Allgemein
News
News-Archiv
Partner
Netzwerk
Banner
Header
Media
Downloads
Impressum

The Elder Scrolls
Arena
Daggerfall
Spin-offs
Romane
Jubiläum
Reviews
Welt von TES
Lore-Bibliothek
Namens-
generator

FRPGs

Elder Scrolls Online
Allgemein
Fraktionen
Charakter
Kargstein
Technik
Tamriel-
Manuskript

Media

Skyrim
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Steam-Kniffe
Review
Media
Plugins & Mods

Oblivion
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Technik
Charakter
Media
Plugins & Mods
Kompendium

Morrowind
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Media
Plugins & Mods

Foren
The Elder Scrolls Online
Hilfe & Diskussion

Skyrim
Hilfe & Diskussion
Plugins & Mods

Ältere TES-Spiele
TES-Diskussion
Oblivion-Plugins
Morrowind-Plugins

Community
Taverne zum Shalk
Adventures of Vvardenfell
Tales of Tamriel
Ergebnis 1 bis 20 von 108

Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #8

    Solstheim, nordöstliches Inland, Skaal-Dorf

    << Zum vorherigen Beitrag



    Das Gesicht eines Mannes schälte sich vor ihr aus der Dunkelheit. Es waren die Züge eines Kaiserlichen irgendwo zwischen fünfundzwanzig und dreißig Jahren. Geschmeidig geschnitten, männlich und doch nicht zu hart. Sie strahlten Entschlossenheit und Stärke aus, ließen aber dennoch nicht die angenehme Note von Freundlichkeit und Offenheit vermissen. Die klar definierten Konturen kamen ihr bekannt vor. Der kurze, schwarze und sauber getrimmte Bart schmiegte sich an die Kanten des Kiefers. Die schmalen Koteletten und die Haare, die den Mund fein definiert einrahmten, standen etwas länger als die Linien entlang des Kieferknochens. Auf den hellen, leicht rauen Lippen zeichnete sich ein freundliches Lächeln ab, das Vertrauen und Empathie signalisierte. Die gerade, schlanke Nase mit den ausgeformten Nasenflügen ging am oberen Ende fließend in die feste Augenpartie mit den kraftvollen, ein wenig wilden Augen in dunklem Braun über. Sie saßen in den nicht zu tief liegenden Augenhöhlen und wurden nach oben hin von ebenfalls schwarzen Augenbrauen abgeschlossen. Eine lange, dünne Narbe in zartem Rosa durchbrach die linke Braue und setzte sich bis auf Höhe der unteren Zahnreihen über die linke Wange fort – sie war noch jung, keine drei Monate alt.
    Die saubere, helle Haut erschien durch lange Tage auf Wanderschaft und der Aussetzung von Wind und Wetter gröber, verlor jedoch nichts an ihrer Weichheit, wenn man sie berührte. Sie spannte sich über klar erkennbare, aber nicht zu weit hervorstehende Wangenknochen und drückte sich an den Schläfen in kleinen Mulden gegen den Schädel. Sie legte sich um die Augenwinkel in feine Falten, als sich das Lächeln zu einer Geste der Freude wandelte. Das Muttermahl unterhalb des rechten Nasenflügels lag durch den Bart verborgen vor oberflächlichen Blicken. Ebenso die Mulde unterhalb der Lippen am Kinn.
    Schwarzes, in direktem Lichtschein stellenweise braun schimmerndes Haar legte sich fingerlang in einem klaren linksseitigen Scheitel über den Kopf. Es wirkte kräftig, dick und schien regelmäßige Pflege zu genießen. Die meisten kaiserlichen Frauen würden ihn wohl als einen schönen Mann beschreiben – starke Züge und doch gefühlvoll. Dazu gesellte sich die sanfte Duftnote von frischer Bergluft mit einer Prise herber Kräuterblüten. Ein Mann der Natur, ein Jäger wie sie selbst.
    Plötzlich wandelten sich die Züge. Sie verloren ihre Freundlichkeit, spannten sich, verkrampften. Sie wirkten aggressiv, die Augen hart und wütend, die Stirn in Falten des Zorns gelegt. Der Mund stand zum Schrei offen, entblößte helle Zähne und überdurchschnittlich spitze Eckzähne. Sein Mund schob sich vor, als veränderten sich die Knochen des Schädels selbst. Die Nase flachte ab, nahm die Form eines Hundes mit feucht glitzernder Spitze ein. Die Zähne wurden scharf und pointiert, die Eckzähne lang und mörderisch. Die Augen glühten mit Feuer in dunklem Gelb. Die Haut verdunkelte sich, schien schwarz zu werden. Das Haar wuchs in die Länge, die Ohren liefen spitz zu. Das Gesicht ähnelte dem eines Wolfes und behielt nur noch wenige menschliche Aspekte. Sie sah den Kopf eines Werwolfs vor sich, der in Rage zu sein schien.
    Dann mit einem Mal erschlafften die Züge, verloren ihre Aggression, ihre Wut. Die Augen trübten ein, wirkten fast schon traurig, die Muskeln entspannten sich. Das Maul stand offen und eine schlanke Silberklinge schob sich von hinten durch den Schädel vorne aus dem Mund. Blut tropfte von ihr auf die Zunge des Wandelwesens und aus der Schnauze, wie auch aus der Nase. Der Geruch von verbranntem Fleisch breitete sich aus, schwacher Rauch quoll aus dem Maul hervor.

    Vesana schreckte mit einem tiefen Einatmen hoch, als ob sie gerade nach langem Anhalten der Luft aus tiefem Wasser auftauchte und saß senkrecht auf ihrer Schlafstatt. Die Decke ungeordnet halb über ihren Beinen, halb auf dem Boden ausgebreitet. Schweiß rann ihr über die Haut und troff vom Kinn. Sie zitterte am ganzen Leib. Nur mühevoll sogen ihre Lungen Luft ein, die Atmung ging schnappartig und brannte, als ob ihr jemand hunderte lange Nadeln durch den Brustkorb gerammt hatte. Das Herz krampfte und sie krallte sich mit der rechten Hand an sich selbst fest, als ob sie so der Schmerzen Herrin würde. Die Linke hielt das Amulett umschlossen und drückte es gegen ihr Brustbein. Der Kopf drehte sich, als ob sie eine ganze Flasche billigen Wein wenige Stunden zuvor allein getrunken hätte. „Darius“, hauchte sie. „Oh, Darius.“ Sie schloss die Augen und versuchte, ruhiger Luft zu holen. Es misslang.
    Mühevoll erhob sie sich und taumelte zum erloschenen Feuer, dessen Glut aber noch immer Wärme abstrahlte. Die Kaiserliche legte drei Scheite nach, um es wieder in Gang zu setzen und nahm sich anschließend ihre Decke. Sie setzte sich auf den Boden neben die Feuerstelle, zog die Beine an und wickelte sich mit der Zudecke ein. Vesa bekam kaum Luft, obwohl ihre Nase nicht mit Rotz verstopfte. Die Mundwinkel wurden wie von Bleigewichten nach unten gezogen. Dicke Tränen flossen ihr eine nach der anderen aus den Augen und über die Wangen. Einige fanden ihren Weg zu den Lippen und überzogen die Zunge im Mund mit dem Geschmack von Salz. Stilles Schluchzen ließ ihren Körper unkontrolliert zucken.
    An Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken, obwohl es noch mitten in der Nacht sein musste. Leises Schnarchen drang aus dem hinteren Teil der Hütte zu ihr vor. Es ging ausschließlich um Schadensbegrenzung. Sie musste sich beruhigen, wenn sie am kommenden Morgen auf Jagd gehen wollte. Nur mit Mühe und unter Hilfe des beruhigenden Knisterns des neu entflammten Feuers schaffte es Vesana, die Schnappatmung in regelmäßige Züge zu zwingen. Die Tränen bekam sie lange nicht in den Griff, ebenso wenig das Schwindelgefühl. Die Übelkeit und Bauchschmerzen wollten einfach nicht nachlassen und das krampfende Herz pumpte in unregelmäßigen Sprüngen, das Blut in den Adern fühlte sich eiskalt an. Erst nach Auflegen dreier weiterer Scheite ins Feuer ließ das Zittern allmählich nach. Die Bilder des Alptraumes blitzten ihr immer wieder vor das geistige Auge.
    Mit großem Schmerz musste sie in diesen quälend langen Augenblicken einsehen, dass es Dinge gab, vor denen sie nicht davonzulaufen vermochte. Es gab Dinge, die sie immer einholen würden, egal wo sie sich befand, egal wie schnell und weit sie rannte.
    Bis zum Morgengrauen und nach endlos erscheinenden Stunden war das neu angefachte Feuer wieder runtergebrannt. Die emotionalen Wehen der Kaiserlichen hatten nachgelassen und sie ihre Fassung wiedergewonnen. Die gereizten Augen beruhigte Vesa durch sanftes Reiben, den sich anbahnenden Kopfschmerzen aus Müdigkeit versuchte sie mit massierenden Kreisbewegungen an den Schläfen vorzubeugen. Steif erhob sie sich und wankte unsicher auf den durch die lange Starre eingeschlafenen Füßen zurück zu ihrer Schlafunterlage. Die Decke, die sie, bis dahin noch um die Schultern gelegt, mit beiden Händen vor der Brust festhielt, warf die Jägerin auf den Boden und setzte sich. Da sie ohnehin nichts anderes zu tun hatte, zog sie sich bereits jetzt die hohen Stiefel über die Füße und zwang sich am Tisch immerhin ein paar Bissen ihres Proviants zum Frühstück herunter, wenngleich ihr Magen erheblich rebellierte und sie ohnehin keinen Hunger verspürte. Allerdings wusste die Kaiserliche auch, dass sie wenigstens einer kleinen Stärkung für den Tag und die Reise bedurfte.
