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Auserwählter
Wow, da hast du dich ja sehr umfassend mit dem Beginn von BoF III beschäftigt.
Ich dachte tatsächlich erst- nach Lesen der Überschrift und Einleitung, dass du das Spiel als negatives Beispiel für Storytelling heran ziehen willst, doch da wurde ich positiv überrascht.
Tatsächlich ist "romantischer Heldentum" ein Begriff den ich im ersten Gedanken, schön und nostalgisch assoziiere.
Aber tatsächlich ist "romantischer Heldentum" auch etwas, was nur in der Vorstellung Anderer und daher eigentlich nur in märchenhaften Geschichten stattfindet.
Auch sehr schön, wie du die Nacherzählung zwischendurch mit Bildern hinterlegt hast. (Dessen Ingame-Text deine Gedanken wohl nochmal belegen.)
Ich muss erhlich sagen, auf die Art habe ich die ganze Sache noch gar nicht betrachtet, aber du hast Recht.
Es gab zwar durchaus Ausnahmen, aber im Großen und Ganzen war man in 90% aller 8/16-Bit Rollenspielen der angehende Held, der im Laufe des Spiels eine gute Tat nach der anderen verrichtet und letztendlich mit dem übergeordneten Ziel, die Welt rettet. (Übrigens, was das betrifft, so wirft das Spiel gegen Ende mit einer Entscheidung auch nochmal eine interessante Frage in den Raum, fernab klassischer Rollenspiel-Endings.)
Was mir auch immer sehr gefallen hat, dass es im Spiel selber eigentlich nie so etwas wie einen Bösewicht gab, auf dem alles Leid der Welt projiziert wird, sondern tatsächlich nur einige üble Schurken und Geschichten die etwas tragischer enden, aber nichts was im Spiel eine omnipräsente Bedrohung darstellt.
Die Welt von Breath of Fire 3 war insgesamt gesehen nicht unbedingt düster. Doch es gab oft genug vereinzelte Ortschaften und Sidestorys, die einen schönen Kontrast zur bunten Worldmap dargestellt haben. (Wenn ich da an diese botanische Anlage denke oder an dem Meistermagier im Turnier der in Non-Magie Runde kam... Da gab es schon verdammt viele solcher Stellen)
Und das letzte Viertel des Spiels war dann sogar tatsächlich ziemlich düster.
Normalerweise wird ja ein nicht vorhandener roter Faden negativ betrachtet, aber hier hat es mich keinesfalls gestört. Ganz im Gegeneil: ich fand, es war eine willkommene Abwechslung zu den üblichen Kill-Den-Bösewicht-Geschichten. Der Fokus liegt hier tatsächlich auf die Erfahrungen die Ryu und seine Gefährten im Laufe des Spiels machen.
Und dies ist keineswegs so platt inszeniert, wie in anderen RPG`s die sich an eine episodisch angehauchte Erzählstruktur orientieren. (Zumal das episodische, in dem Spiel nicht mal richtig auffält, da war oftmals ein sehr fließender Übergang zwischen den verschiedenen Setting und Thematiken.)
Aber gut ich nehme mal an, dass der tatsächliche Anlass dieses Threads nicht das Spiel an sich war, sondern die Diskussion wie die ursprünglich simpel gestrickte Moral von Rollenspielen, in der kommenden Generation anfing, allmählich komplexer zu werden.
Und Breath of Fire III ist eben eines der ersten Vertreter von RPG`s der 5. Konsolengeneration. Das im Gegensatz zu Final Fantasy 7 mit seinem beschiedenen Grafikstil und dem traditionellen Gameplay viel eher an ältere RPG`s erinnert. (Wobei die Isometrische Ansicht schon nicht schlecht war.)
Doch letztendlich mit Story und Charaktertiefe überrascht. Der Beginn des Spiels ist schließlich das Paradebeispiel dafür.
Als Kind habe ich ihn gemocht, da die Welt und ihre Bewohner einen recht lebendigen Eindruck gemacht haben. Als dann aber diese Stelle mit Balio und Sunder - die den Helden in Sachen Kampferfahrung um Meilen weit voraus waren - kam, habe ich tatsächlich Wehmut gespürt, da mir Teppo, Rei und die Umgebung der Stadt, sehr ans Herz gewachsen sind und das Spiel ab dem Punkt, in eine ganz neue Richtung ging.
Als Kind denkt man eben nicht genau über die Sachen nach, aber man spürt sie eben sehr deutlich und im Nachhinein betrachtet, war das eine tolle Erfahrung.
Ich hätte mir wohl damals am ehesten gewünscht dass das ganze Spiel wie der Beginn verläuft und ich war schon zu dem Zeitpunkt geschockt, als die Bewohner so undankbar für die Wohltat waren. Tatsächlich, als man die Nue besiegt hat, lechzten die Helden mit der Gelegenheit das gestohlene Geld zurückzugeben, nach noch mehr Anerkennung. Das war bei mir als Spieler genau so der Fall, Ich habe schon gefreut dass die ursprünglich sehr unfreundlichen Dorfbewohner nach der Kampf mit der Nue, so freundlich mit einem umgesprungen sind.
Was mit den guten Absichten (die allerdings rein egoistisch waren) nach der Story mit McNeil - zur Überraschung der Party - wieder ins Gegenteil gekehrt wurde.
Ich sehe das Ganze als eine sehr schöne Kolumne an.
Eventuell hättest du noch ein paar allgemeine Fragen stellen können, in Verbindung mit Breath of Fire 3 als Beispiel (oder auch über Breath of Fire 3)
Damit die Diskussion hier ein wenig reger von Statten geht.
Ein bisschen schade, da ich das Thema sehr interessant und nostalgisch finde.
Geändert von Klunky (17.02.2013 um 20:33 Uhr)
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