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Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

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  1. #11

    Himmelsrand, Weißlauf

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    Schwein war eben trotzdem kein Mensch oder Mer. Es besaß zwar unmittelbar nach dem Verzehr eine ähnliche Wirkung wie diese, der Effekt ließ jedoch schneller nach und fing sich fing sich dann auf einem niedrigeren, längerfristigen Niveau der Beschwichtigung. Entsprechend gerädert drehte sich Vesana auf die Seite und prasste sich stöhnend die Rechte gegen das Gesicht. Das widerliche Stechen und Ziehen von der Schläfe in den Wangenknochen und von dort quer durch den Schädel raubte ihr in den ersten Momenten nach dem Erwachen die Fähigkeit sich zu orientieren und auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen.
    Mühsam stemmte sie sich in eine sitzende Position hoch und rang zunächst mit dem Schwindel, bevor sie sich in der kühlen, feuchten Luft fröstelnd ihre Wolldecke um die Schultern legte. Für einen Moment lang blieb die Kaiserliche so sitzen, atmete tief durch und massierte die Schädelseiten in einem Versuch, die Schmerzen zu mildern. Es half nur sehr bedingt. Aber wenigstens schienen ihre Sinne sich nicht weiter sensibilisiert zu haben. Das Letzte, das sie jetzt gebrauchen konnte, war bei jeder Kerzenflamme in ihrem Sichtfeld zusammenzuzucken und die Augen zukneifen zu müssen.
    Leise, regelmäßige Atemzüge hinter ihr ließen sie herumfahren. Aela lag dort und schlief ungestört. Ihr roter Schopf verteilte sich über ihr Nachtlager und die nackten, unbedeckten Schultern. Der linke Arm hielt die Decke in Position. Rostbraune Flecken schimmerten überall auf ihrer Haut und dunkle, verkrustete Klumpen klebten Strähnen ihres Haares aneinander fest. Obwohl es in der Nacht noch angefangen hatte heftig zu regnen, so schien es, konnte das kalte Nass die Spuren des Schlachtrausches an der Wildschweinrotte nicht vertuschen. Wenn sich Vesa ihm Eifer nicht verzählt hatte, mussten es für jeden von ihnen am Ende der Jagd drei gewesen sein. Die Fülle des Magens machte sich noch bemerkbar und auch wenn ihre Kopfschmerzen angeschwollen waren, so blieb ihr wenigstens der Heißhunger für den Moment erspart.
    Vom Anblick der Nord angestoßen, schaute die Jägerin nun an sich selbst hinab und musste feststellen, dass sie nicht viel besser aussah. Die Fingernägel schwarz untersetzt von getrocknetem Blut, braune Krusten bedeckten die Haut des Oberkörpers und der Arme und die Haare fühlten sich eher steif an, wenn sie sich bewegte. Dazu hing ihr irgendetwas zwischen den Zähnen, das sie mit der Zunge nicht losgelöst bekam. So fummelte sie sich erst einmal mit den dreckigen Fingern im Mund herum. Es entpuppte sich als ein kleiner Hautfetzen mit Borsten, den sie angewidert wegwarf und dem sie hinterherspuckte, um den schleimigen, als Mensch nicht mehr allzu angenehmen Geschmack von Fett und Haut loszuwerden.
    Erst danach nahm sich Vesana eine der Schüsseln und einen der Krüge. Mit etwas Abstand zum Nachtlager kniete sie sich über die halbkugelförmige Schale und goss etwas Wasser hinein. Zunächst reinigte sie das dreckverkrustete Gesicht und wusch die Arme soweit möglich. Zum Schluss spülte sie ihr Haar wenigstens ein bisschen aus. Rostrote Flüssigkeit plätscherte in das Gefäß, in dem schon reichlich Schmutzwasser stand.
    „Schon so früh wach?“ Die feste Frauenstimme hallte laut durch die Tiefenschmiede. Etwas zu laut für den Geschmack von Vesas Ohren. Sie schrak zusammen und rang das Stechen nieder, das von diesen kurzzeitig ausging.
    „Ssch.“ Sie hob abwehrend eine Hand. So viel zu den nicht so überempfindlichen Sinnen.
