Oh Gott, neben den ganzen Hochglanzmeinungen von Leuten die sich auskennen, braucht es unbedingt noch die schmutzige Straßenmeinung eines einfachen Konsumenten wie mich:

Ich. mag. Sexszenen!
So einfach wie es klingt. Dabei ist es mir eigentlich vollkommen egal wie sie geschrieben sind, denn mein Kopfkino richtet es sowieso passend für mich an und ein, deswegen stören mich auch Formulierungen eher weniger, bzw. können sogar helfen die Szene für mich zu visualisieren.

Wenn es um eine eher romantische Liebesgeschichte geht, finde ich seichte Formulierungen a'la das von Schattenläufer angesprochen "ihr Busen bebte" absolut in Ordnung.
Bei Sexszenen deren Inhalt der eher raueren Natur zuzuordnen sind, ist "Dirty Talk" beispielsweise absolut passend.

Kurzum: Ich persönlich finde ausformulierte Sexszenen sehr wichtig, weil sie für mich persönlich auch durchaus viel über den Autoren, die Welt und vor allem die Charaktere verraten.
Wenn ich lese wie der rechtschaffen gute Paladin eines Fantasyromans im Bett zum "Tier" wird, dann ist die Figur für mich sofort vielschichtiger, genau wie beispielsweise der fiese Schwarzmagier als behutsamer Liebhaber an Sympathie gewinnt. Außerdem kann gerade so etwas "alltägliches" wie eine Sexszene eben viel über die Welt verraten, beispielsweise über die Art wie beispielsweise Elfen oder Zwerge Sex haben oder wie Sex in einer dystopischen Zukunft funktioniert.

All das klappt bei mir besser mit ausformulierten und gut beschrieben Szenen deutlich besser als mit einer vagen Andeutung.