Bei dem zweiten und dritten Beispiel stimme ich dir voll zu. Das zweite ist einfach so extrem aufgesetzt esoterisch-tranzendell, dass wirkt so, als wolle jemand ums verrecken tiefgründig sein.
Das dritte Beispiel könnte man mit ein paar Änderungen allerdings enorm aufwerten. Einfach die Wortwahl konsistenter untereinander und zum Geschehen hin ausarbeiten (zugegeben, der Ablauf könnte auch ein Feintuning vertragen aber... erstmal die Sprache verbessern) und man hätte einen doch sehr guten Text hingelegt.
Das erste Beispiel aber... ich finde das so grausam . Ich kann zwar erkennen, dass die handelnde Person unerfahren und nervös ist und sich das im Text widerspiegeln soll. Doch der Ablauf, die Formulierungen und das ganze Paket wirkt so holprig, ungelenk und hölzern... die Metaphern... das geht in meinen Augen garnicht @_@.
Find die auch alle drei ziemlich schrecklich. xD' Das erste wohl noch am ehesten, weil es "nur" peinlich ist, aber doch irgendwo konsistent geschrieben. Das zweite ist einfach bloß lol, und beim dritten kringelt sich meine Schreiberfahrung zusammen und stirbt. Gendrek hat es mit seinem letzten Satz schon gut zusammengefasst.
Hm, explizite Sexszenen wär doch eigentlich mal ein perfektes Thema für den nächsten Atelier-Contest ... Wir haben ja sogar ein Members-Only-Forum, in dem das Ganze nicht vollständig öffentlich wäre, und wenn man noch ein bisschen Rahmung gibt, wäre das definitiv eine Herausforderung, die über "mach uns heiß!" hinausgeht.
Zitat
Und man sieht auch sofort: Kaum gehts um Sex wird dem Atelier die Tür eingerannt!
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Erinnre mich nicht dran, ey. ^^ War zwar von vornherein klar, aber manchmal bin ich doch überrascht, wie viele hier scheinbar immer reingucken und dann doch nichts schreiben ... bis es um Sex geht!
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Mein zweites Spiel, jetzt bereit für eure Wishlist! =D
Hm, explizite Sexszenen wär doch eigentlich mal ein perfektes Thema für den nächsten Atelier-Contest ... Wir haben ja sogar ein Members-Only-Forum, in dem das Ganze nicht vollständig öffentlich wäre, und wenn man noch ein bisschen Rahmung gibt, wäre das definitiv eine Herausforderung, die über "mach uns heiß!" hinausgeht.
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Le Atelier presenté: Ficki-Ficki. Am besten noch mit allgemeinem Verbot von schmutzigen Begriffen im Text wie z.B. [ganz viele furchtbare Begriffe oh mein Gott woher kenne ich das alles warum musste ich bloß Kumpels in Jenfeld haben die mir all das beigebracht haben oh mein Gott] und natürlich Fotze, um dem ekelhaften Sleaze entgegen zu wirken.
Und nochmal: jeder der allen Ernstes "Pimmel" in eine Sexszene einbaut gehört gepimmelt. D.h. mit einem Pimmel verprügelt.
Warum muss ich gerade lachen während ich das Wort "Pimmel" schreibe?!
Weil das Wort Pimmel absolut nichts im Wortschatz erwachsener Menschen zu suchen hat. Mit dem Pimmel spielen Minderjährige. Minderjährige haben einen Pimmel, einen Pipi-Mann oder eine Pullernudel. Aber sowas haben Erwachsene nicht, ergo hat die Frau da im Text... NEIN HALT STOPP.
Und das ist der Moment wo ich mich wieder ausklinke...
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Entschuldigung, ich tu's in 'nen Spoiler
Ich habe nur echt SEHR schlimme Erfahrungen mit derartigen Ausdrücken gemacht. Im Endeffekt will ich doch nur helfen D:
Aber um nochmal auf Sex zurückzukommen: Welche Funktion sollte eine Sexszene eigentlich haben? Reicht einfach das Einspritzen von Erotik in die Story? Oder sollte es grundsätzlich immer ein Charaktermoment sein (wohin ich eher tendiere), den man auch entsprechend mit Respekt behandeln sollte? Denn ich kenne beide Seiten der Medallie, und lustigerweise - obwohl ich sie lieber mag - wird gerade letztere Option fast immer am schlimmsten falschgemacht.