    „So schlimm?“, wollte Aela wissen, nun leiser.
    „Geht schon. Ich kenne Schlimmeres.“ Vesas Stimme klang etwas heiser, als hätte sie am Vorabend zu viel getrunken und gesungen. „Ich muss mich nur erst wieder daran gewöhnen.“ Den letzten Rest Wasser im Krug goss sich die Kaiserliche in den Mund und spülte diesen damit aus.
    Während sie sich ankleidete, begann auch Aela damit sich zu waschen. „Kommt es mir nur so vor, oder ist Dein Biest stärker geworden?“
    Vesana hielt kurz inne und schaute der Nord ins verschmierte Gesicht. „Es ist nur ausgehungert und entsprechend ungehalten. Immerhin hat es fast einen Monat lang nichts zu fressen bekommen.“
    „Hm. Mir kommt es so vor, als wäre es schneller und kräftiger verglichen mit dem letzten Mal, das wir zusammen jagen waren. Aber ich kann mich auch täuschen.“
    „Gut, das letzte Mal ist auch über ein Jahr her, wenn ich mich nicht täusche.“
    „So lange schon?“
    „Ich denke, ja.“
    „Hm, dann wird es das sein.“
    Mit den Decken über den Schultern und den Krügen und Schüsseln in den Händen verließen die beiden Frauen die Tiefenschmiede. Draußen im noch immer regnerischen, nasskalten Wetter kippten sie zunächst den Inhalt der Schüsseln aus und kehrten anschließend in die Halle der Gefährten zurück. Auf dem Übungsplatz trotzten Athis und der neue Auszubildende dem mistigen Wetter, warfen aber einen kurzen Blick in die Richtung der Frauen. Der blonde Nord schien sichtlich irritiert vom sicherlich noch immer reichlich dreckigen Anblick der beiden Jägerinnen, während Athis stets bittere Miene wenig über seine Gedanken verriet. Beiden Männern lief das Regenwasser über die Haut und ihre Kleidung klebte feucht an ihnen.
    Ohne auf die Blicke der Übenden einzugehen, traten Aela und Vesana in Jorrvaskr ein. Das warme Innere und das Dämmerlicht kamen der Kaiserlichen etwas entgegen, ähnlich dem grauen Wetter vor der Tür. Es beanspruchte ihre Sinne nicht allzu sehr und beruhigte die Kopfschmerzen, was es ihr generell erleichterte die tief in ihr schlummernden Triebe und Lüste genau dort im Zaum zu halten.
    „Es sieht aus, als wärt ihr erfolgreich gewesen.“ Skjor saß mit Vilkas an der großen Tafel in der Mitte der Halle.
    „Immer, Skjor“, entgegnete Aela und ging zu den Beiden hinüber. Vesa folgte und setzte sich mit ihr dazu.
    Der einäugige Nord musterte die Kaiserliche für einen Moment. „Wie steht’s um unseren Kampf?“
    „Nach dem Mittag?“
    „Gut.“
    „Ich wollte ohnehin noch mit Dir reden, Vesa“, warf Vilkas ein. Sie zog eine Augenbraue hoch und legte den Kopf von der Decke gestützt schief.
    „So?“
    „Unter vier Augen, wenn Du Zeit hast.“
    Leicht irritiert musterte sie den älteren Mann einen Moment, nickte dann aber zaghaft. „Ja, habe ich.“ Sie erhoben sich. Die Tongefäße bei Aela lassend, legte sich die Kaiserliche die Wolldecke flächiger um die Schultern und folgte Vilkas – in eine dunkle, langärmelige Tunika und hohe Stiefel gekleidet – zum Vordereingang hinaus.
    „Was für ein Mistwetter.“ Er führte sie hoch zur Himmelsschmiede an Vesanas Stammplatz und setzte sich. Sie ließ sich neben ihm nieder. Um sich gegen die Kälte zu schützen, wickelte sie sich in die Decke ein und zog die Beine an.
    „Was gibt’s?“, fragte sie schließlich ohne das andere Zirkelmitglied anzuschauen. Die Augen hielt sie auf die Übenden hinter dem Heim der Gefährten gerichtet. Ihr behagte die Situation nicht allzu sehr und das unangenehm leichte Gefühl in der Magengegend half dem nicht unbedingt weiter.
    „Kodlak und ich haben uns unterhalten.“
    „Über was?“
    „Dich.“
    Vesana mahlte mit dem Kiefer. „Warum?“
