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Deus
Hehe, die aktuelle Folge 12 hatte am Ende die erste gute Storywendung der Serie. Die Sache mit Ash Tyler hat mich komplett kalt gelassen, weil man sie vom allerersten Moment an ahnen konnte und es irgendwann so offensichtlich war, dass sie es zu lange hinausgezögert haben. Die aktuelle Enthüllung hingegen war wesentlich besser: Captain Lorca war von Anfang an aus dem Spiegeluniversum! Auch das ist mir zwar schon mehrfach in den Sinn gekommen, aber die Hinweise waren viel subtiler (hieß es in Episode 5 nicht, er habe zuvor seine ganze Crew geopfert und sei selbst geflohen? Da dacht ich mir schon "Welcher Sternenflotten-Captain würde so etwas tun?"). Dadurch rechnete man imho nicht so sehr damit, dass die verantwortlichen Autoren wirklich diesen Weg gehen.
Interessante Entwicklung jedenfalls. Frage mich, was aus dem anderen Lorca geworden ist und wie sie aus der Situation wieder herauskommen, ohne dass es in (noch dickeren) Diskrepanzen mit dem bisherigen Kanon resultiert. Generell habe ich nicht erwartet, dass sich die erste Staffel so lange im Mirror Universe aufhält (und storytechnisch so eng damit verquickt ist). Mir fehlt immer noch die Abwechslung von Folge zu Folge, und noch immer spielt fast alles nur auf Raumschiffen, nicht auf Planeten. Aber denke schon, dass Discovery ein paar Fortschritte gemacht hat. Auch an die Charaktere gewöhne ich mich langsam. Glaube ich mag zumindest Stamets ^^
Was mich nach wie vor am meisten stört, hängt mit Fragen der Ästhetik zusammen. Meiner Ansicht nach ist das die mit Abstand hässlichste Serie der Franchise bisher, egal wie viel Geld sie dafür ausgeben und wie viel fortschrittlicher die Computeranimationen sind. Ausnahmslos jede Folge ist übertrieben dunkel gefilmt und das Innere der Schiffe sieht auch unglaubwürdig dunkel aus (als könnte man bei solchen Lichtverhältnissen gut arbeiten). Zudem weichen die Designs (insbesondere Schiffe und Kostüme) unnötig und teilweise extrem stark von allem ab, was Fans von Star Trek gewohnt sind und was die meisten früher daran mochten. Manches wurde ersetzt durch profillosen Sci-Fi-Einheitsbrei.
Würde ich mich in dieser Serie nur halbwegs zu Hause fühlen können - vielleicht würde ein bisschen Helligkeit dafür ja schon reichen? Dann aber bitte ohne Lensflares - wäre Discovery inzwischen sogar eine ganz passable Trek-Show mit brauchbarer Handlung, wenn auch von der Geschichte her unverhältnismäßig düster und brutal. Einige Gewalt-Aktionen sind da nur für Shock Value drin, ohne was zur Handlung beizutragen. Hätte es früher nicht gegeben. Gute Erzähler können solche Dinge auch effektiv andeuten (wir brauchten zum Beispiel nicht jedes Detail von Picards Folter in Chain of Command sehen, um die Vorgänge zu begreifen oder zu glauben). Eine grundsätzlich etwas hoffnungsvollere Perspektive würde nicht schaden, die vermisse ich wirklich, denn die hat Star Trek stets ausgemacht.
Nur noch drei Folgen übrig in dieser Staffel. Ob das genug Zeit ist, um die vielen angerissenen Erzählstränge zu einem zufriedenstellenden Ende zu bringen? Wie fandet ihr die letzten paar Folgen?
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