Allgemein
News
News-Archiv
Partner
Netzwerk
Banner
Header
Media
Downloads
Impressum

The Elder Scrolls
Arena
Daggerfall
Spin-offs
Romane
Jubiläum
Reviews
Welt von TES
Lore-Bibliothek
Namens-
generator

FRPGs

Elder Scrolls Online
Allgemein
Fraktionen
Charakter
Kargstein
Technik
Tamriel-
Manuskript

Media

Skyrim
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Steam-Kniffe
Review
Media
Plugins & Mods

Oblivion
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Technik
Charakter
Media
Plugins & Mods
Kompendium

Morrowind
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Media
Plugins & Mods

Foren
The Elder Scrolls Online
Hilfe & Diskussion

Skyrim
Hilfe & Diskussion
Plugins & Mods

Ältere TES-Spiele
TES-Diskussion
Oblivion-Plugins
Morrowind-Plugins

Community
Taverne zum Shalk
Adventures of Vvardenfell
Tales of Tamriel
Ergebnis 1 bis 20 von 108

Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #10

    Solstheim, nordöstliches Inland

    << Zum vorherigen Beitrag



    Am Morgen nach dem Zwischenfall entschlossen sich die Jäger ihr Unterfangen fortzusetzen. Wulf erholte sich von dem Schlag durch den Ast vergleichsweise schnell und Oslaf meinte, er würde die Zähne zusammenbeißen, wie es sich für einen anständigen Nord gehörte. Allerdings blieb seine Verletzung am Bein ein merkliches Hindernis für ihre Reise und schien sich auch kontinuierlich zu verschlechtern. Es ließ sich nicht ordentlich belasten, der stämmige Mann humpelte stark und er bremste die Gruppe zusätzlich zum weiterhin tobenden Sturm aus. Um ihn nicht zu überstrapazieren legten sie häufige Pausen ein und teilten einige seiner Sachen untereinander auf, damit er nicht so schwer zu tragen hatte – immerhin hatten Finna, Wulf und Vesa diese Regelung durchsetzen können, denn ursprünglich wollte der sture Nord gar keine größere Hilfe annehmen. Nord und ihr kaum zu bändigender Stolz … die Kaiserliche schüttelte darüber nur mit dem Kopf.
    Wesentlich später als eigentlich angestrebt erreichten die Vier schließlich am späten Nachmittag dann das Gebiet östlich des südlichen Endes des Fjalding-Plateaus, in dem sie die ersten zwei Tage ihres Ausflugs zur Jagd innehalten wollten. Sichtlich entkräftet sank Oslaf gegen einen Baum, sein eigenes Felleisen ließ er einfach in den stumpfen Schnee plumpsen. Schweiß stand ihm auf der Stirn, er atmete schwer, Schmerz zeichnete seine rauen, kreidebleichen Züge und die Augen waren ins Leere gerichtet. Vesana ließ sich auf ihrem Tornister etwas Abseits bei einigen Büschen am Rand der Mulde nieder, die sie als Ort für ihr Jagdlager auserkoren hatten. Sie beobachtete den Nord mit der kahlen Schädelplatte genau, wusste sie doch, wofür die Zeichen auf dem Gesicht des Mannes standen.
    Wulf zu sich winkend wandte sich die Kaiserliche nach einigen Momenten des Verschnaufens an den Führer ihrer Gemeinschaft. Der Einäugige kam zu ihr hinüber und wusste offenbar bereits, was die zweite Jägerin im Bunde von ihm wollte, hockte er sich doch gleich neben sie, ohne ein Wort zu sprechen. Gemeinsam schauten sie zum Sorgenkind der Gruppe. „Wie ist es um Eure medizinischen Mittel bestellt?“, wollte Vesana wissen.
    „Wir haben Verbands- und Nähzeug für offene Verletzungen dabei. Auch ein paar Fettsalben gegen die Kälte“, entgegnete Wulf.
    „Hm.“
    „Was denkt Ihr?“
    „Wenn wir nichts unternehmen, wird er uns in spätestens zwei Tagen wegsterben.“
    „Wenn er sich helfen lassen würde, wäre es nicht das Problem.“ Finna reichte Oslaf inzwischen etwas Proviant und Wasser, während sich die beiden anderen unterhielten.
    „Sein Wille ist mir egal. Eure medizinische Ausstattung für eine Reise wie diese ist, was mich beunruhigt.“ Sie erhob sich von ihrem Gepäck und kniete sich neben es, um anschließend darin herumkramen zu können.
