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Thema: Breath of Fire 3 und das Ende des romantischen Heldentums

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    @GSandSDS: Ohne Garr und den sehr interessanten Kniff, in der Mitte die Zeit vorzuspulen, wären die Themen ziemlich verflacht. Rassismus fand ich als Thema nicht dominant, weil Garrs blinder Gehorsam seiner quasi-Mutter galt. Die Mutter/Kind-Beziehung hat für mich thematisch alles überschattet (der Doktor, der seine tote Mutter konserviert - ich liebe die Quest), nachdem der Spieler begriffen hat, wie kompliziert die Welt von BoF3 ist.

    Als deprimierend habe ich das Spiel ab dem Zeitsprung empfunden. Alleine schon der Wechsel der Weltkartenmusik hat dafür gesorgt. BoF3 ist so ein merkwürdiges Spiel.

    @Davy Jones: Jep, zwei Enden, je nachdem ob man die Nabelschnur durchtrennt.
    Teil 1 habe ich für den Text nochmal kurz angespielt. Dabei bleibt es wohl auch. Haben sie in der GBA-Version was an der Laufgeschwindigkeit gedreht? ^^

  2. #2
    Keinen Schimmer, aber dafür ist das ganze in Deutsch. Die SNES-Version kenne ich nicht.

  3. #3
    Apropos schon einmal daran gedacht den Text auch im RPG² Forum zu veröffentlichen? Da findest du bestimmt mehr Leute die was zu dem Spiel sagen können.

  4. #4
    Da gäbe es vermutlich mehr Resonanz, aber die könnte ich nicht in die gewünschte Richtung steuern. Dort wird aus Spielersicht diskutiert (die viel wert ist), hier aus Entwicklersicht. Und nur für die kann ich mich begeistern. :/

  5. #5
    Zitat Zitat von Owly Beitrag anzeigen
    @GSandSDS: Ohne Garr und den sehr interessanten Kniff, in der Mitte die Zeit vorzuspulen, wären die Themen ziemlich verflacht. Rassismus fand ich als Thema nicht dominant, weil Garrs blinder Gehorsam seiner quasi-Mutter galt. Die Mutter/Kind-Beziehung hat für mich thematisch alles überschattet (der Doktor, der seine tote Mutter konserviert - ich liebe die Quest), nachdem der Spieler begriffen hat, wie kompliziert die Welt von BoF3 ist.
    Der Rassenhass wird auch nicht offen dargestellt. Er ist im Spiel mehr wie ein Relikt. Der Myria-Kult von einst lebt noch und ist halt weitgehend inaktiv. Die Zeugnisse von einst werden verborgen, und wirklich einsichtig oder inzwischen an den damaligen Taten zweifelnd ist (bis auf Garr und sein Kollege da) eigentlich niemand. Und niemand weiß, wie der Kult reagieren würde, wenn die Drachen wieder auferstünden (und es gibt ja später Hinweise im Spiel, dass Ryu nicht der einzige ist - er ist nur der einzige, der im Spiel gezeigt wird). Ähnliches gilt für die Königsfamilie, die hier ein großes Fragezeichen ist. Wie "Mensch" auf Drachen reagiert weiß man eigentlich nur von den Bergleuten her, und das war gleich zweimal nicht gerade gut gelaufen. Auch deshalb finde ich, dass das Spiel viel zu depressive Aussichten hinterlässt. Es sagt nicht, dass es schlimm enden muss, gibt aber an mehreren Fällen ein (gewollt oder ungewollt) düsteres "foreshadowing" sozusagen. Ich muss natürlich recht geben, am Anfang geht die Geschichte um Ryu ein wenig in den allgemeinen Dramen auf, die sich im Spiel da ein wenig auftun, später konzentriert sich das Spiel aber halt hauptsächlich auf Ryu und die Drachen. Für mich am meisten in Erinnerung ist dabei immer noch das Quest um das Monster, das die Leute in Angst und Schrecken versetzt, aber eigentlich nur seine (inzwischen toten) Junge füttern will. Das Spiel tut halt viel, damit der Spieler das voreilige Schubladendenken ("der ist böse des böse seins willen, ganz sicher!") über Bord wirft, was natürlich auch eine Vorbereitung auf den Schwerpunkt im zweiten Teils des Spiels ist. Aber das Spiel nennt halt nicht wirklich Lösungen, um solche Probleme zu lösen, außer am Ende "'ne mächtige Frau zu boxen". Der einzige Lichtblick ist vielleicht die Party selbst, die dummerweise zu einem Großteil aus Außenseitern besteht, und die am Ende irgendwo im nirgendwo strandet und damit als leuchtendes Vorbild für andere erst mal ausscheidet. Ist halt meine persönliche Meinung, dass diese Art (speziell diese auf diese Weise gestaltete Art) von offenem Ende dem Spiel nicht gut tut. Ich als Spieler hatte am Ende das Gefühl nicht wirklich viel erreicht zu haben, da ich die wahren Probleme nicht wirklich in "der mächtigen Frau" sah, die für mich mehr ein Hindernis war (wenn auch ein ziemlich problematisches), aber nicht unbedingt der Keim allen Übels in spe.

    @Davy Jones: Ja, das hatte zwei Enden. Das Ende, das ich so kritisiere, ist das "gute" Ende. Das schlechte Ende ist noch depressiver.

    Nebenbei und völlig am Thema vorbei: Die olle Myria aus BoF 3 ist 'ne alte Heuchlerin. Wer war die Mutter von Death Evans aus BoF 2? Myria. Wie hieß die "Untergangsgöttin" Tyr aus BoF 1 in der Japano-Version? Myria. So viel Dreck am Stecken und sich dann als Übermutter der Nation aufspielen. Tztztz...

  6. #6
    Ab der zweiten Hälfte sind meine Erinnerungen wirklich stark verblasst, aber ist Teepo nicht auch ein Drache? Und in Dragnier zeigt sich doch mindestens der Älteste. Die Stadt der Gargoyles hatte ich schon fast verdrängt. :P
    Das Gefühl, am Ende nichts gewonnen zu haben, hatte ich nicht. Die Reise Ryus war ja doch sehr persönlich, wenn auch an das Schicksal seiner Rasse geknüpft. Am Ende war die Welt kein wirklich besserer Ort (nach dem Endkampf noch weitermachen zu können, fand ich in der Hinsicht sehr effektiv), aber Ryu hatte Antworten. Er ist von einem weinerlichen Jungen zu einem Mann gereift, der seine eigenen Entscheidungen trifft (für oder gegen Myria). Und ihm blieb immernoch die Möglichkeit, der größte aller Angler zu werden. Die ganze Party fand ich wirkungsvoll:
    • Nina zeigt, dass das Erbe Windias in aufrechten Händen ist.
    • Peco zeigt, dass Yggdrasil weiterlebt, die Natur immer einen Weg findet.
    • Momo zeigt, dass Wissenschaft die Welt nicht in den Abgrund stürzen muss (auch wenn sie ein totaler Geek ist).
    • Garr zeigt, dass Tradition nicht ewig verpflichtet.

    Nur bei Rei bin ich mir nicht sicher. Seine Loyalität bzw. sein Familiensinn hat ja zu nichts Gutem geführt. Er hat seine Rache genommen, sich Ryu angeschlossen, aber nicht unbedingt Läuterung erfahren. Oder ich vergesse was.
    Jedenfalls: Die Welt als Ganzes mag pessimistisch erscheinen, aber die Party taugt als Hoffnungsschimmer.

    Geändert von Owly (28.02.2013 um 12:35 Uhr)

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