Hab den Film vorhin auch geschaut. Fand ihn sehenswert, stellenweise recht spannend, intensiv und emotional (wie immer wenn es um so existenzielle Fragen geht - das zu thematisieren haben Nolan & Co imho ganz gut hinbekommen), aber in meiner Sammlung landen wird er trotzdem nicht. Ich habe mich da auch nicht vom Hype blenden lassen, obwohl ich den Regisseur für sehr talentiert halte.
Schon schön, wie es eine von der Art Geschichten ist, die zum Nachdenken anregt, und man sich auch fragt, wie man selbst sich in der jeweiligen Situation verhalten hätte. Erzählerisch hat mich Interstellar schon ein wenig an Inception erinnert, weil die Story eben nach eigenen Regeln funktioniert. Nur das, was in Inception an Rahmenbedingungen noch ausgedacht war, ist hier eben real (oder basiert wenigstens weitgehend auf wissenschaftlichen Kenntnissen), nämlich was die Relativität der Zeit angeht.
Aber stellenweise war es für einen Film, der sich bezüglich dieser Dinge so ernst nimmt, auch sehr weit an den Haaren herbeigezogen. Damit meine ich vor allem alles, was mit dem schwarzen Loch oder höheren Dimensionen o_O zu tun hatte, also im Wesentlichen den ganzen dritten Akt. Gab natürlich noch massig weitere, kleine Logiklöcher, die mir komisch vorkamen. Einige Zusammenhänge hatte ich mir da schon lange vorher zusammengereimt (der "Geist" im Zimmer ^^), aber war halt noch auf das Wie gespannt, und hinterher dann etwas enttäuscht, als es so abstrakt und schwer nachvollziehbar geblieben ist. Wäre die Geschichte hier mehr auf dem Teppich geblieben, hätte ich den ganzen Film besser gefunden. Das Ende an sich war aber okay und hatte ich viel schlimmer befürchtet.
Dazu kam mir die Handlung später etwas hastig vor. Nur weil die Zeit an einem Ort schneller vergeht, heißt das nicht, dass der Zuschauer nicht gerne auch mehr Zeit dort verbringen und etwas darüber erfahren würde. Im Grunde teasern sie drei fremde Welten an, und alle drei sind irgendwie lahm und werden nur ganz kurz gezeigt ^^ Keine Ahnung, ist vielleicht nur eine Geschmacksfrage, aber bei einem Film, der so stark den Aufbruch ins Unbekannte thematisiert, hätte ich mir doch auch noch etwas mehr Erkundung gewünscht. Gerade bei einem Budget von 165 Millionen. Das stört mich umso mehr, weil man von der imho interessantesten und schönsten Location kaum mehr als eine Minute zu sehen bekommt und der Film, sofern ich da nix übersehen habe, völlig unbeantwortet lässt, was dort vorgefallen ist - also warum ausgerechnet der Typ auf der einzigen bewohnbaren Welt, mit Atemluft, gutem Klima, Vegetation und allem, nicht mehr gesendet hat und verreckt ist.
Dafür hätten sie sich beim Familiendrama dann gerne etwas kürzer fassen dürfen (obwohl Mackenzie Foy echt süß war). Überhaupt interessierte mich viii~el mehr, was in den weiten des Alls abgeht, als das, was auf der Erde passiert. Schon klar, sonst hätte die Geschichte in der Form nicht so richtig funktioniert, und dass der Anfang lang dauert war mir auch vorher bewusst, aber ich ging davon aus, dass es wenigstens danach hauptsächlich um die Mission geht. Dennoch wurde immer wieder "zurückgeschaltet", doch mit den bekannten aber gealterten Figuren, deren eigentliches Leben man gar nicht mitbekommen hat, verband man nicht mehr so viel. Ganz im Gegensatz dazu mochte ich Anne Hathaway in Interstellar unheimlich gerne, und hätte mir gewünscht, mehr über ihre Rolle Amelia zu erfahren oder ihr mehr Screentime gewidmet zu sehen, als das letztenendes der Fall war. Was mich total überrascht hat, war Matt Damon in seiner vergleichsweise kleinen Nebenrolle Normal bin ich eigentlich immer recht gut über Filme informiert, speziell über jene, die ich mir anschaue, aber dass der hier mitspielt, ist total an mir vorbei gegangen, hehe.