    Der Einäugige schaute zu ihr. „So?“
    Vesa holte eine kleine metallene Box und eine Verbandsrolle aus ihrem Felleisen, die Frage ignorierte sie. Kurzerhand schritt sie hinüber zu Oslaf und Finna. Ersterer wandte ihr träge den Kopf zu, Finna blickte mit sorgenvollem Blick auf.
    „Was wollt Ihr damit?“, der Nord wies auf die Sachen in ihren Händen.
    „Euren sturen Schädel weichklopfen.“ Mit Blick auf die Frau setzte die Kaiserliche fort: „Haltet ihn fest.“ Die kräftige Jägerin nickte und griff nach den Armen des Verletzten. Der konnte seinem beharrlichen Willen aber schon gar nicht mehr Ausdruck verleihen. Mehr schlecht als recht sträubte er sich gegen die angeblich unnötige Hilfe. So hatte sie es vorausgesehen und bereits auf der Wanderung geplant. Es brachte nichts, wenn sie sich bei seiner Gegenwehr auch noch selbst verletzte.
    Vesana setzte sich auf die Oberschenkel des Mannes und begann ihm seinen linken Stiefel auszuziehen. Anschließend krempelte sie noch das Hosenbein hoch. Der Unterschenkel schimmerte in kräftigem Rot, bekam aber bereits einen Schimmer von dunklem, fast schwarzem Blau vom Knöchel bis auf halbem Wege zum Knie hoch. „Dachte ich es mir.“ Die Kaiserliche öffnete die Box, in der sich eine Salbe befand. Es handelte sich dabei im Grunde nur um eine verdickte Variante eines Heiltranks mit krankheitshemmenden Wirkstoffen als Ergänzung. Ideal gegen Entzündungen, Blutergüsse, Quetschungen und anderen nicht offenen Verletzungen, die nur durch indirekte Behandlung geheilt werden konnten. Sie rieb die verletzte Stelle großzügig ein, was bei Oslaf für schmerzgequältes Stöhnen und Zucken sorgte.
    „Runter von mir!“, knurrte er. Vesa ließ sich nicht beirren und verbrauchte ein Drittel der Creme. Anschließend verband sie die Stelle noch mit den in einem Heiltrank getränkten Bandagen. Diese doppelte Einwirkung sollte die Entzündung hemmen und dafür sorgen, dass sich der Körper des Nords selbst regenerieren konnte. Anschließend stand sie auf und überließ das Anziehen dem Sturkopf. „Ich will Eure-“
    „Wenn Ihr in drei Tagen noch lebt, könnt Ihr mir danken. Sofern Ihr dann nicht immer noch den Wunsch haben solltet, zu sterben. Falls ja, tut es, wenn wir von der Jagd zurück sind.“ Sie wandte sich ab, ohne den Jäger anzuschauen und verstaute ihre Sachen wieder. Wulf war inzwischen aufgestanden und hatte das Geschehen beobachtet. Jetzt folgte sein Auge der Kaiserlichen, die sich mit schnellen Handgriffen ihr Schwert und die Armbrust auf den Rücken band und den Speer in die Hand nahm. Der Gruppenführer wusste genau, dass sie Recht hatte und die Nord medizinisch ausgesprochen optimistisch, folglich unterausgestattet, waren. Das sah ihm die Kaiserliche am Dank auf den rauen Zügen an. „Ich kundschafte die Gegend nach Spuren aus. Ich bin sicher, dass Ihr das Lager auch zu zweit aufbauen könnt. Wenn nicht: Ich bin nicht allzu lange unterwegs, es wird immerhin bald dunkel.“ Sie wartete keine Reaktion ab, sondern verschwand zähneknirschend direkt im Unterholz.
    Nach einigen hundert Schritten im Dickicht hielt die Jägerin dann inne und atmete tief durch. Ihre Gedanken waren bis dahin alles andere als fokussiert auf das Kundschaften. Die Zähne mahlten kräftig aufeinander, im Bauch stach die Wut um sich wie ein Berserker und vor Zorn rauschte das Blut durch ihre Adern. Kräftig schlug sie mit den Fäusten mehrere Male gegen einen nahen Baum. Schnee rutschte dabei von den nahen Zweigen. Diese dreimal verfluchten Nord und ihre Sturheit! Lieber starben sie, als Hilfe von Fremden anzunehmen. Selbst von Freunden nahmen sie sie nur im letzten Moment an. „Zum Kotzen!“ Nochmals holte sie aus und hämmerte kräftig auf das überfrorene Holz ein, bis ihr die Knöchel schmerzten. Erst dann vermochte sie durchzuatmen und ihr Gemüt herunter zu kühlen.
