen recht trivial. Ist natürlich irgendwo ne Tradition bei Metroidvanias einen später zu überpowern, wobei ich nicht glaube, dass es eine gute ist. Im Idealfall sollte, meiner Meinung nach, das Ende vom Spiel so gebalanced werden, dass Spieler, die "viele" Upgrades gesammelt haben, einen fairen Kampf haben - unter der Annahme, dass Spieler von Metroidvanias *natürlich* erkunden wollen.

In dem Sinne war der Endkampf relativ einfach, wenn man die Tools nutzt, die einem zur Verfügung stehen (glaube es gab 3 verschiedene Kristalle, die den ausgeteilten Schaden erhöhen). Da konnte selbst der 70% mehr Leben und Schaden von Bossen nicht mehr so viel gegenhalten *g*
Damit bleibt meine Kritik weiter oben an den vielen beweglichen Teilen des Kampfsystems aber erhalten, weil das Spiel bis auf wenige "Spikes" (die beiden vorherigen Bosskämpfe und selbst da hab ich größtenteils mit Schwert oder Speer angegriffen) von den Kämpfen IMO nie sonderlich schwer ist und die Menge an Optionen nicht nötig.
Dafür war der Kampf ein Spektakel und sicherlich ein gebührender Abschluss des Spiels. Bei der letzten Phase muss ich aber zugeben, dass ich nen Brainfart-Moment hatte und erst spät drauf gekommen bin, dass man sich ja von den runterfallenden Projektilen abstoßen könnte >_>

Insgesamt: würde sagen, Will of the Wisps hat nen kleinen Vorsprung vor Blind Forest. Insgesamt ein sehr gelungenes Metroidvania, welches sich stärker auf Sprungpassagen konzentriert und das auch exzellent umsetzt. Den großartigen OST will ich auch noch mal hervorheben, der eine fast schon magische Atmosphäre erzeugt.