Du klingst für mich wie so ein fleißiger Student
Hihi, du hast mich erwischt 
(mit denen ich mich leider gar nicht identifizieren kann

), der für alles ne Liste macht und Lernpläne erstellt usw.
(Das ist ja generell sogar schon ein reales Problem bei mir, nicht nur beim makern - sollte besser niemanden erzählen, dass ich sogar Pläne hab mit dem was ich die nächsten 6 Monate esse @.@) An sich ist das ja etwas Gutes, nur sollte man eben für sich selbst herausfinden, ab welchem Grad an Planung und Korrektheit man überfordert ist.
Erst einmal: Makerpausen macht hier glaube ich jeder. Das ist ganz normal. Man kann einfach nicht jeden Tag kreativ sein. Und auch nicht immer jeden zweiten Tag. Manchmal kann man halt nur 1x im Monat kreativ sein, wenn die Power fehlt. Das ist nichts Schlimmes und man sollte sich davon nicht unter Druck setzen lassen. Vielmehr kann man in solchen Phasen neue Energie tanken für's Weitermachen. Meine letzte Makerpause zog sich über ein ganzes Jahr, aber ich wusste ganz genau, dass es irgendwann weitergeht und es dann umso besser fluppen wird. Wenn du eine Pause brauchst, dann nimm dir eine. Klar, dann geht es mit deinem Spiel nicht weiter. Na und? Wer wird dich dafür verklagen? Dein Gewissen? Deine Kreativität? Dann sollen die halt mal den Mund halten. Schalt ab und mach was was dir Spaß macht. Sammle Ideen. Gute Spiele entstehen nur dann, wenn der Macher Lust auf sein Spiel hat und das merkt man als Spieler sehr deutlich, finde ich.
Pausen hatte ich auch schon seeehr viele. Welche die sich über Monaten zogen oder auch über ein Jahr. Aber dass ich momentan keine Lust hab, ist nicht der Fall. Ich mach das ja auch nur, weil es Spass macht. Aber ein bisschen Fortschritt wär auch nicht verkehrt.
Desweiteren möchte ich mal schildern, wie ich meine Projekte plane. Vielleicht hilft dir das ja weiter, denn anfangs hatte ich ähnliche Schwierigkeiten wie du. Du bist im Kopf einfach zu weit und wirst dementsprechend immer mit dem letztendlich Erschaffenen/Spielbaren im Vergleich zu dem, was in deinem Kopf bereits existiert, hinterherliegen. Das kann auf Dauer frustrierend sein.
Das stimmt leider ...
Beginne ich ein Projekt, weiß ich zunächst einmal den Anfang und das Ende der Story. Jetzt überlege ich mir, welcher Art das Spiel bzw. das Gameplay sein wird. Dann makere ich. Und tatsächlich habe ich für mich selbst herausgefunden, dass mir das Makern auf die Art und Weise viel mehr Spaß bereitet, als wenn ich bereits Skizzenbücher und DinA3-Blöcke vollgekrizzelt habe mit Ideen, Features, Plänen usw. für das Spiel. Letztendlich ist das nichts als ein Arbeiten nach Plan, was mir persönlich nicht gefällt. Damit kam ich nicht klar und es endete wie bei dir.
Was an "ungeplantem" Makern Spaß macht, ist, dass man sich selbst überrascht und man auch selbst nicht immer weiß, was als nächstes kommen wird. Das macht den ganzen Schaffungsprozess viel spannender. Damit will ich jetzt keineswegs dazu raten, einfach loszumakern. Man muss einfach das richtige Maß an Planung und Spontanität entwickeln. Ich glaube in deinem Fall überwiegt der gedankliche Prozess dem praktischen Schaffensprozess zu stark.
Ich hatte schon einige andere Projekte angefangen, vor diesen 7 Jahren. Aber genau diese wurden nichts, weil ich drauf losgemakert hab und nichts geplant habe. Generell bin ich ja zufrieden, dass zumindest die komplette Story feststeht und ich mir darüber nicht mehr den Kopf zerbrechen muss.
Meine Projekte früher, waren um einiges komplizierter und aufwändiger.
Dieses Spiel hab ich damals ja nur angefangen, weil ich was einfaches wollte. Ich hätt noch ca 20 andere Spielideen, wovon einige auch schon recht ausgereift waren, aber alle noch viel weniger realisierbar Allein schon dass mein jetziges Spiel in einer Fantasywelt spielt, habe ich nur gewählt, weil es leichter wegen den Ressourchen realisierbar ist. Mir hat mein eigenes Spiel anfangs überhaupt nicht gefallen. Es steckt eigentlich nur eine simple Idee hinter der Story - es war nur die Idee, dass die Hauptfigur sein Leben lang in ein Kloster eingesperrt war und dann befreit wurde und daraus ist eigentlich was grossartiges geworden. Trotzdem komm ich null weiter...
Dann nimm halt einen, der dir gefällt, aber bloß nicht alle hundert! Wenn man mutig ist, kann man auch noch 1-2 weitere hinzuziehen, aber dann muss man schauen, dass es noch zur Gesamteinrichtung passt.
Aber ich muss trotzdem erst mal alle hundert durchschauen^^
Jedenfalls motiviert beim Makern letztendlich auch der sichtbare Fortschritt des eigenen Projekts. Auch wenn es hart für dich ist, versuche dich von geplanten Dingen zu trennen. mit denen du überfordert bist. Wenn du dir so viel für ein Projekt vornimmst und alles gut durchplanst, wirst du so schnell leider keinen Fortschritt erleben und dann bedarf es einem bombigen Durchhaltevermögen, das Projekt zu Ende zu bringen. Auch wenn du dein Projekt lieb gewonnen hast: Du wirst sehen, dass du ebenso ein Projekt lieben lernen kannst, das weniger aufwendig ist, dafür aber Ergebnisse vorzeigen kann. Was ich damit sagen will: Nicht gleich den ganzen Kuchen essen, sondern lieber erstmal ein Stückchen herausschneiden. Also, guten Appetit
Das hilft mir jetzt eigentlich wirklich viel. Beim lesen deines Textes hab ich mir überlegt dass ganze anders anzugehen.
Ich war eher so der Meinung, Maker bleibt aus, bis ich alles durchgeplant hab, dann erstell ich ALLE Ressourcen, die ich fürs Spiel überhaupt brauche, dann die Technik, mappen und dem Spiel anschliessend Leben einhauchen und zum Schluss die Musik. Jetzt überleg ich grad, das ganz anders zu machen, weil mich meine bisherige Arbeit doch eher an Fließband erinnert, und einfach von vorn mit dem Spiel anzufangen. Also das was man zuerst sieht im Spiel auch gleich zu machen. Das Titelbild, Intro, und die erste Gegend mappen usw. Ich denke, wenn ich einfach mal 2 Minuten meines Spiels überhaupt selber spielen könnte, wäre meine Motivation schon viel eher da.
Danke!...