Das Highlight des ganzen Films waren für mich definitiv die Roboter! Sowohl ihr Design rein äußerlich und was sie damit alles machen können bzw. wie sie sich bewegen, denn so etwas ausgefallenes habe ich noch nie gesehen, als auch ihre "Persönlichkeit" wie das mit dem Humor-Level *g* Auch die hätten gerne eine größere Rolle spielen dürfen. So bescheuert das klingt, sind mir TARS und CASE mit ihren kurzen Auftritten eher ans Herz gewachsen als die meisten menschlichen Figuren über die gesamte Spieldauer.
Soundtrack von Zimmer war routiniert gut und hat maßgeblich zur Stimmung und Spannung beigetragen. Manchmal jedoch ein wenig zu dominant, wenn praktisch ganz auf Dialoge verzichtet wurde und nur die Bilder für sich sprechen. Das drohte dann ab und an ein wenig schmalzig zu werden, blieb aber immer noch annehmbar. Die Effekte waren schön und größtenteils glaubhaft. Besonders toll fand ich, wie dort so vieles mal gezeigt wurde oder an Plotpunkten vorkam, die man schon zig mal in Sci-Fi-Romanen gelesen oder davon gehört hat, aber die im Kino bisher nicht oder nur äußerst selten dargestellt wurden. Die zukünftige Erde mit dem Staub und der Ressourcenknappheit war auch mal ein etwas anderes Untergangsszenario als der übliche Kram, nicht schlecht.
Ich hab den Film gesehen, und mir hat er sehr gut gefallen. Ich sag mal... 9/10 Punkten, der Physiker in mir hat sich über viele Stellen gefreut und meine Tränendrüse wurde auch gut gedrückt.
...
Ah, gut. Also ist die Physik in dem Film schon stimmig, ja? Hatte ich jetzt zwar auch vermutet, bis eventuell auf das letzte Drittel. Oder passt das auch ungefähr mit Theorien zusammen?
Zitat
...
Vielleicht liege ich damit falsch, aber ich hatte es so verstanden, dass
Ah, gut. Also ist die Physik in dem Film schon stimmig, ja? Hatte ich jetzt zwar auch vermutet, bis eventuell auf das letzte Drittel. Oder passt das auch ungefähr mit Theorien zusammen?
...
Die Physik und das, was ich von Biologie/Chemie verstehe, ist auf jeden Fall in großen Teilen stimmig. Ein paar angesprochene Dinge (vor allem im letzten Drittel, wie du meintest) sind zwar theoretisch nicht ausgeschlossen, das heißt aber noch nicht, dass sie praktisch möglich sind. Und es kann teilweise auch noch sein, dass sie sich doch noch als theoretisch unmöglich herausstellen, wenn die Theorie weiter vorangeschritten ist.
Für mich ist das aber gut genug für einen Sci-Fi-Film.
Zitat
Vielleicht liege ich damit falsch, aber ich hatte es so verstanden, dass
Ich hab jetzt schon von mehreren Seiten gehört, dass sie den Film zu lang fanden und das Ende eher hätte einsetzen sollen. Kann ich nachvollziehen, ging für mich aber noch völlig okay. Dafür, dass sich das insgesamt ein wenig nach Spielberg angefühlt hat, hatte ich wie gesagt viel Heftigeres erwartet. Mich graust es noch immer bei der Erinnerung an das überflüssige Ende aus A.I. - Künstliche Intelligenz (auch wenn das schon bei Kubrick so vorgesehen war).
