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Thema: now watching / now reading

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Some good shit! (in der App)


    Centuria



    Dark Fantasy, nach fünf Kapiteln noch irgendwo zwischen generisch und interessant, aber durchaus einen Blick wert. Der Zeichenstil ist regelrecht nostalgisch, wenn auch ein wenig amateurhaft. Höhepunkte sind bisher auf jeden Fall die Horror-Momente, und ich bin durchaus gespannt, wo es noch hingeht. Die Erzählstruktur verdient auch eine Erwähnung, weil sie definitiv nicht ganz gewöhnlich ist. Vielleicht etwas abwarten!


    Ghost Fixers



    Now THIS ...! Von Anfang an einwandfreier Shonen, mit einem coolen Konzept, ordentlich sympathischen, kratzbürstigen Hauptfiguren und vor allem: Schon nach 6 Kapiteln WIRKLICH einfallsreichen Begegnungen! (Ich will es nicht mal "Kämpfe" nennen, weil es bisher wirklich immer darüber hinausgeht. ) Ich hoffe, es driftet nicht zu sehr in den generischeren Battle-Teil des Genres ab, dann wird es ein richtiger Hit.


    Goze Hotaru sieht tatsächlich gut aus, konnte mich aber auch nach ein paar Kapiteln überhaupt nicht catchen. Intellektuell könnte ich mir hier definitiv Interesse herbeireden, aber in der Praxis interessiert es mich beim Lesen einfach überhaupt nicht. Schade!


    Kyokuto Necromance hat Potenzial, und ich mag das Design. Sind aber erst zwei Kapitel.

  2. #2


    Digimon Adventure 02: The Beginning

    Hat mir leider nicht so sehr gefallen wie Kizuna, unter anderem weil es hier einen gewaltigen Retcon gibt der die komplette Adventure Reihe umfasst und die Story von Tri ignoriert. Da hier ein Junge namens Lui der allererste Auserwählte ist und ein Digimon erhalten hat das Wünsche erfüllen kann, was laut dessen Aussage zur Erschaffung aller anderen Auserwählten geführt hat, als Freunde für Lui die er vor den Ereignissen dieses Films allerdings nie getroffen hat. Der Film versucht zwar vage darin zu sein ob das tatsächlich der Wahrheit entspricht, aber da nach der Vernichtung dieses Digimon alle Digivices verschwinden, muss ja irgendwas wahres dran sein.

    Obwohl es ein Adventure 02 Film sein soll, dienen dessen Charaktere außerdem nur als Support für einen komplett neuen Charakter dessen Hintergrundgeschichte einiges an Screentime einnimmt. Die ist zwar abgefuckt und hat Nightmare Fuel zu bieten (da seine Eltern irgendwann quasi nur noch Fleischpuppen waren die von seinem Digimon kontrolliert wurden), aber es wäre schön gewesen wenn man auch nur irgendwas darüber erfahren hätte was die 02 Charaktere in all den Jahren gemacht haben. Stattdessen hören sie sich nur die Hintergrundgeschichte an, diskutieren darüber was getan werden muss, und danach geht es direkt ins Finale, das aus einem einzigen Kampf besteht (dem einzigen im ganzen Film, auch wenn es zwischendurch eine kurze Flashback Pause gibt), der sich kürzer anfühlt als alle Digitations Sequenzen zusammengenommen. Abgesehen von wiederverwendeten Songs aus der Serie hat der Soundtrack außerdem nichts zu bieten.

    Wenn man über die Probleme hinwegsehen kann ist der Film zwar ganz okay, aber nochmal würde ich den nicht sehen wollen.

    Geändert von ~Jack~ (05.06.2024 um 00:28 Uhr)

  3. #3
    Inio Asanos Dead Dead Demon's Dededede Destruction ist in meinen Augen nach Oyasumi Punpun, was einer meiner liebsten drei Mangaserien aller Zeiten ist, sein zweites, großes Werk, das mittlerweile einfach nur atemberaubend ist. Ich habe gerade Band 11 (Von 12) fertig gelesen und kann das Finale wirklich kaum erwarten. Die Serie vermischt so viele Genres, ist über weite Teile nur Slice of Life, und hat auf der Strecke viele Schwächen und später sogar einige potentielle Trainwreck-Momente, die aber mit dieser intelligenten, zauberhaften Art Asanos am Ende doch irgendwie alle zusammenkommen und rückblickend Sinn ergeben.

    Band 11 war zeichnerisch im Mangamedium seit langer, langer Zeit das Beeindruckendste und Verstörendste, das ich gesehen und in Händen gehalten habe, und eines dewr Kapitel ist visuell jetzt schon in meiner absoluten Hall of Fame. Aus Spoilergründen (Falls das hier jemand liest lol) schreibe ich dazu nichts Genaueres, aber ich habe gezeichnet vermutlich noch nie eine so authentische, verstörende, langgezogene, detaillierte und luftabschnürende Darstellung des Großereignisses X gesehen wie hier. Mann.

    Es ist irgendwie bedauerlich und dann aber doch komplett in-character für Asano, dass man sich, salopp gesprochen, durch 7-8 Bände 'Slice of Life but not really and in distressing' ''''quälen''' muss um zu so etwas komplett außergewöhnlichem, etwas auf jeder Ebene spannendem und medium-ausreizenden zu kommen. Aber so war es bei Punpun ja exakt auch, wobei die Reihe da eigentlich von Band 1 an komplett konsequent und gleich im Gefühl war, aber die letzten paar Bände hat man trotzdem nicht kommen sehen.


    Definitiv mein Lieblingsautor in Japan.

  4. #4
    Oyasumi Punpun mochte ich schon ziemlich gerne. Was Du zu DDDDD schreibst klingt auch ganz gut, nehms wohl auch mal auf meine immer länger werdende "To Read"-Liste



    A Place Further Than the Universe
    Ein klares Beispiel dafür, wie mächtig ein starker Titel sein kann. "A Place Further Than the Universe" ist einprägsam, inspirierend und regt zum Nachdenken an. Etwas, wovon sich neuere Shows, die einfach die eigene Zusammenfassung als Titel nehmen, mal was abschneiden könnten. Denn nicht umsonst geisterte diese Show mir im Hinterkopf rum, auch wenn CGDCT echt nicht so mein Ding ist. Dazu noch das zu moe-mäßige Charakterdesign, was ne Kombo ist, aus der ich das lange nicht angerührt habe. Obwohl man ja immer Gutes dazu hört. Nun, hatte gelesen, dass ein paar Leute, die bei Girls Band Cry mitarbeiten, auch hieran gewerkelt haben, was mir irgendwie den Anstoß gab.

    Was beide Shows definitiv gemein haben – neben der Truppe aus Mädels – ist das Grundthema, dass man das Leben in die eigene Hand nimmt, sich fühlen will, dass man Kontrolle hat. Und ja, wenn es um Themen geht, ist A Place Further Than the Universe ziemlich stark. Insbesondere, was die erste Hälfte angeht. Aus dem alltäglichen Trott rauskommen, sich etwas beweisen, aus der Beengung entkommen, von anderen emanzipieren – klingt fast schon wie midlife Crisis, aber auch essenzielle Themen für Teenager. Zusammen mit dem Gefühl eines Abschieds ins Ungewisse, dieses Aufbruchsgefühl, das fängt die Show hammergut ein. Von den anfänglichen Plänen, die wie Irrsinn klingen, darüber, dass es immer konkreter wird und damit auch die Anspannung steigt und schließlich die Verabschiedung von dem "vorherigen" Leben, es wird alles ziemlich gut verkauft. Der letzte Punkt mag dramatisch klingen, aber man kann eine Reise in eine unwirtliche Gegend wie die Antarktis schon als sowas interpretieren – insbesondere für Teenager, für die das eventuell sogar die erste große Reise des Lebens ist. Ähnlich zum Titel ist der Anime damit auch durchaus inspirierend und regt an, gegebenenfalls vielleicht einfach mal zu machen, statt zu zögern und zu zerreden.

