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Thema: Sex in Geschichten, Lesen & Schreiben

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  1. #15
    Ich finde Sex ist ein zu fundamental wie gewöhnlicher Bestandteil von Beziehungen als nicht fundamental (und gleichermaßen gewöhnlich) beschrieben zu werden.

    Inhalt sollte dabei den größeren Focus bekommen als die stilistische Ausarbeitung. Letztere ist mir nicht so wichtig, da Worte eh kaum an das Medium Sex herankommen (aus demselben Grund lese ich auch keine Musikkritiken). Ich muss aber zugeben, dass es Autoren gibt, die das Thema besser oder schlechter angehen.

    Oh, noch etwas aus meiner literarischen Mottenkiste. Ein Auszug aus meinem Roman. Sex kommt nicht direkt vor, wird aber thematisiert. Bin auf eure Kommentare gespannt.


    Zitat Zitat
    Obwohl mein Atem immer noch zittert, kehrt mit jedem weiteren Zug etwas Ruhe zwischen meine Rippen zurück. Ela hingegen ist bereits vollständig still. Sie küsst meine Kehle und gleitet mit ihren Finger an meiner Hüften entlang.
    Mit einem Schmatzen trennen sich unsere Körper. Ich falle auf den Rücken und betrachte das Karomuster an der Decke.
    Hat uns das etwas gebracht?
    In der Nähe meiner Schulter findet Ela einen Platz für ihren Kopf. Mit der Rückseite ihres Zeigefingers streicht sie über meine Bartstoppeln.

    Ich habe einmal gehört, dass die Sprache der Eskimos für jede Form von Schnee ein eigenständiges Wort besitzen soll.
    Wäre es nicht schön, wenn es für jede Form von Sex einen eigenständigen Begriff gäbe?
    Man könnte seinen Partner mit einem einzigen Wort fragen, ob man gemeinsam ‚spontanen, ungezwungen Sex’ haben möchte - und der Partner würde dann unter diesem Wort nicht selbstverzehrenden sehnsuchtsvollem Sex’ verstehen. Wenn der eine von ‚verzweifeltem Sex’ spricht, könnte es der andere nicht fälschlicherweise mit ‚schmutzigem Sex’ verwechseln. Niemand könnte ‚Schmusesex’ und ‚Sex, der Ecken und Kanten hat’ durcheinander bringen. Es gäbe keine Missverständnisse mehr und vielleicht würden dann auch Ela und ich über dieses Thema sprechen.

    Die Taschentücher liegen immer noch angebrochen in der obersten Nachtischschublade bereit. Ein Wunder, dass ich noch weiß, wo wir sie aufbewahren.
    Ela verlässt das Zimmer ohne ein Wort. Durch die Zimmerwand dringt das gedämpfte Geräusch von auf ihrer Haut prasselndem Wasser zu meiner Bettkante. Ich rolle das Kondom in Papier ein und lege es auf den Nachtisch.
    Hätten wir eben mal lieber den Film zu Ende geschaut.

    Geändert von Itaju (28.01.2014 um 19:06 Uhr)

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