Sooo, hier komme ich wie versprochen mit meinen Eindrücken zum Spiel und ich sage gleich vorweg, dass Agoraphobia aus meiner persönlichen Sicht sich durchaus zu den besten RPG Maker-Games der Horrorgenre dazuzählen darf. Natürlich sind mir einige Sachen nicht ganz klar bzw. habe ich einige offene Fragen, die mir hoffentlich noch beantwortet werden,
aber das ändert nichts an der Qualität des Spiels. An entsprechenden Stellen werde ich ne Spoilerklappe einsetzen, damit potenzielle Newbies nicht enttäuscht werden. Zudem erwähne ich, dass ich das ganze Spiel über mit In Ear-Hörern gezockt habe.
Das! War! Geil!
Positiv aufgefallen ist mir unter anderem, dass es zu den Spielen gehört, die kein wirkliches KS besitzen.
Ich finde, dass es sowas durchaus ruhig öfters geben kann, aber ich bin ja sowieso schon einer, der sich für den Plot entscheidet, wenn er zwischen Plot und Kampf wählen müsste.
Hier gehts auch schon weiter: Ich fand den Plot wirklich packend erzählt, zumindest für den Teil, den ich durch habe
(fünftes Ende von sieben möglichen) . Man kann sagen, dass ich durch das Game eine Art Faible für psychological Horrors für mich entdecken konnte, vor allem, da ich speziell zu Beginn nie wirklich wusste, was nun echt und nicht echt war.
Und nun ein Punkt, den ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehen konnte: Aufmerksam, wie ich nun mal bin, habe ich mich mal ein bisschen durch den Thread hier gewühlt und bis heute nicht verstanden, was nun am Lichtsucher oder Schattenläufer genau lächerlich sein sollte. Da hats wohl einfach User
(Kein Kommentar!) gegeben, die ihre wertvolle Lebenszeit damit verschwendet haben, ein fabelhaftes Projekt mehr oder weniger in den Dreck zu ziehen. Ich fand diese schauderhaften...
Dinger ...zu keinem Zeitpunkt komisch, im Gegenteil. Gerade sie waren es doch, die mich haben an die Decke steigen lassen.
Ich habe aber irgendwie schon erwartet, dass das ganze Haus ein einziger böser Traum sein musste und als ich dann das Wrack vom Auto im Flur gesehen habe, war mir klar: Fiona - Autounfall - Trauma - Koma - und so weiter.
Dann hast du, Räbbit, es geschafft, in absolut jedem Moment eine Gänsehaut-Atmosphäre zu zaubern. Sei es mit Lichteffekten, Schockmomenten oder der einfach übel genialen Musik. I
ch stell in dieser Hinsicht zumindest dein Spiel auf einer Stufe mit der Sternenkind-Saga. Die Ausrichtung der Tracks ist zwar in größeren Teilen ganz anders, mehr beklemmend, weniger episch, aber das ist mir worscht.
Es geht mir ja
darum, die Atmosphäre aufrecht zu erhalten , in einigen Schlüsselszenen oder Abschnitten
und das schafft dieses Spiel hier genauso gut wie SKS und damit haben diese beiden Spiele (Vielleicht noch UiD und IRdH miteinbezogen)
absoluten Raritätswert. Der
"lächerliche" Schattenläufer oder die
"fressende...Seifenblase" ist dabei eine Sache.
Die Atmosphäre eine Andere. Du könntest jede menge Scheiße mappen oder der Fiona nen Schnauzer verpassen, die Atmosphäre mit ihren genialen Tracks bleibt bestehen!
Sooo, trotzdem wirft es mir an einigen Stellen Fragen auf bzw. habe ich hier und da gewisse Einwände:
~ Sowohl der Lichtsucher als auch der Schattenläufer könnten ruhig ein klitzeklein wenig langsamer oder verzögerter programmiert sein. Wenn die jeweils einmal aufgetaucht sind, habe ich mir die Zähne ausgebissen, um entwischen zu können.
Besonders am Schluss, als ich den "Baum" (?) verbrennen musste und mich beide verfolgten (11 geschlagene Versuche).
~ Ich hatte ja das fünfte Ende, also das, in dem sowohl die Tante als auch der Diener stirbt. Also ist Margaret theoretisch erst gestorben, als sie sich die Pulsadern aufschnitt? Mir hat hier so ein bisschen gefehlt, warum sie sich die Pulsadern aufschnitt. Demzufolge war sie im Kaminzimmer davor (bevor der Schattenläufer sich das erste Mal zeigte) gar nicht "richtig" tot, sondern Fiona phantasierte nur...?
~ Klingt jetzt etwas blöd, die Frage...Aber man hat ja im Spiel...also...im Traum selber zahlreiche Möglichkeiten, durch Mord oder die beiden "Verfolger" zu sterben. Kann man das quasi so sehen, dass ein mögliches Game Over im Umkehrschluss dazu führt, dass sie im Krankenhaus "klinisch tot" ist? Oder ist das einfach nur Interpretationsspielraum, welches beim Spieler überlassen bleibt?
~ Im Hauptkorridor im Erdgeschoss bekommt man ja die Möglichkeit, nach draußen zu fliehen. Ich habe die Option aber nie angewählt, weil ich Angst hatte, dadurch irgendwie ein schlechtes Ende zu bekommen (Erfahrungen durch Alice, danke Kelven! -.-
). Bekommt man da tatsächlich ein schlechtes Ende oder stirbt man dabei?
~ Zu guter Letzt: Es heißt, wenn man den gleichen Albtraum drei mal durchlebt, bekommt man das "wahre" Ende, also Ende 7. Was genau ist mit "gleicher Albtraum" gemeint? Dass man sich in Agoraphobia zwei weitere Male im Spielverlauf so verhalten muss, wie beim ersten Mal? Oder was völlig anderes? Würde gerade die Frage sehr gern beantwortet haben, weil ich nicht wie sonst oftmals der Fall, gleich das wahre Ende gespoilert haben will.
So, das wäre dann alles. Danke, Räbbit, für dieses geile Spiel! Ich hoffe, du bringst irgendwann noch mal in dieser Richtung ein Spiel heraus.^^
Liebe Grüße und einen schönen Abend noch - Haudrauf!