    Bevor ich nun Sachen zerrede (), die vielen Leuten sicher nicht so wichtig sind (gerade wenn man das für CGDCT schaut, was ich nicht tue^^), noch ein paar weitere der starken Aspekte. Die Charaktere sind grundsympathisch und ich konnte prinzipiell mit den Motivationen mitgehen. Mari will aus ihrem Trott ausbrechen und etwas unvergessliches in ihrer Jugend tun, Shirase will den Spuren ihrer verschollenen Mutter folgen, Hinata will einfach vor ihrem alten Leben weglaufen und Yuzuki... hat es als Job und möchte Kontakte finden, weil sie als Teenager Idol eher isoliert ist. Am unterhaltsamsten fand ich Hinata und Shirase, welche quasi zwei Enden von nem Spektrum sind. Wie sich das für CGDCT Shows gehört ist das Drama eher dazu da, dass sie sich gegenseitig danach bestätigen und bekräftigen. Was im Prinzip zum Grundtenor passt: Selbst sowas Wahnwitziges wie zu der Antarktis zu kommen schafft man, wenn man Leute hat, auf die man sich verlassen kann. Und man wächst auch definitiv durch diese Erlebnisse zusammen – so sehr, dass man sich durchaus als Freunde betrachten kann. Auch die Comedy ist an manchen Stellen gut – wenn man CGDCT mag ist sie vielleicht sogar ziemlich stark. Die Chemie der Charaktere kommt auf jeden Fall gut durch. Auch die Animationen sind stark. Das merkt man vor allem bei der ziemlich bekannten Verfolgungsszene aus Episode 2, welche vielen Actionserien die Show stiehlt. Und bildgewaltig ist es auf jeden Fall auch, wenn es um die Szenerien, die Antarktis, die Schiffe, etc. geht. Auch enthält sie viele interessante Details zu der Antarktis und zu den Reisen dahin.

    Leider ist auch viel gefüllt von "glücklichen Zufällen", "conveniences" und... dass man manches einfach nicht zeigt. Wenn man also nen Anime sehen will, der die Härten der Antarktis präsentiert, so ist es das hier nicht. Ich denke, das will das Zielpublikum auch gar nicht in dem Ausmaß sehen. Denn eine der Schlüsselfragen am Anfang ist ja: Wie schaffen es die vier Teenager bei ner Antarktisexpedition anzuheuern und wie bereiten sie sich drauf vor? Die Antworten: Glück und gar nicht. Im Prinzip gehen die Mädels so auf ne semi Scamfahrt, bei dem nicht mal die Organisatoren wissen, ob das wirklich alles funktionieren wird. Sie sind unterbemannt und haben wenige Ressourcen. Klar, was ist Aufsichspflicht, nehmen wir doch einfach noch mal vier Teenager mit! Weil da ein Idol dabei ist, die da ne Reportage macht (ist ihre Agency eine dieser Black Companies, die sie in den potenziellen Tod schicken will?). Also die Gefahren der Antarktis werden hier irgendwo runtergespielt. Auch wird überhaupt nicht gezeigt, inwiefern die Eltern überzeugt werden mussten, ihre Kinder loszuschicken.

    Ich vermute, dass Gefahr nie eine wirkliche Priorität war. Aber für mich ist das einer der größten Kritikpunkte an der Show: Die Antarktis und der Tripp dahin fühlen sich nicht ansatzweise so rau an, wie es sein sollte. Klar, die Mädels kotzen sich n paar Tage die Eingeweide aus dem Leib. Aber danach ists eigentlich ganz fluffig. Sie trainieren nicht mal großartig, obwohl das sogar ein paar Mal angesprochen wird. Ich meine, sowas hätte man ja als Vorbereitung auf die Reise machen können (müssen?!), aber die fangen dann auf der Überfahrt am Schiff an ein wenig zu laufen. Ich würde ja erwarten, dass man vor so nem Tripp nen Gesundheitscheck kriegt, weil es für untrainierte Leute echt gefährlich sein könnte. Aber eh, ist wohl hier nicht

