Finde ich nicht. Habe ja schon im Eingangspost einige Vorschläge gemacht, die von einer zu allgemeinen Betrachtung wegführen und spezifische Aspekte beleuchten sollen. Gerade auch bei vergleichenden Betrachtungen von einzelnen Remake-Beispielen und ihren Vorgängern. Es stimmt, dass da der eigentliche Film in der Diskussion oft zu kurz kommt, aber genau das lässt sich ja anprangern. Nur warum ist das überhaupt so? Dass viele Leute Fehler darin sehen, dass etwas anders gemacht wird als früher, und dabei ganz oder teilweise die ggf. neuen Stärken (oder auch Schwächen) außer Acht lassen? Dass sie eine Neuverfilmung nicht als komplett eigenständiges Werk sehen können? Vielleicht, weil sie eine Art emotionale Bindung mit dem Original aufgebaut haben? Das sind doch interessante Fragen. Andererseits kann ich es aber auch irgendwie verstehen, denn ich vergleiche selbst gerne die Stärken und Schwächen von sich sehr ähnelnden Filmen.
Kommt drauf an. Eine klare Unterscheidung ist natürlich schwierig und abhängig von der Definition, die man so oder so auslegen kann. Aber ich denke auch neue Verfilmungen von literarischen Stoffen können Remakes sein, wenn sie sich bewusst zu einem großen Teil an der ersten (oder irgendeiner vorangegangenen) Verfilmung davon orientieren. Gerade auch in visueller Hinsicht. Ist doch oft so, dass erst eine Verfilmung, speziell wenn sie erfolgreich und bekannt wird, und erst recht wenn sie Neuland betritt, die Vorstellung im kollektiven Bewusstsein prägt. Nimm einen Film wie Blade Runner, der an einigen Stellen schon ein gutes Stück von der Vorlage abweicht und gleichzeitig seine ganz eigene Bildsprache und Atmosphäre entwickelt. Würde man zu "Do Androids dream of Electronic Sheep?" irgendwann eine weitere Verfilmung machen, käme man definitiv nicht umhin, sich in mehrfacher Hinsicht stark an Blade Runner zu orientieren, alleine schon wegen der Erwartungshaltung des Publikums; selbst, wenn man da im Grunde auch ganz andere Herangehensweisen finden könnte.Zitat