Was Lustiges aus dem unergründlichen Universum der Systemgastronomie:

Die Kette für die meine Mutter schuftet, hat sich etwas ganz "Neues" einfallen lassen, weil sie dort eine Marktlücke entdeckt hat (die es ehrlich gesagt schon seit Jahren gibt) und will nun auch Bioprodukte anbieten. Demnächst kommt ein Irgendwie-Bio-Burger auf die Karte. Und das Irgendwie ist in diesem Fall ganz besonders wichtig. Jetzt aufgepasst: Es wird für diesen Burger nur Rindfleisch aus biologischem Anbau verwendet, und damit Bio bleibt, was Bio ist, gelten jetzt bei ihr in der Küche ähnlich strenge Zubereitungsvorschriften wie für koscheres Essen. Die Bio-Patty-Lieferungen müssen aufs peinlichste genau auf die richtigen Werte und Siegel überprüft werden, sie haben eine extra Kühltruhe, in der sie lagern. Die Küche wurde jetzt umgebaut. Es gibt jetzt noch einmal eine weitere komplette Grillausstattung für den Burger. Er darf nicht zusammen mit den anderen Pattys gegrillt werden. Es muss ein anderes Grilbesteck verwendet werden und der Bürger muss an einem anderen Arbeitsplatz belegt werden.

Jetzt kommt aber der logische Knaller an der Sache: Dieser wunderschön fast schon koschere Bio-Patty so liebevoll getrennt zubereitet wird dann auf Brötchen gelegt die nicht Bio sind, belegt mit Salat von der Stange, der womöglich gespritzt oder weis der Teufel ist und mit einer Soße beträufelt, die garantiert nicht Bio ist. Aber der Kunde wird sich sicher freuen, dass er beim Beißen in den Bürger die Gewissheit hat, dass er ein aufwendig reines Bio-Patty zwischen den ganzen anderen (z.T. gespritzten) 0815 Zutaten hat

Bedeutet für meine Mutter und ihre Kollegen nur einen riesiegen Haufen Mehrarbeit, aber man muss neidlos anerkennen, dass sich die damit absolut lohnt.