Allgemein
News
News-Archiv
Partner
Netzwerk
Banner
Header
Media
Downloads
Impressum

The Elder Scrolls
Arena
Daggerfall
Spin-offs
Romane
Jubiläum
Reviews
Welt von TES
Lore-Bibliothek
Namens-
generator

FRPGs

Elder Scrolls Online
Allgemein
Fraktionen
Charakter
Kargstein
Technik
Tamriel-
Manuskript

Media

Skyrim
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Steam-Kniffe
Review
Media
Plugins & Mods

Oblivion
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Technik
Charakter
Media
Plugins & Mods
Kompendium

Morrowind
Allgemein
Lösungen
Tipps & Tricks
Media
Plugins & Mods

Foren
The Elder Scrolls Online
Hilfe & Diskussion

Skyrim
Hilfe & Diskussion
Plugins & Mods

Ältere TES-Spiele
TES-Diskussion
Oblivion-Plugins
Morrowind-Plugins

Community
Taverne zum Shalk
Adventures of Vvardenfell
Tales of Tamriel
Ergebnis 1 bis 20 von 108

Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #5

    Solstheim, südwestliches Inland, Inselmitte

    << Zum vorherigen Beitrag



    Vesana wanderte schon seit den frühen Morgenstunden. Über Nacht hatte der Wind gedreht und trug eiskalte, klare Luft aus dem hohen Norden herab, die es schwieriger machten, Schlaf zu finden. Die dicke Kapuze über den Kopf geworfen, hatte sie auch die Jacke weiter zugezogen und schaute gerade noch so mit Nasenrücken und Augen unter dem Leder, Stoff und Fell hervor. Die Kälte ließ sie in der Nacht nicht mehr schlafen und so war die Entscheidung zum Aufbruch nicht allzu schwer gefallen. Abgesehen davon konnte sie ohnehin nicht gut schlafen, Traumlosigkeit und Unruhe plagten sie – nicht, dass das etwas Neues war, aber es blieb wie immer wenig erholend.
    Andererseits kam es der Jägerin gar nicht ungelegen, früher ihre Wanderung fortzusetzen. So konnte sie insgesamt eine größere Strecke zurücklegen und vielleicht sogar einen kleinen Vorsprung gegenüber ihrem Zeitplan herauslaufen. Es würde sich zeigen. Bislang schien jedoch das Wetter nur bedingt ihrem Willen zu folgen. Starke Böen bliesen von den Hängen der Berge in die zentral gelegenen Wälder und trugen Schnee und Asche gleichermaßen mit sich. Vesa musste sich gegen diesen immer wieder auffrischenden Wind lehnen und kam nur mühsam voran.
    Abgesehen davon verlief ihre Wanderung jedoch ereignislos. Die Wälder wurden dichter, die Aschedecke dünner, das Laufen zumindest von unten her angenehmer. Größere Tiere sah sie noch immer keine und auch die Zahl der Aschehüpfer schien sich zu reduzieren. Dafür durchbrachen nun immer öfter Gras und Büche ihr graues Leichentuch. Gleichzeitig sank die Temperatur weiter. Die Fingerstücke, die ihre Handschuhe zu Fäustlingen werden ließen, hatte die Kaiserliche längst umgeklappt.
    Bis zum Nachmittag besserte sich das Wetter kaum. Dennoch kam Vesana besser voran, als sie zu Beginn ihres Marsches vermutet hatte. Immerhin befand sie sich zu diesem Zeitpunkt bereits an der Schneegrenze in der Inselmitte. Das Grau wandelte sich zusehends zum Weiß, das Mehl wich knirschendem, festem Schnee. Bis über die Knöchel lagen die Flocken. Ein erfrischender Anblick und eine Erleichterung noch dazu. Ohne das lästige Rutschen ging es trotz Wind zügiger voran. Gegen Abend sah sie dann auch den ersten Hirsch, ein Zeichen von Leben, auf das sie zuvor noch vergebens gehofft hatte. Allerdings trübte die Suche nach einer möglichen Bleibe die kurze Freude über den Anblick des Tieres. Sie fand nämlich keine.
    Der an Intensität gewinnende Schneesturm verbesserte die Stimmung nicht gerade. Nach einer vergebens geführten Suche entschied sich Vesana dazu, die Wanderung fortzusetzen. Es konnte entweder ihr Todesurteil sein, oder aber sie davor bewahren. Den Pass, über den sie gehen musste, hatte sie zuvor noch ausgemacht, als es hell war, jetzt hielt sie einfach nur noch in diese Richtung. Bei derartigem Wetter konnte es klüger sein, in Bewegung zu bleiben. Dieser Schneesturm mochte wer wusste schon wie lange anhalten, grub sie sich eine Mulde oder Höhle, könnte es sie tagelang einschneien und wenn sie nicht erfror, verhungerte oder verdurstete sie während sie wartete. Das Risiko war zu groß.
    Von oben glaubte die Kaiserliche einige Mannshöhen unter sich Ruinen und die Reste einer alten Festung zu erkennen, die sich an die Felswand schmiegte, oder gar in ihr verschwand. Da sie sich aber gerade auf einem Pfad in einer schmalen Felswand befand, auf dem es nur geradeaus weiter oder wieder zurück ging, entschied sie sich dagegen umzukehren, und setzte ihre Wanderung fort. Sie wusste anhand ihrer Karten, dass es auf der anderen Seite des Passes ein Hochplateau mit einem See gab. Von diesem aus würde es dann gerade so noch einen Tagesmarsch bis zum Skaal-Dorf etwas unterhalb des Plateaus in den zum Meer hin steil abfallenden Felswänden sein. Zwar glaubte sie nicht, dass sie diese Nacht noch bis zur Hochebene kommen würde, aber ihrem derzeitigen Pfad nach zu urteilen, befand sie sich auf einem guten Weg dorthin. Genauer sollte es sich wohl aber erst am nächsten Morgen oder nach Abklingen des Sturms offenbaren. Vesa hoffte einfach auf und bat auch regelmäßig um die Gunst des Herrn der Jagd.

