Ist ja was Wahres dran, aber sie wollten explizit was anders machen, nachdem die Serien/Filme zuvor angeblich nicht mehr richtig funktioniert hatten. Damit hab ich an sich kein Problem. Das besteht eher darin, dass das Neue imho einfach grottenschlecht ist und in mancher Hinsicht sogar das genaue Gegenteil der früheren Filme/Serien. Die Richtung, die sie mit dem Reboot eingeschlagen haben, passt mir nicht, unter anderem auch deshalb, weil es so halbherzig ist. Anstatt etwas wirklich aufregendes neues zu bringen, kramen sie die alten Figuren und Geschichten wieder hervor und verschlimmbessern sie. Wie schon gesagt, Action finde ich auch gut. Aber es muss ein gesundes Maß und Mittel zum Storytelling sein, kein Selbstzweck. Leider kommt anscheinend eher letzteres beim weltweiten Publikum an.

Stimme dir aber zu, dass die Franchise am besten mit den Synergien aus den Serien und Filmen funktioniert. Da wurde etwas so großes im Laufe der Jahrzehnte aufgebaut (was sie nun mit Füßen treten). Deshalb halte ich es auch für einen Fehler, es nur mit den Filmen zu versuchen und das Fernsehn außen vor zu lassen. Aber geht halt nicht anders wegen dem Viacom-Split zwischen Paramount und CBS von 2005 oder so. So gesehen ist Star Trek ein Opfer von Konzern-Machtspielchen geworden. Heute sind die Rechte eben getrennt zwischen Paramount für die Filme, mit denen sie einen Alleingang gemacht haben, und CBS für alles, was die TV-Inkarnationen angeht. Letztere haben sich noch nicht daran gewagt, eine weitere Serie zu produzieren, was vermutlich auch erstmal irgendwie vernünftig ist. Toll wäre es, wenn die sich hierfür irgendwie, irgendwann zusammentun könnten. Naja :-/
Habe Star Trek auch immer eher bzw. in erster Linie als eine Fernseh-Sache gesehen, und die Filmreihe war dann immer so etwas wie das Sahnehäubchen, um die Geschichten fortzusetzen und abzuschließen, und - wenn es richtig gemacht wurde - um die Dinge zu erzählen, für die man im Fernsehformat nicht das Geld oder die Möglichkeiten hatte. In den starken Momenten hat das den etablierten Figuren echt was gegeben. Andersherum geht das dagegen meiner Ansicht nach nicht gut. Ich kann mir keine Serie vorstellen, die auf den aktuellen Filmen basiert und irgendwie auf Interesse stößt. Das ist doch jetzt schon so krass oberflächlich, dass nicht mehr viel übrig bleibt, wenn man das ganze Spektakel und die teuren Effekte rausnimmt.

Dass die Franchise tot ist würde ich aber nicht sagen. Das ist schon in der Vergangenheit postuliert worden. Die Originalserie war ja ursprünglich nichtmal sonderlich erfolgreich, und wurde dann erst in Wiederholungen zig Jahre später populär. Nur Star Trek läuft im Moment auf Sparflamme, und nicht in der eigenen Königsdisziplin. Mal abgesehen davon, dass die Richtung, die sie mit dem verbliebenen Rest eingeschlagen haben, mir wie gesagt nicht gefällt. Ich hoffe auf bessere Zeiten. Das wird noch dauern, aber halte ich langfristig nicht für ausgeschlossen. Eine frische neue Serie mit einem guten Autorenteam wäre ein Anfang. Und nach einer Phase der Abwesenheit könnte das bei entsprechender Qualität die Zuschauer auch wieder interessieren. Ganz besonders wenn die Macher sich anpassen an moderne Gegebenheiten und es zum Beispiel wie HBO & Co machen mit hohen Production Values, nur zehn Folgen pro Staffel, und einem kontinuierlichen Handlungsbogen mit festgelegtem Ende. Bei dem Gedanken, dass alles, was es in den nächsten Jahren von Star Trek zu sehen gibt, diese flashy Kinofilme mit Charakteren sind, die ich hasse, wird mir schlecht.
Zitat Zitat von Mivey Beitrag anzeigen
Hat dieser Orci das geschrieben?
Ja, zusammen mit seinem nicht weniger dilettantischen Mittäter Alex Kurtzman.