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Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

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  1. #6

    Solstheim, nordöstliches Inland, Fjalding-Plateau

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    Trotz der Erschöpfung hatte es Vesana geschafft noch bis zum frühen Abend unterwegs zu sein. Nachdem sich ihr Bein nach der ersten Meile allmählich beruhigte, verlief die restliche Reise etwas angenehmer. Jetzt schien sie nicht mehr weit von dem See entfernt zu sein, der auf ihrer Karte eingezeichnet war. Allerdings würde sie heute dann doch nicht mehr so weit laufen, sondern vorher nach einer geeigneten Nachtstatt suchen und am nächsten Tag dann ohnehin direkt nach Osten wandern, um einen Abstieg zum Skaal-Dorf zu suchen.
    Leichte Freude machte sich bei dem Gedanken bald am Ziel zu sein in ihr breit. Zwar handelte es sich eigentlich nur um ein Etappenziel, aber immerhin hatte sie es bis hierhin geschafft. Mittlerweile konnte sie auch die Warnungen nachvollziehen, die ihr entgegen gebracht worden waren. Solstheim mochte in der Tat ausgesprochen tödlich sein. Aber wer etwas auf sein Handwerk verstand, vermochte dennoch gut zurecht zu kommen. Vesa beherrschte ihr Handwerk und würde zweifelsohne daher auch noch den letzten Reiseabschnitt überstehen.
    Jetzt begann sie aber erst einmal damit, sich nach Felsen, Büschen und umgestürzten Bäumen oder anderweitig Nischen schaffenden Formationen umzusehen, bevor die Dunkelheit der Nacht vollends hereinbrach. Die Dämmerung würde nicht allzu lange dauern. Sie brauchte eine Schlafstatt, die halbwegs vor dem schneidenden Wind und den scharfkantigen, von ihm gepeitschten Flocken geschützt lag.
    Doch noch bevor sich die Kaiserliche richtig auf die Suche machte, erregte ungewöhnliches Knacken in einigen Büschen zu ihrer rechten ihre Aufmerksamkeit. Die Anspannung schnelle in die Höhe, Adrenalin schoss ihr durch die Adern, die Atmung erhöhte die Frequenz. Blitzschnell holte Vesa die Armbrust von der Seite ihres Tornisters und legte einen Bolzen auf. Klackend spannte sie den Mechanismus und ging auf das rechte Knie hinab, die Waffe im Anschlag in die Richtung gehalten, aus der die Geräusche kamen.
    Wenig später trat ein Nord in dicker Fell- und Lederkleidung mit einem erlegten Reh über den Schultern hervor. Schweiß troff ihm vom wettergegerbten Gesicht in den langen, blonden Bart. Er zeigte sich wenig überrascht, die Kaiserliche zu finden und wirkte abgesehen von seiner körperlichen Anstrengung relativ entspannt. Dennoch blieb er unvermittelt stehen, so dass sich die beiden einfach nur schweigend gegenüberstanden und anschauten. Die Jägerin wartete und lauschte auf die Umgebung. So, wie sich der Neuankömmling gab, war er ganz sicher nicht allein und Vesana würde sich ungern überraschen lassen. Das Rauschen des Blutes in den Ohren versuchte sie ebenso in den Hintergrund ihrer Wahrnehmung zu drängen, wie das Pfeifen des Windes.
    Ohne einen Augenblick zu zögern drückte sie sich hoch und drehte sich um die eigene Achse. Die Linke griff nach dem Dolch am Gürtel und hielt ihn am ausgestreckten Arm in die Richtung des ersten Nords. Die Rechte richtete die Armbrust direkt auf einen zweiten Nord-Mann, der sein gezeichnetes Gesicht mit dem weißen Auge unter einer dicken Kapuze verbarg. Seine Hände hielten einen Bogen und einen aufgelegten Pfeil umschlungen. Die Augen der Kaiserlichen fixierten ihn und sogen jede Regung auf, während ihre Ohren auf Bewegungen hinter ihr lauschten.
