Zitat Zitat von Demo-Boy Beitrag anzeigen
Guten Tag,

Ich denke mal wir lieben es alle, wenn eine Geschichte nicht nur ein "gutes" sondern sogar ein "schönes" Ende für uns bereit hält.
Ab wie stellt man es an, das es wirklich als "schön" (im Sinne von herzerwärmend) empfunden wird und nicht als "kitschig" und total überzogen?

Gibt es da einen Trick, oder praktische Tipps?

Wo liegt die Grenze zwischen Kitsch und Gefühl?

"Ja länger einen Geschichte dauert, desto mehr Gefühl passt in sie hinein"<-- das hat mal jemand zu mir gesagt.
Kann man das pauschal so sagen?
Aber wie man das Ende einer Geschichte empfindet, hat doch nichts mit deren Länge zu tun, oder?

Wie geht ihr mit dem Thema "Kitsch" um und wie bewart ihr eure eigenen Storys davor?


Oder findet ihr es generell besser, wenn der Held, am Ende, seine Feinde eher totschlägt, als das er mit ihnen Freundschaft zu schließen?
Ist "Rambo" das Zukunftsmodell?
Ich habe nicht sehr viel Zeit, darum versuche ich mit Stichpunkten das Wichtigste zu sagen, was mir dazu einfällt:

1) Realistische (nachvollziehbare) Reaktionen auf das Verhalten von anderen. Wenn der Bösewicht die halbe Menschheit ausgerottet hat wird am Ende niemand bereit sein ihm verzeihen zu wollen, egal wie toll doch sein Face-Heel-Turn gewesen wäre.

2) Damit eine Geschichte mehr "Gefühl" hat und vor allem länger in der Errinerung der Spieler bleibt benötigen die Charaktere eine Entwicklung. Sie beginnen an einem Punkt und wandeln über den Lauf der Geschichte hinweg ihre Einstellung und ihr Verhalten. Je mehr Dialoge existieren um diese Wandlung zu dokumentieren desto mehr bleibt davon beim Spieler hängen. Wenn man am Ende des Spiels erkennen kann, dass der Charakter sich gewandelt hat, dann baut dies ein Gefühl von "Zeit" die vergangen sein muss um diese Entwicklung zu begünstigen.

3) Ausgewogene Schicksalsfügungen sind glaubwürdiger als durchgehend nur Gutes und durchgehend nur Schlechtes. Wenn die Geschichte eher traurig endet darf sie auch ruhig ein wenig Hoffnung wecken und einen Lichtschimmer werfen. Wenn am Ende alles toll und gut werden soll, so kann man auch hier und da noch einen Seitenhieb einbauen um nicht unglaubwürdig zu wirken.
Beispiel 1: Nachdem der Bösewicht besiegt wurde ist der Held tot, aber die Welt wird ihn in Errinerung behalten als einen Helden.
Beispiel 2: Der Held lebt, der Bösewicht ist tot, aber der beste Freund des Helden hat es nichtmehr geschafft und starb im Kampf.

Die Beispiele sind zwar kitschig, aber ich hoffe sie verdeutlichen zumindest was ich damit meine.