Okay, dieses Spiel ist jetzt nicht soooo unbekannt. Ich denke, dass der ein oder andere bestimmt schon einmal davon gehört hat, zumindest von der Reihe. Da es jedoch nicht so viele Meinungen über das Spiel gibt und besonders nicht in deutscher Sprache, habe ich mir erlaubt das Wichtigste mal zusammenzufassen und nen kleinen Bericht hier reinzuschreiben. Ich habe dabei das Spiel mit der Englisch Translation gespielt. Bestimmt ganz interessant für einige von euch. Kann ich nur btw nur empfehlen, verdammt gut gemacht. ^^
Grandia Parallel Triggers
Plattform: Gameboy Color
Gib' mir meinen Gameboy wieder!
Stellt euch mal vor, ihr geht zu der Zeit in die Schule, wo der Gameboy noch seine Blütenzeit miterlebt hat und ihr zwischen den Pausen fleißig daddelt. Klingt super? Ja, bis jetzt schon. Ihr seid ein Schüler namens Yuuhi und habt gerade Pause. Kurz darauf werdet ihr aber von eurem Klassenkameraden zu einem Gameboy Match herausgefordert, zückt das gute Stück und besiegt euren Feind namens Shirou. Klingt cool? Naja, irgendwie ja schon Nebenbei beeindruckt ihr somit auch Herzdame Mizuki und stärkt euer Ego damit ordentlich. Unser klägliche Fiesling, kann aber mit Niederlagen in Gameboyspielen nicht so gut umgehen (WOHER kenne ich das bloß?) und kidnappt den.... Gameboy!!! Dieses schlimme Verbrechen können wir natürlich so nicht stehen lassen und rennen aus der Klasse raus, um den Übeltäter eiskalt zu überführen. Dabei vergessen wir natürlich, dass wir gerade Schule haben. Auch die Polizei wird dabei außer Acht gelassen. Warum auch? Wir haben gerade Shirou in einem Gameboy Spiel besiegt und fühlen uns dermaßen cool, das wir alles und jeden strotzen können! Mit Mizuki zusammen verschlägt es uns zu einem.. Geisterhaus? Okay, Shirou nutzt mit seiner Gameboy Klau Aktion gekonnt ein RPG Klischee verdammt gut aus. Vielleicht wohnt er da ja auch? In diesem ominösen Geisterhaus finden wir dann anschließend den Gameboy, aber ohne Shirou. Nach gründlicherem Suchen finden wir unseren Super Brain und wollen ihn zur Rede stellen, allerdings taucht dann URPLÖTZLICH ein Vortex auf und zieht Yuuhi, Mizuki und Shirou mit rein in seine Welt...
Der Albtraum eines jeden Grandia Hassers wird wahr
Wir, als Yuuhi finden uns plötzlich an einem mysteriösen Ort wieder. Wir sind aber nicht alleine. Vor steht nämlich ein kleines, zierliches Mädchen mit lilanen Haaren und einem Schlaufenmonster auf dem Kopf, das sich mit dem Namen Sue vorstellt. Ja, richtig, es ist unsere kleine Sue aus Grandia! Sue erzählt, dass sie Yuuhi im Wald gefunden habe und ihn anschließend hier hin gebracht hat. Yuuhi findet das alles ganz toll, bedankt sich bei Sue und fragt nach, wo seine beiden anderen Freunde (warum zum Teufel ist Shirou jetzt ein FREUND?) sind. Sue erzählt ihm jedoch, dass sie nur ihn im Wald gefunden hat. Aber das ist nicht so schlimm, denn im nächsten Raum wartet.... LIETE! Und die weiß ja bekanntlich immer Rat! Liete erzählt uns, dass wir ACHTUNG TOTAL UNERWARTET: uns in einer anderen Welt befinden. Um wieder in die Welt von Yuuhi zu gelangen, muss man in den Tower of White durch das Dimensional Gate gehen. Okay, ab da ist ja alles klar... hätte man normal gedacht. Aber so einfach ist es dann doch nicht. Um in den Tower of White zu gelangen braucht man, wie hätte man es anders gedacht, einen Schlüssel. Allerdings sind die Abschließmechanismen in Grandia derart komplex, dass man sogar drei Schlüssel braucht. Weiß der Geier warum ausgerechnet drei... Also gilt es erst die drei Schlüssel zu finden, um endlich nach Hause zurückzukehren. Naja, alles kein Problem. Da Sue so nett ist, kommt sie ja sowieso mit uns mit und nebenbei kommt mal eben Feena reingeschneit und schließt sich uns nach wenigen Minuten auch an. Solche Hilfsbereitschaft lobe ich mir doch. Ist doch ganz egal, wer oder was Yuuhi eigentlich ist, solange man Abenteuer erleben und seine Höflichkeit ausleben kann ist doch alles wunderbar. Warum und wieso darf man hier sowieso nicht fragen, da dies alles nur auf eines hinauslaufen wird: extreme Naivität.
Achja, nach den drei Schlüsseln dürfen wir noch drei weitere Schlüssel suchen, weil... nun, findet es einfach selbst heraus.
Einmal Grandia Fanservice zum mitnehmen bitte!
Eines kann man dem Spiel nicht nachsagen, es würde nicht genug Fanservice bieten. Das fängt schon bei den Charakteren an und hört bei dem Grundgerüst des Kampfsystems auf. Wie in Grandia bereisen wir verschiedene Orte, stets auf der Suche nach den drei oder auch mehr heiligen Schlüsseln. Unterwegs treffen wir auf eine Vielzahl von Charakteren, die uns schon aus Grandia bekannt sind. Wer also Grandia Parallel Triggers spielt ohne den Vorgänger gespielt zu haben, der wird mit den ganzen Charakteren GAR NICHTS anfangen können. Bis auf Feena und Justin bleiben die meisten Charaktere verdammt blass, aber auch so sind Feena und Justin nichts weiter als die typischen RPG Standardfiguren: Held und klassisches Weib als Gefährtin. Das ist echt schade. Uns schließen sich dabei auch nicht gerade wenige Figuren an. Fast jeder, der in Grandia mal ne' Rolle hat wird schnell zu einem Partymitglied gemacht. Dafür bedarf es aber noch nicht einmal vielerlei Worte. "Ah, da ist Justin, ich reise mal mit diesem komischen Typen neben ihn mit". Bei jedem neuen Gruppenmitglied dient eigentlich Justin als zentrale Figur und Yuuhi wirkt weniger wie ein Held, als einer der vielen, blassen Grandia Charaktere, die sich im Laufe der Reise unserer Gruppe anschließen. Manchmal hat man wirklich das Gefühl, das ganze würde auch gut ohne Yuuhi funktonieren, zumal er neben seiner "Rahmenhandlung" fast nichts zur Story beiträgt, ebenso wie die ganzen anderen Charaktere. Da ist Justin, auch wenn man ihn nicht mag, als Anführer definiert besser geeignet.... Vielleicht hätte man die Wahl noch einmal überdenken sollen.... Nebenbei gibt es auch keine Geschäfte mehr. Ne, Guido aus dem Vorgänger hat mit seiner Gehilfin Gina an Heilungspunkten einen Laden eröffnet. Wow, ich wusste gar nicht, dass die Technologie von Grandia DERART vorangeschritten ist...
Niemand mag mehr mit mir reden....
Die größte Stärke von Grandia war es immer, eine Welt mit NPCs zu bieten, die mehr als 3 Sätze reden. Häufig waren diese Gespräche zwar nicht wichtig, aber ganz amüsant und im Laufe der Jahre habe ich sie sehr zu schätzen gelernt. In Grandia Parallel Triggers gibt es zwar auch NPCs.... aber... naja.... die reden halt nur noch ihre kurzen 3 Sätze (wenn überhaupt...) und das war es dann. Vorbei ist die Zeit der langen Gespräche zwischen Spieler und NPC...
Es gibt übrigens auch nicht mehr viele NPCs im Spiel, da es im Grunde nur noch eine Stadt gibt. Und in dieser Stadt kann man auch nicht viel mehr machen als woanders. Definitv ein Rückschritt und hätte man so auch anders umsetzen können, auch wenn es NUR ein Gameboy Spiel ist. Und wer hat auf dem Spiel jetzt das Wort GRANDIA geschrieben?
Lufia ersetzt Grandia!
Aber damit sind die Neuerungen noch nicht genug. Währrend man in Grandia noch große, weitläufige Dungeons hatte, wo man ab und zu mal was machen konnte (kleinere Fallen umgehen), so hat man in Grandia PT auch große Dungeons, jedoch mit viiiiel mehr Rätseln, Sprung und ab und zu auch ein paar Klettereinlagen. Ja, richtig gehört. Ihr könnt in Grandia springen und habt sogar Rätsel! Na wenn das mal keine tolle Kombi für ein neues Zelda ist! Allerdings ähneln die Rätsel und der Aufbau der Dungeon teilweise an die Rollenspielreihe Lufia, ist im Gegensatz dazu aber immer leicht zu meistern und motiviert dadurch ungemein. Überall in den Dungeons kann man haufenweise Items durch das Bewältigen von kleineren Rätseln erhalten, stellenweise gibt es sogar kleinere Minispiele und auch so seid ihr immer wieder anders gefordert. Mal müsst ihr Kisten verschieben, mal müsst ihr eifrig und schnell springen, mal müsst ihr Hindernisse aus dem Weg räumen... Für die meisten dieser Aktionen habt ihr übrigens einen Helfer bei euch, der auf den heldenhaften Namen Pinky hört.
