Der Rassenhass wird auch nicht offen dargestellt. Er ist im Spiel mehr wie ein Relikt. Der Myria-Kult von einst lebt noch und ist halt weitgehend inaktiv. Die Zeugnisse von einst werden verborgen, und wirklich einsichtig oder inzwischen an den damaligen Taten zweifelnd ist (bis auf Garr und sein Kollege da) eigentlich niemand. Und niemand weiß, wie der Kult reagieren würde, wenn die Drachen wieder auferstünden (und es gibt ja später Hinweise im Spiel, dass Ryu nicht der einzige ist - er ist nur der einzige, der im Spiel gezeigt wird). Ähnliches gilt für die Königsfamilie, die hier ein großes Fragezeichen ist. Wie "Mensch" auf Drachen reagiert weiß man eigentlich nur von den Bergleuten her, und das war gleich zweimal nicht gerade gut gelaufen. Auch deshalb finde ich, dass das Spiel viel zu depressive Aussichten hinterlässt. Es sagt nicht, dass es schlimm enden muss, gibt aber an mehreren Fällen ein (gewollt oder ungewollt) düsteres "foreshadowing" sozusagen. Ich muss natürlich recht geben, am Anfang geht die Geschichte um Ryu ein wenig in den allgemeinen Dramen auf, die sich im Spiel da ein wenig auftun, später konzentriert sich das Spiel aber halt hauptsächlich auf Ryu und die Drachen. Für mich am meisten in Erinnerung ist dabei immer noch das Quest um das Monster, das die Leute in Angst und Schrecken versetzt, aber eigentlich nur seine (inzwischen toten) Junge füttern will. Das Spiel tut halt viel, damit der Spieler das voreilige Schubladendenken ("der ist böse des böse seins willen, ganz sicher!") über Bord wirft, was natürlich auch eine Vorbereitung auf den Schwerpunkt im zweiten Teils des Spiels ist. Aber das Spiel nennt halt nicht wirklich Lösungen, um solche Probleme zu lösen, außer am Ende "'ne mächtige Frau zu boxen". Der einzige Lichtblick ist vielleicht die Party selbst, die dummerweise zu einem Großteil aus Außenseitern besteht, und die am Ende irgendwo im nirgendwo strandet und damit als leuchtendes Vorbild für andere erst mal ausscheidet. Ist halt meine persönliche Meinung, dass diese Art (speziell diese auf diese Weise gestaltete Art) von offenem Ende dem Spiel nicht gut tut. Ich als Spieler hatte am Ende das Gefühl nicht wirklich viel erreicht zu haben, da ich die wahren Probleme nicht wirklich in "der mächtigen Frau" sah, die für mich mehr ein Hindernis war (wenn auch ein ziemlich problematisches), aber nicht unbedingt der Keim allen Übels in spe.
@Davy Jones: Ja, das hatte zwei Enden. Das Ende, das ich so kritisiere, ist das "gute" Ende. Das schlechte Ende ist noch depressiver.
Nebenbei und völlig am Thema vorbei: Die olle Myria aus BoF 3 ist 'ne alte Heuchlerin. Wer war die Mutter von Death Evans aus BoF 2? Myria. Wie hieß die "Untergangsgöttin" Tyr aus BoF 1 in der Japano-Version? Myria. So viel Dreck am Stecken und sich dann als Übermutter der Nation aufspielen. Tztztz...![]()