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Thema: Der Tatort-Thread. Für alte Menschen und solche, die es noch werden wollen.

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Das erscheint mir dann aber doch ein bisschen zu wenig zu sein, um dann ein fundiertes Urteil darüber abzugeben und gleich mal eine ganze Reihe von verschiedenen Krimis (da setzt ja mittlerweile wirklich jeder Ermittlerstandort andere Schwerpunkte) per se abzustempeln. Sicherlich gibt es da bei den Produktionen auch unterschiedliche Qualitätsniveaus (die Schweizer beispielsweise sind wie gesagt in meinen Augen ein ziemlicher Sonderfall), aber insgesamt passt die Qualität da eigentlich, zumal ja auch, wie zuvor schon erwähnt, mittlerweile bekannte Co-Autoren wie eben Henning Mankell (seines Zeichens Erfinder von Kurt Wallander) hinzugezogen werden.

  2. #2
    Ich glaube, es ist ziemlich schwer, unvoreingenommen über eine Form der Unterhaltung zu urteilen, zu der man gezwungen wird, für sie zu zahlen. Und da gibt es nicht viele Dinge, die in einer ähnlichen Situation stecken.

    Also darf ich da schon gerne kritischer mit umgehen, als mit anderen Formaten.

    Und ich darf sehrwohl sagen, dass mir bis auf eine Ausnahme (Kiel mit Sibel Kekilli, der war nicht herausragend, aber akzeptabel bis gut) nicht ein einziges Mal ein Tatort gefallen hat, wenn ich mal etwas davon mitbekommen hab und das waren in seiner Summe wohl auch an die 40-50 (wie gesagt, immer nur am Rand mitbekommen).

  3. #3
    Zitat Zitat
    "Gegen den Kopf" aus Berlin.
    Danke für den Hinweis. Werde ich mir mal bei Gelegenheit reinziehen.

    Zitat Zitat
    (die Schweizer beispielsweise sind wie gesagt in meinen Augen ein ziemlicher Sonderfall)
    Den Schweiger Tatort würde ich da auch rauslassen... (und ich habe im Gegensatz zu vielen nicht mal was gegen ihn als Schauspieler)

    Ein guter, deutscher Film (kein Tatort), den ich neulich mal gesehen habe und über den man eventuell auch mal diskutieren könnte war: Homevideo. Der war grandios gemacht fand ich, leider hört er genau dann auf, wo eigentlich, wie ich finde, mit die interessantesten Fragen kommen. Das überlässt dem Zuschauer natürlich viel worüber er nachdenken kann, aber ich hätte zumindest da noch ein paar Happen/ Anregungen aus dem Film selbst gehabt. Aber wie gesagt ist nicht Thema dieses Threads aber könnte man ja auch mal diskutieren, falls den noch ein paar Leute kennen. Ist auf jeden Fall ein Beispiel für eine, auch jüngere, deutsche Produktion von guter Qualität.

  4. #4
    Ist hier jemand Tatort-Junkie so wie ich ?

    Ich selbst versuche alle aktuell 950 Folgen zu sehen. Manche fehlen da noch.

  5. #5
    Alter, war der heutige Tatort scheiße. Ich meine, Shae schön und gut, aber Gott war das schlecht. Hölzerne Dialoge zum Fremdschämen, nicht-existente Ermittlungsarbeit, unsinnige Aktionen und peinliche Plot-Exposition-Dialoge.
    Warum hat der eine Kommissar dem anderen Polizisten am Ende haargenau erklärt, wie der Junge den Mord begangen hat?! Warum spielt Shae Trinkspiele mit Rauschi und fragt keine einzige interessante Frage? Und was sollte dieses dämliche Ende mit dem Hund?! "Lauf, Lassi!", will man rufen. "Endlich bist du frei! Auch wenn dich gar niemand eingesperrt hatte! Eigentlich warst du glücklich! Aber egal!"

  6. #6
    Zitat Zitat von Schattenläufer Beitrag anzeigen
    Alter, war der heutige Tatort scheiße. Ich meine, Shae schön und gut,
    Wenn du mit Shae diese Pornodarstellerin meinst, sie war erneut höchstkriminell ( Verstoß gegen BDSG beim Datenklau aus purem Eigeninteresse ) und von daher schlecht. Wer mit der Kripo zu tun hat erwartetet Polizisten die sich an die Gesetze halten.


    Mal ganz abgesehen davon dass alleine in ihren ersten Dialogen gleich drei doppeldeutig- verbale Anspielungen auf ihre Vergangenheit als Pornodarstellerin hindeuteten. Was übrigens ein Runnung-Gag in den Kiel-Folgen zu werden scheint. Ich zitiere ie 3 Passagen jetzt nicht, das könnte gegen die Forennetikette verstoßen.

    Stimme dir aber zu, fand den TO auch doof




    Zitat Zitat von Schattenläufer Beitrag anzeigen
    Warum hat der eine Kommissar dem anderen Polizisten am Ende haargenau erklärt, wie der Junge den Mord begangen hat?!
    Die Szene wo er im Schieser-Ripp da saß ? Wollte wohl Bestätigung / Widerspruch ,um zu schauen ob seine Thesen stimmen.

    Zitat Zitat von Schattenläufer Beitrag anzeigen
    Warum spielt Shae Trinkspiele mit Rauschi und fragt keine einzige interessante Frage?
    Weil sie ihn als Kind anbetete, er war Klassen über ihr und sie hatte ihn nur als "The Legend" in Erinnerung. Er sie als "kleine Nachbarin" .

    Zitat Zitat von Schattenläufer Beitrag anzeigen
    Und was sollte dieses dämliche Ende mit dem Hund?! "Lauf, Lassi!", ..."
    Ich denke das war die zentrale Botschaft. Also die sozialkritische blablabla :
    Die Menschen die einmal in Asi-Gaarden wohnen kommen da nicht weg. Der blonde Junge und die Friseuse wollen weg, werden es aber sehr schwer haben. Der Polizist wollte und will weg, Stellte vergeblich zig Versetzungsanätge,
    Nur der Hund, der hat alle Freiheiten und läuft raus in eine bessere Welt

    Geändert von Frieden (30.03.2015 um 09:49 Uhr)

  7. #7
    Zitat Zitat von Frieden Beitrag anzeigen
    Wenn du mit Shae diese Ex-Pornodarstellerin meinst,
    Ich fixte das mal. Ich hab den Tatort zwar noch nicht gesehen, aber ich halte Sibel Kekili für eine verdammt gute Schauspielerin (ich sag nur "Gegen die Wand"), Porno-Stelldicheins hin oder her.

    Was ich so gelesen habe scheint es ja richtig abzugehen in Gaarden: ein Pädophiler wird totgemacht und am Ende rennt ein Hund weg Und, moment, das Vieh hieß ernsthaft Lassie? Macht keinen Scheiß...

    Gibt es eigentlich schon einen Release-Termin für den nächsten Schweiger-Schlock-Tatort? Auf die freue ich mich ja eigentlich immer am meisten <3

  8. #8
    Ich weiß, er ist schon ein wenig her, aber hat jemand den letzten Tatort aus Bremen gesehen?
    Wo nach x Jahren die angeblich verschwundene Tochter zurück gekommen ist?
    Rein vom Spannungsbogen her fand ich die Folge gut gemacht, die Darstellung der "zurückgekehrten" Tochter, die sich aus der Gewalt von irgendwelchen Sex-Verbrechern befreit hat, war wirklich super und die auf Krawall gebürstete Mutter hat herrliche Antipathien erzeugt. Aber am Ende war ich doch ziemlich enttäuscht, wie sie die ganze Geschichte aufgeklärt haben.

    Das Ende wirkte auf mich so, als ob die Autoren gegen Schluss gemerkt haben, dass sie sich ein wenig verrannt haben und zusehen mussten, den Fall zu einem Abschluss zu bringen. Ich hätte mir da durchaus was Besseres vorstellen können.

    Zum letzten Tatort aus Kiel:
    Ich mag die Tatorte mit Borowski. Der reiht sich zwar auch in die Riege der "Ich habe einen an der Mütze"-Ermittler ein, von den ganzen Durchgeknallten ist er aber noch am wenigsten aufgeregt und hektisch unterwegs. Von der reinen Fallarbeit kann man natürlich halten was man will, ich für meinen Teil fand in dieser Folge die Leistung der Nebendarsteller unheimlich gut - alleine die vier Bengel, mit denen sich Borowski unterhalten hat. Wenn ein Schauspieler es schafft, dass man seiner Rolle unbedingt eines auf die Fresse hauen will, hat er seine Sache sehr gut gemacht. Ansonsten habe ich mir bei der einen oder anderen Szene auch an den Kopf gefasst und unterm Strich war dieser Tatort aus Kiel - wenn auch thematisch ganz interessant - nicht wirklich der Bringer.

    Und wo ich schon mal dabei bin:
    Gibt es Meinungen zum neuen Team aus Berlin? Ich finde es ja furchtbar, wie die Ermittlerin in ihrem Berlinerisch durch die Folge gequakt hat. Jedes Mal, wenn sie die Klappe aufgemacht hat, hätte ich ihr am liebsten nen Socken in den Mund gestopft. Von dem Charakter an sich will ich gar nicht erst anfangen, die würde auch perfekt zu den ganzen Anstaltspatienten aus Dortmund passen (von denen ich den letzten Tatort zwar thematisch interessant, von der Umsetzung her aber furchtbar fand). Auch ihr Kollege ist irgendwie nicht ganz frisch dabei, auch wenn er das arrogante, egozentrische Arschloch mit dubiosen Freunden super gespielt hat. Wobei am Ende die Praktikantin - abgesehen von ihrer schlimmen Gaderobe - so ziemlich die beste Darstellerin auf Seiten der Ermittler war. Was irgendwo traurig ist. Aber immerhin hat dank dieser Folge der BER ein wenig Geld bekommen - wenn man die nächsten 950 Folgen auch dort dreht, dürften die Kosten für den Flughafen ja wieder drin sein

  9. #9
    Zitat Zitat von Simon Beitrag anzeigen
    ....

    Und wo ich schon mal dabei bin:
    Gibt es Meinungen zum neuen Team aus Berlin? Ich finde es ja furchtbar, wie die Ermittlerin in ihrem Berlinerisch durch die Folge gequakt hat. Jedes Mal, wenn sie die Klappe aufgemacht hat, hätte ich ihr am liebsten nen Socken in den Mund gestopft. Von dem Charakter an sich will ich gar nicht erst anfangen, die würde auch perfekt zu den ganzen Anstaltspatienten aus Dortmund passen (von denen ich den letzten Tatort zwar thematisch interessant, von der Umsetzung her aber furchtbar fand). Auch ihr Kollege ist irgendwie nicht ganz frisch dabei, auch wenn er das arrogante, egozentrische Arschloch mit dubiosen Freunden super gespielt hat. ...
    Berlin habe ich gesehen.
    Mit der ersten Folge ist das immer so eine Sache, weil ja die Kommissare eingeführt werden müssen. Meret Becker darf am Drehbuch mitwerkeln und scheint es zu lieben komplizierte Rollen zu spielen. Ihr Kollege ist ein krimineller Misantroph erster Güte. Ich fand beide nicht soo gut.

    Der Vergleich mit Dortmund ist ganz gut. Wobei Faber weder kriminell ist noch ein A***loch. Frau und Kind wurden getötet und er hat inzwischen als "Profiler" überzeugt. Weswegen ich mich auf DO freue. Kann gut sein dass die Berliner hier Dortmund imitieren wollten.

    So oder so, Ritter und Stark fand ich stärker.

  10. #10
    Okay, mal wieder kurze Meinungen zu den letzten beiden (neuen) Tatorten:

    "Frohe Ostern, Falke" fand ich war ein ziemlich guter Tatort - zwar an einigen Stellen nicht unbedingt sonderlich logisch und ein wenig an den Haaren herbei gezogen, aber gut. Vor allem das moralische Dilemma, in dem so ziemlich alle von den "Bad Easter Bunnys" steckten, hat das ganze Szenario sehr interessant gemacht. Ich muss dazu auch sagen, ich mag das Norddeutschland-Team auch gern, deren Fälle waren bisher immer recht gut gemacht. Da ist aber auf jeden Fall noch Potential drin.

    Ja und gestern lief der erste Tatort aus Nürnberg - der sich selbst ca. zur Hälfte des Films mit dem Satz "Was ist denn hier eigentlich los? In Nürnberg?" perfekt beschrieben hat. Die Frage habe ich mir nämlich auch häufig gestellt. Sei es durch sinnlose Zooms auf Blumen, Schreibtische oder Telefone, auf die schon schinzophren agierenden Charaktere oder die zwischenzeitlich lustlos heruntergeleierten Dialoge. Vor allem mit den Charakteren der Ermittler bin ich über die Distanz des Films nicht warm geworden; die versuchen irgendwie von allem etwas zu sein, machen aber nichts richtig und dafür ganz viel falsch. Noch so ein Tatort, auf den ich in Zukunft wohl verzichten kann.

  11. #11
    Zum Nürnberger Tatort:

    Die Ermittler fand ich noch am besten. Mal ne nette Abwechslung zu den grimmigen Kommissaren, die man sonst kriegt. Ich mochte ihn als Muntermann, der sich erstmal allen vorstellt und auch mal kleine sympathische (und nicht sarkastische) Witze macht.

    Aber an dem Tatort war einiges schief, das stimmt. Die Kamera war manchmal ganz schön gemacht, mit langen Fahrten über Straßen etc., aber auf solche Szenen folgte meistens direkt ein totaler Griff ins Klo. Ganz schlimm war die Szene, als die Nachbarin verhört wurde, natürlich erstmal einfach stumm da sitzt, die Szene dümpelt vor sich hin... und plötzlich meint der Kameramann so ACTION!!! und das Bild wird schwarz, kommt wieder, dreht sich um die Frau, wird wieder schwarz, verschwimmt!!! - und dann... Sonnenschein. Softrock. Zeitlupe. Eine Frau geht die malerischen Straßen Nürnbergs entlang. Sie hat ein schönes Kleid an, und sie weiß es. (Gitarrenriff.) Die Szene dauert GEFÜHLTE FÜNF MINUTEN. Dann trifft sie den Ermordeten in nem Café. (Es war in keiner Weise relevant.)
    Ja, das war ne Rückblende und ja, das war, wie dieser Tatort seine Charaktere vorstellte (und Verhöre inszenierte). Uff. Sowas in der Art kam noch ein paarmal und es war echt zum Fremdschämen.

    Schön waren auch die Dialoge, die teilweise nur aus peinlichem Smalltalk bestanden. "Voss. Eigentlich mit Doppel-S?" - "Joah. Ganz normal halt!" - "Ach so, mhm."

    (Und dann sieht man direkt danach Daredevil und weint über das deutsche Fernsehen.)

  12. #12
    Mir haben ja diese Kamerafahrten durch die Straßen so gar nichts gebracht - ich hatte da immer das Gefühl, dass sie den Film fertig im Kasten hatten und beim Schneiden fällt auf:
    - "Scheiße, wir haben gerade mal 75 Minuten im Kasten, woher kriegen wir die restlichen 15 Minuten?"
    - "Schick doch einfach den Praktikanten los. Der soll sich die Kamera ans Auto klemmen und munter aufnehmen, davon schneiden wir was rein."
    - "Aber 15 Minuten?"
    - "Dann soll er doch ein paar coole Zoom-Aufnahmen von Blumen, Schreibtischen und Handys machen. Und zur Not ein wenig den Himmel filmen, das reicht schon."
    - "Und wenn jemand fragt was das soll?"
    - "Kunst"

    Und dieser Dialog war bereits um welten besser als das, was die Ermittler zwischendurch abgeliefert haben - wobei ich ja die Witwe, sowie die notgeile Nachbarin in ihren Darstellungen sehr gut fand. Endlich mal eine Person, die nach dem Tod ihres Partners nicht verheult in aller Ruhe die Fragen der Ermittler beantwortet sondern einfach mal einen gepflegten Schock hat. Das war so einer der wenigen, wirklich guten Momente.

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