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Thema: Japanische Publisher / Entwickler - Wer hat euch am stärksten enttäuscht?

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  1. #15
    Zitat Zitat von thickstone Beitrag anzeigen
    Eigentlich haben alle nachgelassen.
    Nicht ganz. Von der alten Garde haben zwar viele enttäuscht, aber einige der kleineren Firmen wie Nippon Ichi Software haben sich eigentlich ganz gut gehalten.



    Meine persönlichen Favoriten des Versagens:

    Capcom:

    Der Capcom-Teil ist sehr viel länger geworden als gedacht, weswegen ich ihn in einen Spoilerkasten gepackt habe. Wer Zeit und Lust hat sich durch Capcoms größten Schnitzer der letzten 8 Jahre zu wühlen, kann den Kasten gerne öffnen:


    tl;dr:

    Von:



    zu:



    und schließlich:




    Konami:

    In der letzten Generation im Konsolen und Handheld-Sektor mehr und mehr irrelevant geworden. Schauen wir uns mal die Zugpferde der Firma an:

    Castlevania:

    Trotz der starken DS-Games, blieben 2D-mäßig nur noch Wii Ware-Spiel Castlevania: The Adventure ReBirth und multplayer-fokusierte Castlevania: Harmony of Despair übrig. Was IGA seit 2010 macht ist unklar, einige vermuten das er zum Hausmeister runtergestuft wurde.* Relativ erfolgreich war der, ebenfalls 2010 erschienende, von dem spanischen Team MercurySteam entwickelte, Reboot der Reihe: Castlevania: Lords of Shadow. Doch auch dieser Reboot blieb nicht ganz ohne Kritik, zwar wurden Gameplay, Soundtrack, Story und Atmosphäre zumeist gelobt, aber eben jene Elemente, gerade von Fans der älteren 2D-Titel, für ihr un-Castlevania-haftigkeit kritisiert. Universelle Kritik gab es meist die schlampige Technik, die Schlieren und eine niedrige Bildrate auf den PS360-Konsolen verursachte. Nach Lords of Shadow folgte dann der 2.5 Teil Mirror of Fate, welcher weniger beliebt ist. Dieses Jahr steht uns noch Lords of Shadow 2 bevor, was aus meiner Sicht einen ziemlich guten Eindruch macht.

    *Den Satz bitte nicht so ernst nehmen.

    Metal Gear Solid:

    Obwohl meiner bescheidenen Meinung nach Metal Gear Solid 4 und Peace Walker storytechnischen Müll darstellen und die Qualtät der Reihe insgesamt sehr stark nachgelassen hat, stellt die Metal Gear-Reihe die stärkste Marke der Firma dar. Der Erfolg dieser Marke scheint aber auch Fluch zu sein, der dafür sorgt das Hideo Kojima, freiwillig oder auch nicht, immer wieder an der Entwicklung eines Metal-Gear beteiligt sein muss. Das Team bei Kojima Productions scheint auch nicht das Talent oder den Willen zu haben ohne Kojima was durchziehen zu können. Metal Gear Solid: Rising ist ein Beispiel dafür das es ohne Kojima nicht vorwärts ging. Als Kojima das erkannt hatte, sich aber selbst mit dem Projekt nicht wirklich befassen wollte, trat er mit Platinum Games in Kontakt, die das Konzept neu definierten und mit Metal Gear Rising: Revengeance, trotz eines engen Terminplans, ein fertiges Spiel zu Stande bringen konnten. Eines der besten rush job-Produkte der letzten Jahre, würde ich sagen. Jedenfalls, der Fokus von Konami ist so stark auf Metal Gear zentriert, dass die Firma von vielen Spielern auch scherzhaft als The Metal Gear Company bezeichnet wird.

    Pro Evolution Soccer:

    Spieler von Fußball-Videospielen scheinen größtenteils der Ansicht zu sein das die Reihe qualitativ nachgelassen habe.

    Silent Hill:

    Das Paradebeispiel von Konami wie man eine Marke ruinieren kann. Nach dem exzellenten zweiten und dritten Teil und dem eher durchwachsenen The Room, welches ursprünglich ein eigenes Spiel darstellte und einfach zu einem Silent Hill umgeformt wurde, wurde das Team rund um die Silent Hill Games still und heimlich aufgelöst. Es folgten mittelmäßige (manche schlechter, manche besser) Spiele, die von externen Entwicklern aus Europa und den USA entwicklelt wurden. Mit jedem veröffentlichten Spiel sank die Populariät des Reihe nach und nach. Im Jahr 2009 kündigte der Langzeit-Komponist der Reihe, Akira Yamaoka an der Konami verlassen würde. Den Tiefpunkt erreichte die Reihe mit der Veröffentlichung der Silent Hill HD Collection, bei der als Basis frühe Beta Version der Teile 2 & 3 herhalten mussten. Die Qualität der HD Collection ist miserabel das diverse Effekte fehlen, regelmäßige Grafik- und Tonfehler aufreten und auch Abstürze an der Tagesordnung. Ein Patch, der für die PS3 Version erschien, aber für die Xbox 360 Version gecancelt wurde, änderte auch nicht viel an der miserablen Qualität der HD Collection. Danach erschien noch Silent Hill: Book of Memories, aber was das mit Silent Hill zu tun haben soll weiß auch keiner...

    Zone of the Enders:

    Ok, ich geb ja zu, nicht unbedingt eines von Konami Systemsellern, aber dennoch erwähnenswert genug. Auch hier hat Konami es mit der HD Collection verbockt. Die von High Voltage Software entwickelte HD Collection war keine Vollkatastrophe wie die Silent Hill HD Collection, hatte aber auch mit Problemen zu Kämpfen. Die Bildrate von Zone of the Enders: The 2nd Runner war alles andere als stabil. Während die der Xbox 360 Version gerade noch akzeptabel war, stellte die der PS3 Version ein sichtbares - stellenweise unter 20-fps - Problem dar. Die Lösung: HexaDrive wurde damit beauftragt einen Patch zu erstellen und sie leisteten eine mehr als gute Arbeit ab. Problem: Konami wollte kein weiteres Geld dafür ausgeben die Xbox 360 Version ebenfalls aufmotzen. Auch hier bleibt der Patch PS3-exklusiv. Na ja, besser als nichts, aber trotzdem ein ziemlich unprofessionelles Verhalten seitens Konami.

    Hudson Soft:

    Konami hat Hudson Soft im Jahre 2011 vollständig aufgekauft, nur um diese ein Jahr später aufzulösen. Muss ich dazu noch mehr sagen?


    Neben Metal Gear, PES und Tanzspielen scheint sich Konami mit Pachislot- und Social bzw. Mobile Games über Wasser zu halten. Über die Zukunft würde ich ähnliches sagen wie über Capcom: Wenig Konsolenspiele, in erste Linie Metal Gear (MGS5 ist derzeit der einzige Titel für PS4 und Xbox One) und PES. Was nach Lords of Shadow 2 mit Castlevania passiert kann ich noch nicht abwägen. Ansonsten würde ich sagen das wir viele Social und Mobile Game erwarten können. Das klassische Marken für Suikoden und Contra benutzt werden erscheint mir gar nicht abwegig. Oh, und Bomberman natürlich.


    Square Enix:

    Hach ja, Square Enix, wohl die unbeliebteste japanische Firma hier im Forum. Für mich aber "nur" auf Platz 3 der Idioten-Firmen. Ich meine, dämliche Ausreden wie "HD Städte sind schwer zu entwickeln" sind nichts neues, sowas gab es schon als "für PAL-Anpassungen reicht der Speicher auf der DVD nicht". Generell gilt das die PR von Square Enix immer noch für Lacher sorgt. Die Kuh mit 1000 Ports zu melken finde ich weniger dramatisch als viele hier,und weder für den Spieler noch für's Geschäft sonderlich schlecht, außer der Port stellt sich als Mist heraus.

    Vorwerfen kann man ihnen aber definitiv ineffiziente Projektplanung: Der Wechsel auf HD ist ihnen sichtlich schwer gefallen. Die Probleme bei der Entwicklung von Crystal Tools sorgten dafür das Final Fantasy XIII mehr als 4 Jahre nach Start der letzten Generation veröffentlicht wurde. Und aus der sogenannten Fabula Nova Crystallis wurde eher die "Lightning Saga". Aus Final Fantasy Versus XIII wurde Final Fantasy XV und aus Final Fantasy Agito XIII wurde Final Fantasy Type-0. Beides Produkte die sich von der XIII-Marke distanzierten... und auch beides Produkte auf die wir immer noch warten. Neben der Qualität von Final Fantasy XIII hat es auch nicht geholfen das Toriyama und die Square Enix PR einem Lightning quasi aufdrängen wollten. Final Fantasy XIV 1.0 war so ein gewaltiger Flop das man mit Final Fantasy XIV: A Realm Reborn das Spiel quasi von neu entwickelte. Jedenfalls hat der Flop von 1.0 in Kombination mit Toriyama Unleashed der Marke "Final Fantasy" einen Kratzer verpasst. Ein Kratzer von dem sich die Marke aber erholen kann.

    Was den Social- und Mobile-Kram Aspekt angeht sind sie sind in Japan quasi die Vorreiter. Interessanterweise haben sie bisher, im Gegensatz zu Capcom und Konami, die langsam aber sicher den Fokus sehr stark in die andere Richtung lenken, aber nicht den alten Markt vergessen. Die DS- und PSP-Veröffentlichungen waren ein guter Mix aus Neuentwicklungen, Ports und Remakes. Auf den Konsolen waren sie RPG-mäßig weniger Stark vertreten, abseits von Final Fantasy gab es Spiele wie The Last Remnant, Nier etc.

    Unter den schlaueren Aktionen dürfte wohl der Kauf von Eidos sein, mit denen sich Square Enix einige gute Marken sichern konnten. Doch nicht nur die Marken, sondern auch der Umstand das man den Eidos-Anteil weitgehend intakt gelassen hat haben sich nicht als Nachteil erwiesen. Den Erwerb von Sleeping Dogs kann man ihnen auch positiv zurechnen.

    Wie es mit Square Enix weitergehen wird muss man abwarten. Die Meldung das Yosuke Matsuda als neuer CEO diverse Projekte (darunter auch ein neues, fast fertiges Reboot zu Legacy of Kain und ein von Eidos Montreal entwickeltes Hitman) bei Square Enix gecancelt habe und der Umstand das man mit Nosgoth ein Multiplayer-zentriertes Free-to-Play Spiel veröffentlichen will, erwecken nicht gerade viel Vertrauen.


    Andere:

    Atlus - Genauer Atlus USA, hat während der Zeit als Unterfirma der Index Corp. mit der Veröffentlichung von Exoten in den USA nachgelassen. Besonders negativ zu nennen wäre da noch das Region Lock-Fiasko und die lange Wartezeit der PAL-Version von Persona 4 Arena. Letztes Jahr wurden sie von Sega aufgekauft. Ob man das positiv oder negativ bewerten soll kann man noch nicht sagen. Aber hey, immerhin wurde Persona 5 für die PS3 angekündigt.

    Namco Bandai - Die fragwürdigen DLC-Taktiken am Anfang der Generation sind etwas woran ich mich noch erinnere. Richtig mies war allerdings die Situation um Soul Calibur V. Ca. 4 Jahre nach Teil 4 erschien 2012 dann endlich Soul Calibur V das zwar das beste Gameplay seit Teil 2 aufweisen, aber an Umfang so arm war das selbst Soul Blade auf der alten PlayStation mehr Spielmodi bieten kann. Das Gameplay, ist wie gesagt super, auch der Online Modus läuft. Problem ist nur das es außer dem Online Modus, nur einen crappigen Story Modus, einen Trainingsmodus, Zufallskämpfe und den Creata-a-Soul Modus gibt. Der Creata-a-Soul Modus ist ansich eine feine Sache und bietet in Teil 5 viele Optionen. Blöd nur das bei der Programmierung teilweise verschlafen wurde die Rüstungs teile auch korrekt an den Körper anzupassen. Die DLC-Taktik ist auch ziemlich behämmert, behämmert insofern das in den letzten beiden Updates noch Teile und Rüstungen versteckt liegen, die man bis Heute nicht erwerben kann. Der Grund? Namco hat einfach den Post-Release Support frühzeitig eingestellt. Ein Umstand der höchst ironisch erscheint, da Namco einer Spitzenreiter in Sachen DLC-Abzocke ist. Der größte Hammer war jedoch als Daishi Odashima in einem Interview zugab das der Storymodus des Spiels nur zu 25% fertiggestellt sein und ursprünglich jeder Charakter spielbar sein sollte. Da frage ich mich doch ernsthaft warum Scamco nicht noch, ganz Capcom-mäßig, eine Super-/Hyper-/Ultra-Version nachgeschoben hat.

    Nintendo - Über die Qualität der Software kann man nicht meckern. Sie haben für die Wii so ziemlich erstklassige Spiele entwickelt und rausgebracht. Der Junk in Form von Metroid: Other M stellt die Ausnahme dar, wobei das auf den Schwachsinn von Yoshio Sakamoto zurückzuführen ist. Der wirklich große Fehler war das sie die Probleme der Konkurrenz und Mitentwickler, in ihrem eigenen Land ignoriert, haben. Ich meine wenn ich lesen muss das man bei der Umstellung auf HD Probleme hatte - in dem Jahren 2010 bis 2012 wohlgemerkt - dann frage mich ob die ganze Firma in den Jahren von 2005 bis 2012 geschlafen hat. Für die Missachtung des Marktes und das Ignorieren der Probleme der japanischen Studios, zahlen sie jetzt die Quittung.

    Sega - The Sonic Company war eher durchwachsen. Der Deal mit Platinum Games war eine feine Sache, da so Perlen wie Bayonetta und Vanquish zustande kamen. Weniger gut war die heimliche Stoppung, der sich noch in der Entwicklung befindlichen PS360 Versionen von Bayonetta 2 was zum späteren Wii U-Fiasko seitens uninformierter Fans und dämlichen Fanboys führte. Cool waren diverse "Experimente" wie beispielsweise das von Tri-Ace entwickelte Resonance of Fate oder das vom Yakuza Team entwickelte Binary Domain. Leider war Sega aber irgendwann 2012 der Meinung das sich all die coolen "Experimente" mies verkauft haben, ohne Berücksichtigung das man zero Marketing und dämliche Release-Fenster ausgewählte hatte. Das führte dazu das man bei Sega zu der Meinung kam den Output der Westveröffentlichungen hauptsächlich auf Sonic, Total War, Company of Heroes und Aliens fokusieren zu müssen. Was also im Klartext heißt: "No more Yakuza, guys!"

    Tecmo-Koei - Eher der Tecmo Anteil, speziell Team Ninja. Und auch hier geht es mal wieder um einen Rush job, der zwar eines besten Spiele im Genre darstellt, aber noch besser hätte werden können. Hätte der damalige CEO von Tecmo nicht 2008 Tomonobu Itagaki um seine Bezahlung betrogen, hätte Ninja Gaiden II eine längere Entwicklungszeit gehabt und wäre weniger von technischen Problemen und einigen unbalancierten Begegnungen auf den höheren Schwierigkeitsgraden geplagt gewesen. Jedenfalls hat das Fiasko nicht nur für einen ungschliffenen Diamanten gesorgt, sondern auch dafür das Itagaki auch mit der halben Belegschaft von Team Ninja abgehauen war. Zurück blieb die andere Hälfte, die dann von Yosuke Hayashi geleitet wurde. Yosuke Hayashi war das Genie das uns 2012 das "Meisterwerk" in Form von Ninja Gaiden 3 bescherte. Als ehemaligen Protegé von Itagaki hatte man besseres von Hayashi erwartet, aber das Spiel entpuppte sich, sowohl in technischer auch als in spielerischer Sicht, als eines der schlechtesten Spiele des Genres. Von den absurden DLC-Praktiken will ich gar nicht erst Anfangen. Ninja Gaiden 3 war das Spiel das der Marke einen ziemlich deftigen Schaden verpasst hat. Monate nach dem Release herrschte Totenstille. Doch dann wurde Schadensbegrenzung betrieben: Hayashi zeigte Reue, gab Entschuldigungen und gelobte Besserung. Mit Ninja Gaiden 3: Razor's Edge wurde Ende 2012 auf der Wii U und 2013 auf den PS360-Konsolen ein deutlich verbessertes NG3 geschaffen. Die Story ist zwar selbt für NG-Verhältnisse immer noch Murks¹⁰, aber das Gameplay bewegt sich, zumindest meist, wieder auf NGII-Niveau und die Bildrate bleibt diesmal sauber. Und obwohl Razor's Edge vieles wieder gut gemacht, konnte es den Schaden den NG3 hinterlies nie so wirklich wieder gut machen. Ich hab schon viele Kommentare von Spielern gesehen die Razor's Edge nicht einmal eine Chance geben wollten, weil die Erstversion so eine grottige Erfahrung war. Die Reihe scheint es aber wohl noch nicht gekillt zu haben, denn Hayashi bestätigte bereits das Ninja Gaiden 4 in der Entwicklung sei. Sieht so aus als müssten Hayashi und sein Team sich dafür so richtig ins Zeug legen. Ich zumindest wünsche denen und uns viel Glück dabei das Ninja Gaiden 4 erstklassig wird.

    Geändert von Master (05.06.2014 um 22:41 Uhr)

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