    Nun da sie sich abreagiert und ihrem Ärger wenigstens etwas Luft gemacht hatte, setzte Vesana ihre Erkundungsrunde konzentrierter fort. Eigentlich mochte es ihr ja gleichgültig sein können, was mit Oslaf geschah, aber wie sie zu Wulf bereits in der Nacht meinte: Im Rudel wurde sich geholfen. Sie jagten zusammen, folglich übernahmen sie Verantwortung füreinander. Genau diese Verantwortung übernahm Oslaf nicht und brachte sie alle in Gefahr. Das wiederum ließ die Kaiserliche wütend werden. Das Problem sollte sich aber in den nächsten Tagen von selbst lösen. Es war nicht das erste Mal, dass Vesana eine derartige Verletzung behandelte und sie hatte schon weitaus schlimmere Stadien gesehen, die dennoch verheilt waren. Der sture Nord würde also durchkommen.
    Kurz vor Einbruch der Dunkelheit kehrte die Kaiserliche zum Lager zurück. Wulf kümmerte sich in der windgeschützten Senke um ein kleines Feuer, Finna richtete noch den Unterstand her. Oslaf lag auf der Seite und schien entweder zu schlafen oder einfach nur zu ruhen. Sein verletztes Bein hatten die anderen beiden in eine Decke eingewickelt, der ausgezogene Stiefel stand neben der Schlafunterlage. Der Einäugige schaute auf, als er die Rückkehrerin bemerkte und nickte ihr zum Dank und Gruß zu. Vesana grüßte zurück, entledigte sich ihrer Waffen und breitete die eigenen Schlafsachen am Rand des Unterstandes aus. Zum Abschluss setzte sie sich auf einen dicken Ast neben die kleine Feuerstelle und schaute gedankenverloren in die Flammen. In Verbindung mit der einkehrenden Ruhe trugen sie sie allmählich fort in andere Zeiten.
    „Habt Ihr etwas entdeckt in der Umgebung?“, wollte Wulf wissen. Er saß ihr gegenüber und schaute über die lodernden, knisternden Lohen zu ihr hinüber. Die leuchtenden Zungen zwischen ihnen formten immer wieder Teile eines vertrauten Gesichtes.
    „Nein. Wenn da draußen jemals Spuren gewesen sind, hat sie der Sturm längst verweht.“ Sie schloss die Augen und beugte sich näher an das Feuer heran, so dass dessen Wärme die ausgetrockneten, kalten Gesichtszüge wärmen konnte. Das Kinn ruhte auf den zusammengefalteten Händen, die es über die Arme auf den Knien abstützten. So verharrte sie.
    „Dann müssen wir wohl auf gut Glück morgen losziehen“, mischte sich Finna ein, die sich dem Klang nach zu urteilen ebenfalls auf einen Ast setzte und die Hände zum Aufwärmen an die Flammen hielt. Sie wandte sich an Vesa: „Habt Dank für Eure Hilfe von vorhin.“
    Die Kaiserliche schaute nicht auf, ihre Gedanken glitten durch die glühenden Flammen hindurch und an andere Orte. Sie registrierte die Worte, aber sie drangen kaum an ihren Geist heran, mehr nur ein leises Flüstern im Hintergrund. Sie musste an einen weiteren Sturkopf denken, der für eine Weile Teil ihres Lebens gewesen war. „Dankt mir nicht“, erwiderte Vesana nach einer lang gedehnten Pause. „Geht mit diesem Starrkopf ins Gericht.“ Erst dann öffnete sie die Augen und erhob sich. „Wir sollten die Nachtwache dreiteilen. Keine unnötigen Expeditionen“, wandte sie sich an Wulf. Dieser schaute auf und gab durch ein Wippen des Kopfes seine Zustimmung kund.
    Danach verschwand die Kaiserliche in den Unterstand und bereitete sich für die Nacht vor. Immer wieder hielt sie in ihren Bewegungen inne und griff mit der Rechten an die Stelle des Hirschkopfamuletts, das unter der Kleidung verborgen lag. Kleine Tränen liefen ihr aus den Augenwinkeln. Zum Stechen in der Brust gesellte sich alsbald Wut auf sie selbst. Fast schon aggressiv wischte sich die Jägerin die Nässe von den Wangen. „Scheiße!“, zischte sie leise, so dass es niemand hörte, und deckte sich zu.



    Zum nächsten Beitrag >>
    Geändert von Bahaar (21.06.2013 um 09:32 Uhr)

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •