Die verlinkte Rezension (bzw. selbst betitelte Analyse) hat doch zu 90% die Prämisse, dass Samus durch Other M für 'die Herabwürdigung des weiblichen Geschlechts herhalten' muss und ja, das finde ich allerdings lächerlich. Daneben noch die völlig theatralische Ausdrucksweise. Ich kann mir halt schlecht vorstellen, dass es das ist, was die Writer damit bezwecken wollen. Man kann genau so kulturelle Differenzen, generell schlechtes Writing oder das Bedürfnis eine 'verletzliche Frau' darstellen zu wollen als Gründe für den Charakterwechsel nehmen. Oder all das in Kombination. Per se halte ich eine 'verletzliche Frau' an sich noch nicht für eine negative Darstellung von Frauen im Allgemeinen. Für mich war es der Versuch der Writer, in die Serie n bisschen Soap Opera und Drama zu bringen, der für die meisten Fans eher nach hinten losging. Daraus eine Feminismus-Debatte anzetteln zu wollen halte ich für etwas über-sensibel.
Bezüglich der Charakterisierung stimme ich euch schon zu, dass in den alten Spielen durch den Fokus auf das Gameplay viel indirekte Charakterisierung vorhanden war. Aber für mich zählt das nicht sooo richtig. Soll ich jetzt auch Frogger bestimmte Carakteristika zuschreiben, weil er todesmutig über die Straße springt? Für mich ist Samus vor Other M mehr ein Avatar, halbwegs vergleichbar mit stummen Protagonisten in JRPGs. Ich frage mich wirklich, ob die Writer sich gedacht haben 'Joa, wir machen jetzt mal 'ne richtige Badass-Frau!' oder ob der von euch beschriebene Charakter nicht mehr oder weniger ein Zufallsprodukt ist. Ich meine sogar mal gelesen zu haben, dass Samus eher des Shock Values wegen eine Frau geworden ist.