    Als sich dann aber noch eine geschliffene Metallspitze auf Brusthöhe gegen ihre Seite drückte, musste sich Vesa jedoch geschlagen gegeben. Mit schnellen, aber erkennbaren Bewegungen nahm sie die Front ihrer Armbrust von dem halbblinden Nord und schob den Dolch zurück in seine Scheide am Gürtel. Die zur Klinge in ihrer Flanke gehörende Nord-Frau trat vor sie in ihr Sichtfeld und nahm der Kaiserlichen die Schusswaffe ab. Erst jetzt senkte der Einäugige den Bogen und schien sich etwas zu entspannen. Immerhin schien es Vesana nicht mit gewöhnlichen Plünderern zu tun zu haben. Es handelte sich offenkundig eher um eine Jagdgesellschaft. Vielleicht eine der Skaal?
    „Und nun?“, brach die Jägerin deshalb als erste das gegenseitige Schweigen.
    „Sagt Ihr uns, wer Ihr seid und was Ihr hier wollt?“, entgegnete der dem Äußeren nach älteste von ihnen. Die Frau, zu großen Teilen unter ihrer Kapuze verborgen, entspannte inzwischen die Armbrust und brachte sich im Abstand von wenigen Schritten an einem Baum in Stellung.
    „Mein Name ist Nevara Cassidian“, erklärte Vesa.
    „Also, Nevara Cassidian, was macht eine Frau des Kaiservolks in den entlegenen Wäldern der Skaal?“ Die Stimme des auf dem rechten Auge blinden Nords klang bärenartig, nicht aggressiv, aber doch bedrohlich.
    „Wer möchte das wissen?“, konterte die Gefragte und straffte sich ein wenig. Die Aufregung legte sich zwar keineswegs, dafür gewann sie nichtsdestoweniger an Zuversicht, die Situation zu ihren Gunsten lösen zu können. Da sie hier eine Jagdgemeinschaft der Skaal vor sich hatte, zweifelte sie stark daran, dass diese sie einfach erledigen würden, wie es wahrscheinlich die Plünderer getan hätten, denen sie begegnet war.
    „Wulf Wild-Blut“, der bärtige Nord zog die Kapuze ein Stück zurück und ließ so sein zerfurchtes Gesicht in der aufkommenden Dunkelheit besser erkennen. „Oslaf“, er wies auf den Nord mit dem Reh über den Schultern, „und Finna. Jetzt Ihr, Kaiservolk.“ Wulf ließ sich auf ihr Spiel ein. Information für Information.
    „Ich habe nach Eurem Stamm gesucht“, antwortete Vesana.
    „So? Und warum sucht eine Provinzlerin wie Ihr nach dem kleinen Stamm der Skaal?“
    „Die Jagd treibt mich hierher.“
    „Ihr wollt jagen? Das könnt Ihr auch in Cyrodiil …“
    „Möglicherweise.“
    Er schnaufte resignierend, derartige Gespräche lagen ihm wohl nicht. „Wir Skaal sehen Außenseiter nicht gern in unseren Landen. Wir halten nichts davon, wenn Fremde durch unser Land streifen, die nichts von der Natur hier verstehen“, schwenkte er auf eine andere Gesprächsschiene um. „Aber wir honorieren Geschick, Stärke und Ehre dem Land gegenüber“, setzte Wulf fort. „Eure Sinne sind scharf, Eure Fähigkeiten als Jägerin offenkundig, sonst wärt Ihr nicht bis hier her vorgedrungen.“ Mit einem Nicken bedeutete er Finna der Kaiserlicheren ihre Waffe zurückzugeben. Die Nord reichte Vesana die Armbrust und den Bolzen. Leichten Widerwillen schluckte sie kommentarlos herunter. „Was auch immer ihr hier wollt, wir bringen Euch zu unserem Schamanen und unserer Anführerin, sie sollen entscheiden, was mit Euch zu tun ist. Bis dahin bleibt Ihr bei uns und macht Euch nützlich.“
    Die Gruppe aus den drei Jägern des Nordvolkes und Vesa setzte sich in Bewegung. Nach kurzer Wanderung durch dichtes Gestrüpp erreichten sie eine kleine Senke, die windgeschützt von einigen Felsen und Baumstämmen eingerahmt wurde. Es lagen bereits ein gefrorener, ausgenommener Hirsch und ein weiteres Reh an der einen Seite, auf der anderen drängten sich drei Nachtlager dicht in den Schutz einer mit Ästen gespannten Plane. Sie hatten das Jagdlager der Gruppe erreicht. „Ihr könnt Euer Nachlager mit bei unseren aufschlagen“, wies sie Wulf an.
    „Und dann könnt Ihr das Reh ausnehmen, bevor es gefriert“, mischte sich Oslaf ein und legte das Tier zu den anderen beiden. Vesana stellte ihren Tornister an den Rand und nahm sich nur noch zwei weitere Messer heraus. Der Nord mit der kahlen Schädeldecke und den langen Haaren rings um den Kopf reichte der Kaiserlichen außerdem einige Lederbeutel für die Innereien. Ohne zu murren, erfüllte sie die ihr auferlegte Aufgabe. Immerhin bot es zum einen eine willkommene Abwechslung zur eintönigen Wanderung, und außerdem war sie ja genau dafür auch hier. Abgesehen davon, wenn sie sich den Nord würdig erweisen konnte, würde es ihren eigenen Zielen förderlich sein. Sie vermutete, dass der besagte Schamane oder auch die Anführerin wohl am ehesten über Werbären Bescheid wusste und eine Art Empfehlung von einigen Jägern konnte nicht schaden.
    Die Jägerin zog die Handschuhe aus und legte sie neben sich. Dann, mit geübten Fingern, schnitt sie den Bauch bis zur Brust des Tieres auf. Stück für Stück arbeitete sie sich durch die warmen, blutig-rohen Eingeweide. Eines nach dem anderen schnitt sie mit den scharfen Messern heraus und platzierte jedes Organ einzeln in einem Lederbeutel. Die drei Nord schenkten ihr währenddessen relativ wenig Beachtung. Zu Beginn hatte ihr noch Finna über die Schulter geschaut, schien aber bald darauf keine Bedenken über die Fähigkeiten Vesanas mehr zu haben und hatte sich abgewandt. Jetzt unterhielten sie sich leise, die Kaiserliche hörte gar nicht weiter hin und ging ihren eigenen Gedanken nach.
    Es dauerte nicht allzu lange, bis die Jägerin ihre Arbeiten beendete. Die Messer säuberte sie mit einem Tuch. Die Hände trieften rot und trugen den schweren Eisengeruch von Blut an sich. Sie sog den Geruch mit langen Atemzügen in die Nase und nuckelte ein wenig an ihren Fingern. Der bittere Geschmack gab ihr Kraft und weckte die Lebensgeister, denn er bedeutete, dass sie noch lebte, während ein anderer an ihrer statt gestorben war. Der dunkle Lebenssaft trocknete jedoch schnell und so hatte sie alsbald die größten Tropfen mit der Zunge entfernt. Den Rest rieb sie im Schnee ab und streifte sich schließlich die Handschuhe über.
    Das ausgenommene Reh legte sie direkt zu seinen zwei Artgenossen und die Organe zu den übrigen Beuteln mit ähnlichem Inhalt. Letzten Endes breitete sie neben den übrigen ihre Schlafunterlage und Decke aus. „Wir werden immer zu zweit Nachtwache halten“, erklärte Wulf. „Räuber streifen genug durch diese Gegend. Ihr und ich beginnen und morgen reisen wir zum Skaal-Dorf. Dann wird unser Schamane entscheiden, ob Ihr bleiben könnt.“ Vesana nickte nur. Es würde eine weitere lange Nacht werden.



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    Geändert von Bahaar (24.05.2013 um 12:25 Uhr)

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