@Schattenläufers Handlungsvorschlag: Wäre auch eine gute/interessante Alternative gewesen, aber auch wenn das runder und logischer erscheint, in mancher Hinsicht fand ich die tatsächliche Filmversion befriedigender. Denn in der angedachten Story wäre ein großer Teil der Bemühungen dann völlig umsonst gewesen und um ganz ehrlich zu sein war eine der letzten Einstellungen aus Interstellar, Amelia allein auf dem dritten Planeten mit relativ freundlicher Umgebung, bei aufgeschlagenem Lager, für mich auch einer der schönsten Momente des ganzen Filmes, da es so etwas Warmes und Hoffnungsvolles hatte (auch in Bezug auf eine spätere Kolonisierung wie geplant), das ohne Dialog auskam aber konkret gezeigt wurde, und die hätte dann wegfallen müssen. Bei der vorgeschlagenen Version hätte der ganze Film dann nur wie ein großer Vorspann zu einer Geschichte gewirkt, die niemals gedreht wird. Ein bisschen so, als würde man ein Film über das Stargate machen, ohne hindurchzugehen. Ich mein, das ist nicht grundsätzlich verkehrt, es gibt viele von der Sorte, aber da ist mir ein etwas weniger offenes Ende wie das aus Interstellar doch lieber.
@Sylverthas und Schattenläufer: Ich würde den Film nicht als "wissenschaftlich stimmig" bezeichnen, auch wenn das auf weite Teile der Laufzeit zutrifft. Aber da waren eben dennoch ein paar wichtige Punkte, die ich auch ohne Physiker zu sein für pure Phantasie und an den Haaren herbeigezogen halte, und das nicht nur praktisch, sondern alleine schon in der Theorie von allem, was wir bis jetzt wissen:
Ich hab von einem Science Fiction Film jetzt auch nicht unbedingt erwartet, auf solche Elemente zu verzichten, da leisten sich andere Vertreter viel schlimmere Ausfälle. Nur fällt es hier wie ich finde irgendwie eher auf, da die dargestellte Welt ja nicht so weit entfernt von der unseren ist (auch was die technischen Möglichkeiten angeht) und die Geschichte größtenteils eher realistisch bleibt. Dadurch wirkt das letzte Drittel inhaltlich irgendwie anders als das, was davor gezeigt wurde, und ändert das Gesamtbild. Das habe ich gemeint, als ich schrieb, dass ich mir gewünscht hätte, sie wären damit mehr auf dem Teppich geblieben.
Ich fand den Film genau richtig von der Länge her - ich hätte mir nur in der Mitte etwas weniger künstliches Drama und stattdessen mehr Erkundung gewünscht, wie ich ja oben schon beschrieben habe. Und manche Szenen hätte man kürzen können, um noch mehr Content in die gleiche Spielzeit zu packen. ^^
Enkidu, ich kann deine Bedenken zu meinem Vorschlag nachvollziehen. Ich denke es kommt auf die Herangehensweise an.
Aber letztendlich ist es auch nur eine Idee gewesen. Ich bin wie gesagt insgesamt sehr zufrieden.
Zitat von Enkidu
...
Das ist nicht mehr wirklich aktuell - und tatsächlich waren wir uns nie hundertprozentig sicher. Das ist ja das Ding mit "dem, was wir heute wissen". Manchmal vermuten wir es nur. Das nutzt der Film aus und setzt seine eigene Erklärung gerade in die Wissenslücke hinein. Wenn ich mal einen guten Artikel dazu finde, poste ich ihn.
Edit: Hier geht Neil deGrasse Tyson ein bisschen auf die Physik des Films ein. Er ist auch sehr zufrieden. Bzgl. des schwarzen Loches merkt er an, dass die Größe unklar ist - entweder es hat starke Gravitation, die zu Zeitdilatation von 7 Jahren auf dem Planeten führt, oder man kann problemlos am Event Horizon entlangfliegen. Beides geht nicht, da hat er Recht.
