[PS3] Drakengard 3

[Klunky]

So hatte es dann heute Abend noch mal versucht und nach 10 Versuchen oder noch ein paar mehr hat es dann endlich geklappt.

Uiuiui, also gerade zu Beginn musste ich erst mal kapieren das man die Töne off-beat treffen muss, weswegen man sich zunächst auf die visuellen Hinweise verlässt. Ich schätze das ist auch das erste und einzige Mal wo man auf die Ringe achten sollte, danach macht man automatisch alles nur noch nach Gehör.

Die 6 Schwestern sind ja quasi nur Tutorial bevor dann der eigentliche Spaß beginnt und mein Gott was für eine schöne Melodie, wie soll sowas den Untergang der Welt herbeirufen? Unfassbar wie angespannt man ist und als dann dieses Lied im Hintergrund läuft... ein richtiger Magic Moment. Überhaupt war die gesamte visuelle Gestaltung, zusammen mit dem Konzept und der absurd "unpassenden" Herausforderung ein Erlebnis was ich nicht so schnell vergessen werde.
Ich meine gut, man hätte jetzt auch einen "Shadow Lord" dahinklatschen können den man dann in mehreren Phasen kalt macht und die Sache ist gegessen, erspart einen sicherlich vieles an Zeit und Nerven, doch ich denke mal dann wäre der ganze Abgesang des Ganzen einen nicht so stark in Erinnerung geblieben. Es ist das Ende des Spiels man hat außer ein bisschen Freizeit nicht viel zu verlieren. Ich habe diese Herausforderung eher als ein Geschenk gesehen, als etwas erstrebenswertes.
Yoko Taro scheut es wirklich nicht davor so einige Hemmschwellen zu überwinden und sei es den Spieler komplett zu frustrieren. Aber in dem Fall schafft er es gerade für diese Szenarien eine eigenartiges Faszination hervorzurufen.

Und hey so schlimm war es dann letztlich nicht, also ich meine es war komplett fair wenn man erst mal den Dreh raus hat und mindestens über Zero hinaus kommt.
Klar wie in meinen letzten Post beschrieben bleibt das Damoklesschwert permanent über einen um bei jeden kleinsten Fehler herunterzufallen und gegen Ende erlaubt sich das Spiel noch mal einen letzten "Witz", aber nichts von dem Timing ist irgendwie kaputt und man weiß spätestens nach Three wirklich worauf man zu achten hat. Nämlich nur auf sein Gehör und da kommt das schöne bei Musik und Klang zu Vorschein. Man kann einfach nicht schlechter werden. Man wird zwar oft aus der Bahn geworfen, doch jede geschafft Passage ist automatisch sowas wie eine gelernte Passage, ein neuer Meilenstein, selten wird man noch mal sporadisch Fehler bei zuvor geschafften Passagen machen, irgendwann war alles bevor die 6 Schwester anfangen zu singen quasi ein No-Brainer und wenn man erst mal die Gewissheit hat, weiß man dass man es schaffen kann.

Einmal das Lied gepackt wird man es auch jedes weitere Mal schaffen. Mit dem Mindset war ich eigentlich permanent komplett beruhigt an die Sachere herangegangen und konnte mich eigentlich gar nicht so sehr frustrieren lassen.
Da hat auch der Moment wo alles schwarz wurde nichts daran geändert, im Gegenteil ich fand es sogar ziemlich cool, dass das Tempo immer weiter nachlässt und die Noten plötzlich langgezogen werden. Wobei die letzte Note... da gebe ich zu habe ich vorher Youtube konsultiert um zu wissen wann die kommt. (leider habe ich mir die böse Überraschung in nem Youtube Kommentar vorweg nehmen lassen) Die hätte ich sonst sicherlich nie und nimmer beim ersten Mal getroffen. Vor allem dass da einfach so ein Gespräch beginnt, fies! Aber dennoch immer noch fair, weil es ist ja klar und deutlich zu hören dass am Ende noch eine Note abgefeuert wurde. In erster Linie erzeugt es aber Panik, was es schwer macht nicht doch zu früh den Knopf zu drücken. (kann ich mir zumindest vorstellen)

Auf jeden Fall ist Drakengard 3 trotz all seiner technischen Unzulänglichkeiten und seiner spielerischen Monotonie ein echt sehr besonderes Spiel gewesen. Leider ist die Story mehr oder weniger ein Clusterfuck welches auf vielen Medien verteilt wurde. Was jetzt genau Disciples sind und warum sie für die Schwestern bestimmt waren und warum sie überhaupt eigentlich Tauben sind, weiß ich immer noch nicht, genau so wenig woher die Blume kommt oder welche Rolle jetzt One's Bruder erfüllen soll. Ganz zu schweigen von Recordern und dieser sogenannten Old World. Über Zeros Ursprung erfährt man ja glaube ich auch nichts.
Der eigentliche Faden, war aber trotzdem ganz gut und emotional umgesetzt mir hat vor allem die Beziehung von Mikhail und Zero gefallen und wie man langsam beginnt Verständnis für Zeros Lage zu empfinden obwohl sie zu Beginn wie ein absolutes Monster rüber kommt.

Irgendwie hat es dann beim Hack'n'Slay Gameplay von seinen Grundmechaniken dann gerade noch soweit gereicht dass man trotzdem nicht komplett genervt sich den immer gleichen Leveln (vor allem in den Nebenquests) stellt. Vielleicht liegt das daran dass an mancher Stelle ohne Heilitems es doch schon ganz schön fordernd sein kann und irgendwie allgemein das Balancing wahrscheinlich hier noch am besten funktioniert von all den anderen Yoko Taro Spielen. Es gab da so einige Bullshit Herausforderungen, aber überhaupt dass es in mir manchmal diese Rage-Gefühle verursachen konnte, zeigt schon dass man ja doch etwas dabei gefühlt hat und ernsthaft darin interessiert war den Content des Spiels anzugehen.
So als reines Storygucken hätte es für mich auf jeden Fall nicht so funktioniert.

Summa summarum würde ich es Gameplay-mäßig als das beste Yoko Taro Spiel bezeichnen (Drakengard 3 ----> Nier --> Nier: Automata) und Story-mäßig zwischen Nier und Nier Automata. (Nier: Automata ---> Drakengard 3 -> Nier) Drakengard 1 habe ich ja noch nicht gespielt.