    Sie aß gerade eine Scheibe Brot, als Storn der Schamane aus dem hinteren Teil der Hütte kam und noch die letzten Knöpfe eines einfachen Hemdes schloss. „Guten Morgen“, grüßte er seinen Gast. Sie schaute nur für den Bruchteil eines Lidschlags auf.
    „Morgen.“ Vesa hielt den Blick wieder auf die Tischplatte gerichtet. Ihre Stimme war noch kraftlos, rau und würde brechen, sprach sie mehr als ein paar wenige Worte am Stück. Der graue Nord nahm sich seinerseits etwas Brot und Wurst zum Frühstück. Seine Tochter Frea folgte wenig später. Während ihre beiden Gastgeber speisten, kümmerte sich Vesana schließlich darum, ihre Sachen zusammenzupacken und sich für die Reise zu kleiden. Die beiden Nord unterhielten sich völlig entspannt über bevorstehende Besorgungen, Arbeiten am Haus, die Jäger und allerlei andere Dinge. Die Kaiserliche schwieg währenddessen. Es kam ihr gelegen, dass sie niemand direkt ansprach und Frea und ihr Vater in ihr eigenes Gespräch vertieft waren.
    Erst als all ihre Sachen gepackt waren und sie sich fertig gekleidet hatte, fühlte sich Vesa einigermaßen stark genug, zu sprechen. „Baldor Eisen-Former, so hieß Euer Schmied, richtig?“ Sie stand am Rand des Raumes über ihrem Tornister und schaute hinüber zu den Nord.
    „Richtig. Wenn Ihr ihn aufsuchen möchtet, solltet Ihr dies jetzt bereits tun können. Er steht meist sehr früh auf und ist vor seiner Hütte bei der Schmiede anzutreffen. Ihr könnt es nicht verfehlen.“ Vesana nickte und bückte sich, um ihr Gepäck aufzuheben. „Wulf sollte ebenfalls bereits auf den Beinen sein. Ihr könnt ihn an seinem Unterstand am hinteren Ende des Dorfplatzes finden. Redet mit ihm wegen der Planung der Jagd.“
    Die Kaiserliche schulterte ihr Felleisen, nickte erneut zum Dank und verließ anschließend das Haus des Schamanen. Frische, klare Luft schlug ihr entgegen und die Sonne schob sich gerade über die Horizontlinie des Geistermeers. In der Tat hörte sie, kaum stand sie vor der Tür, das helle Klirren eines Schmiedehammers, der regelmäßig auf Metall schlug. Sie musste nicht einmal wirklich dem Klang folgen, nach kurzem Umsehen entdeckte sie die Schmiede nicht weit von ihr entfernt am Rande des Dorfplatzes. Sie lief zu ihr hinüber.
    Auch der Schmied trug die Skaal-typische Kluft aus Leder- und Fellkleidung, die zweifelsohne ausgesprochen warm sein musste. Die Kapuze lag ihm im Nacken, die rotbraunen Haare formten einen offenen Kranz um den Kopf mit kahler Schädeldecke. Ein dicker Schnauzbart rahmte den Mund unter der Nase und an den Mundwinkeln vorbei bis zum Kinn hinab ein. Er schaute vom Amboss zu ihr auf und hielt mit seinen Schlägen auf einen Rohling inne, als er die Kaiserliche bemerkte. „Guten Morgen“, grüßte er und richtete sich auf. Was aussah, als könne es irgendwann einmal ein Messer werden, legte der Nord zurück ins Feuer, damit es nicht auskühlte.
    „Guten Morgen“, erwiderte Vesa. „Seid Ihr Baldor Eisen-Former?“
    „Ja, der bin ich. Wie kann ich Euch helfen?“ Der große, selbst unter der dicken Kleidung kräftig wirkende Mann legte den Hammer auf den Amboss und kam ein paar Schritte auf sie zu. Die Jägerin nahm unterdessen ihr neues, gekrümmtes Schwert mit dem markanten Widerhaken und der schweren Spitze von der Seite ihres Tornisters. Anschließend zog sie es mit dem typischen Schleifen aus der Scheide.
    „Ich begleite Wulf Wild-Blut und seine Jagdgruppe in den nächsten Tagen bei ihrer Jagd. In der Zwischenzeit würde ich gerne einige Verfeinerungen an dieser Klinge hier von Euch vornehmen lassen.“ Baldor nahm ihr nach kurzem Bitten das Schwert aus der Hand und wog es vorsichtig auf seine Balance und Schwungeigenschaften ab.
    „Welche Art Verfeinerung schwebt Euch vor?“
    „Die Gravuren an den Seiten würden idealen Raum bieten, um Einlagen mit Silber anzubringen und diese Klinge so wirksamer gegen Kreaturen zu machen, die nicht heimisch in Nirn sind.“
    „Ich verstehe. Nun“, er fuhr mit den rauen Fingerkuppen über die Riefen und Kerben im Metall, „ich denke, dass das möglich sein dürfte. Da Ihr mit der Jagdgruppe mehrere Tage unterwegs sein solltet, kann ich die Verbesserungen auch mit entsprechender Sorgfalt und ohne Zeitdruck vornehmen. Es sollte also fertig sein, wenn Ihr zurückkehrt.“
    „Gut. Wie viel verlangt Ihr dafür?“
    „Hm.“ Der Nord zupfte sich mit der Rechten am Bart herum. „Es ist einiges an Silber, das hier verwendet werden kann. Für gewöhnlich wären es etwa dreihundert Septime. Aber da Ihr der Jagdgruppe helft, die Vorräte der Skaal aufzustocken, gebe ich Euch einen Rabatt. Sagen wir zweihundertvierzig.“
    „Abgemacht.“
    „Gebt es mir, wenn Ihr zurückkehrt.“ Seine Kundin nickte. „Habt Ihr sonst noch einen Wunsch?“
    „Nein, erst einmal nicht, danke.“
    „Gut, bis in ein paar Tagen dann. Wenn Ihr mich nun entschuldigen würdet, ich habe viel zu tun.“ Vesana überließ den Schmied sich selbst und orientierte sich neu auf dem Dorfplatz. In der Dunkelheit der vergangenen Nacht hatte sie nicht viel erkennen können. Die Holzhäuser der Skaal formten einen ovalen, freien Platz direkt vor der großen Halle, in der sie am Abend zuvor noch mit Fanari gesprochen hatte. Die Hütten standen relativ dicht und passten sich in die Landschaft ein. So sparten die Nord Platz, denn das flache Areal als großer Vorsprung in den hohen Bergflanken war doch recht begrenzt. Die Bewohner kamen nach und nach immer zahlreicher aus ihren Behausungen. Obwohl die Sonne noch endlos scheinende Schatten warf und sich zum Teil sogar noch hinter den Häusern versteckte, herrschte bald geschäftiges Treiben und kaum jemand kümmerte sich noch um die Fremde in ihren Reihen. Sie unterhielten sich, trugen Dinge umher, verschwanden zwischen den Häusern oder gingen einfach nur von einem Gebäude zum nächsten.
    Gegenüber der großen Halle entdecke Vesa schließlich den besagten Unterstand Wulfs. Der Nord kümmerte sich, wie vermutet, bereits um seine eigenen Dinge dort. Sie lief zu ihm hinüber. „Wann wollen wir aufbrechen?“, fragte sie ihn, als sie ankam und ihr Felleisen gegen einen der Pfosten des kleinen Pavillons lehnte. Der einäugige Nord schaute kurz leicht überrascht, gewann dann aber seine Fassung zurück. Offenbar hatte er nicht damit gerechnet sie bereits jetzt anzutreffen.
    „Da Ihr schon hier seid und ich ebenfalls alles Wichtige vorbereitet habe, brechen wir auf, sobald Oslaf und Finna zu uns stoßen.“ Der Jäger setzte seine vorherige Tätigkeit fort und schichtete weiter Fleischscheiben abwechselnd mit Eis und Schnee in ein Fass – hier oben im hohen Norden, wo es niemals taute, die beste Möglichkeit Nahrung haltbar zu machen. Einfach einfrieren. „Bis dahin könnt Ihr mir hiermit zur Hand gehen.“



    Zum nächsten Beitrag >>
    Geändert von Bahaar (07.06.2013 um 19:39 Uhr)

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •