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  1. #1
    Ragnarok DS

    Plattform: DS



    Ragnarok, kenn ich doch?

    Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr euch an bestimmte Momente in eurer Jugend errinnert und immer wieder einen nostalgischen Flashback bekommt, wenn ihr euch urplötzlich wieder daran errinert? So oder so ähnlich ging es mir letztens mit Ragnarok. Wer Ragnarok nicht kennt oder meint, ich meine damit das Luftschiff aus Final Fantasy 8, oder aber eine Kreuzung aus Ragnar (Dragon Quest IV) und dem natürlich in neuer Rechtschreibung geschriebenen Musikstil Rok, dem will ich jetzt mal ganz kurz aufklären. Ragnarok ist ein MMORPG (ihr wisst schon, ein Rollenspiel, was man online spielen kann!), was schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Aufmerksam auf das Spiel bin ich erst durch den Sender Giga gekommen, der leider schon in Frieden ruht. Damals wurde das MMORPG in (ich glaube) Giga Games vorgestellt und das erste was ich in diesem Moment dachte war: "Langweilig! Ich bin Egozocker, also hinfohrt mit Mulitplayer Spielen!" (jaja, die Jugend...) Als ich aber das Spiel und seine Grafikengine sah, wurde mir urplötzlich ganz warm ums Herz. Das Spiel ist nämlich bekannt für seinen Retro Look, der an gute alte SNES Spiele errinert und definitv überzeugen kann. Und jetzt wird's kurz persönlich: Ich war trotz erheblicher und sachlicher Kritik (Mulitplayer = no way) meinerseits, von dem Spiel angetan, OBWOHL ich damals ausschließlich Solo Spieler war! Ist es nicht irgendwie ironisch, dass ich seit meiner ersten Beziehung damals, empfänglich für so einen Mulitplayer Kram wurde? Hat das einen tieferen Sinn, denn ich gerade nicht erkenne oder bilde ich mir das jetzt gerade nur ein....? Wie auch immer! Seit der Ausstrahlung dieser Giga Games Folge habe ich fortan alles daran gesetzt Ragnarok Online wenigstens mal auszuprobieren. Ironisch ist aber auch, dass ich damals und auch jetzt gerade, kein eigenes Internet hatte. Ja, jetzt fängt das alles an komisch zu werden... IRGENDWANN aber hatte ich dann mal Internet und ein wenig später konnte ich die Trial Version von Ragnarok ausprobieren. Der Rest ist Geschichte und ehrlich gesagt auch totlangweilig. Eines sei aber gesagt: Ich fand das Spiel gut, war aber nicht bereit dafür Geld auszugeben. Wie gesagt... meine Jugend, das Zeitalter, der Geizkrägen und der armen Säcke.



    Das MMORPG für den DS! ....


    Umso gespannter war ich natürlich, als ich erfuhr, dass es ACHTUNG TROMMELWIRBEL......... Ragnarok (!!!) jetzt auch für den DS gibt! Mensch, was für ein Potential würde das denn bitteschön haben! Ragnarok ist schließlich bekannt für seine große Social Community, die Neulingen gegenüber sehr offen ist. Desweiteren gibt es Features wie den Marktschreier (nehmt meine Waren und ich nehme euch euer Geld!) und Klassenwechselsystem ab Stufe 10 (im Real Life wäre das damals auch mal cool gewesen). Gibt natürlich auch noch mehr Features, allerdings konnte ich Dank Trial Version die meisten davon nicht nutzen.


    ..... nur ohne MMORPG.....

    Ihr seht schon: Die Weichen für ein äußerst interessantes Spiel für den DS sind durchaus gegeben, allerdings.... nun ja. Keine davon wurde wirklich betätigt.
    Dabei verspricht der Anfang des Spieles noch recht viel. Im Intro bekommen wir Szenen und Charaktere zu sehen, die wir auch sehen wollen, schließlich wollen wir nur eines: Ragnarok.
    Also starten wir ein neues Spiel und freuen uns schon auf die vielen MMORPG Inhalte, denn diese waren im Startbildschirm noch nicht zu sehen.
    Zu Beginn des Spieles sehen wir eine ganz schön klischeehafte Szene. Und wisst ihr was? Die ist so klischeehaft, dass sogar das Klischee selbst sich darüber beim Klischeeamt beschweren würde. Soldaten verfolgen uns noch unbekannte Charaktere (älterer Typ und Mädchen) und werden anschließend noch von denen geschnapt! Das ist auch im Zeitalter des kleinen DS nichts neues mehr. Was soll das? Will Ragnarok jetzt echt eine Geschichte erzählen? WARUM? Ganz ehrlich: WARUUM?


    Grandia als Tarnung

    Nach dieser äußerst klischeehaften Szene schlüpfen wir in die Rolle unseres Helden, wessen Name man natürlich frei wählen darf. Unser Held ist gerade auf dem Weg zur nächstgelegen Stadt um sich in der Gilde als....... Abenteuerer (!!!!!!!) einzuschreiben! Sein Vater war nämlich ein Abenteuer und da Papa der Beste ist, will natürlich auch der Nachwuchs zeigen, was er kann. Achja, der Vater ist übrigens verschlollen (also nicht tot) Hey, woher kenne ich das alles bisher bloß? "Hey Justin! ICH bin dein Bruder!" würde ich jetzt am liebsten sagen, aber naja.... Unterwegs zur Stadt trifft Justin, äh, der Held, auf ein fremdes Mädchen. Dieses liegt verletzt im Wald, ist uns aus der vorherigen Szene bekannt und stellt sich mit dem Namen Sierra vor. Sierra hat gerade ein wenig Gedächtnisverlust und da sie gerade genug Freizeit hat, beschließt sie, Jus... äh, den Helden, zu begleiten.
    In der Stadt angekommen schließen sich uns noch weitere Charaktere an, die aber nich gerade.. überzeugender sind als unser tolles Zweiergespann. Im Laufe des Spieles erfahren wir natürlich wo der tollte Papa ist, wer Sierra verfolgt und warum zum Teufel man so eine klischeehafte Story noch klischeehafter macht.



    Antippen und Gewinnen!


    Was wäre ein RPG ohne Kämpfe? Nichts. Was wäre ein MMORPG ohne Kämpfe? Ein simpler Chat mit lebendigen Avataren und leider ohne tolle Nerdsprache (sehr wichtig!).
    Natrürlich gibt es RPG typisch auch in Ragnarok DS Kämpfe, allerdings sind diese etwas.... naja... stark kompromiert. Treffen wir in der Welt von Ragnarok auf einen Gegner (die man übrigens sehen kann), können wir diese in Echtzeit bekämpfen! Hierfür müssen wir sie nur meisterlich..... antippen. Ja, richtig gehört. Mehr Feinheiten oder Kniffe lässt das Kampfsystem dank starker Kompromierung auch gar nicht zu. Nachdem wir den Gegner angetippt haben, haut unser Held so lange drauf, bis der Gegner down ist. Imo eine gute Gelgenheit, die zahlreichen Items, die der Gegner droppt einzusammeln (so, für den Nerdfaktor dieses Berichts habe ich gerade gesorgt!) Neben den normalen Angriffen können wir auch noch auf Spezial Angriffen zurückgreifen und Items auf Tasten setzen, um deren Einsatz zu vereinfachen. Also doch noch ein bisschen Abwechslung? Naja, n' bissel...


    Ich werd'n Knight!!!

    Ragnarok ist bekannt für sein Klassenwechselfeature, welches heutzutage ja auch schon ein MMORPG Standard ist. Der Klassenwechsel ist auch in Ragnarok DS vorhanden und wie in dem MMORPG Ableger auch erst ab Stufe 10 möglich. Zur Auswahl stehen die übliche Verdächtigen: Mage, Archer, etc. Ich habe mich natürlich für den Warrior entschieden, da rohe Gewalt in RPGs immer zum Ziel führt! Taktische Komponente bringt so ein Klassenwechsel minimal zwar schon mit sich, kann man aber dank Antipp Kampfsystem und dem niedrigen Schwierigkeitsgrad eigentlich auch komplett ignorieren. Lediglich das Arsenal an Fähigkeiten und die Werte der Spielfigur werden beeinflußt. Spielerisch ändert sich da aber nicht viel, ganz gleich ob Mage oder Warrior, spielen tun sich die Klassen alle gleich.


