Zitat Zitat von MeTaLeVel Beitrag anzeigen
Der Lego Movie hat es ja immerhin auch nicht mal geschafft, nominiert zu werden, trotz der Größe des Unternehmens.
Naja, nicht verwechseln. Das Unternehmen dahinter mag groß sein, aber kann auf dem Gebiet kaum eine große Tradition vorweisen. Das eigentliche Studio vom Lego-Film war brandneu, gerade erst aus der Taufe gehoben. Bei Disney schwingt gleich schon was mit, wenn man von nem "Disney-Film" redet. Das tut man bei Warner Bros. Animation sicher (noch?) nicht ^^
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Das Problem liegt vielleicht an der Struktur und dem ganzen Konzept der Verleihung. Nicht jedes Academy-Mitglied guckt jeden Film. Und wenn Mitglied X dann damit beschäftigt ist (nicht hauptberuflich), in den 1,5 Monaten bis zur Verleihung X Filme zu gucken, bleibt da logischerweise was auf der Strecke. In den "weniger relevanten" Kategorien wird dann meistens eine Konsenzantwort gefunden oder gar nicht abgestimmt, weil es den vermeindlichen Experten - solchen, die selbst in dem Bereich arbeiten - überlassen wird. (...) Wenn dann die Zeit eines Mitglieds ausgeht und er nur noch einen von fünf Filmen gucken kann... dann ist das so. Vielleicht müsste da doch eher was am Konzept ändern.
Jupp, das ist der hüpfende Punkt. Wäre nicht das erste Mal, dass ans Licht kommt, dass ein Jury-Mitglied gar nicht alle Filme der entsprechenden Kategorie überhaupt gesehen hat. Das sollte aber imho zwingend erforderlich sein, um mit abstimmen zu dürfen.

Nebenbei bemerkt haben sowohl Prinzessin Kaguya als auch Song of the Sea allgemein bessere Kritiker- und Userwertungen bekommen als Big Hero 6 (IMDb, Rottentomatoes, Metacritic), obgleich der Abstand natürlich kein gewaltiger ist. Aber für die Oscars war das ja nie ein verlässlicher Indikator.
Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
Jo, wir sind halt auch weit weg von einer Welt, in der man die Disney-Nominierungen der letzten Jahre irgendwie als objektiv schlechter bezeichnen könnte oder sowas. Da ist einfach viel Ansichtssache mit drin.
Verglichen mit dem, was die von den Anfängen bis zur Jahrtausendwende (und insbesondere 89 bis 94) gebracht haben? Doch, denke ich schon. Ansichtssache, kann sein, aber da würden mir nicht wenige zustimmen. Klar, jetzt muss man Pixar noch so halb hinzurechnen, aber rein beschränkt auf die eigentlichen Disney Animation Studios haben die mich seit der kompletten Umstellung auf CGI nie wieder so begeistern können wie bei den traditionellen Klassikern. Oder gehst du davon aus, dass Big Hero 6 in zwanzig Jahren den selben Stellenwert hat wie König der Löwen heute?

Dumm nur, dass es in der Zeit, als Disney es wirklich verdient gehabt hätte, noch gar keinen Animations-Oscar gab (wobei trotzdem Nominierungen in anderen Kategorien ab und zu raussprangen, sogar mal für Bester Film).
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Ich bin ja eher froh, dass die Oscar-Leute wenigstens beim "Kinderkram" (bewusste Formulierung) die Eier haben, ein bisschen was aus dem Mainstream zu belohnen, wenn sie das schon bei den großen Rubriken nicht gebacken kriegen.
Seh ich komischerweise genau andersherum: In den anderen Bereichen würde ich mehr Mainstream sehr begrüßen, aber bei der Animation hat man sowieso in 95% aller Fälle Sachen dabei, die massenkompatibel wären, wenn man ihnen nur die entsprechende Chance einräumen würde. Hier fände ich es toll, wenn auch mal die Außenseiter (manchmal arguably mit höherem künstlerischen Anspruch inhärent) mehr Beachtung finden (und gewinnen) würden.