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edoch muss ich auch klar sagen, dass man, solange man Haaki steuert, auch aus Sicht von Haaki spielt. Allein seine erzählerischen Elemente zwischen den Dialogen sollen ja unterstreichen, dass der Spieler Haaki ist, alles aus seiner Sicht, die, eines einfachen Soldaten geschieht. Er wird zu keinem Zeitpunkt im ganzen Spiel irgendwie besonders gefördert, gleichgestellt wie Rethel oder Kaylar, die ein gewisses Gewicht für den Rat darstellen und Haaki dadurch den Raum hätte betreten dürfen. Und als einfacher Soldat Karadons darfst du alles, aber sicherlich nicht die "heiligen Hallen" des Rates betreten.
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Die Haaki-Perspektive ist in SKS alles andere als durchgängig, weswegen sich mehr Ratsszenen, bei denen vorallem die anderen Mitglieder zu Wort kommen, nicht verbieten. Das mit der Logik des Betretens leuchtet mir ein.
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Das haben Daen und seine Entwickler mit SKS einmal mehr perfekt hinbekommen und das sollte es durchaus ruhig öfter in RPG Maker-Spielen geben.
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Ich finde nicht so, nein. Abgesehen von übermäßiger Trauer werden gerade Algrid und Ragnar einfach als Verluste, mit denen zu rechnen war, abgetan. Das ist alles nicht sehr glaubwürdig inszeniert. Bei Ronja ist das noch ein wenig besser. Aber der Wunsch steht: Ronja und Algrid sollten optionale Interests für jeden Pfad sein. Da auch schon Choices mit den beiden vorhanden sind und sie durchaus reduzierte Interests sein könnten, dürfte es auch nicht SO viel Arbeit sein, das umzusetzen... sage ich mit Viertelwissen.
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Von der Brunnenszene, vom Abtreten von Kameraden in solcher Epik oder generell mehr Pfeffer fürs Spiel? In den ersten beiden Fällen wäre ich eher dagegen als dafür, weil so eine Szene davon zehrt, absolut einzigartig zu bleiben und sich so ins Gedächtnis einbrennt. Ich hätte eher ein Problem damit, wenn entweder Ragnar, Algrid, Kaylar und Ronja auch so nen Kopfsprung in den Brunnen gemacht hätten, oder wenn alle Kameraden in SKS genauso dramatisch und fürchterlich verklabustert werden. Verstehst du, was ich meine? Es wirkt in einem RPG Maker-Spiel sicherlich nicht sehr komplett, aber es wäre im wahren Leben auch so. Wenn ich Toden von Bekannten, Freunden oder naheliegenden Verwandten jedes Mal gleich so dramatigurisch oder Gefühlsintensiv aufnehmen würde, dann wäre ich wohl alles, aber nicht normal. Bei jedem Tod nimmt man sich schwer mit und stellt sich auch diese eine Frage nach dem "Wieso, Weshalb und Warum Er/Sie...?"-Prinzip, aber nicht nach dem gleichen Muster oder mit der gleichen Reaktion. Auch das wurde meiner Meinung nach sehr gekonnt und auch wissentlich zum Ausdruck gebracht. Und gerade der Krieg ist ein Meister darin, Soldaten zu verheizen und zu verbrennen, als wären es Kohlebrickets, die einfach entsorgt werden, wenn sie ausgebrannt sind.
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Die Dramaturgie, die Mühe, die Spannung. Hier wird eine Riesenszene für einen Charakter abgefeuert, der fünf Minuten später wieder auf der Matte steht. Das ist ein riesiger, dramaturgischer Fauxpas, das ist wie Nagato, der erst ganz Konohagakure umbringt und dann mit dem Bullshit-o-Jutsu alle wiederbelebt. Das macht man nicht. Aber darum soll es hier gar nicht gehen, mein Punkt ist: Wenn schon für Garnicht-Tote solche Szenen gemacht werden, haben Wirklich-Tote imo mindestens etwas halb so Gutes verdient. Oder TRAUER. Sehen wir uns Eichengrund nach Arsons 'Tod' an: Heavy Stimmung, jeder hat einen Dialog für Arson, die Trauer ist hautnah fühlbar. Warum bekommen Algrid und Rabek und Kaylar nicht etwas ähnliches, zu gegebener Zeit? Und bitte kein EsHerrschtKrieg-Argument.
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Jedenfalls finde ich sie nicht unterhaltsam, weil es einen sehr scharf geschrieben Dialog dazu gibt, eine noch schärfer geschriebene ICH-Perspektive dazu existiert und weil sie Haaki mit Betören 5 um den Verstand bringt. Das ist nett gemacht und garantiert ein Schmankerl, aber in meinen Augen macht sie das nicht unterhaltsamer, als die Haupthelden und Kaylar.
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Das war vielleicht etwas überzogen, aber sie ist definitiv einer der fünf unterhaltsamsten NPCs des Spiels. Eher drei. Und würde sie ein eigenes Spiel bekommen, würde es internationale Verkaufsrekorde knacken und wenig später eine Buch, Film und PS4-Adaption bekommen. Will sagen: Mehr Sreentime bitte. Die Frau ist Platin.
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und sich vielleicht dauerhaft an jedem ranmacht und mit dieser gesegneten und eloqouenten Sprachweise kommuniziert, dann würde ich viel eher behaupten, dass sie unterhaltsamer ist als manch anderer Hauptcharakter.
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Nah, das würde sie dann wieder auf ein Luxus-Flittchen reduzieren.
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so ist hiermit alles klar.
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Oder auch nicht.
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Winja. Wird an mehreren Stellen drauf eingegangen, wenn auch etwas spärlicher. Aber das reicht doch, um die Frage zu beantworten.
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Ja, okay. Und weiter?
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Na...also, ich denke mal jeder normale Spieler wird nach der Warnung, dass man sich da drin ja verlaufen KÖNNTE, abspeichern. Ich würde kess sagen, selbst Schuld, falls er ungespeichert einfach so trotz Warnung mit verbundenen Augen und tauben Ohren da reinmarschiert. In Sachen Trawonierquest wiederum sprichst du eine wahre Begebenheit an.
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Das ist Fire Emblem-Logik. Wenn ich bei Verlust neuladen muss, kann ich auch gleich einen Easy Mode einbauen, weil es aufs Selbe rauskommt.
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Und irgendwann kommt der Tag, an dem jeder Mensch einmal seinen Charakter durchbricht und in diesen Momenten anders lebt, als er sich oder andere ihn charakterisieren würde/n. Eine weitere Stelle im Spiel, die MIR als Spieler zeigt, dass das Leben kein Drehbuch ist. Auch in der Charakterisierung nicht.
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Das ist jetzt aber schon ein wenig an den Haaren herbeigezogen.

Denn diese 'Veränderung' wird auch überhaupt nicht großartig behandelt oder besprochen, schon dreimal nicht mit Gorath.
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Ich finde, gerade sowas sollte wirklich respektiert werden, weil es genau solche Aspekte in so wenigen RPG Maker- und anderen Rollenspielen nicht gibt.
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Das ist ein Spiel und keine geschichtliche Aufzeichnung. Wenn ich langweiligen Realismus sehen will, gebe ich bei Wikipedia Wikinger ein. Unterweg in Düsterburg hatte an angebrachten Stellen Realismus, aber es hatte ein episches Finale und fand stets eine gute Balance zwischen Glaubwürdigkeit und Unterhaltung. Von daher denke ich nicht, dass das Realismus-Argument für SKS funktioniert. Das Zeit-Argument ist ja in Ordnung.