Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
Perspektive
Ich denke, dass ist der springende Punkt bei dem ganzen Thema. Man sollte sich einem solchem Thema mit gesundem Pessimismus nähern, aber auch nicht von vornherein die totale Paranoia schieben. Wer bis zu Snowden gedacht habe, dass seine Daten durch irgendwelche "Privatsphäreeinstellungen", unabhängig vom Anbieter, geschützt seien und er auch tatsächlich alles mitbekommt was damit passiert ist in meinen Augen einfach zu naiv unterwegs. Die Daten sind die Grundlage die das Kapital für die jeweiligen Unternehmen generiert. Kein Wunder also, dass Zuckerberg die Vision hat die Welt weiter zu vernetzen und mehr Menschen einen Zugang zum Internet zu ermöglichen. Das bedeutet Grundsätzlich mal mehr Möglichkeiten für weiteres Kapital für sein Unternehmen.

Klar, man kann nun sagen, dass man sich solchen Diensten verweigert, aber ich finde, dass dies durchaus nicht so einfach ist wie es zunächst klingt. Da sich doch die Masse von anderen Diensten nun zu FB bewegt hat und viele Menschen nur noch über diese Plattform kommunizieren. Persönlich bin ich bei FB nutze diese Plattform aber höchst selten zur Kommunikation. Das einzige was ich dort ab und an Teile ist vielleicht etwas Musik mit ein paar Freunden, wenn jemand wieder etwas "neues" gefunden hat. Man wird dort aber nichts über meinen Tagesablauf finden oder sonstige private Dinge. Nicht einmal meinen Namen. Meine "Freundesliste" wird regelmäßig gereinigt. Durch verschiedene Projekte und Veranstaltungen kommen immer wieder für einen gewissen Zeitraum neue Menschen hinzu und die jüngere Generation bekommt man leider eher über diese Plattform als per E-Mail oder Anruf am Telefon.

Die einzelnen Daten die die Menschen Preis geben sind sicherlich auch eher uninteressant. Viel Interessanter ist wenn durch die Verknüpfung der einzelne Daten entsprechende Profile erstellt werden können und dass dürfte dann auch das sein was im Zweifelsfall NSA, MI6, BKA und Co interessiert. Dass da kein Mensch sitzt sondern eine CPU nach bestimmten Algorithmen die Daten ausliest und bewertet dürfte auch jedem halbwegs normal denkenden Menschen verständlich sein. Allerdings hat eine solche CPU nicht die Möglichkeit mit "Bauchgefühl" zu handeln und kann erkennen ob da nun jemand eher zufällig ins Raster gefallen ist und eigentlich aus dem Raster fällt.
In diesem Zusammenhang ist es meiner Ansicht auch keineswegs zu sagen es sei egozentrisch, wenn man sagt dass seine Daten gelesen werden. Ich denke dass dies bei jedem Menschen unterschiedlich ist und von vielen Dingen abhängt. In welchen Kreisen bewegt er sich, welchen Namen trägt er (was ist mit dem Namen verbunden), welchen Beruf übt er aus, welche Position hat er in seiner Firma.......

Man sollte einfach sich generell bewusst sein, dass das Netz nichts vergisst und primär erstmal alle Daten einsehbar sind wenn entsprechende Dienste/Firmen Interesse daran haben. Dass ist in meinen Augen ein sehr wichtiges und grundlegendes Thema was man an die jungen Generationen heranbringen muss. Diese "YOLO" - Einstellung welche hier viele an den Tag legen wird unserer Gesellschaft im Ganzen nicht gerade positive Aspekte einbringen. Wo wir bei der "Verdummung" wären. Ich vage hier keine Einschätzung ob diese zunimmt oder nicht. Sicher ist aber, dass sich durch die Vernetzung mehr "Stimmen" zu einem Thema äußern und man so zumindest subjektiv das Gefühl bekommen mag, dass die Dummen immer mehr werden. Subjektiv ist natürlich wieder für jeden Menschen etwas anderes "dumm". In diesem Kontext bezeichne ich FB auch gerne als den Kaffeesatz der Gesellschaft, wenn es mal wieder einen Aufschrei zu irgendwelchen Themen gibt. Im Endeffekt wie die Bildzeitung, auch wenn diese keinen fundierten Journalismus in meinen Augen betreibt weiß man doch was das Volk denkt und was am Stammtisch gesprochen wird und genau in diesem Feld sehe ich auch Diskussionen auf Facebook.

"tl;dr": Man sollte sich bewusst sein, dass alles was man von sich im Internet preis gibt prinzipiell von interessierten Diensten / Firmen auch gelesen werden kann und dementsprechend sich verhalten. Wenn man der Meinung ist, dass sich niemand für einen interessiert kann man tun und lassen was man will. Alle anderen sollten mit etwas gesundem Menschenverstand an die Sache herangehen und nicht zu sehr Paranoia schieben. Ich behaupte einfach mal, dass die meisten hier sicherlich nicht von Interesse für NSA und Co sein werden. Google und Konsorten lesen allerdings trotzdem mit (http://www.giga.de/unternehmen/apple/specials/auch-apple-google-und-yahoo-wollen-mitlesen-und-machen-es-wenn-noetig/), also vielleicht das ein oder andere was einem doch persönlich ist auch persönlich mit der Person bereden und nicht per FB, E-Mail oder App mitteilen.

Gerade auch die Geschichte mit Whattsapp finde ich lächerlich. Das Ding wird von FB gekauft und viele bekommen die Angst um ihre ach so geheimen Daten um dann zu einem anderen Dienst zu wechseln und meinen dann, dass ihre Daten für 3$ geschützt seien.

Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
Naja, dass ist ja wieder ein anderer Fall. Ich denke mal nicht, dass die Daten hier heimlich ausgelesen und ausgewertet wurden, schon allein wegen der Gerichtsbarkeit. Das wird in diesem Fall schon über offizielle Stellen gelaufen sein und auch nicht über irgendwelche Datenbanken von Geheimdiensten sondern direkt aus dem Handy geholt, nehme ich mal einfach stark an. Schließlich geht es hierbei um den Verdacht auf ein vorsätzliches Tötungsdelikt. Da werden die entsprechenden Behörden mit Sicherheit entsprechende Gegenstände (Handy, Laptop, etc) des opfers beschlagnahmt und ausgewertet haben.