Da es aber dafür den Widerspruch in Zusammenhang mit dem Planeten braucht, ist das wirklich Meckern auf hohem Niveau.
Geändert von Schattenläufer (15.11.2014 um 01:22 Uhr)
So eine prominenter vertretene Lösung eines Rätsels hätte schon was gehabt. Dagegen kam mir die Sache mit dem Bücherregal irgendwie ...seltsam vor. Naja, man kann wohl nicht alles haben
Zitat von Schattenläufer
Das ist nicht mehr wirklich aktuell - und tatsächlich waren wir uns nie hundertprozentig sicher.
...
Bist du da sicher, dass die Forschung diesbezüglich inzwischen auf einem anderen Stand ist ^^ ? Klar, kann ja auch unterschiedliche wissenschaftliche Standpunkte geben, und niemand ist je auch nur in der Nähe eines solchen Ortes gewesen. Doch selbst wenn man mal davon ausgeht, dass es zumindest theoretisch möglich sein könnte, würde es mir äußerst schwer fallen zu glauben, dass das auch praktisch mit den verfügbaren Mitteln bzw. so einfach wie im Film dargestellt mit diesem schmächtigen kleinen Schiffchen umsetzbar ist - denn an den enormen Kräften, die dort wirken, wird sich doch nix geändert haben?
Ich war gestern drin und im Endeffekt würde ich sagen der Film war für mich eher mittelmäßig. Audiovisuell macht er die meiste Zeit über viel her. (Die Darstellung des Wurmlochs war toll!) TARS und CASE waren schlichtweg große Klasse. Die ganze Weltraumpionier Stimmung hat mir sehr gefallen und der Untergang unseres Planeten hat zumindest mal einen frischen Anstrich. Manche Szenen waren emotional schon berührend, aber den Spannungsbogen fand ich eher schwach und dem Ende kann ich wenig abgewinnen. Mehr dazu im Spoiler.
Achtung: Wall of Text. ^^
Kurzum es ist kein schlechter Film, mit guten Schauwerten, einer schönen Stimmung und teilweise gute Emotionen. Aber ein guter Film wäre er für mich nur mit einem besseren Spannungsbogen und einem weniger abstrusen Ende gewesen. Für mich persönlich kann er sich weder mit Inception noch The Prestige messen. Ich persönlich würde auch Sunshine diesem Film bei weitem vorziehen aber damit bin ich wohl alleine.
--
Beschäftigt mit: Anime Spring Season 25 Beendet: Elderand (PC), Wall World (PC)
2024: Journey to Incrementalia (PC), Rogue Legacy (PC), Adrian Tchaikovsky - Die Kinder der Zeit, Liu Cixin - Die drei Sonnen, T.S. Orgel - Behemoth, Lunacid (PC), Forager (PC)
Fand den Film schon eher schlecht. Und Nolan ist auch für mich kein Name, den man kennen muss - seine bisherigen Sachen haben mich auch nicht vom Hocker gerissen. Sowas wie Inception ist aber z. B. eher akzetabel, da mehr Action war.
Größte Schwäche des Films ist dass er sehr langatmig ist. Für diese Thematik hätte man auch nen Kurzfilm machen können. Aber doch keine 3 Stunden - das schläfert ein, zumal kaum was passiert. Einzig ein paar Actionszenen mit dem einen aufgefundenen und geretteten Wissenschaftler waren okay. Das Ende und die Sache mit dem Geist war ja mal total lächerlich.
Die Sache mit dem Drama und den Charakteren leider nicht genug ausgebaut(da zwischendurch viel unnötiges Gelaber über die Wurmlöcher usw. war) - da hätte man sich drauf konzentrieren können, dann wärs vielleicht etwas besser geworden.
Richtig gut geworden wär der Film aber nur wenn man mehr auf die Katastrophen eingegangen wär. Dann hätte man auch mehr Action gehabt. Das viele Gelaber hätte raus gemusst. Und am besten konzentrieren auf eine Sicht - entweder Vater weg und dann nur mit Tochter weiter machen(bis sie irgendwann Vater finden). Oder nur Vater und nicht zwischendurch zurückblenden. Aus Tochtersicht dann die Katastrophen auf der Erde näher zeigen und das politische System usw und aus Vatersicht(die ja hier viel gezeigt wurde) - das hab ich vermisst - schöne Landschaften und fruchtbare Planeten. Stattdessen lässt man die stundenlang auf Eisplaneten und im Schiff rumirren. Dazu die ermüdenden Gespräche. Das ist für den Zuschauer anstrengend.
Kein massentauglicher Film und handwerklich auch schlecht von der Umsetzung. Keine Ahnung wer da am meisten Schuld ist, ob das jetzt der Regisseur zu verantworten hat oder Drehbuch oder sonst irgendwie noch ne Vorlage falls es da was gab.
Würde sagen 3 von 10. Auf jeden Fall unter 5(also maximal 4 von 10).
Ich kann mich da bei fast allen inhaltlichen Punkten Kayano anschließen, denn das ist mir mehr oder weniger auch alles aufgefallen, meistens eher in negativer Art und Weise, auch wenn ich es vielleicht nicht immer ganz so schlimm oder störend fand. Das war das, was ich meinte, als ich von kleineren Löchern/Fehlern/Eigentümlichkeiten in der Handlung sprach.
Zitat von Kayano
Auch wenn das Weltuntergangsszenario einen frischen Anstrich hatte, wirft es doch einige Fragen auf, für die der Film sich nicht bemüht Antworten zu finden. Das geht irgendwo in Ordnung, weil der Film einfach das Grundszenario "die Welt ist fucked lass uns umziehen" etablieren will, aber die Lage auf der Erde bleibt halt recht diffus.
...
Habe erst im Nachhinein gelesen, dass der eigentliche Grund für die Lage auf der Erde die Folgen des Klimawandels sein sollen. Der Zusammenhang wird im Film selbst imho nicht besonders deutlich, und erst recht nicht klar ausgesprochen.
Dito auch zu den seltsam wenigen Erklärungen zu dem, was sie auf der anderen Seite erwartet. So hat man sich überhaupt kein richtiges Bild von den Handlungsorten dort und ihrer Relation zueinander machen können. Vielleicht hatten die Autoren Angst, sich da zu sehr in Widersprüche zu verwickeln?
Zitat
Außerdem hätte ihnen auffallen können das die Daten die sie von Planeten erhalten nur Informationen zu den ersten Stunden des Aufenthalts dort enthalten. Spätestens als sie näher ran geflogen sind hätten sie mit dem Teleskop wahrscheinlich die gewaltigen Wasserberge entdecken können. Aber viel Zeit zum Überlegen haben sie sich ja nie gelassen.
...
Der Gedanke kam mir auch und ich wollte das die Tage schon erst als einen Fehler posten, der mir bereits im Kino idiotisch vorkam. Bevor man bemannt runtergeht, sollte man ja vorher erstmal umsichtig die Lage checken. Aber dann fiel mir auf, dass auch folgendes der Fall sein könnte (oder?):
Ändert natürlich nichts daran, dass das dennoch ein ziemlich blödes und gefährliches Unterfangen war und man das vorher schon hätte ausschließen oder zumindest gegenüber den Alternativen hinten anstellen müssen, alleine durch die äußeren Umstände. Mir brummt von solchen Überlegungen wie den erwähnten immer der Schädel, also keine Ahnung wie das genau wäre. Aber dass sie nicht vorher abchecken konnten, wie es da unten aussieht und was genau sie erwartet, was auch ihrem Vorgänger zum Verhängnis wurde, erscheint mir inzwischen einigermaßen nachvollziehbar.
Zitat
z.B. die Szene wie sein Sohn seine Frau und sein Kind lieber auf der Farm sterben lassen will als sie ärztlich zu behandeln. Urgs. Und nachdem er seine Schwester deshalb von der Farm wirft und sie im Gegenzug sein Feld abfackelt um ihn wegzulocken wird der Konflikt auf lächerlichste Art und Weise gelöst. "Bruder schau Papa redet durch diese Armbanduhr mit mir, lass uns umarmen." O_o
...
Jop. Das fand ich auch irgendwie komisch und geradezu fehl am Platze. Wirkte zuerst wie erzwungene Dramatisierung, weil ja auch in den weiten des Alls die Spannung auf dem Höhepunkt sein sollte, also muss das auch auf der Erde so sein >_> Das hat diese Auflösung nur umso unpassender gemacht. Ich dachte jeden Moment kommt es dort zu ner fiesen Eskalation, die nicht für jeden glücklich endet - Murphs Macker hatte ja sogar einen dicken Schraubenschlüssel oder sowas in der Hand, bereit, dem Bruder den Schädel zu zertrümmern, sollte es nötig sein. Die Situation so aufzulösen erschien mir äußerst unglaubwürdig. Schade war an diesen Szenen auch, dass sie damit jede Sympathie geopfert haben, die man zuvor eventuell für den Bruder aufgebaut hatte.
Und Amelias "Die Macht der Liebe!"-Speech hat mich an Sailor Moon erinnert. Srsly, das war zwar gut gespielt, aber im Storyzusammenhang einfach a bit too much und driftete damit für diese Story und dieses Setting zu weit in Richtung Kitsch ab. Hätte besser funktioniert, wenn man es ein wenig abgeschwächt und verkürzt hätte.
Also ich fand den Film super. Zwar nicht so viel Mindfuck wie bei anderen Filmen die ich von Nolan gesehen habe aber dennoch hat er mich sehr gut unterhalten. In wie weit es stimmig ist mit den tatsächlich zurzeit vorherrschenden Erkenntnissen der Wissenschaft kann ich nicht sagen, dazu kenne ich mich viel zu wenig in der Materie aus.
Das Ende war sehr abstrakt aber ich empfand es nun auch nicht als "Bruch" des Ganzen.
Ich bin auch kein Physiker, deshalb möge man mich korrigieren wenn ich was Falsches schreibe. Aber so verstehe ich das.
@Enkidu & Planet Nr.1
@Sir Barett
Ja das ist immer die Art von kausalen Problemen die ich auch mit solchen Zeitmanipulationsgeschichten habe. Da überlasse ich mal Anderen das Feld eine Erklärung für abzugeben.
--
Beschäftigt mit: Anime Spring Season 25 Beendet: Elderand (PC), Wall World (PC)
2024: Journey to Incrementalia (PC), Rogue Legacy (PC), Adrian Tchaikovsky - Die Kinder der Zeit, Liu Cixin - Die drei Sonnen, T.S. Orgel - Behemoth, Lunacid (PC), Forager (PC)
War im Film drinnen, fand ihn gut, Gravity gefiel mir aber besser.
Aber kann mir bitte jemand folgendes erklären:
...
--
Beschäftigt mit: Anime Spring Season 25 Beendet: Elderand (PC), Wall World (PC)
2024: Journey to Incrementalia (PC), Rogue Legacy (PC), Adrian Tchaikovsky - Die Kinder der Zeit, Liu Cixin - Die drei Sonnen, T.S. Orgel - Behemoth, Lunacid (PC), Forager (PC)
So, hab den Film nun auch gesehen (Universum Karlsruhe) und er hat mir sehr gut gefallen. Definitiv besser als Inception. Schwanke noch zwischen 9 und 10 von 10 Punkten zur Beurteilung...
Zu den Logikfehlern: Wayne Physik. In der Kunst geht oft Wirkung vor Logik. In diesem Fall kann ich das absolut akzeptieren. Natürlich werden sich Physiker aufregen, aber Leute, die wirklich inhaltlich mitreden könnten, sollte nur ca. 1/10000 der maximalen Zuschauerschaft betreffen. Da finde ich z.B. Verfilmungen, die den Fans von Originalstoffen nicht gerecht werden (*hust* Star Trek 2 *hust*), weitaus schlimmer. Welcher Logikfehler übrigens nicht genannt wurde und mich ein bisschen schmunzeln ließ, waren die gigantischen Wellen auf der Planetenoberfläche, obwohl das Wasser nur ca. n halben Meter tief waren. Bei Wellen bewegt sich Wasser schließlich nicht horizontal, sondern vertikal. Und dadurch können die Wellen kaum höher als eben diesen halben Meter sein. Aber wayne. Wirkung vor Logik.
Und ich hätte mir auch eine Karte gewünscht, die einmal zeigt, wie das (oder die?) Sonnensysteme hinter dem Wurmloch aussehen und wie das Schwarze Loch dazu steht. Nicht wegen Logik und Nerd-Talk danach. Einfach für die Übersicht.
Was mich eher gestört hat, war das komische "Finale" auf der Erde mit dem angezündeten Feld und der Umarmung mit der Uhr. Das war irgendwie so überhaupt nicht stimmig und wurde in diesem Thread schon gut geschrieben. Wenn's ums Zwischenmenschliche geht, kann man sich nicht immer auf Wirkung vor Logik berufen.
Ich hätte mir noch mehr Erklärungen zu dieser "Weltformel" an der Brand Senior arbeitet, gewünscht. Die war ja nun doch sehr zentral für die Handlung und die Bedeutung wurde nur grad so am Rand erwähnt. Etwas mehr Show, don't tell wäre an dieser Stelle sicher angebracht.
Was mich auch störte war, dass der Film dann doch sehr amerikanisch war. In der nahen Zukunft, die hier dargestellt wurde, wäre es logischer, dass die internationalen Staaten in dieser Notlage enger zusammenarbeiten (oder sich halt deutlich bekriegen, was hier anscheinend nicht der Fall ist, weil es kaum Militär gibt). Im ursprünglichen Drehbuch war ja anscheinend (ich kenne es nicht) von Chinesen die Sprache. Da hat z.B: Sunshine ein realistischeres Zukunftsszenario angeboten. Und am Anfang die Drohne war ja auch aus Indien (und hat der Handlung wenn ich mich nicht vollständig irre nichts gebracht, außer durch die Jagd durchs Maisfeld nicht-spoileriges Action-Bildmaterial zu generieren). Schade, dass das nicht weiter aufgegriffen wurde
Warum nun meine hohe Wertung? Atemberaubende Optik: vom Bereisen des Wurmlochs über die Planetenoberflächen bis hin zum letzten Akt. Dazu das unkonventionelle Raumschiffdesign, das irgendwie Praktikabel wirkt.
Die Roboter waren für mich die besten Figuren im ganzen Film, Cooper und Brand junior waren ja nichts weiter als gut ausgearbeitete Identifiktaionsfiguren fürs Publikum, aber die beiden waren echt originell. Ich hoffe, dass sie sich in die Reihe genialer Filmroboter neben (oder zumindest etwas unterhalb) von C3PO und R2D2 verteilen.
Dann war da noch die geile Musik. Orgel. Ganz kleine Motiv. Ganz ungewöhnlich. Ganz geil!
Ein paar Nail-Biting-Momente natürlich, die fast an Gravity ranreichen konnten.
Und ich mochte irgendwie diesen Philosophischen Unterton des Films: quo vadimus? Was passiert mit der Menschheit, wenn Zeit eine ganz andere Bedeutung bekommt? Ich mag es, wenn Geschichten die Grenzen sprengen.
Und ich mochte das Ende.
Und für mich ist es keine Gotteslästerung, wenn ich mit gutem Gewissen behaupte: der Film ist, was 2001 hätte sein sollen.
waren die gigantischen Wellen auf der Planetenoberfläche, obwohl das Wasser nur ca. n halben Meter tief waren. Bei Wellen bewegt sich Wasser schließlich nicht horizontal, sondern vertikal. Und dadurch können die Wellen kaum höher als eben diesen halben Meter sein. Aber wayne. Wirkung vor Logik.
...
Das Wasser ist deswegen so seicht, WEIL ein Großteil der Wassermasse als Riesige Welle aufgetürmt ist. Warst du mal an 'nem Strand? Meterhohe Wellen bei Knöchelhohem Wasser.
--
cats are not characteristically disposed toward voluntary aerobic exercise
Nun ja, die Wellen treten erst in der Brandung auf und ich war davon ausgegangen, dadurch, dass Brand & Co. ganz unbedarft aus dem Raumschiff aussteigen, die Wasseroberfläche überall etwa gleich hoch ist. Wenn das der Fall ist, müsste die Welle so schnell es geht brechen und sich das Wasser in der Nähe verteilen (und bei solch hohen Wellen auch gut und gerne den Meeresspiegel anheben). Oder seh ich das falsch?
Nun ja, die Wellen treten erst in der Brandung auf und ich war davon ausgegangen, dadurch, dass Brand & Co. ganz unbedarft aus dem Raumschiff aussteigen, die Wasseroberfläche überall etwa gleich hoch ist. Wenn das der Fall ist, müsste die Welle so schnell es geht brechen und sich das Wasser in der Nähe verteilen (und bei solch hohen Wellen auch gut und gerne den Meeresspiegel anheben). Oder seh ich das falsch?
...
Neil deGrasse Tyson:
Can there actually be massive tidal waves like the one we saw on the first planet they visited?
"Initially, I thought, “OK, they have to throw in a wave… that looks gratuitous.” My second thought was, “Well, if it’s a tsunami, the wave actually needs water to be the wave, and they would see the water rush from around their ankles to feed this wave as it came by.” That’s how you know to run. In this, I would later figure out that both of those concerns were unfounded. The planet is deep in the gravitational well of a black hole, and the black hole would surely have very high tidal forces. Also, a “tidal wave” is misnamed—it’s actually a “bulge” of water fixed in space. The bulge is always oriented in the same configuration in space, so you on the solid planet rotate in and out of that bulge. You interpret it as a wave coming towards you and away from you, but what actually happens is you’re rotating from a high tide part of the water to a low tide part of the water. The fact that the waves came every hour or so meant that the planet rotates once ever two of those—because you have two high tides for every rotation. If I were to say that there was something unrealistic about that, it was how spiky the wave was. A tidal bulge would be smoother than that, and they would just rise up, float over the top, and rise back down the way a duck floats up and down as a wave goes under it. This is where they’re taking dramatic liberties to turn the wave into something more menacing, and I don’t have a problem with that."
Hab ihn jetzt nach mehreren Empfehlungen auch mal geschaut und fand ihn doch deutlich besser als der Trailer vemuten ließ. Ein paar Stellen wirkten zwar ein bisschen holprig (z.B. die Vorstellung der geheimen Geheimnasa, und dass Alfred dann unbedingt den vor 5 Minuten aufgetauchten Cooper als Piloten möchte, oder auch die Szene wo die Beziehung mit Edmunds enthüllt wird) aber im Großen und Ganzen reißt einen der Film schon mit. Die Geschichte wirkte zuweilen etwas konstruiert, hat dann innerhalb der Filmlogik auch größtenteils Sinn gemacht, komplett hirnlos war es aber zum ersten Planeten hinzufliegen - die Crew wusste doch von der Zeitverzerrung und dass der Kerl erst seit einer Stunde dort gewesen sein konnte.