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Geändert von T.U.F.K.A.S. (29.01.2014 um 16:07 Uhr)
Ich habe nur echt SEHR schlimme Erfahrungen mit derartigen Ausdrücken gemacht. Im Endeffekt will ich doch nur helfen D:
Aber um nochmal auf Sex zurückzukommen: Welche Funktion sollte eine Sexszene eigentlich haben? Reicht einfach das Einspritzen von Erotik in die Story? Oder sollte es grundsätzlich immer ein Charaktermoment sein (wohin ich eher tendiere), den man auch entsprechend mit Respekt behandeln sollte? Denn ich kenne beide Seiten der Medallie, und lustigerweise - obwohl ich sie lieber mag - wird gerade letztere Option fast immer am schlimmsten falschgemacht.
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Haha, sorry, so habe ich das nicht gemeint. ^^
Aber Threads in denen um diese Begriffe herumscharwenzelt wird, entgleisen immer nach einigen Posts in Comedy und enden dann mit der Liste der 10 dümmsten Pornofilm-Namen. ^^
Funktion einer Sexszene sind für mich persönlich eben das bereits Beschriebene um eine Person "kennenzulernen".
Außerdem nehme ich eine Welt automatisch ernster und stufe sie als reifer und erwachsener ein wenn der Sex wirklich beschrieben wird. Eine Welt in der tatsächlich nicht nur über Sex gesprochen sondern auch beschrieben ausgeübt wird, wird von mir als glaubwürdiger und erwachsener wahrgenommen.
D.h. wenn sich eine Hauptfigur im Kampf gegen einen Ork verletzt, dann ist diese nachfolgende Szene bei mir im Kopf nach einer gut gemachten Sexszene deutlich "erwachsener" umgesetzt, während sich dieselbe Szene nach einer "verschämten" Betrachtung von Sex bei mir im Kopf deutlich glimpflicher abspielt.
Sex ist für mich also ein guter Maßstab dafür wie ich für mich die Welt und die ganze Geschichte sehe, d.h. wie ich sie mir im Kopf ausmale.
Ein ebenfalls sehr sehr und für mich super funktionierender Grund ist allerdings auch das "Eye-Candy" (keine Ahnung wie das Pendant in der Belletristik dazu heißt) - d.h. die simple Erregung die ich beim Lesen (guter) solcher Szenen verspüre. Deswegen eben gerne ausführlich und gut gemacht!
Nachtrag:
Bezüglich der Begrifflichkeiten versuche ich die Geschlechtsorgane einfach nicht zu nennen, denn ähnlich wie steel gibt es da wenig funktionierende Begriffe.
Ich würde es umschreiben im Sinne von "eindringen" oder aber beispielsweise im Sinne von "Seine Männlichkeit" und "ihre Weiblichkeit"
Aber halt deutlich sparsam damit umgehen.
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Patch 1.1.4 in Arbeit...!
Geändert von Daen vom Clan (29.01.2014 um 16:32 Uhr)
Allerdings wurde ja auch schon häufig angeführt, dass Sex als Handlung innerhalb eines literarischen Werkes sich unauffällig in den Gesamtkontext einfügen soll.
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Da sehe ich keinen Widerspruch. Ein prägnanter, direkter Stil zeichnet sich mehr durch das aus, was der Autor weglässt. Kurze Sätze im Verbalstil - Subjekt, Prädikat, Objekt. Mehr Grundeigenschaften zeichnen ihn für mich nicht aus.
Das hier wäre für mich prägnant und direkt:
Zitat
Er schlenderte die Hauptstraße entlang. Die Straßenlaternen beugten sich über ihn, als würden sie ihn verhöhnen. Er dachte an die letzte Stunde bei Gabi im Bett. Er auf ihr, in ihr, dreimal müde eingepflanzt, aber nichts hatte sprießen wollen. Sie strich sich wie mit einem Klappmesser über die Schamlippen und lachte ihn aus. Nie hatte er sich nackter gefühlt.
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Zitat von Daen vom Clan
Bezüglich der Begrifflichkeiten versuche ich die Geschlechtsorgane einfach nicht zu nennen, denn ähnlich wie steel gibt es da wenig funktionierende Begriffe.
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Ja, genau das meinte ich. Lieber nichts benennen, weil es auch einfach besser zur Natur der Sache passt.
Also auch "ja" zu deiner Frage Itaju. Sehe ich definitiv so.
Da sehe ich keinen Widerspruch. Ein prägnanter, direkter Stil zeichnet sich mehr durch das aus, was der Autor weglässt. [...]
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Dann nimm das "prägnant" und "direkt" raus und lass "explizit", "ausschweifend" und/oder hauptsächlich "alles-benennend" stehen. Wie man es aber nennt, ist auch relativ egal. Es gibt Schreibstile, die verlangen, dass mehr ausgeleuchtet wird. Sich dann um Begrifflichkeiten herum drücken zu wollen empfinde ich ebenso als "Zwang" wie den Zwang, alles benennen zu müssen.