    Völlig ausgelaugt kam sie in den frühen Morgenstunden oben am Pass an. Der Sturm ließ allmählich etwas nach und sie sank erschöpft und schwer atmend mit trägen Gliedern im Windschatten eines Felsabbruchs nieder. Den Tornister lehnte sie neben sich an den Stein. Müde schaute Vesana nach Osten, wo sich die Morgenröte abzeichnete und die Sonne bald über die Horizontlinie klettern würde. Zwar sollte das Tagesgestirn durch die Wolken nicht zu sehen sein, aber immerhin einige seiner Strahlen brachen alsbald durch. Wären die Wolken nicht gewesen, es hätte wohl ein atemberaubender Anblick sein können.
    Bevor ihr wieder richtig kalt wurde und nach einer kräftigen, morgendlichen Mahlzeit stemmte sich die Kaiserliche in die Höhe und begann mit ihrem kürzeren Abstieg auf der anderen Seite des Bergpasses. Es wurde ein beschwerlicher Weg nach unten. Der Wind blies ihr direkt ins Gesicht, sie fand wenig Halt – einen richtigen Pfad gab es nicht – und ihre erschöpften Gliedmaße versteiften sich nur allzu oft. Holprig schaffte sie es bis in die Wälder des Plateaus, zum Glück jedoch ohne zu stürzen. Im Schutze der hohen Fichten und Tannen schwächte sich allerdings auch der Sturm ab und Vesa konnte aufatmen. Der anstrengendste Teil der Reise zum Skaal-Dorf lag jetzt hinter ihr.
    Sich neu orientierend brach sie nach Norden auf. Ein Bär in weiter Entfernung schaute kurz zu ihr herüber. Sie blickte ihn an, dann widmete er sich wieder einem erlegten Hirsch. Eine Bedrohung würde von ihm nicht ausgehen, solange sie auf Abstand blieb. Eine Gruppe Rehe sprang wenig später aus einigen dichten Büschen hervor und rannte vor der Jägerin davon. Das Leben schien sich nicht vom dichten Schneetreiben beirren zu lassen. Ein schöner Gedanke, wie sie fand. Es machte Mut und zeugte von der Kraft der Natur auf der Insel. Würdige Jagdgründe, befand sie. Wenn alles gut verlief, wäre Vesa zum frühen Nachmittag bereits am See und konnte sich ab dann Zeit lassen. Obwohl die durchzechte Nacht ihre Spuren an ihr hinterlassen hatte, so behielt sie dennoch einige positive Aspekte. Die Kaiserliche lag nun weit vor ihrem Zeitplan.
    Allerdings endete ihre Glückssträhne auch in dem Moment, in dem ihr dieser Gedanke kam. Hinter sich hörte sie tierisches, aggressives Schnaufen, Grunzen und animalisches Kreischen. Dann folgte Trampeln und bevor sie sich überhaupt umzudrehen vermochte, schlug ihr etwas die Beine weg. Von der Wucht des Aufpralls wirbelte sie durch die Luft und schlug unweit entfernt hart auf dem kalten, gefrorenen Boden auf. Von ihrem linken Bein breiteten sich heiße Wogen des Schmerzes aus, es ließ sich nur in der Hüfte unter großer Pein bewegen.
    Stöhnend streifte Vesana ihr Gepäck von den Schultern und nahm sich die Armbrust noch bevor sie überhaupt eine Ahnung davon hatte, was sie da gerade überhaupt erwischt hatte. Der Puls hoch, die Atmung schnell, Stress ergriff Besitz von ihr. Einen Bolzen auflegend drehte sie sich auf den Rücken und versuche einen Überblick zu gewinnen. Die Augen brauchten durch die Überraschung einen Moment, bevor sie richtig scharf stellten. Wenige Schritte von ihr weg wendete gerade eine kleine, blaue Gnomengestalt ihr übergroßes Wildschwein. Dampfwolken schossen aus dessen Nase an der Spitze der mit großen Hauern versehenen Schnauze. Hastig kroch Vesa vor der bedrohlichen Erscheinung zurück und gewann genug Gefühl in ihrem Bein zurück, um sich an einem Baum hochzuziehen. Die Waffe legte sie auf den Gnom – oder was auch immer es sein mochte – an. Nur mit Stiefeln, einer Fellweste und -mütze bekleidet und einem kurzen Speer bewaffnet, schaute er sie böse an. Das Wildschwein blickte nicht weniger finster drein. Viel Zeit zum Überlegen, was sie tun konnte, blieb der Kaiserlichen nicht, denn der Angreifer nahm bereits neuen Anlauf. Dann brach das Tier los und rannte in vollem Galopp mit seinem Reiter auf sie zu.
    Vesana holte tief Luft, legte an und löste den Mechanismus aus. Surrend schoss der Bolzen davon und traf den Gnom mitten in die Brust. Die Wucht riss ihn vom Rücken seines pelzigen Schweins, doch ließ sich dieses nicht beirren und rannte weiter. Im letzten Moment wich sie mit einem Sprung über das unverletzte Bein zur Seite aus. Das Tier krachte quiekend und kreischend gegen den Baum, während die Jägerin versuchte möglichst schnell zurück auf die Füße zu kommen. Ihr steifes Bein behinderte sie allerdings erheblich dabei. Das Schwein taumelte rückwärts und schüttelte benommen den Kopf. Vesa legte einen neuen Bolzen nach, als es hinter ihr knirschte und raschelte.
    Ruckartig wirbelte sie herum, die Armbrust hob sie in den Anschlag. Gerade rechtzeitig, drehte sie sich, um einen weiteren Gnom – diesmal einer zu Fuß – auf Distanz zu halten. Von hinten wollte er sie mit einem Speer bewaffnet anspringen, jetzt aber war er gezwungen auf Abstand zu bleiben, wollte er ihre Waffe und die sie möglicherweise auslösende Hand im Blick behalten. Dieses … Vieh starrte Vesana aus bösen Augen heraus an. Es zog die Mundwinkel nach unten und so die tiefblauen Lippen auseinander. Dabei entblößte es seine spitzen Zähne. Den Rücken der schmalen Nase legte es in Falten und kniff die Augen weiter zusammen. Den Speer hielt es drohend auf die Kaiserliche gerichtet, der es gerade so bis zum Bauchnabel reichte.
    Vesa war angespannt. Die Muskeln im Gesicht arbeiteten, das Herz pumpte schwer, die Atmung ging schnell. Leichtes Zittern erfasste sie und sie spürte Unruhe in sich aufsteigen. Hinter ihr raffte sich allmählich das Wildschwein nach seinem Zusammenstoß mit dem Baum zusammen und die Jägerin musste schnell etwas unternehmen, wenn sie nicht ein weiteres Mal überrannt werden wollte. Ihre Augen suchten nach Möglichkeiten für ein Ausweichen, möglicherweise auch einer Flucht. Vorsichtig testete sie ihr verwundetes Bein. Es schien nicht gebrochen zu sein, lediglich traumatisiert von dem heftigen Schlag durch das Borstenvieh. Sie würde es zwar noch nicht voll belasten können, aber immerhin war es einsetzbar.