    „Wir sorgen uns ein wenig.“ Sie ging nicht darauf ein. Derartige Gespräche behagten ihr nicht und fielen ihr schwer. Es spielte dabei keine Rolle, dass sie Vilkas vertraute und als Freund sah. Selbst Darius hatte ihr zu Beginn derartiger Unterhaltungen stets die Dinge förmlich aus der Nase ziehen müssen, wenn er bemerkte, dass sie etwas beschäftigte oder mitnahm. „Unter den übrigen Gefährten und Welpen merkt es – noch – niemand, aber der ganze Zirkel sieht, dass Du unter enormem Druck stehst“, setzte der Nord fort. „Sogar Skjor, hat mir Kodlak erzählt, sieht das so und Du weißt ja, wie Skjor für gewöhnlich ist, wenn es um so etwas geht.“
    „Hm.“ Ihre Finger krallten sich von innen in die Decke und pressten sie vor ihren angewinkelten Beinen zusammen. „Es geht schon.“
    „Vesa …“
    „Es geht schon!“ Sie wollte aufstehen, aber Vilkas hielt sie schnell an der Schulter fest und drückte sie zurück auf den Boden.
    „Nachdem Du nach unserem Kampf gestern einfach verschwunden warst, habe ich in Deinem Zimmer nach Dir gesucht.“ Vesas Kehle schnürte sich plötzlich zu und ein dicker Kloß blockierte jede Möglichkeit zu sprechen. „Du hast mich nicht einmal ansatzweise wahrgenommen, als Du neben Deinem Bett gesessen hast.“ Ihr Kiefer zitterte unkontrolliert und ihre Glieder verloren rapide an Kraft. An Aufstehen und Fortgehen war nicht mehr zu denken. Die Decke entglitt ihren Fingern und rutschte von ihren Knien, nur noch feucht an den Schultern klebend. Wäre der Regen nicht gewesen, Vilkas hätte die Tränen sehen können, die ihr über die Wangen rannen. Den Blick hielt sie weiter stur auf den Übungsplatz gerichtet, auch wenn sie längst nicht mehr sah, was dort passierte. „Kodlak und ich glauben, dass es Dir helfen könnte, darüber zu sprechen.“
    In ihrem eigenen Frust fast schon empört darüber, so in die Ecke getrieben zu werden, stieß sie die Luft aus. „Was soll ich denn schon sagen!“ Ihre Stimme war in der Wut, die sich mehr auf sie selbst und ihr Leben bezog, denn auf Vilkas, überraschend kraftvoll. Wutig schlug sie in die Luft, als könne sie die Gefühle wegschlagen.
    „Du könntest damit anfangen, wie es Dir geht.“
    „Wie es mir geht?!“ Sie schnaufte. „Beschissen!“ Der Nord senkte das Haupt. „Entschuldige … Ich …“, sprach sie daraufhin so leise, dass sie selbst es kaum verstand. Ihre Finger spielten zur Ablenkung mit dem steinernen Untergrund am Rand der Himmelsschmiede.
    „Schon gut. Ich weiß, dass ich unter anderen Umständen nicht erste Wahl für ein solches Gespräch wäre, aber versuch‘ es doch wenigstens einfach.“
    Sie benötigte einige Momente, bevor sie den Mut aufbrachte, zu sprechen. „Ich vermisse ihn, Vilkas“, flüsterte sie. Ihre Augen wanderten vom Übungsplatz zu ihren Knien auf denen sie jetzt herumtippte und den aufgeweichten Dreck der Jagd abkratzte. „Ich wollte das auf Solstheim verdrängen und es hat nicht geklappt.“ Sie pausierte und versuchte, neuerliche Kraft zum Weitersprechen zu sammeln. „Ich wär‘ auf dieser scheiß Insel fast krepiert, und es hat nicht geklappt!“, wieder sprach die Wut forscher und lauter, als sie es beabsichtigt hatte. „Schlimmer noch, quält mich die Hoffnung, dass er vielleicht doch noch lebt.“ Ihre Stimme schlug wieder in Zerbrechlichkeit um. „Und anstatt es in Erfahrung zu bringen, laufe ich weg und unternehme nichts.“ Sie schluckte. „Und gestern … nach der Sache mit Hrothluf und als die Wut über ihn verflogen war … habe ich wieder gemerkt, wie sehr er mir fehlt.“ Vilkas unterbrach sie nicht, es hätte auch nichts gegeben, das er hätte sagen können, ohne ihren Mut zu reden zunichte zu machen. „Diese Ungewissheit macht mich fertig.“



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    Geändert von Bahaar (07.03.2014 um 15:25 Uhr)

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