    Reisende Förster

    Die Welt von Ragnarok orientiert sich natürlich an dem MMORPG Ableger und Kenner dessen werden vieles wiedererkennen. Das fängt bei den Städten an und hört bei den Gegner noch lange nicht auf. Ständig hat man dieses: "Kenn ich!" Gefühl, was nicht unbedingt negativ gemeint ist. Schön ist auch zu sehen, dass Ausrüstungs teils an unseren Charakteren angesehen werden kann. Allerdings ist nicht alles Gold was glänzt. Die Welt von Ragnarok DS ist, obwohl sie netten Fanservice bietet, sehr, sehr, seeeehr einfallslos gehalten. Ab sofort stehen Wälder als Dungeons an der Tagesordnung und man kriegt das Gefühl nicht los, man sei ein Förster, der nur mal eben nachguckt, ob alle Wälder noch in gutem Zustand sind. Die Welt ist auch so viel zu überschaubar und langweilig gehalten. Städte sind nur ein Menü mit Menürubriken a la Inn, Shop und Taverne. Das und viele andere Kleinigkeiten sind bei dem MMORPG viel besser umgesetzt worden und dabei ist das noch nicht einmal ein JRPG. Irgendwie ist das... arm.



    Wir haben einen MMORPG Aspekt gefunden!


    Neben all dem ganzen JRPG Kram (oder halt auch nicht...), gibt es tatsächlich sowas wie einen MMORPG Aspekt. Das ganze Spiel ist nämlich auf Quests aufgebaut. Einmal giibt es da die Hauptquests, die man von diversen Leuten erhält und die man machen MUSS. Und dann gibt es da noch die Nebenquests, die man in der Taverne annehmen kann, aber nicht muss. Diese sind aber allesamt nichts weiter als üblicher RPG Kram und sind auch so kaum nennenswert. Außerdem motivieren sie einen nicht wirklich, da die Belohnungen zu bescheiden und der Aufwand dafür vieeel zu hoch ist. Da kaufe ich mir die Sachen doch lieber gleich, als so ne langweilige Quest anzunehmen. Wenn man natürlich ein großes Herz hat und alles und jeden helfen will, der kann die Quests natürlich machen. Auch Low Budget Arbeiter sehen die Leute gerne, also bewerbt euch gleich bei denen!


    Guck mich an, ich bin Ragnarok!

    Grafisch ist das Spiel natürlich an seinen großen Bruder angelehnt, macht aber auf den DS einen nicht ganz so überzeugenden Eindruck. Die Effekte sind zudem auch sehr unspektakulär gehalten. Da setzt man mal einen ultra fetten Skill dank meisterhafter Antipp Kampfkunst ein und dann kriegt man nur eine simple PÄNG Animation zu sehen. WOW! Das wäre auch mit einem normalen Angriff gegangen.... Aber vielleicht ist Ragnarok DS auch im Animationsstreik? Und auch in der Klischeesekte? Naja, egal.


    Hör mir zu, ich bin langweilig!

    Die Musik kann man gut mit einem simplen Wort beschreiben: langweilig. Dabei ist der Stil der Musik an und für sich nicht schlecht, dafür jedoch zu unspektakulär und sie wird viel zu oft in Dauerschleife präsentiert. Manchmal fängt sie sogar an ein wenig zu nerven..


    Fazit


    Ist Ragnarok DS eigentlich ein gutes Spiel? Ehrlich gesagt.... nicht wirklich. Es gibt zwar einige interessante Ansätze, die aus dem MMORPG übernommen wurden, allerdings sind diese nur in abgespeckter Form vorhanden und bereichern das Spielerlebnis eigentlich gar nicht - eher im Gegenteil. Die Story ist absoluter Klischee Mist und das Kampfsystem ist auf gut Deutsch gesagt für den Papierkorb. Das Spiel hat nichts, was einen längerfristig unterhalten bzw Spaß machen könnte. Mit etwas MMORPG Aspekten oder überhaupt mal ne Online Funktion wäre das Spiel nicht ganz so schwach wie jetzt geworden, aber so... Ein bisschen Ragnarok Charme hat das ganze zwar irgendwie schon, aber höchstens nur 2 Stunden. Und das noch nicht einmal am Stück.

    Empfehlenswert für: Ragnarok Versessene und Low Budget Questler
    [/CENTER]
    Good boy. Sometimes.


  2. #2
    Danke, ich hab nach einigen Internetmeinungen eh schon drauf verzichtet (obwohl das Weglassen von MMO-Elementen eher positiv ist) und fühle mich jetzt bestätigt. *brrr*


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  3. #3
    Tolles Thema - das wollte ich nur mal anmerken. Weiter so.

