So, dann sag ich auch mal was.
Ganz am Anfang gibt's ein großes Dankeschön an Gendrek für das Entwerfen von etwas, das schon längst überfällig war - nämlich ein Rollenspiel im ME-Setting, auch wenn es hier eben auf einen kleine Ort und ein bekanntes System reduziert war. Es war doch trotzdem schön, mit anderen (wenn auch nicht vielen) Begeisterten in die Rollen von Turianern und Co. zu schlüpfen.
Was das Thema Übersättigung angeht, bin ich auch ganz eindeutig der Meinung, dass eine solche nicht vorhanden ist. Selbst hier im Thread haben das ja bislang einige gesagt und auch außerhalb davon gibt es sicher noch genug Leute, die ebenfalls Lust auf (noch) regelmäßigere Foren-RPGs haben.
Außerdem muss auch mal gesagt werden, dass nach den Foren-RPGs immer mehr gemeckert wird. Bei Zooommxbies Staffel 1 war zu viel Drama und zu viel los, in Staffel 2 war zu wenig Drama und hier ist zu wenig los. Irgendwas kann man natürlich immer finden, aber ich als aktiver Spieler hatte in jedem der erwähnten Spiele meinen Spaß. Natürlich hätte diesem Spiel mehr Dynamik durch mehr Aktivität gut getan, aber wer konnte und wollte, hatte ja trotzdem die Möglichkeit, schönes RP zu betreiben.
Die Sache mit der Meta-Besprechung der Werwölfe und dem dazugehörigen Gedanken, dass diese die besseren Siegchancen haben, ist für mich extrem nebensächlich. Das bringt das Konzept mit sich und ist auch beim RL-Werwolfen so, nur kann man sich hier im Geheimforum eben etwas ausschweifender und sorgloser äußern. Das aber wiederum mit Metagaming zu kontern, halte ich für sehr blöd, weil Metagaming für meine Begriffe gutem RP im Weg steht. Wenn man den Vorteil der "Bösen" balancen will, dann soll es halt verhältnismäßig weniger von ihnen geben oder die Chancen über die Sonderrollen mini- und maximiert werden.
Dass gerade in der ersten Hälfte natürlich der Vorteil für die Werwölfe größer ist, dürfte keine Überraschung sein. Die Schlüsse bezüglich des Wahlverhaltens und Co. lassen sich dann eben erst ab Tag 2 oder 3 richtig vornehmen und sobald das möglich war, haben die Guten ja auch das Ruder rum gerissen.
In der Anzahl der Mitspieler sehe ich eben auch absolut kein Problem. Genau so wie es nicht schlimm war, dass hier nur wenige aktive Mitspieler teilnahmen, hat es bei der ersten Zombies-Staffel nicht gestört, dass über 20 Leute aktiv mitspielten. Beides hat auf seine Art und Weise funktioniert.
Was das reine Konzept der unterschiedlichen RPs angeht, fühlt es sich für mich so an, als wäre das Zombie-Konzept (mit Werten und tödlichen Prüfungen, etc) geeigneter für ein Forum als das Werwolf-Konzept, weil Zweiteres eben durch die ganzen taktischen Überlegungen dem RP doch eher im Weg steht.
Ein Punkt, den ich schon bei Staffel 2 von Zombies kritisiert habe und der hier noch viel extremer stattgefunden hat, ist das andauernde Verlängern der Stationen. Wozu baut man ein Stationsende ein, wenn wirklich jedes einzelne Mal darüber nachgedacht wird, den Tag doch zu verlängern und es meistens auch getan wird? Die Verlängerungen sollten eine Ausnahme für Stationen sein, in denen so viel RP-Dynamik herrscht, dass man diese ausufernde Dynamik ausspielen möchte, bevor es zu einer Entscheidung kommt und nicht Ausrede dafür, dass sich nicht zu Posts aufgerafft werden kann. Gerade beim Werwolf-System ist es eigentlich unerlässlich, dass Punkt XX : XX Uhr an dem und dem Tag dann auch Schluss ist, wenn der Schluss angekündigt war.
Das Argument bezüglich Staffel 2 von Zombies und den überaus abwechslungsreichen Schauplätzen im Vergleich zu Staffel 1 verstehe ich nicht ganz. Erstens gab es - wie gesagt - überhaupt gar kein großes Problem mit Staffel 2 von Zombies, abgesehen davon, dass sie eben nicht ganz so krass und überaktiv war, wie die erste. Zweitens fand ich Staffel 2 im Vergleich zu Staffel 1 überhaupt nicht sonderlich abwechslungsreich. Das Museumsdorf war am Rande einer Insel, dann sind wir auf's Boot. Da blieben wir dann auch beim Schiffsfriedhof. Dann kam wieder eine Insel. Dann das Boot, dann eine Insel. In Staffel 1 hingegen gab es da wesentlich mehr Abwechslung, die auch einfacher nachzuvollziehen war, weil Landwege nicht so abstrakt sind wie Wasserwege.
Ich glaube (auch), dass es einfach viele kleine Faktoren gab, die dazu geführt haben, dass dieses RP eher inaktiv war. Übersättigung zähle ich absolut nicht dazu, eher: Schwer zugängliches Setting (man muss ME nicht kennen und mögen, es fühlt sich aber hilfreich an), Inaktivität als solche (einfach durch andere Verpflichtungen, die einfach mehr geworden sind als noch vor 1-2 Jahren), unglückliche Umstände (wie zB der Beef zwischen Gala und Mivey vor dem Start des Spiels) und dann eben die Frustration über die maximal mittelmäßige Aktivität, die weiter lähmt. Aber alles nichts, was Sorgen machen muss oder sonst irgendwie fürchterlich wäre. Ich könnte jetzt schon wieder das nächste Spiel starten.