Unheimlich schwierig, dass ich das so erklären kann, weil ich von vielen Büchern vielleicht höchstens ein paar wenige habe, bei denen so etwas wenn auch nur über wenigere Seiten oder an bestimmten Stellen thematisiert wird. Solange es ansprechend geschrieben ist und diese Szene meinen persönlichen Geschmack trifft, ist es immer cool. Persönlich. Fachlich hingegen sieht die ganze Sache da schon ein wenig anders aus. Es gibt für mich dort kein wirkliches "richtig" oder "falsch", vor allem, weil ich recht häufig den Standpunkt vertrete, dass ein Autor immer ein bisschen eigene Erfahrung mit einfließen lässt, in welchem Maße, das sei erst mal dahingestellt. Es gibt Szenen, die werden eher oberflächlich beschrieben, bei denen das Risiko entsteht, den Leser zu langweilen und es gibt Szenen, wo jeder Handgriff, Körperkontakt und einfach jedes Detail präzise und genau beschrieben wird, bei denen die Gefahr besteht, dass man da über das Ziel hinausschießt und man beim Leser am Ende nur einen "So-genau-wollte-ich-das-eigentlich-jetzt-auch-wieder-nicht-wissen"-Effekt erreicht. Was richtig und wichtig für die Szene ist, das ist sicher eine Momentaufnahme, hängt von der gegenwärtigen erzählten Situation ab und kann eigentlich nur der Autor selber wissen.Zitat
Da ich noch nie professionell Bücher mit normalen Handlungen geschrieben und verkauft habe, kann ich da gar nicht so genau drauf eingehen. Vermutlich könnte ich es mir sicher vorstellen, zwei Protagonisten näher kommen zu lassen. Aber das ist halt wie gesagt nach wie vor eine Frage der gegenwärtigen Situation in der Geschichte.Zitat
"Sex" als Genre gibts für mich nicht. Ich nehme hierfür mal den "Erotikkram"Zitat
Also, der Erotikkram ist halt so eine Sache, die ich weder komplett verurteilen noch befürworten würde. Das ganze Feld ist nach wie vor ziemlich schwierig zu thematisieren. Grundsätzlich hätte ich als Genre kein Problem damit. Wenn ein Autor meint, ein paar laszive Szenen in sein Werk einzubauen, dann ist das seine Sache. Wenn er daraus aber gleich ne komplette Bums-Saga machen will, bei der sich jeder Hobbit ohne Sinn und Verstand irgendwie durch die Gegend poppt, dann ist das auch seine Entscheidung. Es kommt sehr stark auf den Leser drauf an, ob und wie er sich in so etwas hineinversetzen kann.