    Wie man an den letzten beiden Abschnitten sieht, nimmt die Show schon viele Shortcuts um Erklärungen zu vermeiden, die das Setting realistischer machen könnten und den einfachen Weg zu nehmen. Und im gleichen Zug wird in der Antarktis dann einige Zeit für relativ unnötiges Charkterdrama verschwendet (auch von Nebencharakteren, die wirklich eher irrelevant sind), was aus den Vergangenheiten der Charaktere kommt. Wenn eigentlich die harsche Umgebung für die Spannung sorgen sollte. Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass mehr die Antarktis der "Star" des letzten Drittels wird, aber ich denke hier geht mein Wunsch auch wieder an dem vom Zielpublikum vorbei, welches lieber die Interaktionen der Mädels sehen möchte. Man hätte die Nachricht IMO effektiver machen können, wenn die Reise tatsächlich ne gewisse spürbare Gefahr gehabt hätte. Insbesondere, weil Shirase auch noch ne Abschlussrede hält, die an Sachen appelliert, die so in der Show nicht stark vertreten waren, man sich aber durchaus vorstellen kann, dass sie in einem realen Tripp in die Antarktis passieren würden.

    Das wars dann aber auch mit den großen Kritikpunkten. Die Show hat sehr viel, was ich als sinnvoll und inspirierend ansehen würde und die großen Momente punkten dann auch durchaus. Gerade der Aufbruch zum Ort, an dem Shirases Mutter das letzte Mal lebend gesehen wurde, hat ein Gefühl der Entgültigkeit. Ich mochte auch, dass ihre Mutter nicht mehr lebt. Einerseits hätte man nach vielen Jahren in der Antarktis da schon hart bullshitten müssen, andererseits macht es die Nachricht stärker: Shirase ist gewachsen, von ihren kindlichen Träumen ihre Mutter in der Antarktis zu treffen hin dazu, dass sie nun mit der Realität konfrontiert ist und sie überwinden kann. Sie hat einen entgültigen Abschluss gefunden. Und Freunde, welche sie auf dem Weg begleiten. Auch fühlt sich die Abreise von der Antarktis dann auch so entgültig an wie die vorherige Abreise von daheim, auch wenn alle bekundigen, wieder herkommen zu wollen. Das Ende der Show hat mich auf jeden Fall berührt und habe es in keinster Weise bereut, es angeschaut zu haben. Auch wenn die Gefahr nicht unbedingt groß ist, ist es trotzdem eine starke Reiseshow. Es ist auch eine der Shows, die einem einiges zum Denken gibt, wenn man sich darauf einlassen möchte und nicht komplett an den Sachen hängenbleibt, die nicht gut gelöst sind.

    Spannen wir noch mal den Bogen zum Titel. Effektiv ist die Antarktis, insbesondere wenn man es aus der Perspektive von Schülern sieht, ein Ziel, was so unrealistisch klingt, wie zum Mond zu fliegen. Beide wirken wie absolut surreale Ziele. Gleichzeitig sieht man aber die Sterne jede Nacht (ok, nicht in Städten wegen Lichtverschmutzung *g *), was sie vielleicht sogar verständlicher und greifbarer macht. Es sind auch Ziele, die ein Entgültigkeitsgefühl vermitteln, weil sich die Realitäten von unserer so sehr unterscheiden. Es sind beides Orte, wo unsere (gesellschaftlichen) Regeln nicht mehr gelten, wo sich die Normen ändern. Es drückt dann auch das Ausbrechen aus allen unserer Konventionen aus. Aus Shirases Perspektive ist die Antarktis der letzte Ort, an dem ihre Mutter verweilt hat. Da diese tot ist, ist der Ort, an dem sie nun ist, weiter entfernt als das Universum.


    Geändert von Sylverthas (17.06.2024 um 22:51 Uhr)

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