Durch den Verzehr von Früchten lernt dieser auch immer wieder etwas neues dazu, so wie im richtigen Leben auch.
Kartenkampfsystem ohne alles
In den Dungeons müssen wir natürlich auch viel kämpfen. Wer Grandia kennt, kennt auch das Kampfsystem und im Prinzip ist alles beim alten, aaaaaaaaaalerdings wird hier mit KARTEN gekämpft! Wer jetzt an Kampfsysteme wie z.B Baten Kaitos denkt, der kann diesen Gedanken ganz schnell wieder verwerfen. Wir kämpfen zwar mit Karten, diese symbolisiern aber nur einen Angriff und hätte genau so gut als "Aktionsbefehl" durchgehen können. Diese Aktionsbefehle rüsten wir unseren Charakteren aus, damit sie anschließend im Kampf eingesetzt werden können. Von normalen Angriffen, Zaubersprüchen und Spezialattacken ist hier fast alles erhalten. Der Clou: Jeder Befehl kostet euch AP und jeder Charakter hat nur eine bestimmte Anzahl AP zur Verfügung. Habt ihr nicht mehr genug, müsst ihr warten. Oder ihr setzt einen Befehl ein, der euch nicht ganz so viel AP kostet. Dieser Umstand sorgt dafür, dass ihr ab und zu sogar etwas Tatktik walten müsst.
Das wäre aber noch nicht alles. Jeder Befehl hat ein Level und durch Synthese mit einem weiteren Befehl steigt dieser im Level auf, oder aber ihr erhaltet einen komplett neuen Befehl, was euch wieder ein wenig zum experimentieren anregt. Das ganze System ist zwar etwas zufallsabhängig und nicht ganz ausgereift, ist jedoch simpel und macht durchaus Spaß, seine eigenen Befehle immer wieder zu verstärken. Zumal der Schwierigkeitsgrad nicht mehr so einfach in Grandia 1 ist, aber auch nicht wirklich hart.. Das alles sorgt dafür, dass das KS tatsächlich relativ rund läuft und man durchaus Gefallen an das Pseudo Kartenkampfsystem findet.
Alles von Grandia geklaut
Sämtliche Stücke, die ihr im Spiel hört, stammen vom Vorgänger. Das ist aber nicht weiter schlimm, da gerade die Musik von Grandia wirklich gut ist. Die Musik wurde gut in das Spiel konvertiert, auch wenn der Einsatz von manchen Stücken etwas fraglich ist... zweites Battle Theme als Dungeonstück? Naja, wenn man es mag..
Weniger Grandia als man denkt
Auch wenn man es nicht glauben mag: Das Spiel hat mit Grandia tatsächlich nicht so viel gemeinsam, wie man zuerst glaubt. Das Spiel ähnelt vom Gameplay her stark Lufia, ist aber deutlich einfacher. Das Synthesesystem und generell das ganze Kampfsystem machen wirklich Laune, ohne wenn und aber. In dieser Hinsicht kann das Spiel wirklich gut überzeugen. Jediglich dieser ganze Cast an seelenlosen Charakteren, einer verdammt langweiligen Story und pure Naivität machen dieses Spiel wirklich kapuut.Wenn man das Ganze mit einem Lächeln betrachtet, kann Grandia Parallel Triggers wirklich gut unterhalten, ansonsten wird man auch mit diesem Grandia Spiel nicht warm. Dabei muss jedoch gesagt werden, dass das Spiel auch ohne hätte GRANDIA Titel funktonieren können. Vermutlich wäre es dann auch wesentlich besser geworden. So ist es einfach nur ein RPG mit Lufia Elementen und einem negativen Grandia Fanservice. Gerne das nächste Mal wieder so, aber bitte ohne diese Charaktere und mit richtiger Story.
Positiv:
- motivierende Rätsel mitsamt Dungeonerkundung
- Kampfsystem macht Spaß
- Synthese motiviert
Negativ:
- Story ist total langweilig
- Fast kein Charakter mit "Charakter"
- Ohne Vorgängerkenntnisse sogar noch "schlimmer"
Empfehlenswert für: Fans vom Lufia Gameplay und Story Ignorer