Hatte ich vorhin auch schon gepostet. Das Setting allein könnte interessanter sein (so ziemlich jedes ist besser als das von Discovery, besonders wenn es im Anschluss an die Next Gen Ära spielt), und auch über eine Rückkehr von Stewart in seine Paraderolle würde ich mich unter anderen Umständen freuen. Aber die Namen Kurtzman und Goldsman sind so ziemlich die einzigen, die mir das absolut madig machen können und eher für eine Tonne von schlimmen Befürchtungen sorgen, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintreten werden. Hard Pass.
Was Picard so gut machte war nicht nur der Schauspieler, sondern auch das Writing und die Darstellung der fiktiven Welt. Mit absolut talentfreien Idioten im kreativen Zentrum am Schalten und Walten wird das stark beeinträchtigt. Da wünsch ich mir selbst Berman zurück! Der sorgte wenigstens für Stabilität und Kohärenz. Alleine schon dass sie Stewart zurückbringen wollen (falls es denn überhaupt dazu kommt), zeigt sofort schon wieder diesen typischen Ansatz von Kurtzman, auf oberflächlichen Fanservice zu setzen, ohne die zugrundeliegende Franchise überhaupt zu verstehen. Einfach bekannte Konzepte und Charaktere reinwerfen, ohne die zu etwas Funktionierendem zu verbinden, ohne erstmal mit eigenen Qualitäten zu glänzen bzw. ohne zu zeigen, dass man auch ohne die auskommen kann und was cleveres zu bieten hat. Das hat Discovery bis heute nicht geschafft und allen Anzeichen nach wird jener Faktor in der zweiten Staffel durch die Enterprise und Pike noch viel krasser werden.
Ich finde es außerdem total verfrüht, da jetzt so durchzustarten. Einerseits weil eine mögliche Wiedervereinigung der Mutterkonzerne im Raum steht und die neue Führung andere Pläne haben könnte (das ist der letzte Hoffnungsstrohhalm, an den ich mich klammere), andererseits, weil Discovery gerade mal eine Staffel absolviert und sich damit noch nicht langfristig bewiesen hat. So viel Geld, wie sie da hineingepumpt haben, hatten die auf ein Sci-Fi Game of Thrones gehofft. Obwohl erfolgreich, hat Discovery diesen Level an Hype mit Sicherheit nicht erreicht. Wirtschaftlich hat die Serie funktioniert, weil Netflix für die internationalen Star Trek Distributionsrechte praktisch für die Produktionskosten aufgekommen sind. Das ist alles noch lange kein Indikator dafür, dass der Hunger nach mehr Star Trek riesig groß ist - erst recht nicht nach schlechtem Star Trek von abartigen Vollidioten, die für so überzeugende Werke wie Batman & Robin oder kürzlich das Mummy Reboot verantwortlich sind! Manchmal wünschte ich, ich könnte nur zwei oder drei Berufsverbote verteilen ;_; Die ganze Branche wäre besser dran ohne diese Menschen.
Ich mein, es gab schonmal Probleme mit Franchise Fatigue. Jetzt mehrere neue Projekte (sogar inklusive einer Animationsserie) entwickeln zu wollen klingt für mich nach völlig unnötigem Overkill. Die sollten erstmal ein paar Jahre schauen, wie Discovery weiter läuft, bevor sie fürs TV gleichzeitig irgendwas Neues in Angriff nehmen. Und das sollten sie dann auch von irgendjemandem kreativ verwalten und koordinieren lassen, der Star Trek versteht und der Drehbücher (mit)schreiben kann. Mir ist es echt ein Rätsel, wie jemand wie Kurtzman, der mit Universals Dark Universe gerade erst ein großangelegtes Zig-Millionen-Mega-Projekt im Alleingang vernichtet hat - und das war schon mindestens die dritte laufende IP, die er (oft zusammen mit Orci) auf dem Gewissen hat - überhaupt noch einen Job bekommen kann! Das liegt wohl vor allem an dem Dreckskerl Moonves. Der hat nämlich auch keine Ahnung von Qualität und ist ausschließlich an Profit interessiert, also drückt er dem nächstbesten Spinner die Schlüssel zu Star Trek in die Hand, so lange es irgendwie zu laufen scheint. Vielleicht auch um langjährige Fans zu ärgern. Nahc allem, was ich über den Typen gelesen habe, würd ich ihm das nämlich glatt zutrauen.