    Ich finde es wirklich interessant, auch mal etwas über unbekanntere Spiele lesen zu können - Shadow Madness habe ich mir letztens sogar gekauft, weil deine Rezension mich neugierig gemacht hat.
    Wer braucht Photobucket? Kein Schwein!
    Libenter homies id, quod volunt, credunt.
    Alle GF-Aktionen auf einen Blick

  4. #4
    Ja, ich finde den Thread auch toll.

    Hab sogar etwas Lust, mal Grandia Parallel Trippers auszuprobieren, auch wenn deine Rezension nicht so~ positiv war.


  5. #5
    Ich finde es auch toll, immer mal wieder solche Reviews von Usern im Forum zu lesen. Noch besser wäre es, wenn sie auf der Seite ihren Platz finden würden anstelle hier im Forum wo es dann irgendwann mal kurz über lang untergeht.
    Currently playing: Uncharted - Lost Legacy
    Most wanted: Secret of Mana Remake, Xenoblade Chronicles 2, Ni no Kuni 2

  6. #6
    Freut mich immer, wenn ich den Leuten durch meinen Ironie Angriff, solche Spiele ein wenig näher bringen kann.

    Da sprichst du einen interessanten Punkt an, Seldio.

    Ich denke aber das im Forum die Resonanz einfach viel persönlicher ist und die User ja nur was reinschreiben, wenn sie auch Lust dazu haben. Die Unverbindlichkeit macht imo den Reiz aus, auch wenn man mit Öffentlichkeit viel mehr Leute erreichen kann. Ist jetzt aber nicht speziell nur auf Spiele oder so bezogen.
    Good boy. Sometimes.


  7. #7
    Zitat Zitat von Kynero Beitrag anzeigen
    Ich denke aber das im Forum die Resonanz einfach viel persönlicher ist und die User ja nur was reinschreiben, wenn sie auch Lust dazu haben. Die Unverbindlichkeit macht imo den Reiz aus, auch wenn man mit Öffentlichkeit viel mehr Leute erreichen kann. Ist jetzt aber nicht speziell nur auf Spiele oder so bezogen.
    Ja, ich weiß, was du meinst. ^^ Ist viel aufwändiger/anstrengender etwas zu schreiben, das nach außen hin repräsentativ sein soll. Einfach drauf loszutippen und einen persönlichen Bericht zu schreiben, ohne zwangsläufig irgendwelchen Ansprüchen zu genügen ist besonders auf Dauer viel lockerer.


  8. #8
    Metal Saga


    Plattform: PS2


    Damals war alles besser...

    Hört mal her, Freunde des RPG Genres! Damals, also noch damaliger als vor 4 oder sogar 4 Jahren und 5 Monate, war doch wirklich alles besser, nicht wahr? SNES und PS1 haben JRPG mäßig alles besser gemacht als heute. Aber ich will hier nicht untertreiben: Die Blütezeit aller RPG Epochen war definitv die NES Ära mit ihrer schicken Pixel Optik. Die Kinder von heute wissen doch gar nicht mehr was es heißt, ein gutes Spiel zu spielen! Tales of, Final Fantasy und dieser ganze Nischenkram auf der PS3 - wer zum Teufel braucht das heute denn noch?
    Früher gab es keine Big Boobs... also in Videospielen, keine Love Storys, keine epische Rahmenhandlung, nichts!
    Es gab nur ein vorgefertigtes Szenario und der Spieler wurde direkt in dieses reingeworfen, begleitet von den Worten: "Sieh zu, wie du klar kommst, RPG Nerd!"
    Jaja, unberührte Unschuld umschloßen von seichtem Gameplay und knackigem Schwierigkeitsgrad. Und nein, ich mache gerade keine Werbung für eine neue Schokoladensorte. Damals war das alles einfach so. Ist genau so, als wenn Oma oder Opa wieder vom Krieg erzählt und man als Kind zwar zuhört, aber nicht dabei war und deshalb immer unwissend bleiben wird. Punkt.
    DAS nannte man früher Rollenspiel und nicht wie kleine Kinder mal wieder die Welt retten. Ja, damals war alles besser....


    Und nach Äonen von Jahren ward Metal Saga geboren.

    Die Gebete aller Jünger der alten Generation wurden aber in der PS2 Generation irgendwann mal erhört. Und so gebar der heilige RPG Gott ein Kind, welches genau an diese tolle Zeit angelehnt war: Metal Saga. Ein Traum jedes Mannes. Und auch jeder Frau, wenn sie RPGs spielt. Das Wort Metal sagt ja schon aus, um was es sich hier handelt. Richtig: Ein knallhartes Rollenspiel für echte Männer (und Frauen!).


    Schrottplatz als Schauplatz

    Metal Saga ist, wie vorher kurz angesprochen, sehr klassisch ausgefallen. Dabei hätte die Welt und das Szenario hätten besser gar nicht gewählt sein können: Ein riesengroßer Schrottplatz zum austoben. Wie wundervoll ist das denn bitteschön?
    Überall liegt Schrott herum, überall riecht es nach Schrott und wenn man auf die Idee kommen würde, den Schrott zu essen, ja dann schmeckt er auch nach Schrott! Und warum ist die Welt jetzt ein riesengroßer Schrottplatz? Nun ja, damals gab es nen großen Knall und ab da wurde die Welt fast bis zum Grunde erschüttert. Warum und wieso weiß keiner eigentlich so richtig, allerdings erfährt man dies, je weiter man im Spiel voran schreitet. Aber auch immer nur so nebenbei.


    Der Job eines Mannes... als Kind

    In solch schwierigen Zeiten hat sich nicht nur die Welt, sondern auch das Jobangebot stark verändert. Eines der lukrativsten Jobangebote ist dabei das Verkloppen von Monstern und Einsammeln von Schrott. Oh yeah, endlich wird diese Arbeit auch mal anerkannt! Endlich kann ich den Mist verscherbeln, den ich nie brauche, Gegenstände, die nur zur Zierde da sind und low Items, die mir alles bringen, nur nichts im Spiel. Aber naja, alles nehmen die feinen Herren und Frauen dann doch nicht an, was irgendwie schade ist.

    In Metal Saga schlüpfen wir dabei in die Rolle eines Teenagers, der genau auf diesem Wege seine Brötchen verdienen will. Vermutlich wollte er vorher studieren, aber er hat sich dann doch umentschieden und hat den etwas anspruchsvolleren Weg gewählt. Warum auch nicht? Den Typen können wir übrigens frei benennen.
    Also, da sagt unser Held zu Beginn des Spieles Tschüss zu Mama, geht hinaus in die große weite Welt und bemerkt, das er spätestens bei einer Monsterjagd alleine keine Chance hat. Das ist aber nicht schlimm, denn dafür hat er etwas, was ihm das Leben gehörig erleichtert. Etwas sehr cooles und männliches, mit einer ordentlichen Durchschlagskraft... und nein, ich meine damit jetzt nicht...


    Wir cruisen durch die Welt!

    Bevor hier jetzt die wildesten Theorien aufkommen: Es handelt sich bei der Unterstützung um einen Panzer, der fortan als vollwertiges "Partymitglied" bezeichnet werden kann. Als Mietglied einer RPG Gruppe, zu der sich später noch mehr menschliche Begleiter anschließen, muss dieser natürlichv getunt, gehegt, gepflegt und angemalt werden. Okay, letzteres ist vermutlich nur bei Metal Saga der Fall.
    Dabei besuchen wir im Laufe unserer Reise nicht immer nur Waffen oder Gegenständeläden, sondern auch Werkstätten, die für das Tuning der Fahrzeuge verantwortlich sind. Ihr habt nämlich nicht nur einen Panzer als Fahrzeug, sondern noch drei weitere, da jedes Gruppenmitglied sein eigenes Fahrzeug mit in die Gruppe nimmt. Ist so ja erstmal ganz praktisch! Auch wenn ich es nicht gerade toll finde, mich ständig um die menschlichen Begleiter UND dann auch noch um derer Fahrgedöhns zu kümmern. Die könnten auch mal was dazu beitragen, außer Kämpfen. Dabei ist gerade das Wort "Beitragen" im Zusammenhang mit Metal Saga ein nicht gerade unwichtiges Wort, denn außer Kämpfen bringt sich die Heldengruppe nicht gerade aktiv in das Spielgeschehen mit ein.
    Storyszenen mit allerlei NPCs laufen quasi von selbst, ohne das einer der Helden überhaupt mal ein Wort spricht. Das erledigen immer andere, aber nicht wir. Das vermittelt einem so ständig das Gefühl, eine Gruppe von Statisten, mit Fahrzeugen zu führen, wo die Fahrzeuge sogar mehr Persönlichkeit haben als die Flaschen in ihnen drin.
    Aber hey, damals war das auch so!


    Wir ballern was das Zeug hält!

    Neben dem typischen "Stadt-Verlies-Stadt-Verlies" machen wir, wie oben schon erwähnt nicht viel. Was wir aber viel machen ist das Kämpfen. Und dafür hat Metal Saga ganz klassisch ein Rundenkampfsystem spendiert bekommen. Feinheiten gibt es auf den ersten Blick nicht, guckt man aber genauer hin, so erkennt man dann doch hier und da ein paar Kleinigkeiten. Es macht nämlich schon einen Unterschied, ob wir zu Fuß über die Weltkarte laufen oder aber in unseren schicken Fahrzeugen unterwegs sind, denn in den Fahrzeugen sind wir eindeutig stärker. Jedes Fahrzeug hat dabei eine Hauptwaffe, sowie noch ne Nebenwaffe, welches meistens als "Skillcenter" Manche Fahrzeuge haben auch noch eine zweite Nebenwaffe und die ist quasi auch die Hauptwaffe, nur ein wenig abgespeckter. Bei all den Waffen sollte man natürlich darauf achten, dass die Munition noch erreicht und dass das jeweilige Fahrzeug noch intakt ist. Es ist daher immer wieder seine Fahrzeuge upzugraden und sich mit neuen Munitionen einzudecken.

    Als Mensch haben wir allerdings nicht so viel zu melden. Der zufallsbedingte Kleinviehkram geht auch ohne Fahrzeuge ziemlich gut von der Hand, allerdings sind die Bosse da schon ein anderes Kaliber, wo wir ohne Fahrzeuge alles haben... nur keine Chance. Das führt dazu, dass wir als Mensch viel weniger kämpfen als wenn wir in unseren geniale POWER BATTLE Fahrzeugen unterwegs sind. Dabei ist aber zu beachten, das es Abschnitte gibt, wo man zu Fuß umhergehen muss und die Fahrzeuge dann draußen parken müssen. Deshalb müssen wir uns also gleichzeitig auch um die normale Ausrüstung unserer tapferen Recken kümmern und können leider NICHT voll und ganz auf die zerstörerische Kraft der Panzer setzen. Schade! Zumindest auf der Weltkarte können wir immer umherfahren und dabei hat der Held noch gar keinen Panzerführerschein. Aber das ist ja auch egal, er muss ja die Welt retten! Ach ne, will er ja gar nicht..... Öh, vergesst was ich gesagt habe.. Auf jeden Fall ist gesetzlich alles in Ordnung! (denke ich..)


    Was treibt mich an, außer der Treibstoff?

    Worum es letztendlich in Metal Saga geht ist bis auf weiteres dem Spieler unklar. Der Plot ist sogesehen eigentlich gar kein Plot, sondern viel mehr ein Open World JRPG im Stile von Dragon Quest, nur das Dragon Quest die bessere Geschichte parat hat. Es werden natürlich nach und nach noch paar kleinere Fragen aufgeworfen wie z.B warum die Welt so wurde wie sie jetzt is, allerdings bleibt alles immer auf den "Wir erleben jetzt mal ein paar Abenteuer" Trip.
    Tiefsinnige Story in Apokalypsenform findet man hier nicht vor. Da ist man mit Digital Devil Saga eindeutig besser bedient. Zumal die Leute der Spielwelt die Apokalypse relativ gelassen sehen. Ohje, so ruhig müssten die Leute in unserer Welt mal auf das Thema reagieren... aber das ist ein anderes Thema.


    Mukke und Games

    Die größte Schwäche alter RPGs ist der monotone Alltag, der den Spieler immer wieder auf's neue quält. Heutzutage ist das zwar nicht wirklich anders, allerdings besser verpackt und meistens kann man in jedem Rollenspiel dieser Zeit irgendwas kleines nebenher machen. Da Metal Saga sehr an die alte Generation angelehnt ist, können wir uns natürlich schwer vor dem monotonen Alltag schützen, aber es gibt tatsächlich etwas, was man abseits des Spieles machen kann. In den Tavernen der Spielwelt können wir nämlich ab und an kleinere Minispiele zocken oder aber auch Musik hören. Beides können wir nach einmaliger Anwendung auch herunterladen und so jederzeit wieder abrufen. Alles, was wir auf diesem Wege erhalten wird dann in unserem coolen Computer gespeichert, der ab und an auch mal kleine Emails empfängt und auch als Tutorial dient. Und gerade diese Minispiele und die Musikstücke haben mir tatsächlich am Besten im Spiel gefallen, da sie einfach verdammt gut umgesetzt und gut in das Spiel implentiert wurden. Frogger ist zudem echt cool!


    Wo ist die Pixelfee?

    Grafisch ist Metal Saga nicht sehr überzeugend. Betrachtet man aber den Umstand, dass Metal Saga eine Anlehnung alter RPG Klassiker ist, ja DANN passt die Grafik natürlich wie die Faust auf's Auge. Alt ist sie nämlich... und liegt deutlich unter dem Niveau der PS2...Schade.


    IT'S MUSIC TIME!!

    Abgesehen von dem sehr genialen "Rock Battle Theme" hat Metal Saga kein Musikstück, was einem irgendwie längerfristig in Errinerung bleibt. Das Boss Theme ist aber wirklich sehr genial. Es lohnt sich, das mal in Youtube oder woanders anzuhören. Rockt schon!
    Die herunterladbaren Musikstücke sind zwar von der Idee her nett, aber naja... auch nicht wirklich das, was einen irgendwie umhaut.


    Fazit:

    Metal Saga ist alt. Seeeehr alt. Vom Gefühl her vermutlich genau so alt wie mancher RPG Klassiker auf dem NES. Die Entwickler wollten dieses Retro Gefühl alter RPG Klassiker mit diesem Spiel einfangen und meiner Meinung nach ist das schon ganz gut gelungen. Ich hatte nämlich nie das Gefühl ein neues RPG für die PS2 zu spielen, sondern ein ganz altes auf einem anderen System.
    Metal Saga hat zwar ein teilweise unverbrauchtes Szenario, allerdings nutzt das Spiel dieses gar nicht für sich. Es ist einfach da und fertig. Das ist schade, denn so wäre definitv mehr drin gewesen. Nichtsdestotrotz sind viele Ideen ganz nett, auch wenn die Welt nicht darauf gewartet hat. Das Fehlen einer Story ist aber unzumutbar und geht gar nicht, weswegen Metal Saga selbst der älteren Garde nur mit Vorsicht empfohlen werden kann.


    Positiv:

    - Nette Ideen bezüglich des Spielablaufes (Fahrzeuge, Tuning, Minspiele)
    - Es ist eine Anlehnung alter RPG Klassiker
    - Die Minispiele!

    Negativ:

    - Keine Story
    - Setting hat Potential, wird aber nicht genutzt
    - Austauschbarer Cast


    Empfehlenswert für: Freunde alter Rollenspieleklassiker zu NES und bedingt noch SNES Zeiten
    Geändert von Kynero (06.06.2013 um 07:18 Uhr)

  9. #9
    Nom. Ein apokalyptisches Retrolook Open-World Game mit Panzern, also ein Metal Max ++ ohne Story und (wahrscheinlich) Sony-Hard (was akzeptabel ist).
    Mal auf die "Must buy/game if I ever have a PS2/3" Liste setz

  10. #10
    Och, das wollte ich mir letztens bei Ebay ersteigern, weil es in Videos nicht schlecht aussah.Dass es keine wirkliche Handlung hat, spricht nur leider dafür, dass es sicher keins der Spiele werden würde, die mir wirklich gefallen.

  11. #11
    Von der Story war ich auch ein wenig entäuscht. Mit den Jahren wurde ich genügsamer was das anbelangt, aber die Story hier ist quasi gar nicht vorhanden, wodurch die Spielwelt zwar offener, aber deswegen nicht gleich zugänglicher wirkt. Das muss jeder für sich entscheiden, wie er das sieht.
    Good boy. Sometimes.


  12. #12
    Wie es scheint gibt Metal Saga auch für DS nur leider japan-only. Shadow Madness habe ich durchgespielt und fand es amüsant. Ragnarok DS klingt interessant, werde es demnächst zocken. Weiter so bitte!
    Here are my Maps done by me.

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