    Die Kaiserliche setzte einen schnellen Schritt nach vorn, direkt auf den blauen Gnom zu. Mit dem Kolben der Armbrust schlug sie den Speer, der auf sie zeigte, zur Seite, trat ihrem Widersache mit dem anderen Bein vor die Brust und ließ ihn zwei kleine Schritte zurücktaumeln. In dieser Zeit spannte sie den Mechanismus der Schusswaffe und jagte ihm einen Bolzen in die Brust, als er sich wieder gefangen hatte. Gequält stöhnend und mit Blut aus dem Mund quellend, brach er zusammen. Vesana warf die Waffe zu ihrem Gepäck und zog das Stahlschwert aus der Scheide auf ihrem Rücken, als sie sich dem Wildschwein zuwandte. Gerade rechtzeitig, wie sie feststellte, denn inzwischen hatte es sich wieder auf sie ausgerichtet.
    Es stampfte auf den Boden und sprintete los. Geistesgegenwärtig warf sich die Jägerin zur Seite und schlug noch im Liegen nach dem Tier. Sie merkte einen Widerstand, dann brach das Schwein rauschend, quiekend und schmerzerfüllt schreiend zusammen. Vesa kam auf die Füße zurück und hielt die blutverschmierte Klinge vor sich. Sie hatte eines der vorderen Beine erwischt und die Hufe ab dem Knöchel abgeschlagen. Das Wildschwein wälzte sich über den Boden, kreischte und schrie vor Schmerz. Es stellte in diesem Zustand keine Bedrohung mehr dar. Sie atmete erleichtert auf und versuchte bewusst die Atmung zu verlangsamen, um ruhiger zu werden.
    Nachdem sie ihre Waffe an der Kleidung des näheren der toten Gnome gesäubert und verstaut hatte, humpelte Vesana zurück zu ihrem Felleisen. Das Hämmern im Bein legte sich gerade erst und so schmerzte jeder Schritt. Es half nichts, sie musste weiter. Mühevoll schulterte sie ihr Gepäck und machte sich daran, zu verschwinden. Sie dachte gar nicht erst darüber nach, die Gnome nach wertvollen Dingen zu durchsuchen, sie wollte einfach nur noch weg. Der Geruch des Blutes und die Schreie des im Todeskampf befindlichen Wildschweines würden alsbald Jäger und Aasfresser anlocken, wenn nicht sogar auch weitere der kleinen blauen Zeitgenossen.
    Ächzend, aber Kraft im Bein zurückgewinnend, eilte die Kaiserliche davon. Das Toben des Schweins klang mit zunehmendem Abstand ab und verstummte schließlich ganz. Gleichzeitig trat mit der nachlassenden Aufregung, dem ruhigeren Puls und den sich entspannenden Nerven auch unendliche Müdigkeit ein. Vesa würde an diesem Tag nicht mehr sehr weit kommen und musste sich bald eine Bleibe für die Nacht suchen. Der Schlafmangel tat neben der körperlichen Entkräftung durch den Schock und Kampf sein Übriges.



    Zum nächsten Beitrag >>
    Geändert von Bahaar (17.05.2013 um 09:35 Uhr)

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •